@XanaNatürlich wurde es nicht buchstäblich geschrieben aber klar, man stumpft in gewisser Weise ab.
Wer kann sich noch daran erinnern, dass in Mailand kurze Zeit später (Wochen?) ein Flugzeug in ein Hochhaus stürzte? Unfall.
Der Unterschied liegt mmn. wie etwas transportiert wird. Es hingen schon Massen an den Fernsehern, da war noch gar nicht klar, dass das ein Angriff war. Aber die Sprecher erzählten in einem betroffenen Tonfall. Auf allen Sendern. Irgendwann war klar, ganz Deutschland verfolgt das Geschehen.
Allein schon die Art, wie berichtet wurde, die Bilder, die man sah von dem im Rauch stehenden Tower...
Dadurch war man näher dran. Man konnte gar nicht anders, als geschockt zu sein.
Also bis auf die, die geschrieben haben, dass sie es nicht waren.
Ich frage mich vor allem, wie es für die Leute war, die am Radio hingen. Ohne die Bilder. Einige hingen auch da am Radio wie festgeklebt ohne zu ahnen, was wirklich geschah.
Allein durch die Sendeweise.
Aber die Bilder waren krass und der 11. September hatte in meinen jungen Jahren den Begriff “Terrorismus“ geprägt. Noch heute habe ich diese Bilder vor Augen, wenn man davon spricht.
Aber sonstige nüchtern gehaltene Berichte können meist gar nicht anders, als spurlos an uns vorbeizuziehen.
Menschen sind grausam, Menschen haben das getan. Aber man hat an diesem Tag auch gespürt, dass man sich mit Fremden verbunden fühlen kann, näher zusammenrücken können und es einen Kern in uns gibt, der alles andere als grausam ist.
Ich glaube deswegen nicht, dass uns Dinge per se egal sind, aber so manches erreicht uns auch nur nüchtern, wenn es uns nüchtern überreicht wird.