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Ist der Mensch gut oder schlecht?

289 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mensch, Böse, GUT ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Ist der Mensch gut oder schlecht?

08.06.2021 um 22:38
Zitat von ZanclusZanclus schrieb:Glaube nicht, dass Du das hättest sein lassen können. In einem solchen Fall waren die Motive für einen Banküberfall einfach stärker als die Motive dagegen. Das ist ja auch der Grund, warum Gesellschaften Strafgesetze haben. Aufgabe des Strafgesetzes ist es, durch Strafandrohungen starke Motive gegen die Verübung von Straftaten zu schaffen. Um damit möglichst viele Straftaten zu verhindern.
Das hängt davon ab, wie viel kriminelle Energie jemand sein eigen nennt. Es wäre es dumm, eine Bank zu überfallen, wenn man nicht den perfekten Plan und das notwendige Equipment in der Hinterhand hat. ;)


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Ist der Mensch gut oder schlecht?

08.06.2021 um 22:43
Zitat von ZanclusZanclus schrieb:Glaube nicht, dass Du das hättest sein lassen können. In einem solchen Fall waren die Motive für einen Banküberfall einfach stärker als die Motive dagegen. Das ist ja auch der Grund, warum Gesellschaften Strafgesetze haben. Aufgabe des Strafgesetzes ist es, durch Strafandrohungen starke Motive gegen die Verübung von Straftaten zu schaffen. Um damit möglichst viele Straftaten zu verhindern.
Na Gott sei Dank besitzen wir Menschen die Fähigkeit über unser Handeln nachzudenken. Denn selbst wenn die Motive für einen Banküberfall stärker sind als die, die dagegen sprechen, so können wir uns bewusst dagegen entscheiden. Ergo hätten wir es selbstverständlich sein lassen können. Wir sind ja keine unmündigen Roboter.


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Ist der Mensch gut oder schlecht?

08.06.2021 um 22:43
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:Das hängt davon ab, wie viel kriminelle Energie jemand sein eigen nennt. Es wäre es dumm, eine Bank zu überfallen, wenn man nicht den perfekten Plan und das notwendige Equipment in der Hinterhand hat. ;)
Es ist IMMER dumm eine Bank zu überfallen, denn einen perfekten Plan gibt es nur im Film ;)


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Ist der Mensch gut oder schlecht?

08.06.2021 um 22:46
Immer wieder erstaunlich, wie heißblütig so ein undifferenzierter Schwarz/Weiss-Schichtiger Fred auf Allmy diskutiert wird ...


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08.06.2021 um 22:49
Zitat von nachthauchnachthauch schrieb:Es ist IMMER dumm eine Bank zu überfallen, denn einen perfekten Plan gibt es nur im Film
Das ist nicht ganz richtig.
Hollywoodreif war der eine Bankraub, der 2013 in ganz Deutschland für Schlagzeilen sorgte. In Berlin-Steglitz mieteten die Täter mit falschen Papieren eine Tiefgarage, um von dort einen rund 45 Meter langen und 1,5 Meter hohen Tunnel zur benachbarten Bankfiliale zu graben.

Über Monate hinweg bemerkte niemand den Bau und so konnten die Täter in aller Seelenruhe die Schließfächer der Bank ausräumen.

Rund 10 Millionen Euro soll die Beute wert sein, mit der die immer noch unbekannten Täter unbemerkt verschwanden – wie vom Erdboden verschluckt.
Quelle:
https://www.financescout24.de/magazin/10-unglaubliche-bankraube


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Ist der Mensch gut oder schlecht?

08.06.2021 um 23:05
Zitat von nachthauchnachthauch schrieb:Na Gott sei Dank besitzen wir Menschen die Fähigkeit über unser Handeln nachzudenken. Denn selbst wenn die Motive für einen Banküberfall stärker sind als die, die dagegen sprechen, so können wir uns bewusst dagegen entscheiden.
Alles Nachdenken hilft nichts, wenn am Ende die Motive für einen Banküberfall stärker sind als die Motive dagegen. Oder hast Du schon mal eine Waage gesehen, die sich auf der Seite des leichteren Gewichts neigt? Und genau das tun wir auch beim Nachdenken. Wir wägen ab.
Zitat von SophiaPetrilloSophiaPetrillo schrieb:um von dort einen rund 45 Meter langen und 1,5 Meter hohen Tunnel zur benachbarten Bankfiliale zu graben.
Wer so hart schuftet, hat sich seine 10 Millionen redlich verdient ;-)


