Endometriose...was tun?
19.06.2015 um 16:42
So, dann möchte ich mich auch mal zu Wort melden und meine Geschichte erzählen.
Ich hatte Problem mit meiner Regel seit ich sie habe. Sprich das volle Programm: Bauch- und Rückenkrämpfe, Übeltkeit, Erbrechen, Heiss-Kaltschübe, im Prinzip lag ich nur auf dem Boden und hab geweint und geschrien.
Erst dachte ich, das wäre normal, dann wurde ich von Ärzten nicht ernstgenommen, mir wurde die Pille und auch mal der Vaginalring verschrieben, die ich mir eigentlich nie wirklich leisten konnte, dann wurde mir gesagt, ich solle Sport machen! Wie denn, wenn ich auf dem Boden liege und mich krümme? Bei leichten bis normalen Schmerzen hilft Sport tatsächlich, aber nicht wenn man sie in dem Ausmaß hat und zusätzlich noch die anderen Symptome. Mehrfach ging ich ins Krankenhaus, oder ließ mich vom Notarzt abholen, auch in der Hoffnung, man würde endlich mal genauer schauen.
Irgendwann las ich dann im Internet von der Endometriose, und die Symptome glichen meinen aufs Haar. Ich druckte den Wikipedia-Artikel aus, und ging mal wieder zu einem neuen Frauenarzt, den mir meine beste Freundin empfohlen hatte. Ohne ein weiteres Wort knallte ich ihm den Wikipeda-Ausdruck hin und schrie ihn dann fast an, er solle mir was verschreiben. Es war nicht fair von mir, aber ich denke, nachvollziehbar, wenn man bedenkt dass ich zu jenem Zeitpunkt seit knapp 20 Jahren das Problem hatte, und bei vielen Ärzten (auch wegen vielen Umzügen) gewesen war.
Jedenfalls war der Arzt so perplex, dass er mir die Visanne verschrieben hat. Die sorgte dafür, dass ich meine Tage nicht mehr bekam, und somit keinerlei Beschwerden mehr hatte. Und es ging auf Kassenrezept, anders als die Anti-Baby-Pille, die zudem nur bedingt geholfen hatte.
Ich ging dann für ein weiteres Mal nach Amerika, mit einem Jahresvorrat an Visanne, die mir dann aber bei meiner Rückkehr nach Deutschland zu Neige ging. Und wieder fand ich mich in einer neuen Stadt wieder, was hieß, wieder einen neuen Frauenarzt finden und dem klarmachen, was mit mir los ist.
Und es kam wie es kommen musste: Meine neue Frauenärztin weigerte sich, mir die Visanne zu verschreiben. Aber nicht, weil sie nicht wollte oder keine Ahnung hatte - nein sie nahm mich wirklich ernst! Sie glaubte zwar, dass ich Endometriose habe, aber sie wollte sichergehen, und schickte mich zu Bauchspiegelung - die einige Möglichkeit, die Erkrankung zu diagnostieren und dabei auch gleich die Herde zu entfernen.
Ich weinte, als ich den Überweisungsschein zur OP in der Hand hielt. Endlich kümmerte sich jemand, endlich nahm mich jemand ernst, nach sovielen Jahren!
Die Bauchspiegelung selbst war ein ambulanter Eingriff, viel leichter als was ich mir im Vorfeld wieder Sorgen gemacht hatte. Ich wurde morgens in Narkose versetzt, der Eingriff ging ca. ne Stunde, und nach ein wenig Erholung durfte mich meine Mutter abholen und nachhause bringen. Die Herde wurden entfernt, bis auf einen, der sitzt auf dem Eileiter, da müsste man den ganzen Eileiter entfernen, und solange er keine Probleme macht, sehen die Ärzte da keinen Handlungsbedarf.
Ich war ca. zwei Wochen nach der OP krank geschrieben, hatte noch einige Tage Wundschmerzen, konnte mich kaum bewegen, aber ich war so froh, dass ich diese OP endlich hab machen lassen dürfen.
Jetzt nehme ich täglich 2mg Visanne und mir gehts - was das angeht - blendend!
Ich kann nur raten, bei den Ärzten auf die Behandlung zu bestehen, und sich nicht mit Floskeln abspeisen zu lassen.
Gerne weigern sich die Ärzte die doch etwas aufwändigere OP Bauchspieglung zu machen, und schicken die Frauen weiter, lassen sie mit ihrem Problem komplett alleine.
Wir müssen die Endometriose einfach bekannter machen, zuviele Frauen immer noch, ohne das ihnen ansatzweise geholfen wird.
Das muss sich ändern.
So das wars erstmal von meiner Seite, ich würde mich freuen, wenn ich mich hin und wieder an der Diskussion beteiligen kann :)
Liebe Grüße
die Ayanna ^^