-Therion- schrieb:ich persönlich würde es nicht zulassen von negativen erlebnissen derart beeinflusst zu werden desswegen ist etwas akzeptieren zu können so wichtig es ist der grundstein auf den ich ängste abbauen und selbstbewusstsein aufbauen kann !
Angst und ein fehlendes Selbstbewusstsein sind zwei verschiedene Dinge, die man nicht so einfach in eine Kausalität bringen sollte.
Der Mensch bzw. seine Psyche ist fundamental von Gefühlen geprägt, was uns schließlich von einer Sitzgruppe oder einem Schwamm unterscheidet. Wir können zwar einerseits sehr differenzierte Denkmechanismen entwickeln, aber genauso können uns Gefühle unheimlich stark beeinflussen.
Und gerade Angst ist wohl eines der stärksten Gefühle, die unsere Logik hemmt oder gar lahmlegt.
Phobien oder Traumata zu überwinden kann durchaus Jahre/Jahrzehnte dauern, deswegen haben Psychologen ja so viel zu tun. Und gerade in einer so schnelllebigen Welt wie heute vermute ich manchmal, dass unsere Psyche manchmal gar nicht in der Lage ist, sich so schnell mit neuen Problemen grundlegend auseinandernzusetzen wie neue Probleme entstehen.
-Therion- schrieb:jeder mensch ist mit einem talent / aufgabe oder gabe auf die welt gekommen. im laufe unserer entwicklung vom kleinkind bis zum erwachsenen kristallisiert sich herraus welchen lebensweg man gehen wird. talente/neigungen machen sich bemerkbar und viele wissen schon als kleinkind was sie einmal werden wollen und das sehe ich als bestimmung / berufung / sinn des lebens dieser person an dieses ziel auch zu erreichen, was in den meisten fällen auch so ist.
Ist das wirklich so oft so eindeutig, wie du es beschreibst?
Was wollten wir als Grundschulkinder nicht alles werden - Ärzte, Anwälte, Feuerwehrmänner ... wie viele Kinder sind denn wirklich schon so gefestigt, dass sie mit 6-7 Jahren wissen, was sie in 15 Jahren arbeiten werden? Und wie kann man denn überhaupt so eine sichere Aussage über einen Zeitpunkt in 10 Jahren treffen?
Ich persönlich hätte vor 10 Jahren nie gedacht, dass mir in diesen 10 Jahren genau das passieren würden, was letztlich passiert ist. Die Zukunft kannst du nicht so einfach vorhersagen, weil da so viele unbekannte externe Komponenten dazukommen, dass eine realistische Prognose so gut wie unmöglich ist.
Wer hat denn 1990 schon ernsthaft damit gerechnet, dass wir 20 Jahre später so eine Situation haben wie heute?
Solange wir nicht einmal in der Lage sind genau zu wissen, was wir nächste Woche erleben werden, so macht es auch keinen Sinn nach etwas in 5 oder 10 oder 20 Jahren zu fragen.
Dahingehend halte ich es für fehlerhaft zu behaupten wir hätten ein Leben lang nur einen einzigen Lebenssinn, nur eine einzige Aufgabe und nur ein Talent, was uns diese Aufgabe erfüllen lässt.
Manche entdecken erst im hohen Alter ihr Talent fürs Schreiben oder Malen und plötzlich kann sich in wenigen Momenten der ganze Lebenssinn verschieben.
Das ist ein lebenslanger dynamischer Prozess ohne eindeutigen Ausgang.
Nur weil ich vor 4 Jahren mein Talent fürs logische Denken und die Mathematik entdeckte, so bin ich trotzdem nach wie vor auf meiner persönlichen Sinnsuche.
Und ich musste auch erst nach und nach begreifen, dass ich jetzt einfach keinen einzigen festen Sinn für die nächsten 40 Jahre finden werde und besser damit fahre in viel kleineren Zeitabschnitten zu denken.
-Therion- schrieb:bist du dir sicher das du genug weisst ? .... ich für meine person möchte mir nicht anmaßen das zu behaupten ..... wissen, ist nicht alles
Unabhängig davon, ob es nun um Paranormales geht oder nicht, die Suche nach Wissen und Wahrheit ist es, die uns antreibt, ansonsten hätten wir ja auch aufhören können herauszufinden, was das Universum ist oder ob wir allein im Universum sind.
Aber gerade von Mathematikern höre ich immer wieder den Ausdrück: War Ahnung von Mathematik hat, der weis auch, dass Zufall eine Illusion ist.
Diese Aussage ist in der Form möglich, weil es einerseits ausreichend mathematische Theorie gibt, die diese Aussage stützen.
Anderseits wird der Dialog über diese Aussage schwierig, wenn nicht alle auf dem gleichen Wissensstand sind, denn der Mathematiker, bedingt wird durch sein Mehrwissen in dem Bereich, unter dem Ausdruck "Zufall" etwas anderes verstehen als jemand ohne Fachwissen.
Letztlich ist der Dialog innerhalb der Wissenschaft sehr ähnlich schwierig wie innerhalb der Theologie - es geht grundlegend um die Fragen, welche fundamentalen Annahmen die Grundlage für sein Wissen und seine Aussagen bilden.
Dahingehend bietet Mehrwissen einfach Vorteile, weil man erst durch Fachkenntnis selbst abschätzen kann, welche Annahmen jemand trifft, die jedoch fehlerhaft für eine tiefergehende Diskussion sind.
Gerade im freizugänglichen Internet meint jeder sich innerhalb von 10 Minuten zu jedem beliebigen Thema eine Meinung bilden zu können - auch ohne wirklich Ahnung von dem zu haben, was er da sagt und das schafft viel Nährboden für Probleme im Unverständnis und der allgemeinen Verständigung.
Diese Möglichkeit schnell eine Scheinmeinung zu entwickeln ermöglichst es auch, dass man Leuten, die sich seit 20 Jahren mit einem Thema beschäftigen noch etwas neues erzählen zu wollen.
Andererseits sieht man in Diskussionen über die Frage, ob Evolutions- oder Schöpfungslehre, dass gerade die Verfechter der Schöpfungslehre mit Argumenten ankommen, die in den letzten 5-10 Jahren eindeutig widerlegt wurden. Trotzdem werden die Argumente weiter verwendet und finden sogar Zuspruch. Da hat die Anhäufung von aktuellem Wissen also auch irgendwo ausgesetzt.
Jeder vernünftige Wissenschaftler oder Freidenker wird irgendwann an dem Punkt ankommen, dass sein wissen nicht zeitlos richtig ist, aber eben im Moment des Wissens, die handfesteste Grundlage für eine vernünftige Betrachtung ist.
Ich weis nicht mehr, wo ich das gelesen habe und wer es so formulierte, aber jemand meinte mal, dass Wissenschaftler im Fernsehen so unpopulär seien, weil sie immer sagen, dass es eben der aktuelle Wissensstand sei, während Glaubensanhänger gern sehr absolut formulieren und die Absolutierungen dem unbedarften Zuhörer einfacher im Gehirn hängen blieben.