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10.06.2021 um 13:45
Zitat von ZanclusZanclus schrieb am 06.06.2021:Kann Dir nur zustimmen. In unserer angeblich ideologiebefreiten Gesellschaft wurde die Natur, die laut Schopenhauer "Lehrmeisterin aller Sadisten", zum neuen Gott erhoben. Ein Gott, dem man nach Meinung der Gläubigen wie auch schon früheren Göttern huldigen müsse, Opfergaben erbringen müsse, und der, falls der Mensch sich an ihm versündigt, sich an ihm rächt. Was früher der Ablasshandel war, ist heute der CO2-Handel.

Nun gibt es sicherlich vernünftige Gründe, kein Ölfass in einem See zu entleeren, aus dem man trinkt. Doch hat das, was wir heute über Milliardenausgaben finanzieren (müssen), schon lange nichts mehr mit Vernunft zu tun.
Es gibt zeitlose Gedanken und Weisheiten und solche, die man verwerfen sollte, wenn sich die Umstande oder Gesellschaften so verändert haben, daß diese G/W schaden und nicht zu Vernunft anregen.

Schopenhauer hatte einfach nicht das Wissen um die Zusammenhänge in der Natur, den Ökosystemen und ich nehme an, mit der Evolutionstheorie wird er sich als Philosoph wohl nur sehr oberflächlich beschäftigt haben, sonst ist mir seine beinah schon hasserfüllte Sicht auf die Natur unverständlich.

So ist mir Dein Meinung über Umweltschutz und die Natur ebenso unverständlich. Auf mich wirkt es so, wenn ich deine posts im forum lese, als ob Du die gesamte Natur (eventuell einschließlich des Menschen ) geradezu hasst.


Der Mensch vernichtet mit der Umweltverschmutzung nicht nur Ökosysteme oder schadet ihnen nachhaltig, rottet damit auch andere Spezies aus - alles oft wider besseren Wissens, sondern er nimmt damit auch zahlreichen anderen Arten den Lebensraum, aus unvernünftigen Gründen, um es einmal mild auszudrücken.

Er vernichtet die Ressourcen, die er und seine nachfolgenden Generationen zum überleben benötigen. Wenn er nur einen kleinen Teil der verursachten Schäden versucht, wieder gut zu machen, ist das wenig genug. Meines Erachtens ist es seine Pflicht, als eine Spezies, die ihr Handeln überdenken und die Auswirkungen auf die Zukunft erkennen und erforschen kann, negative Auswirkungen seines Handelns zu korrigieren. Um das zu ermöglichen sind überreichlich Ressourcen vorhanden.


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Ist der Mensch gut oder schlecht?

10.06.2021 um 14:06
Zitat von osakiosaki schrieb:Der Mensch vernichtet mit der Umweltverschmutzung nicht nur Ökosysteme oder schadet ihnen nachhaltig, rottet damit auch andere Spezies aus - alles oft wider besseren Wissens, sondern er nimmt damit auch zahlreichen anderen Arten den Lebensraum, aus unvernünftigen Gründen
Nenne 5 Beispiele und ihre unvernünftigen Gründe.


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Ist der Mensch gut oder schlecht?

10.06.2021 um 14:23
@EinElch

Überfischung, damit verbunden die Folgen zum Beispiel auch des Schleppnetzfanges, damit wir billigen Fisch kaufen können

https://greenspotting.de/2021/03/23/fischerei-mit-grundschleppnetzen-schadet-dem-klima-genau-so-sehr-wie-das-fliegen/

Torfabbau, um billige Blumenerde zu erzeugen
https://www.nabu.de/spenden-und-mitmachen/patenschaften/moor/index.html?werbecode=stoerer

Ölförderung, Umsatz kontra Umweltschutz:
https://www.bund.net/meere/belastungen/oelfoerderung/

Plastikmüll - Bequemlichkeit statt Nachhaltigkeit, siehe als Beispiel Plastiktüten, Plastikflaschen

https://www.nabu.de/natur-und-landschaft/meere/muellkippe-meer/muellkippemeer.html

Soja anbau für Futtermittel (Nutztiere) - überflüssiger Konsum von Fleisch, der Ernährungswissenschaftlich ungesund ist. 75 % des Sojaanbaus weltweit wird für Futtermittel verwendet.

https://klima-wandel.eu/sojaanbau.html


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Ist der Mensch gut oder schlecht?

