Das Milgram Experiment - 1961
06.10.2011 um 12:53Das Milgram Experiment - 1961Einfach mal den Artikel lesen.
Als die Verurteilung der Nationalsozialisten bei den Nürnberger Prozessen im Gange war, verteidigten viele der Angeklagten ihre Taten mit Aussagen wie: "Ich bin eigentlich gar kein Bösewicht" oder "Ey man, ich hab doch nur Befehle ausgeführt." Der Psychologe Stanley Milgram von der Yale Universität wollte die Bereitschaft von Versuchskandidaten testen einer autoritären Person zu gehorchen.
In seinem Experiment wurde der Testperson gesagt, sie übernehme die Rolle eines Lehrers mit der Aufgabe, einer Person, die sich in einem benachbarten Raum befand, einem Gedächtnistest zu unterziehen. Das ganze war natürlich ein Fake und alle Personen, bis auf die Testperson, waren eingeweihte Schauspieler.
Der Testperson wurde erklärt, dass sobald die andere Person eine falsche Antwort geben würde, sie einen Knopf drücken solle, der dem "Schüler" einen elektrischen Schlag verabreichen würde. Ein Mann in einem Laborkittel war anwesend und stellte sicher, dass die Testperson den Knopf auch wirklich drückte (es wurde natürlich nicht wirklich ein Stromschlag verabreicht, wovon die Testperson jedoch nichts wusste).
Der Testperson wurde erzählt, dass die Stromstöße bei 45 Volt begannen und mit jeder falschen Antwort zunehmen würden. Jedes Mal, wenn sie den Knopf drückte, würde der Schauspieler auf der anderen Seite aufschreien und die Testperson anflehen aufzuhören. Können Sie sich vorstellen, wie es lief?
Das Ergebnis
Viele Testpersonen fühlten sich ab einem bestimmten Zeitpunkt sichtlich unwohl und begannen damit das Experiment zu hinterfragen. Der Mann in dem Labormantel regte sie jedoch jedes Mal zum Weitemachen an. Die meisten taten dies auch, erhöhten die Spannung und verabreichten Stromschlag nach Stromschlag während das Opfer laut aufschrie. Viele Versuchskandidaten würden in nervöses Gelächter übergehen, denn Lachen ist die beste Medizin, wenn man elektrische Stromstöße durch die Körper fremder Personen jagt.
Schlussendlich würde der Schauspieler damit anfangen gegen die Wand zu schlagen, die ihn vom Testkandidaten trennte während er auf sein Herzleiden verwies. Nach weiteren Schocks würden alle Geräusche aus dem Nachbarraum verstummen, darauf hindeutend, dass der Schüler tot oder bewusstlos geworden war. Wenn Sie schätzen müssten, wie viel Prozent der Versuchspersonen nach diesem Punkt weiter Stromstöße verabreichten? Fünf Prozent, vielleicht Zehn?
Zwischen 61 und 66 Prozent der Testpersonen würden mit dem Experiment fortfahren bis es die maximale Spannung von 450 Volt erreicht hatte und weiterhin Stromstöße verabreichen, nachdem das vermeintliche Opfer die Bewusstlosigkeit verloren oder in das Nachleben befördert wurde. Wiederholte Studien haben die gleichen Ergebnisse hervorgebracht: Gedankenlos würden Testpersonen einem unschuldigen Fremden Schmerz zufügen, solange ein Typ im Kittel behauptet es sei okay.
Die meisten Testpersonen würden nicht wiedersprechen bis die 300 Volt Marke erreicht war. Keine von ihnen verlangte den Abbruch des Experimentes vor diesem Punkt (vergessen Sie nicht, dass 100 Volt in manchen Fällen ausreichend sind, um einen Menschen zu töten).
Was uns das über Sie verrät
Sie mögen sich für einen frei denkenden Marodeur halten, wenn es jedoch darauf ankommt, stehen die Chancen eher dafür, dass Sie nicht dabei bleiben - aus Angst vor der Autorität des Mannes in dem Kittel; und es war in dem Versuch ja nur ein Mann in einem Laborkittel, stellen Sie sich vor er trüge eine Uniform oder eine Dienstmarke.
Charles Sheridan und Richard King führten das Experiment eine Stufe weiter und verlangten von Testpersonen einen Hundewelpen für jede falsche Handlung zu schocken, die er machte. Anders als in Milgrams Experiment, waren diese Stromstöße echt. Exakt 20 von 26 Versuchspersonen gingen bis zur höchsten Spannung.
Fast 80 Prozent. Denken Sie daran, wenn sie das nächste Mal im Supermarkt herumlaufen: 8 von 10 Leuten, die Sie sehen, würden einen wehrlosen Welpen zu Tode quälen, wenn ein Typ in einem Labormantel sie darum bittet.
Aber das was mich interessiert ist das "Was uns das über sie verrät", denn ich halte das nicht für korrekt. Die Schlußfolgerung der Wissenschaftler war falsch.
Dieses Verhalten der Menschen kommt mmn. nicht vom Druck der von der "Autoritätsperson" ausgeht, sondern von den Menschen selber.
Ich denke, dass Menschen diese Schocks durchführen, weil es ihnen Spaß macht, sie sind sadistisch, das ist der Grund.
Sie KÖNNEN dies tun, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, weil, wenn überhaupt, der Laborant die Konsequenzen tragen würde, und darum tun sie es. Sie würden es auch tun wenn sie in einem Raum ganz alleine sind der sich nach der Tat in Luft auflöst. So sind Menschen.
Purer Sadismus, kein Druck durch die Autoritätsperson, es macht einfach Spaß.
Menschen und Tiere foltern, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen, seine Wut und Aggressionen an echten Lebewesen auslassen, ein Traum für die meisten Menschen, wie man sieht.
Was haltet ihr von dieser These?