Altenpflege - Drecksjob oder Traumberuf?

Aktuell:

Gewalt im Pflegeheim

Bremen. Der Fall einer Patientin, die im Pflegezentrum Forum Ellener Hof misshandelt worden ist, sorgt für Empörung. Während die Politik Aufklärung fordert, fehlt der Bremer Heimaufsicht das nötige Personal für umfassende Kontrollen.

http://www.weser-kurier.de/bremen/vermischtes2_artikel,-Gewalt-im-Pflegeheim-_arid,423220.html


Gewalt in der Pflege

Gewalt in der Pflege ist ein Tabuthema. Experten gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Nur wenige Fälle werden bekannt – so jetzt auch in Bremen. Detlef Westphal glaubte seiner dementen Mutter erst nicht, als sie sagte, dass sie im Heim geschlagen werde. Er ging der Sache aber trotzdem nach...

http://www.radiobremen.de/fernsehen/buten_un_binnen/themen/gewaltpflege100.html (Archiv-Version vom 04.11.2012)

Gewalt im Altenheim / Ein Beweis Video:
https://www.youtube.com/watch?v=GDr1LeAROdE

Viel ist zum Thema Gewalt im Altenheim nicht bekannt. Es gibt nur wenige bekannte Fälle. Und so glaubte auch Detlef Westphal seiner dementen Mutter nicht, als sie sagte, dass sie in einem Bremer Heim geschlagen werde. Ein Beweis musste her. Und die kamen. Gast im Studio: Martin Stöver von der Heimaufsicht Bremen. Ein Beitrag von Dennis Leiffels.

ich arbeite nun seit 4 Jahren in der Pflege. es macht mir immernoch sehr viel spass. allerdings es dieser Job sehr anstrengend psychisch und körperlich. das Video hat mich sehr schockiert. aber leider wahr.... finde das ganz schrecklich. oft wird vergessen das man mit Menschen arbeitet und nicht mit Gegenständen. auf meiner Station war auch so eine... sie hat zwar nicht geschlagen aber einer Frau die einen schambeinbruch hatte so dermassen die Beine auseinander gerissen hat in meinem bei sein wo ich auch den Mund aufgemacht habe weil Sowas garnicht geht! der Beruf hat seine schönen Seiten aber auch seine schlechten. es macht mir dennoch viel spass.

Ich liebe diesen Beruf. Wirklich, ich geh jeden Tag sehr gern zur Arbeit. Allerdings nervt es mich, das der Beruf so schlecht gemacht wird und wenig Anerkennung mit sich trägt.

Allgemein finde ich, das körperlich anspruchsvolle Berufe besser bezahlt werden sollten, als bspw Bürojobs. Natürlich sind sich auch anstrengend, aber welcher Beruf ist wohl anstrengender.

Ich frag mich ganz oft, wie sich das System zusammensetzt, in dem wir Menschen bezahlt werden. Egal in welcher Branche. Irgendwo fängt das ja an.


Fragen über Fragen....

Der Beruf hat nicht umsonst einen solch schlechten Ruf.
Pflegeeinrichtungen sollten auf ihre Qualität durch den MDK begutachtet werden, wobei heraus kam dass diese Gutachten nichts Wert sind.
Aufsteigen kann man nur im Managementbereich.
Wie ich erfahren habe machten dafür schon einige ihre Beine breit und wurden dann PDL, und das ziemlich schnell sogar.
Gute Arbeit wird vorrausgesetzt, während man in der Medizin durch weiteres Wissen zusätzliche Anerkennung findet.
Zum Teil hat man pro Bewohner nur 15 min Zeit, oder weniger.
Der Duschplan funktioniert nicht immer, also werden die Bewohner einfach am nächsten Tag geduscht und die Arbeit häuft sich.
Es muss weiterhin immer noch zunehmend immer mehr dokumentiert werden, wodurch noch weniger Zeit für die Bewohner bleibt.
Im Behindertenbereich ist auch immer weniger Zeit für die Menschen. So viel Arbeit bleibt liegen, so viel Förderung, dass ist traurig.

Zukunft hat der Beruf, gut bezahlt wird er auch. Zumindest bei freigemeinnützigen Trägern.
Im Durchschnitt bleibt ein Altenpfleger 5 Jahre im Beruf, bevor sie oder er wechselt.

Ich könnte noch ganz viel darüber schreiben.....