10.06.2021 um 15:33
Zitat von osakiosaki schrieb:Überfischung, damit verbunden die Folgen zum Beispiel auch des Schleppnetzfanges, damit wir billigen Fisch kaufen können
Überfischung ist ein Beispiel für die industrialisierte Nutzung der Meere und damit einhergehender Probleme. Der Grund ist aber nicht, damit "wir" "billigen Fisch" essen können. Der Grund ist die Ernährung von Menschen, die immer und überall ein vorrangiges Interesse darstellt. Sicher würden wir nicht verhungern, wenn wir pro Kopf weniger Fisch äßen, manche nicht mal, wenn Fisch teurer wäre.

Nun sind es aber auch gerade Fisch ein weltweit "billiges" Nahrungsmittel, und der Preis pro Fisch an der Kaufkraft der jeweiligen Währung bemessen, dürfte weltweit relativ niedrig liegen. D.h. aber auch, dass Fisch sich dazu eignet, billig viele Menschen zu versorgen, und zwar mit teils wertvollen Inhaltsstoffen, die Fisch enthält, zu einem günstigen Preis.

Der Grund ist also, ein u.U. hochwertiges Nahrungsmittel einer breiten, nicht besonders solventen Bevölkerungsgruppe zur Verfügung zu stellen.
Zitat von osakiosaki schrieb:Torfabbau, um billige Blumenerde zu erzeugen
Diese billige Blumenerde wird besonders in Berufsgärtnereien verwendet, und die haben für diese Art der Bodenzusammensetzung keinen Ersatz. Die mag dir zwar billig erscheinen, was wäre denn deiner Meinung nach ein angemessener Preis? Diese Erde wird bspw. für Azaleen genutzt - vielblütige Pflanzen die Heim- und Fressstatt unzähliger Bienen und anderer Insekten werden.
Zitat von osakiosaki schrieb:Ölförderung, Umsatz kontra Umweltschutz:
Ölförderung ist offenkundig noch immer ein notwendiges Übel. Leider ist es nicht möglich, einfach so darauf zu verzichten, denn dann erfrieren rund 20.000.000 Haushalte mit Ölheizung im nächsten Winter.
Energie- und Klimawende sind doch bekannt, die deswegen bestehenden Probleme auch - der Grund liegt hier nicht beim Umsatz, es geht hier darum ruckartig den Planeten lahmzulegen und ein humanitäres Chaos zu verursachen.
Zitat von osakiosaki schrieb:Plastikmüll - Bequemlichkeit statt Nachhaltigkeit, siehe als Beispiel Plastiktüten, Plastikflaschen
Es ist im Grunde das Gleiche wie beim Öl auch - man ist doch dabei? Nicht nur in der Bevölkerung findet ein massives Umdenken statt, IN DIESEM JAHR wird Einmalplastik bundesweit verboten. Andere Länder, vorallem aber die Konzerne ziehen nach. Die merken den gesellschaftlichen Umschwung und wissen, dass man heute "Nachhaltig" sein muss, um mit dabei zu sein. Überall ist Plastik auf dem Rückzug, kaum noch jemand nimmt diese papierdünnen Beutel um das Obst aus der Bedientheke in den Wagen zu legen.

