Organspendegesetz - sagt das schon alles über die Deutschen?

@Thalassa

Wenn du tot bist, brauchst du doch deine Organe nicht mehr.Die moderne Medizin macht es möglich anderen Menschen durch Organspenden zu helfen.Dein Tod würde, egal was du jetzt vom Tod hältst, etwas Gutes anderen Menschen bringen.
Und von einem lebenden Ersatzteillager ist ja nicht die Rede.Du hast ja nicht nur gelebt, damit am Ende andere Menschen Dinge aus dir pflücken können.


Aber gut, es ist ja richtig, dass jeder frei entscheiden kann, was er machen möchte.Und ich muss ja diese Einstellung nur tolerieren, nicht akzeptieren.

@Thalassa

Thalassa schrieb:In den USA gabs auch so einen Fall, sehe ich grade - ich kannte nur den in Deutschland ... umso schlimmer, wenn aus dem ersten Fall keine Lehren und Konsequenzen gezogen wurden!

Welche Lehren und Konsequenzen willst du denn daraus ziehen?

@Thalassa

Nein, ich meine, mir ist nicht klar inwiefern deine Organe nach dem Tod noch von bedeutung sind?Ich würde gerne verstehen, was es für einen Sinn macht, seine Organe auch nach dem Tod zu "behalten" und warum man damit nicht noch das ein oder andere Leben retten könnte?

Hab seit einigen Jahren ein Organspendeausweis,von mir aus kann man mich ausnehmen wie ne Weihnachtsgans,wenn ich Tot bin brauche ich die ja nicht mehr^^

@sodawasser

sodawasser schrieb:Welche Lehren und Konsequenzen willst du denn daraus ziehen?

Ich garkeine, da ich mit dem ganzen Thema eigentlich nichts zu tun habe, ich will weder fremde Organe haben, noch spenden ...

@sodawasser
Trotzdem will ich nach meinem Tod nicht wie ein Vieh ausgeschlachtet werden und meine Wuerde behalten, egal wie wichtig meine Organe fuer einen schwerkranken Menschen waeren. Die bleiben bei mir, schluss, aus, basta. Ich will doch auch keine anderen Organe, wieso sollte ich welche hergeben.

@meteora

meteora schrieb:Trotzdem will ich nach meinem Tod nicht wie ein Vieh ausgeschlachtet werden und meine Wuerde behalten,

Frage an dich: Inwiefern hat ein Toter denn noch ein Gefühl um soetwas wie "Würde" zu empfinden?

meteora schrieb:Trotzdem will ich nach meinem Tod nicht wie ein Vieh ausgeschlachtet werden

Interessante Aussage.
Aber mit dem Stück Vieh, kann man es machen.

Nur mal so in den Raum geworfen. ;)

@Vymaanika
Naja, jeder Mensch, egal ob lebendig oder tot, man hat meiner Meinung nach immer noch wuerde, denn auch nach dem Tod sollte man den Koerper eines Menschen noch respektieren.
@Merlina
Sage ich wo? Nein, man sollte es auch nicht mit Tieren machen. Leider passiert es viel zu oft. Wuerde man auch Tiere mit Respekt behandeln, wuerde man die Toetungsform der Tiere ueberdenken.

@meteora

meteora schrieb: Die bleiben bei mir, schluss, aus, basta.

Finito la musica.Schluss, Punkt, Ende, Aus, Micky Maus.Keine Angst, ich will dich nicht ausnehmen ;)


Ich hab nur die Einstellung. Man kann anderen Menschen das Leben retten.Und warum man seine Organe unnötig in der Erde verotten lassen will, oder verbrennen lassen will, erschließt sich mir nicht.Das hat auch nichts mit Würde zu tun.Denn wie gesagt, ich rede immer von Freiwilligkeit.

Und ausschlachten hört sich immer so negativ an.Wieso eigentlich? Man schadet noch niemanden mit seinen Organen.Unnötige Überspitzung...

