40% Magenbitter in Schultasche gefunden. 1. Klasse...

Hallo ihr Lieben,

gestern Abend habe ich den Tornister meiner Tochter nochmal kontrolliert und dabei auch alle kleineren Fächer und Taschen nachgesehen. Da habe ich was gefunden, was mich vollkommen geschockt hat.
Es war eine knapp 1/4 gefüllte, kleine Flasche Magenbitter mit 40% Alkohol...

Leider hatte meine Tochter schon geschlafen und ich konnte nicht mehr mit ihr reden. Das habe ich dann sofort heute morgen gemacht. Ich habe sie gefragt was das ist, ob sie davon getrunken hat und wo sie die Flasche her hat. Sie sagte dann, sie habe daraus nichts getrunken,das wäre ein Geschenk ihres Schulfreundes M*** und dass er daraus getrunken hat. (Sie hat es nicht gesehen, er hat es ihr nur gesagt.)

Nachdem ich sie zur Schule gebracht habe, habe ich mit M*** Mutter gesprochen und ihr vollkommen ohne Wertung oder Vorwurf gesagt, was meine Tochter mir gesagt hat. Die Mutter ist sofort ausgeflippt. Sie hat meine Tochter als Lügnerin bezichtigt und sofort ausgeschlossen, dass ihr Sohn was damit zu tun hat.

Anfangs habe ich wirklich keinen Moment daran gedacht, dass er die Flasche von zuhause mitgenommen hat, sondern mir ging es nur darum, dass wir zusammen die Herkunft klären. Mit der Klassenlehrerin habe ich die Sache besprochen, sie wird die Kinder sensibilisieren und ihnen sagen, dass sie solche Dinge niemals aufheben dürfen wenn sie irgendwo rumliegen und sofort jemandem Bescheid sagen sollen, der es wegräumen kann.

Nachmittags habe ich das in der Betreuung angesprochen und dort hat meine Tochter alles haargenauso geschildert, wie sie es mir morgens gesagt hat. Die Betreuerin ist dann auch mit M*** in eine ruhige Ecke gegangen und hat mit ihm gesprochen. Als er abgeholt wurde, hat sie mir eine kurze Rückmeldung gegeben. Er habe diese Flasche von zuhause mitgebracht und sie meiner Tochter geschenkt.

Naja, am Abend hat mich die Mutter nochmal angerufen und dieses Gespräch war wirklich zum Kotzen. Ich verstehe nicht, wieso sie das so persönlich nimmt und wieso sie alle "Schuld" (die ich ihr ja überhaupt nicht zugeschrieben und das auch mehrfach betont habe) immer wieder von sich geschoben hat. Ich empfinde es als sehr seltsam, wenn sich jemand immer und immer wieder für etwas rechtfertigt, ohne dass man einen Vorwurf gemacht hat. Und ich verstehe nicht, wieso sie so ausflippt, nur weil ich es auch in der Schule/Betreuung angesprochen habe.

Ich nehme es nicht auf die leichte Schulter, wenn meine Tochter mit hochprozentigem Alkohol aus der Schule kommt und will natürlich wissen, woher sie das hat UND selbstverständlich will ich wissen, ob sie davon getrunken hat.

Was haltet ihr davon? Ist meine Reaktion wirklich so überzogen?

Ich persönlich finde, dass ich mich sehr fair verhalten habe. Zuerst habe ich versucht, die Situation mit ihr zu klären und dann bin ich erst an die Schule herangetreten.

Bin gespannt auf eure Meinungen.

Jillrips schrieb:Ist meine Reaktion wirklich so überzogen?

Meiner Meinung nach hast du genau richtig gehandelt. :)
Das die Mutter so eigenartig reagiert hat, zeigt, daß sie mit der Sache total überfordert ist.

Nein deine Reaktion war nicht überzogen, erstens geht es um dein Kind das du beschützen möchtest, und zweitens hättest du es nicht angesprochen und es wäre was passiert... ganz egal ob deinem oder einem anderen Kind, hätte es geheißen "Warum hat niemand etwas gesagt"

Vollkommen richtig meiner Meinung nach.

Ohne jetzt gleich jemanden beschuldigen zu wollen, aber die Reaktion der Mutter des Jungen zeigt eindeutig, dass dort daheim etwas besser im Verborgenen bleiben sollte - ihrer Meinung nach. Sie scheint nicht zu wollen, dass irgendjemand herausbekommt, dass Das Fläschchen von zuhause mitgebracht wurde. Möglicherweise hat die Mutter oder der Vater ein Alkoholproblem? Oder aber sie schämt sich auch nur dafür, dass der Alkohol dem Kind so leicht zugänglich war.

Wie auch immer, Du hast absolut richtig gehandelt. Das ist keine Lappalie, 40 % Alkohol, das ist so gefährlich für die Kleinen.

Deine Reaktion war ok, aber...
Da du ja mit der Mutter von M***** kein vernünftiges Gespräch führen kontest, solltest
du die Frau auch nicht weiter belästigen.
Vielleicht hat sie ein Alkoholproblem und fühlt sich ertappt. Das soll aber nicht deine Sorge sein, du wirst ihr Problem nicht lösen können.