Was willst du tun? Mit Schupo-Kommandos durch die Straßen ziehen und die Leute ihr Plastik auf die Straße werfen lassen, wie einst ihr Aluminium, Eisen, Blech und Stahl?
Zitat von osakiosaki schrieb:Soja anbau für Futtermittel (Nutztiere) - überflüssiger Konsum von Fleisch, der Ernährungswissenschaftlich ungesund ist. 75 % des Sojaanbaus weltweit wird für Futtermittel verwendet
Was du als überflüssig empfindest, und was ernährungswissenschaftlich ungesund sind, das ist ja erstmal diskutabel. Natürlich ist die Masse des Fleischkonsums extrem hoch, aber eben nicht pro Kopf. Pro Kopf haben die Menschen in Mitteleuropa noch im Mittelalter mehr Fleisch gegessen als heute, und dieser Trend, zu weniger Fleisch, aus kontrollierter Haltung, weg von der Massentierhaltung, den gibt es bereits. Auch stammt der Siegeszug des billigen Sojafuttermittels auch aus einer Zeit, als der Umwelt- und Klimagedanke noch nicht aus ausgeprägt war, wie er es heute ist. Heute, unter diesem Eindruck, aber auch dem Eindruck der unfassbaren Schäden des Sojaanbaus insgesamt, ist die Nutzung von Soja auch hier rückläufig. Nötig war Soja aber eben auch, um breitere Bevölkerungsgruppen, gleich dem Fisch, mit einem gesellschaftlich hochwertigen und begehrenswerten Nahrungsmittel versorgen zu können. Ein zunächst nicht unaltruistischer Gedanke.

Wieder einmal, pochst du auf ein Thema, das sich derzeit im Gesellschaftlichen Umbruch befindet.





Natürlich sind diese Dinge nicht gut. Natürlich richten sie Schäden an. Aber sie entspringen nicht irgendeiner Bösartigkeit der Menschen gegenüber der Natur, sie sind selten die reine Überlegung aus Profitgier heraus, sondern haben meist einen zunächst neutral nachvollziehbaren Grund. Ob man diesen Grund gegenüber den anderen bewertet als gut, weniger gut, oder eben unvernünftig betrachtet, entspringt erstmal der eigenen, moralischen Grundüberzeugung.

Ich finde diese Dinge oftmals nicht unvernünftig, ich finde sie ins Übermaß exzerziert. Natürlich sind die Meere überfischt, man muss einen Weg finden, nachhaltig zu fischen, aber Bevölkerungsgruppen nicht von den Erträgen auszuschließen. So viele Menschen ernähren zu wollen, ist nicht unvernünftig. Damit Geld zu verdienen, auch nicht.

Natürlich, ich lebe in Niedersachsen, Torfabbau kann man als Umweltzerstörung betrachten - ich empfinde es aber angesichts der nachfolgenden Renaturierungen, der wie erwähnten Nutzung der Erde als Basis für künftige Blühpflanzen aller Art und der damit verbundenen Insektenvielfalt, als nicht so unvernünftig, wie Braunkohleabbau - und selbst das kann man vernünftig argumentieren.

Sicher ist die Ölförderung ein Riesenproblem, aber keins, an dem man nicht aktiv arbeitet. Jesses, allein die Spritpreise werden bald viele Menschen vom Auto zwangsbefreien. Aber, wie ich sagte, bislang ist die Ölförderung ein notwendiges Übel. Ich kenne Dörfer, die verhungern, wenn da nicht der Dorfladen alle zwei Tage vom LKW aufgefüllt wird. Sollen die mit Pferdegespannen anrücken?

Das gleiche beim Plastikmüll. It's coming, baby, and it's a poorly argument to choose.

Und beim Soja haben wir einen Fall ähnlich dem Fisch. Das sind energiereiche Lebensmittel, die mancherorts zu viel, mancherorts zu wenig zur Verfügung stehen. Das Bedürfnis, viele Menschen damit zu erschwinglichen Preisen zu versorgen, ist erstmal nicht schlecht. Man mag die Ausführung kritisieren, ich denke mir, wäre die Verteilung der Nahrung eine andere, müsste niemand Hunger leiden oder an Fettsucht sterben. Man kann also sagen, dass das unvernünftig ist, der Grund für die Sojaproduktion als Basis für die Versorgung von Menschen, das ist vernünftig.

Es ist nicht alles immer ganz so einfach, wie wir es gerne hätten.


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10.06.2021 um 16:24
@EinElch

ich poche nicht auf ein Thema, daß bereits im Wandel ist, um nur zu meckern. Wir stecken immer noch mitten drin und die Probleme sind längst noch nicht gelöst, deshalb ist es mM nach wichtig darüber zu reden und sie nicht unter den Tisch zu kehren, auf die Art: wird schon, die anderen werden es richten.

Wenn Du das überflüssig findest, bitte sehr, ich bin da eben anderer Meinung.

