@jayjaypg Meinst du, es wäre dir möglich mal einen Schritt neben dich und deine Ex zu treten um die Beziehung und auch die Trennung und das was danach kam eher als Betrachter, anstatt als Involvierter zu sehen ?
Du hast dich doch mit BPS befasst richtig ?
Dann kennst du die Verhaltenszüge, die eine Borderlinepersönlichkeit ausmacht, du weißt, dass diese Menschen zwar sehr intensive, aber auch sehr instabile Beziehungen zu ihren Mitmenschen und somit auch Partnern eingehen.
Deine Sicht der großen Liebe entspricht dem Ideal, dass wenn man liebt man unveränderlich zum Partner steht und da kollidiert das mit den Wesenszügen, die deine Ex-Freundin an den Tag legte. Sie klammerte und war eher besitzergreiffend während ihr zusammen wart, und das ist nicht die Vorstellung von Liebe, die sich mit deiner decken würde !
Sie hat durchaus etwas für dich empfunden, davon gehe ich aus, aber aufgrund dieser störungsbildzugehörigen Ambivalenz zum Partner, wird die emotionale Bindung zu dir (wenn sie tatsächlich BPS hat !) sehr instabil gewesen sein und als es zur Trennung kam, stand sie wieder alleine da und fühlte sich eventuell auch einsam.
Ich weiß nicht wieviel Erfahrung du generell in Partnerschaften hast, aber es gibt Menschen (unabhängig von BPS !), die können nur schwer alleine sein und wenn der nächste in greiffbarer Nähe ist, wird sehr schnell erneut eine Bindung eingegangen, eben nur um das Alleinsein zu beenden.
Bei BPS sind diese instabilen Bindungs und Beziehungsmuster und die Ambivalenz wie der Partner gesehen wird sehr stark ausgeprägt, wobei es nichts darüber aussagt wie intensiv der Partner phasenweise eben doch geliebt wird. Dass dieses "Ich hasse dich, verlass mich nicht!", "Komm her, geh weg !" Verhalten sehr verwirrend und irritierend für den Partner ist bestreite ich nicht, auch nicht dass es im Grunde menschlich nicht korrekt ist. Aber es gehört mit zu Patienten mit BPS, eben weil sie eine Persönlichkeitsstörung ist, die sich sehr stark auf das soziale Verhalten und die Interaktion mit Partner und Umwelt auswirkt.
Vielleicht würde es dir leichter fallen an diesen Selbstzweifeln nicht weiter festzuhalten und darauf rumzukauen, wenn du es einfach als Teil der Störung ansehen würdest und es genau dem Aspekt zuordnen würdest, dass BPS Patienten eben wirklich dieses Problem mit der Ambivalenz in der Bindung zum Partner haben. Sie eventuell einfach nicht alleine bleiben wollte, oder auch nicht konnte und es nichts mit dir persönlich zu tun hat. Ich denke nämlich, dass solange sie a) keine Diagnose hat und b) nicht anfängt mit einer Therapie und damit, dass sie bevor sie sich in neue Beziehungen stürzt, du nicht der einzige bleiben wirst, der verletzt zurück bleibt. Sie und wirklich sie alleine sollte lernen was sie tun kann um emotionaler stabiler zu werden, denn ohne diese stabilere Gefühlswelt wird sie immer wieder auch in Beziehungen scheitern und keine nachhaltige Partnerschaft führen können !
Was ich heir ausdrücken will ist, dass du es mit etwas emotionalen Abstand als (klingt wieder doof ich weiß !) gegeben hinnehmen solltest, und von dir als Person und unabhängig von eurer Beziehung seperat als Verhaltensweise zum Störungsbild unter dem sie leidet zu sehen versuchen solltest...glaub mir, dass du da so dran zu knabbern hast und schon fast in einer gedanklichen Tretmühle gelandet bist, wo sich alles nur noch um das "Warum mir ?" dreht, das ist nicht gut und es ist in dem Fall jetzt an dir, dieses Fragen und emotions Karusell in das dich die Trennung und der Verlust gebracht hat zu beenden, sonst haben wir schon den nächsten, der mit seinen Gefühlen nicht mehr klar kommt und das wäre schade !