Interressant wird es dahingehend, in wie weit sich die Wohnformen tatsächlich an die zukünftigen Generationen anpassen werden, wo sich die Menschen nicht nur mit einer Nasszelle, einem Dach über dem Kopf und warme Mahlzeiten zufrieden geben, sondern auch Internet möchten, ihren Anspruch auf Selbstbestimmung äußern, etc.
Da decken sich einige Vorstellungen nicht mit den Tatsachen, dass es bis 2050 zunehmend mehr pflegebedürftige Menschen geben wird.

Vielleicht tauchen ja doch einige mutige auf, die neue Konzepte vorweisen können, was den Lebensabend erträglicher gestaltet, und das nicht nur für die Senioren!

Für mich, weder noch. Ich habe selber einen außergewöhnlichen Traumberuf. Von daher, wenn du denkst, Altenpfleger ist was für dich, TUE ES!

Wir werden alle alt. Wir haben/kennen alle Ältere und wir sind sehr froh, dass Leute wie du sich um sie kümmern. Das ist doch das Mindeste, was wir für ältere Leute machen können. Ohne sie wären wir nicht hier.

Also, mache deine Berufung und sei stolz darauf.

wäre nix für mich.
aber ich finde es lächerlich das gerade in sozialen berufen die löhne so niedrig sind.
bedeuten menschen uns so wenig?

@devanther

Neue Formen entwickeln sich ja schon: Mehrgenerationenhäuser, Alten-WGs, 87b-BetreuerInnen...
Wenn erstmal die alt gewordenen "68er" (ich hasse den Begriff) ins Pflegealter kommen, ist ohnehin Rambazamba im Seniorenheim "Abendruh". Die werden nicht so brav und dankbar sein wie die genaration der HJler und BDM-Mädel.

Die Löhne in diesem Beruf sind nicht niedrig ! Bei der Caritas in Bayern verdienst du gutes Geld ! Das Problem sind die Menschen die für wenige Geld die Gleiche Arbeit in Privaten Heimen Erledigen. Somit ist der Pflegeschlüssel das Problem und Überstunden und Mehrarbeit vorprogrammiert ! Das führt zu Gewalt in den Häusern. Teilweise ist auch nicht der Beruf schuld sondern wirklich die Kollegen die Teilweise echt nerven kosten ! Ich bin seit 2001 in der Pflege, und hatte noch nie einen Aussetzer gegenüber der Bewohner. neue Wohnkonzepte machen auch die Arbeit leichter ! Ich finde das für eine Ex. Pflegekraft 2000 netto gutes Geld ist. Ich verdiente als Hilfskraft 40 Stunden fast 1600 Euro. 30 Tage Urlaub und Weihnachtsgeld ! Das Problem ist nicht die Pflege sondern die Gesellschaft und so Pfeifen wie Fussek.

Harte Arbeit, grosse Verantwortung, körperliche und seelische Belastung, schlechte Bezahlung und ein Imageproblem haben die meisten Berufe, die mit Pflegen, Erziehen, Helfen, Heilen zu tun haben. Daran gilt es zu arbeiten.

@Doors
Komischerweise hatten bei mir Berufe, die mit Pflegen, Erziehen, Helfen, Heilen zu tun haben, nie ein schlechtes Image.

@Muellwerker

Bei mir auch nicht, ich arbeite derzeit in diesem Bereich. Früher habe ich ganz andere Sachen gemacht. Mein Umfeld hat auf meine Entscheidung allerdings nicht immer mit Verständnis reagiert.

@Doors

Das ist sehr gut so :)

Das man gut verdient kann man sehr unterschiedlich sehen.Das ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich,sowie stadtnah oder auf dem Land.Natürlich verdient man in Bayern mehr und ich finde es nicht richtig dann alles über einen Kamm zu scheren.
Mittlerweile arbeite ich 10 Jahre in der altenpflege ,in verschiedenen Heimen und finde es schrecklich was in der Pflege abgelaufen ist,oder noch abläuft.

Mindestens einmal die Woche Anruf vom heim auf dem Handy,,obwohl man schon 8 tage gearbeitet hat,früh spät Nacht.Ganz ehrlich Freunde...Ja hat man keine Zeit für, versteht ja auch kaum einer.Und bei uns in Niedersachsen wird man nicht sonderlich gut bezahlt.Beziehung leidet auch extrem.