Noch ein kleiner Hinweis: Sojaanbau ist weltweit leider nicht rückläufig, sondern er steigt:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/weltweiter-soja-anbau-nimmt-stark-zu-deutsche-soja-importe-sinken-a-a3036b0b-e596-4d97-a4ac-ed082637027f


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10.06.2021 um 16:26
Zitat von surprisesurprise schrieb am 09.11.2010:aber durch"geld regiert die welt" ist der mensch schlecht geworden,
Ich glaube Psychopathen interessieren sich wohl wenig für Geld.. und Macht ist an sich ja ebenfalls ein einzelnes Kriterium.


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10.06.2021 um 16:47
Zitat von Scott78Scott78 schrieb am 01.06.2021:Ich will nicht gänzlich ausschließen, dass es durchaus auch Menschen geben kann, die sich eher durch Erfahrungen, gesellschaftlichem Wertedenken oder Moral beeinflussen lassen können und danach dann auch ihr Handeln ausrichten.
Na, nehmen wir doch mal Deutschland als Beispiel.
Heute würde ich sagen ist Deutschland ein einigermaßen zivilisiertes Land mit zivilisierter Bevölkerung.
Aber vor 2 Generationen haben hier die größten Massenmörder der Geschichte gelebt, die sich zusammen Organisiert haben um ihre Nachbarn industriell zu vernichten.

Alles was die Deutschen heute von den Deutschen damals unterschiedet ist eine andere Sozialisierung.
Der Unterschied zwischen Massenmord und Zivilisationen bzw. zwischen Böse und Gut, ist nicht das "Wesen" oder "Sein", sondern die Sozialisierung.


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Ist der Mensch gut oder schlecht?

10.06.2021 um 18:33
Zitat von 1.21Gigawatt1.21Gigawatt schrieb:Der Unterschied zwischen Massenmord und Zivilisationen bzw. zwischen Böse und Gut, ist nicht das "Wesen" oder "Sein", sondern die Sozialisierung.
Die Sozialisierung macht es unter anderem möglich, daß wir uns als Art, die jahrhunderttausende in kleinen Gruppen lebte, in der wir jeden sehr genau kannten, verhältnismäßig plötzlich in riesigen anonymen Ansammlungen unser Leben verbringen und tagtäglich von lauter Fremden umgeben sind, die eigentlich all unsere Alarmglocken anspringen lassen. Die Sozialisation ermöglicht es uns relativ gut, mit diesem Stress umzugehen, auch mit den anderen Folgen die ein Zusammenleben auf relativ engem Raum hervorruft. Obwohl das wohl meist auf Verdrängung beruhen dürfte. Das in dieser unnatürlichen Situation die Kultur nicht jede Abweichung einer "normalen" psychischen Entwicklung abfangen kann, oder sogar unmoralisches Verhalten fördert, ist für mich nicht unverständlich.


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10.06.2021 um 19:38
Zitat von osakiosaki schrieb:Überfischung
Zitat von osakiosaki schrieb:Ölförderung
Zitat von osakiosaki schrieb:Plastikmüll
Was soll daran schlecht sein - wenn der Mensch die Erde in einen Planeten voller Plastikmül verwandelt und wo nur Schwefelsäurewolken
über den Himmel laufen, dann ist es halt so

Auf der Venus gibts auch nur Schwefelsäurewolken und niemand regt sich darüber auf


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10.06.2021 um 19:43
Zitat von parabolparabol schrieb:Auf der Venus gibts auch nur Schwefelsäurewolken und niemand regt sich darüber auf
da ist auch keiner, den es aufregt, außer einer Göttin, deren Libido davon angeregt wird :)


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10.06.2021 um 19:47
Zitat von rene29rene29 schrieb am 09.11.2010:Ist der Mensch gut oder schlecht?
Weder noch, gut und schlecht kommt immer auf die Sichtweise drauf an, sie werden also von unserem Verstand gebildet.


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11.06.2021 um 17:38
Zitat von Scott78Scott78 schrieb am 01.06.2021:Sehe ich anders.
Das bedeutet das du glaubst, dass um 1900 einige Generationen in Deutschland geboren wurden, die mehrheitlich einfach aussergewöhnlich schlechte Menschen waren?

