http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/vorarlberg/allgemein/totenbrauchtum.htmTotenkränze und Totenkronen
geschmückt wie eine Braut......
erinnert mich an:
Möglicherweise ist ein Begräbnis unter Menschen eine Hochzeit unter Engeln!
Totenkränze die es schon seid der Antike gibt, deuteten früher bei Aufbahrungen den Stand der bzw. des Verstorbenen an: ein Myrthenkranz bei Ledigen, einen Eichenlaubkranz bei Militärpersonen, ein Lorbeerkranz bei Künstlern und Wissenschaftlern
http://www.outoftime.de/museumuslar.htmlDer Totenkronenbrauch
Ursprung und Bedeutung
Der Totenkronenbrauch hat eine lange Tradition und ist weltweit verbreitet. Nachweise gibt es im deutschsprachigen Raum etwa seit dem 13. Jahrhundert. Der Ursprung liegt in der heidnischen Totenhochzeit, bei der man ledig Verstorbenen die gleichen Rechte zugestand wie Lebenden. Mit der Zeit verwandelte sich die Totenhochzeit in eine christliche Himmelshochzeit, bei der aus den Verstorbenen Bräute bzw. Bräutigame des Himmels wurden.
Totenkronen waren im Zeitraum vom Ende des 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts bei Protestanten und Katholiken eines der bedeutendsten Beigaben beim Ledigenbegräbnis. Für verstorbene Kinder und unverheiratet verstorbene junge Männer und Frauen bis zum Alter von ca. 30 Jahren fertigten Angehörige, Paten oder Freunde zu ihrem Begräbnis eine Totenkrone an. Die Totenkrone stellte dabei die Brautkrone dar und war ein symbolischer Ersatz für die Hochzeit, die nun nicht mehr stattfinden konnte. Gleichzeitig war sie ein Zeichen der Reinheit, Tugend, Keuschheit und Jungfräulichkeit.
http://wiki-de.genealogy.net/Totenkronenbrett#Die_Entwicklung_der_Totenkronen
Sammlung: "Totenkronen und -kränze" (Museum Schloss Bernburg)
Der Brauch der Totenkronen ist bei Protestanten wie Katholiken in ganz Mitteleuropa verbreitet gewesen. Unverheiratete Personen, Jungen und Mädchen, erhielten beim Tode eine Totenkrone. Diese stellte man bei der Beerdigung auf das Kopfende des Sarges oder man gab sie den Toten in die Hand. Totenkronen sind seit dem 16. Jahrhundert belegt, waren dann zur Zeit der AUfklärung fast verschwunden und kamen in der Biedermeier-Zeit wieder auf.
Museum Schloss Bernburg besitzt eine kleine Sammlung von ca. 50 Totenkronen und -kränzen. Gelegentlich sind auch die Totengedichte inventarisiert, die für die verstorbene Person geschrieben wurden.
http://www.museum-digital.de/san/index.php?t=listen&type=4&instnr=4&&gesusa=482Kleider
Wikipedia: Datei:Totenkleid Kind Sophienkirche Dresden.jpgTotenkleid und Leichentuch
Im Magazin des Kaiserin Auguste-Victoria-Hauses liegt ein weißes, baumwollenesTotenhemd von 1910, das einem Taufkleidfrappierend ähnlich sieht: es ist mit Spitzen gesäumt, trägt aufwändige Maschinenstickerei, Tüllrüschen und kunstseideneSchleifen. Solche in hoher Stückzahl gefertigten Gewänder gehörten explizit zurTotenausstattung, es waren keine Tauf-kleider für die Reise ins Paradies. Wenigergut betuchte Eltern erwarben Totenwäscheaus Papier, die in ähnlicher Ausführunghergestellt wurde. Auf dem Madrider LaAlmudena-Friedhof befinden sich Bildhauerarbeiten mit lebensgroßen Skulpturenverstorbener Kinder.
Erschüttert betrachtet
man das Denkmal eines Kleinkindes, des-
Kindergräber erzählen Schicksale
Kindersterblichkeit bis in die 60er Jahre hinein Ableben durch den hauchfeinen Gazeschleier, der die kleine Gestalt bedeckt,angedeutet wird. Der Säugling ruht aufeiner gesteppten Matratze, den Kopf aufein Kissen gebettet. Mit der Widmung „imAugust in den Himmel aufgefahren, Elternund Großeltern werden dich nie vergessen“erinnert das Grabmal an Isabelita, die 1915 mit 17 Tagen verstarb.
1920 wurde im selben Grab ein Geschwister, ein zwei Monate altes Mädchen, beerdigt, Jahrzehnte spätererfolgten weitere Nachbestattungen. Nichtmit Leichentuch, sondern im Sonntags-leid, wurde die anderthalbjährige Emilitain weißem Marmor verewigt. Sie trägt ei-nen Blütenkranz im Haar, das Medaillonum den Hals, Söckchen und Schuhe, jedesDetail minutiös wiedergegeben. Emilitastarb 1909 an einer heimtückischen Krank-heit, wie die untröstlichen Eltern auf derInschrift mitteilen
weil man sich manchesmal bei Grabbeigaben fragt:
Minenkind
Einen Grabstein ganz anderer Art erhielt der
kleine Quintus, Sohn eines Minenarbeiters.Hinter seinem Tod vor knapp 2000 Jahrensteht ein uns unbekanntes, wenn auch un-chwer zu deutendes Schicksal.
In der Antike pflegten Eltern dem verstorbenen KindSpielsachen ins Grab zu legen oder das Lieb-lingstier auf seinem Grabstein abzubilden.Der Luxus, eine unbeschwerte Kindheit mitSpielphase bis zum siebenten Jahr erlebenzu dürfen, blieb damals allerdings nur denSprösslingen der Aristokratie vorbehalten.
Quintus starb als Vierjähriger, sein Grabmal bildet ihn nicht mit Spielzeug oder dem Lieb-lingstier ab, sondern mit Korb und Hammer.Wahrscheinlich musste das Bergmannskind in niedrigen Stollen mithelfen und wurde verschüttet - oder er verstarb an Staublunge.