30 Jahre Altersunterschied - kann das gut gehen?
10.01.2017 um 18:02
Hallo zusammen :)
interessantes Thema, über das - in mehr oder minder dieser Form - ich gerade in letzter Zeit aus gegebenem Anlass öfter mal nachgedacht habe.
Grundsätzlich habe ich generell die Einstellung, das Alter *fast* keine Rolle spielt in der Liebe. Es kommt meiner Meinung nach viel mehr auf die Individuen und die Einzelumstände an. Und auch auf die jeweiligen Erwartungen an eine Beziehung.
Natürlich ist es so, dass manche Probleme, die ein extrem großer Altersunterschied mit sich bringt, nicht von der Hand gewiesen werden können. Wie zum Beispiel dass sich innerhalb weniger Jahre ganz viel verändern kann - der ältere Partner wird "richtig alt", stirbt aller Wahrscheinlichkeit nach früher, zusammen alt werden ist quasi von vornherein ausgeschlossen etc. Aber all das sind objektive Probleme. Subjektiv wird das unter Umständen gar nicht als problematisch gesehen. Vor allem wenn wirklich Liebe im Spiel ist, interessieren Vernunft-Argumente doch überhaupt nicht, man ist glücklich im Hier und Jetzt. Oder auch wenn beiden bewusst ist, was aller Wahrscheinlichkeit nach eintreffen wird - dann lebt man eben damit und genießt die Zeit, die man zusammen hat.
Ich finde, Liebe ist so etwas Wertvolles, was man sich nicht durch Vernunft- oder Wahrscheinlichkeitsargumente kaputt machen lassen sollte.
Und erst recht nicht durch irgendwelche gesellschaftlichen Normen und "Regeln". Klar, dafür braucht es wahrscheinlich einiges an Charakterstärke (oder lmaA-Attitüde - wie man's nimmt ;)), aber wann braucht man das nicht, wenn man von gewissen Normen abweicht.
Und zuletzt: Ich finde nicht, dass man über etwas urteilen sollte, was man selbst so noch nicht erlebt hat. Klar kann man manche Dinge für sich ausschließen (oder meint dies zu können, bis eben möglicherweise Tag X kommt).
Ich habe auch immer gedacht, dass ich Altersunterschiede von bis ca. 15 Jahre "normal" und "okay" finde, ich mich aber niemals nie in einen 30 Jahre älteren verlieben könnte. Einfach weil das ja nicht passen würde etc. pp. Nicht, dass ich es bei anderen nicht akzeptiert oder verurteilt hätte - aber ich hätte mir meinen Teil gedacht...
So, und nun ist es passiert - ich kann ganz plötzlich doch nachvollziehen, dass es so was geben kann. Ohne die typischen Klischées im Hintergrund (Geld, Macht, Ansehen). Irgendwie kam es dazu, zur Schwärmerei bzw. zum Verliebt-Sein... ich bin 25, er Ende 50. Knapp über 30 Jahre trennen uns also sogar. ;)
Klar, kann man gestört und krank etc. finden. Und ich kann natürlich auch nicht sagen, ob er nicht doch hauptsächlich davon getrieben ist, junges, hübsches Ding, sich nochmal jung fühlen usw.
Aber ich von meiner Seite aus kann zumindest sagen, dass uns ganz, ganz viel verbindet.
Und nein, wir sind nicht in einer Beziehung und werden das auch nie sein (aus diversen Gründen). Ob das klappen würde, kann ich nicht sagen... vielleicht ja, vielleicht nein.
Mich freut es auf jeden Fall für jeden, der seine Liebe (aus)leben kann, egal wie "komisch" oder "krank" sie in mancher Augen auch sein mag.
Und ich finde die Frage nach "kann das denn gutgehen?" irgendwie Fehl am Platz, egal wie die Konstellation ist. Warum soll es ausgeschlossen sein, dass es gut geht? Und ein Blick in die Allgemeinheit zeigt, wie viele "normale" Beziehungen nicht gut gehen... insofern...
In diesem Sinne - schönen Abend noch :)