Oder wie erklärst du dir diesen zeitlich begrenzten Verfall in Barbarei zwischen 1933 und 1945?
Zitat von osakiosaki schrieb:Die Sozialisierung macht es unter anderem möglich, daß wir uns als Art, die jahrhunderttausende in kleinen Gruppen lebte, in der wir jeden sehr genau kannten, verhältnismäßig plötzlich in riesigen anonymen Ansammlungen unser Leben verbringen und tagtäglich von lauter Fremden umgeben sind, die eigentlich all unsere Alarmglocken anspringen lassen.
Die Annahme, dass der Mensch biologisch zum Fremdenhass prädestiniert ist, ist wissenschaftlich nicht haltbar.

Zu viele empirische Beispiele Widersprechen dem und zu viele Konfliktursachen sind völlig getrennt von solchen etwaig biologischen Umständen. Bspw: 1. Weltkrieg, die Menschen haben sich nicht bekriegt weil sie sich gehasst haben, sondern weil ein kompliziertes Netz aus politischen Allianzen und Machtstrukturen dazu geführt haben und damals niemand wusste wie scheiße Krieg ist wenn man Giftgas und MGs hat.


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11.06.2021 um 17:59
@1.21Gigawatt

ich habe nicht von Fremdenhass geschrieben, sondern von Alarmglocken. Das war eventuell etwas übertrieben. Aber es bedeutet, daß man sich Menschen gegenüber, die man gut kennt (es können meist nicht mehr als 150 Personen sein) aufgeschlossener verhält, ihnen sogar vertraut. Fremden Menschen gegenüber sind wir in der Regel reservierter, vorsichtig, abwartend. Oder erzählst Du Fremden sofort alles, was du auch vertrauten Menschen erzählst, vertraust Du Fremden, wie Deinen Freunden ?


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14.06.2021 um 09:19
Also, ich habe jetzt geschlagene zwei Wochen immer wieder auf diesem Thema herumgedacht. Ich bin auch der Meinung, dass man diese Frage nicht ohne hervorragende Denkleistung beantworten kann. Ich selbst befinde mich mein Leben lang auf der Suche nach der Antwort dieser Frage. Nicht umsonst liegt, fast wie ein Zufall, gerade Nietzsches Genealogie der Moral neben mir, das ich mit großem Interesse, aber nicht stets vollständig zugeneigt, gerade begonnen.

Auch dort stellt sich zwischen den Zeilen immer die Frage, ob und wenn ja, was böse, schlecht und dem gegenüber gut ist. Und im Grunde ist Nietzsche genau der richtige Einstieg in das Thema. Denn Nietzsche in seinem Vorwort zu Genealogie stellt die Frage nach dem Ursprung der Moral und ihrem ihr selbst innewohnenden Werte, er stellt die Frage, woher das Empfinden des Menschen kommt, was gut sei, und ob das gute wirklich so gut ist, wie oftmals gedacht.

Dabei stellt er ebenfalls früh heraus, dass der Mensch offenbar als gut empfindet, was nicht dem Egoismus entspringt, dem gegenübergestellt also der Altruismus in jeder Erscheinungsform als "gut" empfunden wird. Er unterstellt von ihm sog. Moralhistorikern, den Ursprung der Moral aber völlig falsch zu verorten, nämlich aus dem "vergessen" das Lob und damit Moralmaßstäbe immer von denen gesetzt werden, denen sie nützen.

Hier haben wir einen äußersten interessanten Gedanken, den ich sogleich aufgreifen möchte. Ich halte es für einen relativ plausiblen Gedanken, auch wenn ich Nietzsches Meinung dazu noch nicht in Gänze kenne, dass große Teile unseres Bewusstseins, was "gut" ist, davon bestimmt werden, dass sie einer Mehrheit nutzt, die entsprechendes ihr zuarbeitendes Verhalten lobt.