Nach 12 km Dauerlauf habe ich nicht sonderlich viel Lust noch etwas zu unternehmen.Das geht meinen und den Kollegen aus anderen Heimen in der Umgebung genauso.

Ich dachte, als das erste heim schließlich geschlossen hat,das es am runterwirtschaften der Chefetage liegt,aber bist jetzt ist es überall dasselbe bei uns im Landkreis und leider muss ich bald den Nothebel ziehen.Wir planen eine Familie und das will ich meinen Kindern nicht antun.

Der Beruf könnte so schön sein.Vielleicht eventuell nochmal Tagespflege ,aber da ist der Verdienst noch geringer.Ich bin mega enttäuscht und mittlerweile denke ich lieber 8 Stunden Büro, als mein Leben zu opfern,den alten Leuten hilft das auch nicht,nur denen die diese ordentlich abkassieren ,es werden sich auch andere Leute kümmern.Vielleicht sollten zuerst mal die Familien wach werden und die Pflege der Angehörigen übernehmen, das würde schon entlasten.

Sowohl meine Mutter, als auch 6 meiner Kollegen die mit mir eine Umschulung angefangen hatten haben im Altenpflegeberuf gearbeitet.

Ebenfalls habe ich als 10 jähriger die situation in einem solchen selbst miterlebt, da meine Mutter mich damals halt mit zur arbeit nehmen musste, aufgrund familiärer probleme.

Jedenfalls muss ich wirklich sagen alle waren am schluss unzufrieden. NICHT weil Ihnen die arbeit mit Menschen keinen Spaß gemacht hatte oder es für sie kein Traumberuf war.

Das Problem war simple und einfach die Chefetage und die Mitarbeiter Kürzungen, die am Schluss zu Unfällen, Stress und körperlichen Beschwerden führten.

So ein Pflegeheim ist und bleibt halt für die Chefetage nur ein Instrument zum Geld verdienen und die Menschen dadrinnen interessiert den Bonzen kein Stück. Das dann 1 person z.b. für 10 ältere Menschen zuständig sein MUSS, da man es sich ja nicht " leisten" kann genug personal einzustellen, ist dann am schluss das Problem des manchmal überforderten Personals, welches dann aber immer noch für MEHR Leute zuständig sein MUSS ,für den gleichen Lohn.

Ich denke vielen dieser Leute die dort tag täglich arbeiten würden gerne dem jeweiligen Menschen dort mehr zeit widmen und sie nicht wie fastfood abstempel. Das am schluss das Personal krank wird wundert mich in der heutigen zeit nicht mehr und auch nicht das viele diesen Beruf und auch andere Beruf mit sozialen diensten wie Krankenpfleger etc. dadurch meiden. Schließlich ist das helfen von Menschen schön und gut, abern icht auf kosten der eigenen Gesundheit am schluss.

Um da einmal etwas zu ändern müsste mal dieser ganze " geld, geld,geld" der Chefetage mal verschwinden.

Also ich arbeite zwar nicht der Altenpflege aber dennoch in diese Bereich. Ich bin 87b Betreuuerin und sehe tagtägl. was meine Kollegen in der Pflege ableisten müssen, was manchmal je nach Tag und Tagesform eines Bewohners mal angenehmer ist und mal nicht. Gerade bei Bewohner mit Demenz braucht man Geduld und kann sich nicht immer an dies ver..... Zeiten halten. Aber leider tickt bei jeden Bewohner die Uhr. Es gibt ja z.b. nur 12 Min fürs Duschen (ausziehen, duschen, Pflege, anziehen) so wie will man das mit einen dementen Bew. machen der sich wert. Der nimmt eben mehr Zeit in Anspruch.

Klar die Bezahlung ist schlecht. Aber dafür bekommt man sooo viel zurück von den Bew. ein lächeln, ein Danke, ein Augenzwinkern ganz egal was. Das bekommt man nicht wenn man 8 Std. im Büro sitzt ...

Es ist schon aus respekt vor den pflegebedürftigen Manschen kein "Drecksjob". Es ist ein harter Job und für manche ein Traumjob. Und?

@Stephilein

Mich persönlich hat der Beruf sehr erfüllt und ich fand ihn sehr schön :).
Leider musste ich aus Gesundheitlichen (Körperlichen) Gründen damit aufhören.
Ich hätte diesen Beruf gerne länger ausgeübt :).

