@Ahiru Weil du so darauf beharrst, habe ich direkt mal meine Studienausgabe der „Grundlagen der Psychologie“ gewälzt. Und da drin steht, dass die Festsetzung eines bestimmten Zeitpunktes als Ende der Adoleszenz willkürlich bleiben muss. Die Gründe dafür sind folgende:
Zuerst mal gibt es in der westlichen Gesellschaft wie auch anderswo starke individuelle Unterschiede hinsichtlich des Alters, in dem die Reifung abgeschlossen ist (In Deutschland gilt als volljährig, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat. In anderen Ländern (wie zum Beispiel Japan), zählt als minderjährig, wer das 21. Lebensjahr noch nicht erreicht hat. Diese Norm, ab wann jemand mündig ist, existiert aus rein juristischem Interesse und ist, wie man sieht, nicht einmal universell gültig.
Ein weiterer Grund ist, dass die psychologische Reife niemals ein einheitliches Geschehnis ist. Jemand kann in einer Hinsicht viel rascher reif werden, als in anderen, und ohne Zweifel gehen manche Menschen durchs Leben, ohne in manchen Bereichen je reif zu werden.
Das sind so die wichtigsten Punkte, die ich herauslesen konnte. Natürlich gibt’s da noch mehr, aber zusammenfassend kann man sagen: wann die Kriterien fürs Erwachsen sein erfüllt sind, das entscheidet jede Gesellschaft für sich. Unsere Erziehung zielt darauf ab, dass wir mit dem Erreichen des juristischen Erwachsenenalters auch geistig den vorbestimmten Kriterien entsprechen. Es ist nichts weiter, als eine verdammte Ausbildung mit Abschlussprüfung. Und wenn wir die nicht bestehen, gelten wir als verhaltensgestört.
Wenn ich dir einen Rat geben darf, nimm nicht alles als gegeben hin, sondern hinterfrage die Motive. Manches von dem, was uns die Gesellschaft als normal verkauft, ist künstlich generiert und nicht natürlich.