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Sozialtherapeut missbraucht Menschen - Missstände in der Ausbildung?
02.02.2011 um 11:55Regional-RadarQuelle : blick.ch
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Die Strafverfolgungsbehörden des Kantons Bern informierten heute in einer Medienkonferenz über den schwersten Missbrauchsfall, den es im Kanton Bern je gegeben hat.
Ein 54-jähriger Mann soll über Jahre in seiner Funktion als Sozialtherapeut 122 Menschen missbraucht haben!
Den Fall ins Rollen brachten zwei Behinderte im Aargau, die sich im März 2010 ihren Eltern anvertrauten, wie Christof Scheuer, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Bern sagte. Der mutmassliche Täter sei daraufhin Anfang April an seinem Wohnort im Kanton Bern festgenommen worden.
Der Mann habe bisher den Missbrauch von 114 Menschen gestanden. In 8 Fällen sei es beim Versuch geblieben. Die bisher bekannten Opfer und ihre Familien seien alle kontaktiert worden. Ein Care-Team des Kantons Bern habe ihre Betreuung übernommen.
BLICK weiss: Beim Täter handelt es sich um Hansjürg S.* aus dem Berner Oberland.
Täter: «Ich bin pädophil»
Der Beginn seiner Taten liege schon weit zurück, sagte Scheurer. Der Täter war seit 1982 in insgesamt neun Heimen angestellt. Betroffen sind Heime in den Kantonen Bern, Aargau, Appenzell Ausserrhoden sowie in Deutschland. Von den Missbrauchsfällen seien die meisten verjährt. In voraussichtlich 33 Fällen könne es aber zur Anklage kommen.
Seit Anfang 2010 wurde der Täter über 50 Mal befragt. Der Mann habe sich selbst als pädophil bezeichnet bei den Vernehmungen, sagte Scheurer. Er habe ausgesagt, dass es ihm leid tue, er habe aber jeweils der Versuchung nicht widerstehen können. Der Mann zeigte sich kooperativ gegenüber der Polizei, war froh, dass er schliesslich verhaftet wurde.
Er liess die Behinderten sich gegenseitig missbrauchen
Bei den Opfern handelt es sich meist um schwer geistig und oder körperlich Behinderte. In der grossen Mehrheit sind es junge Männer, es seien aber auch Frauen und Kinder betroffen. Darunter auch Kinder von Angestellten der Heime.
Die Details der Missbräuche sind schrecklich: Zum Teil habe der Mann mehrere Male am Tag die gleichen Opfer missbraucht. Er habe auch mehrere Opfer gleichzeitig missbraucht und diese aufgefordert, sich gegenseitig zu missbrauchen, sagte Fahndungschefin Gabriele Berger an der Pressekonferenz. Laut der Medienmitteilung der Kapo Bern ging der Mann gezielt vor, damit die Übergriffe nicht bemerkt wurden. Er hatte beispielsweise oftmals Ersatzwäsche bei sich.
Besonders bitter: Der Täter war schon im Jahr 2003 wegen eines Missbrauchs ins Visier der Ermittler geraten. Wegen eines Sexualdeliks eines anderen Pflegers. Ein 13-jähriges Mädchen hatte damals ausgesagt, dass der heute Beschuldigte ebenfalls sexuelle Handlungen an ihr vollzogen haben. Doch Experten zweifelten an der Aussage des schwer behindertens Opfers. Zu einer Anklage kam es nicht.
Das jüngste Opfer war ein Baby
Der Mann habe seine Opfer an den Geschlechtsteilen betastet, es sei zu Oral- und Anal-Verkehr gekommen. Der Mann habe sich für seine Taten gezielt Behinderte ausgesucht, die nicht sprechen konnten. Das jüngste Opfer sei zur Zeit des Übergriffs erst ein Jahr alt gewesen.
Die sexuellen Übergriffe fanden meistens in den Heimen statt, etwa während der Nachtwache oder bei der Intimpflege. Der Verhaftete hat seine Taten auch fotografiert und gefilmt. Insgesamt 18 solche Dokumente konnte die Polizei sicherstellen. Auf den Aufnahmen sei zu sehen, wie die Opfer «weinen, Abscheu zeigen und den Beschuldigten versuchen wegzustossen».
Wie die «Berner Zeitung» aus einer Medienmitteilung von «Tele Bärn» zitiert, habe der Täter im Heim «Nische» in Zofingen gearbeitet, als er verhaftet wurde. Mindestens zwanzig Missbrauchsfälle seien auch im Heim Nathalie in Gümligen BE geschehen. Die Polizei will die Namen der Heime nicht bekannt geben. (bih)
in solchen Momenten bin ich froh, kein Polizist oder Richter zu sein, der sich "Beweisfotos" ansehen muss. Auch ist es schlimm, in den letzen Jahren war hier in der CH nie Ruhe, immer wieder irgendwelche Skandale aus Heimen. Ich selber arbeite in einem Behinderten Heim und warte ab, ob es da irgendwelche Reaktionen gibt.