@meteora

Keineswegs, nein.
Ich habe dich auch nicht direkt angesprochen, sondern fand nur die Aussage an sich, sehr interessant. ;)

Die eigentliche Fragestellung dieses Threads geht ja um dieses ominöse und - in meiner Sicht - menschenverachtende Gesetz, mit dem man einen jeden nach dessen Tod ausschlachten kann, sofern dieser nicht ausdrücklich widersprochen hat ... ich bezweifle nur, daß sich an diesen Widerspruch gehalten wird.

@sodawasser
Gut, nehmen wir das Wort ausgenommen, das trifft es wohl eher. Ja, ausschlachten ist wohl ein wenig uebertrieben, hast schon Recht.
@Merlina
Achso, wohl falsch interpretiert. ;)

@meteora

meteora schrieb:Naja, jeder Mensch, egal ob lebendig oder tot, man hat meiner Meinung nach immer noch wuerde, denn auch nach dem Tod sollte man den Koerper eines Menschen noch respektieren.

Wäre es nicht DER Respekt schlechthin an das Leben, wenn man seine Organe spendet um damit einige Menschenleben retten zu können?

@Thalassa

Und nochmal.Diesen Widerspruch musst du auch schon heute einlegen.Sonst entscheiden auch wieder andere.

Und ob da dann der Widerspruch eingehalten wird müsste in deinen Augen genauso zweifelhaft sein. Also spielt die Frage ob der Widerspruch eingehalten wird oder nicht für diesen Thread eine untergeordnete Rolle.
Oder übersehe ich einen Aspekt?


@Vymaanika
Sehr guter Gedankengang.Ich jedenfalls stimme dir da überein.^^

Ist doch alles nur organisches Material. Also besser davon was spenden und jemandem womöglich damit das Leben retten, sonst werden Niere, Leber usw. von hungrigen Maden verputzt.

@sodawasser

sodawasser schrieb:Und ob da dann der Widerspruch eingehalten wird müsste in deinen Augen genauso zweifelhaft sein.

Ist es ja auch - habe ich schon oft genug geschrieben

@Vymaanika
Ja, das waere eigentlich der absolute Respektsbeweis. Aaber trotzdem, jetzt nochmal, ich will meine Organe auch nach dem Tod in mir behalten. Es waere irgendwie so, wie wenn man mir etwas einfach rausreisst. Und das will ich nicht. Ich will ja auch kein Organ von einem anderen Menschen. Und wieso sollte ich meine hergeben? Sie sind ein Teil von mir.

Ich rede nicht vom Respekt dem Leben gegenueber, ich meine den Respekt einem menschlichen Koerper gegenueber.

Wieso sollte jemand, der im Grunde generell gegen jeglich Organtransplation ist, selber keine fremden Organe annehmen würde und will, ausgerechnet seine eigenen Organe irgendwelchen anderen Leuten zur Nutzung überlassen - das sollte mir mal jemand erklären ...

@meteora

meteora schrieb:Ich will ja auch kein Organ von einem anderen Menschen. Und wieso sollte ich meine hergeben? Sie sind ein Teil von mir.

Ein Körper, der weder fühlen kann, noch sowas wie moralische Komponenten kennt, noch sowas wie Würde.Im hierundjetzt lebst du, aber du solltest dir darüber im Klaren sein, dass auch du eines Tages stirbst.Und wenn du dann tot bist, dann ist deine Hülle von Bedeutungslosigkeit gezeichnet.

Du könntest also auch im toten Zustand jemanden ein Leben schenken, während du es nicht mehr mitbekommst, wenn deine Organe entnommen werden.

Respekt am Leben heißt, das LEBEN ansich zu respektieren, der Tod ist aber ein Zustand, der entgültig ist und von dem du nichts mehr erfährst.

Wenn deine Lampen ausgehen, gehen bei einigen die Lampen an, vorausgesetzt du spendest Organe.