Wichtiger ist das du deiner Tochter sehr klar machst, das sie nichts und von niemanden etwas annehmen sollte. Aber das hast du sicherlich schon getan.

Das war eine erzieherisch richtige Reaktion auf das was passiert iz.
Hast du den M*** denn eigentlich auch gefragt, ob er ueberhaupt weiss, was das war, was in der Flasche drin war?
Ich hoffe dem Jungen wird demnaechst erklaert, was angemessene Geschenke sind...ieks

Vor allem find ich gut, dass du als Mutter ruhig geblieben bist und eigentlich keinem die Schuld zugeschoben hast, sondern nur vesucht hast die Situation aufzuklaeren.

@Ayashi
Ja, das habe ich. Aber das vergisst sie morgen sicher wieder. Von Fremden würde sie hoffentlich nichts annehmen, aber von ihren Freunden bestimmt.
In Zukunft habe ich vor, den direkten Weg zu gehen und das bedeutet nur Schule. Da werd ich sie gar nicht mehr benachrichtigen.

@Unicorn2005
Ich sehe das genauso. Wenn jemand sich so wehement gegen etwas wehrt, dann ist da meist mehr dran. Wäre es umgekehrt, dann hätte ich gesagt, dass ich zuerst mit meiner Tochter reden werde und anschließend mit ihr die Situation klären werde.

@KoMaCoPy
Schuldzuweisungen bringen ja auch niemandem was. Da bewegt man sich ja auch ganz schnell in Bereich der schlechten Nachrede. Das wollte ich ja auch auf keinen Fall. Ich wollte nur wissen, was sie dazu meint, weil ich es falsch empfunden habe, sie zu übergehen.

Und wenn sich wirklich bestätigen sollte, dass er das zuhause mitgenommen hat, dann hat die Mutter mehrfach dreist gelogen. Meine Oma hat früher auch nach dem Sonntagsessen einen Magenbitter getrunken. Ist ja erstmal nichts dabei. Nur sollte man dafür sorgen, dass Kinder nicht rankommen.

Mit dem Jungen selber habe ich das nicht besprochen, weil ich mich dafür nicht verantwortlich fühle und ich es auch nicht gut finden würde, wenn eine andere Mutter meine Tochter so ausquetschen würde. Darum habe ich das der Betreuung gesagt und die haben das dann mit ihm besprochen.

@Jillrips

Ich finde deine Reaktion richtig. Deine Tochter haette unter Umstaenden davon trinken koennen und haette vielleicht (obwohl ich annehme, dass der bittere Geschmack sie dazu gebracht haette, es wieder auszuspucken) leicht alkoholisiert in den Strassenverkehr gehen koennen. So ein kleiner Koerper kann schon bei einer geringen Menge Alkohol vollkommen ausser Kontrolle geraten.

In meiner Nachbarschaft wurde einmal ein zweijaehriger (!!!) mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Er hatte sich ueber eine Packung Weinbrandbohnen des Opas hergemacht.

Eine kleine Warnung an die Eltern unter euch: Bananen produzieren bei Ueberreife (wenn sie braun werden) ebenfalls geringe Mengen Alkohol. Auch wenn die braunen Bananen suesser schmecken ... sie einem Kleinkind als Bananenbrei anzubieten, ist fuer das Kind nicht unbedingt gut!

@Cathryn
Ohje, das mit den Bananen wusste ich gar nicht.

Der Schock über meinen Fund hängt mir immer noch nach. Ich habe auch noch eine kleine Tochter von 2 Jahren. Nicht auszudenken, was da hätte passieren können. :(

Hi @Jillrips,

meiner Meinung nach hast du das einzig Richtige gemacht! Du hast das Gespräch mit deiner Tochter gesucht und auch mit der Mutter von M*** sowie der Schule gesprochen. Das die Mutter von M*** das gleich persönlich nimmt, zeigt doch vielleicht nur eines: da stimmt vielleicht was nicht...

Ich finde das Problem ist, dass die Mutter von M*** anscheinend unaufrichtig war. Mehr kann man da auch nicht hineininterpretieren. Ihr ist es wahrscheinlich unangenehm dass ihr Sohn an den Magenbitter gelangt ist, und ihn dann stolz präsentiert und verschenkt hat.

Komischerweise denke ich auch, das lässt "tief blicken". Aber man sollte das nicht überbewerten. Mütter sind glaube ich generell dazu veranlagt innerlich Alarm zu schlagen wenn soetwas passiert, was ja auch in Ordnung ist - im gewissen Maße. Aber die Wahrheit ist wohl, der Junge hat den Magenbitter, der irgendwie ungesichert im Schränkchen stand einfach mitgenommen, und dachte er wäre der Held wenn er es dem Mädel ( deiner Tochter ) schenkt. Dass da eine Drogenmissbrauch dahinter steckt wäre Spekulation, begründet auf sicherlich nachvollziehbaren Ängsten.

