Stoakley schrieb:Die Maße die du genannt hast stimmen ziemlich genau mit den Meinigen überein. Aber kann auch einfach sein, dass ich mehr Muskeln hab, als andere mit den selben Maßen. Mir macht das Treppensteigen nichts aus. Ich kann eben nur aus meiner eigenen Erfahrung sprechen. Mag sein, dass ich eine Ausnahme bilde. Aber erkennen wird man das an einem Menschen wohl nie zu 100%. Im Übrigen habe ich auch mal im 4. Stock ohne Aufzug gewohnt und hatte viele "dünne" Leute zu Besuch, die ziemlich gekeucht haben, wenn sie oben angekommen sind.
Aber klare Tatsache, mit 50 Kilo weniger wäre es vermutlich angenehmer.
Ob mehr Muskeln, kann ich nicht beurteilen, dem letzten Satz stimme ich zu.
Metanoia schrieb:
OK, Dicke können joggen ohne Probleme?
Treppen steigen?
Sich nach ihren Schuhen bücken?
Mit 2 Einkaufstüten 1 Stunde nach Hause laufen ohne Probleme?
=> problemlos den gleichen körperlichen Belastungen standhalten wie es "Normalgewichtige" können? Never ever, braucht man nicht drüber reden.
Alles subjektiv und kommt auf die persönliche Kondition an. Wobei ich Joggen einem Übergewichtigen nicht empfehlen würde. Aber für mich ist der Verzicht aufs Joggen auch kein Verzicht auf Lebensqualität.. auch zu meinen dünnen Zeiten war das nie meins.
Aber ist doch im Endeffekt auch nicht das Problem der Gesellschaft, sondern desjenigen, der übergewichtig ist. Wenn jemand Rückenprobleme hat und trotzdem ständig Bierkisten trägt, dann ist das auch stupide. Aber kein Grund, dass ich denjenigen unterordnen oder kategorisieren würde.
Nein, es kommt nicht immer und ausschließlich auf die persönliche Kondition an, das stimmt einfach nicht. Durch die Maße an Körperfülle ist es einfach eine Tatsache, dass sich Dicke schlechter bewegen können in vielen Situation, sei es bücken, laufen, Treppen steigen, Sport, Tanzen, etc. Und es geht hier in keinster Weise um gesellschaftliche Probleme, ich versteh nicht, dass, sobald es um ein solches Thema geht, immer kommt "Lasst sie doch sein, wie sie sind....die Gesellschaft ist dran schuld, dass sie unglücklich sind...."....darum geht es doch ebenfalls nicht....es ist aber wirklich müßig, sich immer wieder damit auseinandersetzen zu müssen....im Übrigen war Joggen auch zu meinen fetten Zeiten nie meins, wie also bei Dir...der Unterschied zu heute ist nur: jetzt könnte ich, die Wahl hatte ich damals nicht....
Metanoia schrieb:
Kein Mensch weiß, wann für Dich ein Extrem beginnt...ich fand mich extrem....extrem fett...extrem eingeschränkt....extrem unattraktiv....extrem unglücklich....wie oben geschrieben: 125 kg bei 167 cm.....extrem.....
Ein Extrem kann man nicht immer an Maßen festmachen.. deine angegebenen Maße unterscheiden sich vermutlich in der Ausprägung bei verschiedenen Menschen. Extrem bedeutet für mich wenn derjenige wirklich störende Einschränkungen im Leben hinnehmen muss (Keine 20 Meter laufen ohne sich hinzusetzen, beim Aufstehen Hilfe brauchen, im Flugzeug zwei Sitze belegen..). Das ist für mich Extrem.
Und für mich war und ist es extrem, doppelt soviel zu wiegen, wie für die Größe normal wäre....nicht mehr problemlos an meine Schuhe zu kommen, um diese binden zu können....nach 3 Treppen zu schnaufen....schmerzende Knie zu haben....(jetzt wird es eklig
:) meinen Bauch anheben zu müssen, um auch "dort" zu waschen....das finde ich extrem....wenn man sich erst dann für fett und die Situation für überdenkenswert hält, wenn man 2 Plätze im Bus belegt, könnte es vielleicht ein wenig spät sein....
Metanoia schrieb:
Welche Hintergründe genau?