Klar der Beruf des Altenpflegers/pflegerin ist nicht jedermanns Sache.
Die Arbeitszeiten sind oft anstrengend, und die Aufgaben nicht immer leicht.

Aber in welchem Beruf sind die Aufgaben schon immer leicht?

Alles in allem ist es ein sehr erfüllender Beruf mit vielen Facetten.
Man lernt Tag für Tag dazu.

Wenn Du körperlich und seelisch fit bist, sollte es gut klappen. :)

Ich muss immer lesen das die Bezahlung schlecht ist. Wie kann man sich teilweise bei 1600-1800 beschweren ? Die meisten sind 30 Stunden und verdienen deshalb nicht so gut ! Und wenn es um das Thema Mensch geht ist die Pflege selber Schuld ! Eine der Größten Lobbys die ohne Rückendeckung dasteht und 0 Interesse für Protest hat. Würden sich mal alle zusammen setzen, wäre die Pflege der beste Beruf ! Für mich ist er es ! Das einzige was dir wirklich das Leben noch schwere macht wie diese Lobby die hinter ihrer Verantwortung nicht steht sind die Kollegen ! Leider ! Es wird immer Intern geschimpft über die liebe Politik, aber mal was gemeinsam Starten kann keiner !

Also ich habe selber erfolgreich die ex. Altenpflegeausbildung gemacht und ü6 Jahre in der Pflege (stationär & ambulant ; alle Pflegestufen bis zur Intensivpflege) gearbeitet und denke, ich kann da meinen Senf gerne mal privater dazu geben wenn gewünscht. 😊

Eines kann ich aber zu 100% sagen:

Das ist ein Knochenjob! Körperlich als auch psychisch! Wenn man diesen Job nicht mit Leib und Seele macht, ist man verloren...

@Doors

Doors schrieb am 24.02.2015:Harte Arbeit, grosse Verantwortung, körperliche und seelische Belastung, schlechte Bezahlung und ein Imageproblem haben die meisten Berufe, die mit Pflegen, Erziehen, Helfen, Heilen zu tun haben. Daran gilt es zu arbeiten.

bin ich absolut der Meinung, grad Verantwortung wird gern Hin u. hergeschoben, ja Imageproblem , kenn ich auch die Sprüche ...



ich arbeite teilweise/teilzeit in der Altenpflege und kann nur sagen, das ist ein entweder/oder beruf..

entweder man hat die nerven / kraft .. oder eben nicht.
es ist körperlich ziemlich anstrengend eine frau die seit jahren im bett liegt zu versorgen (haare waschen , umdrehn, windeln wechseln , .....alles im bett) genauso schön ist es aber auch den alten Menschen schöne Momente zu geben, das mir wiederum viel Freude macht, ich kümmere mich gerne um alte Menschen,

das begann als ich meine Oma zuhause pflegte, erst alle paar tage, nun täglich, ich sehe wie dankbar sie ist, wenn sie schmerzen hat hab ich einen guten Zugang zu ihr u. kann sie aufmuntern.. oke das ist die eigene Oma , Verwandtschaft , ist dennoch genauso ab einem gewissen punkt eine "Belastung" für alle..

es gibt eben auch die Kehrseite, manch alte Menschen scheinen gehässig , machen sich steif wenn sie grad nicht wollen und wehren sich , das darf man keinesfalls auf sich selbst beziehen und muss mit feingefühl drangehn, der Mensch ist ja nun angewiesen auf Andere u. das Verständnis zu haben, dass die auch mal "gehässig" werden mit der Zeit wundert mich nicht wenn alle Kontrolle verloren geht.

Alles in allem bin ich da mittlerweile sehr zwiegespalten,
einfach weil es körperlich was abverlangt und sich im Rücken arg bemerkbar macht.

Könnte glaub nicht! in einem Altersheim arbeiten, wo man nur im 3min. takt das allernötigste machen (kann/darf) wie zb. medis/füttern/kurze hygiene und punkt,
für Gespräche bleibt da in vielen Heimen keine Zeit mehr u. genau da ist der Haken... das täte mir zu sehr leid u. würd mich psychisch zu sehr mitnehmen.

Es ist tatsächlich für den ein "Drecksjob" der sich vor gewissen Aufgaben ekelt; ich glaub @Mittelscheitel hat es damit auf den Punkt gebracht.