@Jillrips

Jillrips schrieb:Ich verstehe nicht, wieso sie das so persönlich nimmt und wieso sie alle "Schuld" (die ich ihr ja überhaupt nicht zugeschrieben und das auch mehrfach betont habe) immer wieder von sich geschoben hat.

das ist die paranoia vor dem rechtsstaat

nicht mehr und nicht weniger

@Jillrips

Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Tochter der kleinen Schwester davon etwas gegeben haette. Schon allein der Geruch haette sie abschrecken sollen. Dennoch haette die Kleine es natuerlich im Zimmer der Grossen finden koennen, das ist richtig.

Ich denke, es ist wichtig, dass du deiner Tochter erklaerst, was das ist, was sie da bei sich hatte und was es fuer Folgen hat, wenn Kinder so etwas trinken. Natuerlich so, dass es sie nicht traumatisiert und dass sie es auch versteht. Vielleicht sogar ein bisschen auf die "grosse-Schwester-Vorbildfunktion" bauen, also ihr quasi das Gefuehl geben, dass es IHR Wunsch ist, so etwas nicht anzufassen.

Verhindern, dass dieser Junge Alkohol zuhause findet und dass er ihn vielleicht mit in die Schule bringt, wirst du nicht koennen. Vielleicht waere es ratsam gewesen, die Flasche mit in die Schule zu nehmen und den Fund dort zu Protokoll zu geben.

Weisst du, ob die Schule das Jugendamt informiert hat?

Jillrips schrieb:Der Schock über meinen Fund hängt mir immer noch nach. Ich habe auch noch eine kleine Tochter von 2 Jahren. Nicht auszudenken, was da hätte passieren können. :(

Es ist aber nichts passiert weil Du eine gute und treusorgende Mutter bist die durch ihr Interesse am Kind das schlimmste verhindert hat.
Nicht jede Mutter kann das von sich behaupten, Du kannst Stolz auf Dich sein, ausserdem hast Du deine Kinder zur Ehrlichkeit erzogen denn sonst hätte deine Tocher angefangen zu lügen statt Dir direkt die Wahrheit zu sagen.

Mach Dir keine Vorwürfe, was Du getan hast war völlig richtig!

Ich finds auch nicht überzogen; bei so einem Fund muss was getan werden! Nicht auszudenken wenn das Zeug getrunken wird.

@BlackPearl

schon zum 2. mal heute abend;

100% zustimmung!

@Jillrips

Das einzig Gute daran war wohl, dass der Junge nicht gleich eine 0,7l Vodka-Flasche zuhause hat mitgehen lassen. Das laesst hoffen, dass in der Familie nur jemand einen nervoesen Magen und nicht gleich ein Alkoholproblem hat. Was nicht heissen soll, dass es richtig ist, Kindern den Zugang zu Alkohol zu ermoeglichen, es laesst lediglich einen kleinen Hoffnungsschimmer, dass die Familie des Jungen in Zukunft besser darauf achten wird, wozu der Junge Zugang hat und wozu nicht.

@Cathryn
Nein, ich glaube, dass das zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht passiert ist. Morgen wird es ein Gespräch mit der Mutter geben. Die Flasche habe ich der Betreuerin gegeben.

Mit meiner Tochter habe ich das heute morgen und auch nachmittags mehrfach besprochen. Sie hat auch in keiner Weise Ärger bekommen, das würde sie ja nur abschrecken. Ich habe ihr gesagt, was das ist und sie kennt Alkohol ja auch. Ist ja nicht so, dass das bei uns und in unserem Umfeld nicht existiert. Aber sie weiß, dass Kinder das nicht trinken dürfen, dass auch Erwachsene nicht viel davon trinken dürfen, dass man danach kein Auto mehr fahren darf und und und. Ich glaube auch nicht, dass sie sich trauen würde, daran zu nippen.

@Cathryn
Die Mutter hat heute (im Beisein einer anderen Mutter) gesagt, dass sie solche Alkoholika zuhause nicht haben, sondern nur "so große Jägermeisterflaschen"... Kein Witz! Ich dachte nur, dass das ja jetzt wohl mehr als unpassend war^^

Was mich im Nachhinein auch so ein bisschen stutzig macht: sie wollte die Flasche direkt an sich nehmen um ihren Sohn am Abend damit zu konfrontieren. Ich habe es aber abgelehnt, weil ich das seltsam fand. Und so kann sie ja auch alles abstreiten.

@BlackPearl
Ich gebe eben mein Bestes. Und ich hoffe sehr, dass meine Kinder wissen, dass sie immer mit mir reden können. Leider werde ich jetzt wohl öfter mal die Taschen meiner Tochter kontrollieren. Eigentlich waren diese kleineren Fächer ihre Sache. Da waren mal kleine Steine drin, die sie gesammelt hat oder Papierschnipsel, kleine Ü-Eier Figuren etc. Das stört mich nicht und wenn die Schulsachen ordentlich sind, dann ist alles okay.