@magaziner magaziner schrieb:Ich finde die Themen zumindest lesenswert, diskussionswürdig und vordergründig gut recherchiert.
Das finde ich aber sehr sehr bedenklich. Ich kannte diesen Menschen und seine Bücher bislang nicht. In dem oben zitierten pdf auf "Buch"-Seite 231 beginnt das Kapitel über die Wirkung elektromagnetischer Wellen auf das menschliche Gehirn. Das ganze Kapitel ist eine Aneinanderreihung von Zusammenhängen die sich nicht logisch verknüpfen lassen.
Es gab irgendwelche (vermeintlichen) Projekte der Sowjetunion und der Amerikaner mit elektromagnetischen Wellen und Bewusstseinsbeeinflussung. Sogleich wird suggeriert, das diese erfolgreich waren.
Wir wissen, daß das Gehirn im Wesentlichen für zwei
Frequenzbereiche empfänglich ist: den Mikrowellenbereich,
der auch für Radar und Mobilfunk genutzt wird,
sowie extrem langwellige Strahlung
Woher wissen "wir" das? Klar, einen Kopf kann man wie alles, dass entsprechend aktive Dipole (z.B. Wasser) enthält mit Mikrowellen kochen, der Autor suggeriert aber Gedankenbeeinflussung das ist absurd. Die Wechselwirkung zwischen Gehirn und ELF wird herbeispekuliert, in dem bestimmte Muster in der summierten elektrischen Aktivität unseres Gehirns mit irgendwelchen völlig unverwandten ULF verglichen werden. Sinngemäß: "Wenn Gehirn Muster mit 10 Hz zeigen, dann kann eine elektromagnetische Quelle mit einem 10 Hz Signal das Gehirn beeinflussen". Das ist aber vollkommener Unfug. Elektromagnetische Wellen dieser Frequenz sind so langwellig, dass sie _vollkommen_ unbehelligt durch den menschlichen Körper strahlen. Es gibt keinen Mechanismus der es dem menschlichen Körper erlaubt Wellen dieser Länge irgendwie aufzunehmen. Dann folgt das Zitat eines ausgewiesenen (para-)Psychologen (Michael Persinger), dessen Ergebnisse zu diesem Themenkomplex in der Fachwelt nicht akzeptiert sind (der Versuch einer schwedischen Forschergruppe eines seiner Experimente nachzuvollziehen verlief negativ. Persinger ist darüberhinaus der Meinung Ingo Swann hätte messbare psi-Kräfte.). Der abschließende Beleg für Juergensons pseudo-Beweiskette ist dann der Verkauf von "Gehirnbeeinflussungsmaschinen", als wäre der systematische Betrug von Menschen mit Zauberkisten ein Beleg für seine Folgerungen.
Dieses Buch liest sich wie so vieles im Bereich der Grenzwissenschaften wie eine Abhandlung der Propaganda. Laufend wird der unaufmerksame Leser in falsche Schlussfolgerungen gelockt um Ende zu einer fantastischen aber flasche Aussage zu gelangen.