Die Hintergründe WARUM ein Mensch dick ist. Das können traumatische Bedingungen, schlechter Stoffwechsel oder einfach Disziplinlosigkeit sein. Die drei Sachen kann man aber keinesfalls in einen Topf werden.
Natürlich nicht, aber besonders der mittlere oder auch "schlechte Gene"...."krankheitsbedingt"...."schwere Knochen".....ich nehme an, dass wir übereinstimmen: diese "Fälle" machen den geringsten Prozentsatz aus....
Metanoia schrieb:
zudem unterstellst Du allen anderen, dass diese bei der Partnerwahl oberflächlich seien...warum? Weil da neben Geist, Intelligenz, Humor, etc. vielleicht auch die Optik noch eine Rolle spielt?
Ich würde niemals allen anderen unterstellen, dass sie oberflächlich sind. Ich meine damit, dass viele Leute sich von Oberflächlichkeiten leiten lassen und genauso wie du sind:
Metanoia schrieb:
Ich bin vieles, aber ganz sicher nicht oberflächlich und trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, mit einem fetten Menschen zusammen zu sein.
Solche Sätze machen mich wirklich wütend. Alleine die Aussage "fett" ist schon wieder beleidigend und degradierend. Du behauptest in einem Atemzug nicht oberflächlich zu sein und sagst dann, dass du nie mit einem Dicken zusammen sein kannst? Wie paradox ist das bitte? Was wenn der Mensch hinter seinem "Fett" einen tollen Charakter, Humor, Intelligenz und die selben Angewohnheiten hat wie du? Dann lehnst du ihn wegen der Ästhetik ab. Echt fair.. zumindest nachdem, was du hier argumentierst.
Ich lehne ihn nicht ab, er / sie kann ein toller Kumpel sein. Aber eben niemals mein Partner. Toller Charakter, super Humor, sprühende Intelligenz: total geil, aber nen dicker Bauch im Bett stößt mich PERSÖNLICH ab. Ich mag es nicht. Und jetzt? Ich kann mit dicken / fetten Leuten genauso gut wie mit Schlanken, aber ich kann mit denen keine Partnerschaft eingehen, weil ich es einfach nicht schön finde.
Was ist an "fett" beleidigend? Meinst Du "nur" den Begriff an sich? Hört es sich böse an? Warum? Weil man sich angesprochen, mit Wahrheit konfrontiert fühlt? Weil man schlechte Erinnerungen damit verknüpft? Warum hört sich fett böser an als dick? Wie soll man es tippen? Überbeleibt? Untergroß?
Metanoia schrieb:
Zum Beispiel? Dass eine dicke Person z.B. im Beruf des Altenpflegers / Krankenpflegers größere gesundheitliche Probleme bekommt, wenn eine andere dicke Person z.B. in den Rollstuhl gehieft werden muss? Dass eine dicke Verkäuferin bei H&M vielleicht nicht verkaufsfördernd wirkt? Dass eine dicke Putzfrau vielleicht nach dem 3. Versuch, eine Fluse vom teppich zu fummeln, aufgibt, weil sie kaum noch runter- und hochkommt? Dass ein dicker Rettungsassistent vielleicht die Leute, die er retten soll, eher gefährdet, weil er sich nicht anständig bewegen kann?
Könnte noch ein paar "dämliche Vorurteile" aufzählen.....
Schon klar, körperliche Berufe sind da eine andere Sparte. Aber auch da kommt's auf die Kondition an. Die meisten dicken Leute wage ich mal zu behaupten befinden sich auch nicht in einem körperlich anstrengenden Beruf. Mit meinem Vergleich meinte ich gleichqualifiziert Leute in einem nicht-körperrelevanten Beruf. Da werden trotzdem oft die Dünnen bevorzugt, obwohl manchmal die Dicken besser qualifiziert sind. Ob das fair ist.. müssen wir hoffentlich nicht diskutieren.
Fair, nein, sicher nicht. Betrachten wir es aus Arbeitgebersicht, wird es aber vielleicht zumindest verständlicher, nachvollziehbarer. Es ist nun mal anhand der Körperfülle anzunehmen, dass gesundheitliche Probleme ins Haus stehen KÖNNEN! Mir ist klar, dass jetzt wieder das Argument kommt mit den Rauchern und auch, dass dünne Leute an was auch immer erkranken können. Das ist mir klar, aber es ist eben nicht offensichtlich! Ausserdem (um mal bei meinem Beispiel mit Verkäufer bei H&M zu bleiben) muss man halt auch in solchen Berufen darauf achten, welche Klientel man ansprechen möchte. Das muss passen und dann kann es wirklich sein, dass ein doll qualifizierter Mensch nicht eingestellt wird, weil der dünnere mit weniger Qualifikationen eher das Bild darstellt, wie man sein Unternehmen nach aussen dargestellt haben möchte.
Metanoia schrieb:
Ich habe mich nicht für schlechter gehalten....ich habe mich für fett gehalten....für unattraktiv...für eingeschränkt....für unglücklich...
Abgesehen von den körperlichen Einschränkungen. Wenn das heutige Schönheitsideal dicke Menschen wären, dann wärst du glücklich gewesen. Wenn dich alle gelobt und bewundert hätten und die Männer Schlange gestanden wären. Und jetzt sag mir nochmal, dass es nicht an der Gesellschaft liegt.
Wenn dem so wäre, dann wäre ich oberflächlich, rückgratlos und jede einzelne Beschimpfung wert.
Ich wäre doch nicht glücklich, weil ich einem Schönheitsideal entspreche, was mir einer vorschreibt. Im Umkehrschluss bedeutet das jetzt, dass alle, die diesem Ideal (ich habe keines, Du?!) nicht entsprechen, unglücklich sind? Was gehört zum Ideal? Kleine Nase? Anliegende Ohren? Volles Haar? Was genau ist ein Ideal?
Metanoia schrieb:
Es geht hier nicht um besser oder schlechter, es geht mehr darum, ob man sich wirklich dauerhaft selbst belügen kann.
Dadurch, dass du "Belügen" schreibst, stellst du bereits als Tatsache in den Raum, dass Menschen, die dick sind nicht glücklich sein KÖNNEN. Ich sage es gerne nochmal und das als "Betroffene":
Ja, dicke Menschen können glücklich sein. Sofern alle anderen Lebensbereiche gut laufen.
Ob sie vollkommen zufrieden mit ihrem Äußeren sind ist widerum etwas anderes.
Ich persönlich bin mit meinem Aussehen nicht zufrieden. Aber dennoch bin ich ein glücklicher Mensch, weil Aussehen nicht das Wichtigste auf der Welt ist.
Es ist mittlerweile ja völlig auf die Schiene gelaufen "sind fette glücklich oder nicht"....ursprünglich ging es "lediglich" darum, ob man sich mit Übergewicht wohlfühlt oder sich selbst einen vormacht, wie toll man sich doch fühlt, um nicht abnehmen zu müssen.
Ich nehme Dir ab, dass Du glücklich bist, freut mich für Dich, weil ich es toll finde, auf glückliche Menschen zu treffen.
Was ich Dir aber noch viel mehr abnehme:
Stoakley schrieb:Ich persönlich bin mit meinem Aussehen nicht zufrieden.
Darum ging es hier ursprünglich mal.
Und deswegen auch die Frage:
macht man sich dann einen vor, dass alles supi ist, um nichts ändern zu müssen, um nicht diszipliniert leben zu müssen? Ist man sich selbst nicht wertvoll genug, um daran zu arbeiten, dass man neben dem ganzen Glück, was es scheinbar eh schon zentnerweise gibt, auch noch ein Aussehen erlangt, das einen zufrieden stimmt?
Du schreibst
Stoakley schrieb:auch zu meinen dünnen Zeiten war das nie meins.
Was ist passiert, dass die dünnen Zeiten vorbei sind? Schlechter Stoffwechsel? Auch gern genommen werden Schwangerschaften. Nicht falsch verstehen: ich glaube unbesehen (bei mir war es nämlich genauso), dass man durch Schwangerschaften dick wird, aber das ist halt keine Erklärung fürs dick BLEIBEN.
Keine Lust mehr auf dünne Zeiten?
Nicht falsch verstehen, musst Du auch nicht drauf antworten, ich will nur versuchen, zu verstehen, was Leute bewegt, dick zu bleiben, wenn sie auch die Möglichkeit hätten, dünn zu sein.