Dabei ist der Begriff der "Nützlichkeit" der entscheidende, denn diese kann sich sowohl individuell wie auch gesellschaftlich stark verschieben. Heute haben wir einen besonderen Fall - während noch vor 200 Jahren für gut befunden wurde, was der Menschheit, vielleicht dem Staat, jedenfalls etwas unmittelbar materiellen nutzt, heute haben wir eine Verschiebung der Nützlichkeit, wie wir eine Erweiterung des Horizonts und eine Verlagerung der Interessen erleben, gesellschaftlich. Heute ist unser Verständnis von Nützlichkeit viel geprägter von sozialen und ökologischen Gedanken, etwas, das auch dem Luxus unserer Kultur geschuldet ist.
Man hat die moralische Messlatte von "Nutzt mir" oder "Nutzt dem Staat" oder "Nutzt dem von mir bevorzugten politischen System" oder "Nutzt Menschen, auf die ich wert lege" zu "Nutzt späteren Generationen" oder "Nutzt der Natur/Umwelt" und anderen moralischen Maßstäben, verschoben, zu denen andere Generationen vor uns, allein schon durch die erst zustande kommende weltweite Vernetzung, gar nicht in der Lage waren.

Sie konnten daher unter ihren damaligen Maßgaben nicht schlecht sein, wir können sie heute nur als schlecht nachbeurteilen, werden aber ein ähnliches Urteil über uns selbst ergehen lassen müssen.
Und auch wenn wir uns die heute Lebenden anschauen, müssen wir unter obigen Aspekt bedenken, dass keine gesellschaftliche Entwicklung ad hoc, über Nacht, in Kraft tritt. Ich empfinde es als erfrischend, dass eben erwähnte, verschobenen Moralansätze regen Zulauf bekommen, aber es wird seine Zeit dauern, bis wir diesen Moralansprüchen in der Mehrheit auch genügen können - und bis dahin, bis dahin tauchen neue auf, denen wir nacheifern werden.






Es gibt natürlich weitere Aspekte, unter denen man die eingängliche Frage beleuchten kann. Haben wir uns zuvor mit dem gesamtgesellschaftlichen Aspekt und der Herkunft seiner Beurteilung befasst, können wir uns nun eben so oberflächlich dem Individuellen zuwenden.

Hier stoßen wir recht schnell auf ein Problem: Der Mensch ist so zahlreich und vielfältig wie unterschiedlich, eine Individuelle Betrachtung kann niemals ein allgemeingültiges Urteil erlauben.
Ich denke, es gibt keinen Menschen der unter jedem Aspekt "gut" ist, denn jeder Mensch, der lebt, schadet auch anderen lebenden Menschen in indirekter Weise, eine Art evolutionär bedingte Erbsünde. Wir produzieren Unrat, verbrauchen Lebensmittel und Platz, Ressourcen, sind gesundheitliche Risikos für andere.
Wir können also für die Bewertung des guten oder schlechten des Menschen nicht die wörtlichen, oben genannten Maßstäbe ansetzen. Denn auch Altruismus kann im individuellen Fall für den einen gut, für den anderen schlecht sein. Und absoluten Altruismus kann es aus der obigen Einsicht, dass das Leben als solches schadet, nicht geben.

Dann gibt es natürlich die gesellschaftlich, fast "menschheitlich" anerkannten Grundsätze, dass Diebstahl, Mord und ähnliche Kapitaldelikte "schlecht" bzw. "böse" sind, doch gibt es für fast jedes dieser Beispiele stets vergangene und bestehende Kulturen, die ein anderes Moralverständnis diesbezüglich vorsehen können.

Und dennoch, wir kennen sie alle, denke ich, gibt es Menschen, die Böses in sich tragen. Für den einen sind es Mörder, für den nächsten Kinderschläger, für den allernächsten der psychotisch-tyrannische Exmann, für wieder den nächsten sind es Politessen, die Sonntagmorgens auf Streife gehen.
Aber auch der Mörder kann sich liebevoll um seine Kinder kümmern, der Kinderschläger kann ein engagierter Tierschutzaktivist sein, der tyrannische Exmann hat im Ort Bienenfreundliche Wiesen ausgesäht, und die Politesse ist im Kinderschutz und drischt Kandidat Nummer 2 mit einem Teleskopschlagstock die Zähne in den Hals. Wer von beiden ist nun böse?

Ich finde, und das ist das große Wunder des Menschen und ich denke, man kann es auf die ganze Menschheit extrapolieren: Der Mensch ist alles. Denn der Mensch ist ein großes Wunder. Wir sind das Leben und so vielfältig wie das Leben. Wir sind gut und böse, schlecht und liebevoll, hasserfüllt und freundlich, wir nehmen Leben, wir geben Leben, wir zerstören Umwelt, wir retten Umwelt, wir sind schwarz, wir sind weiß, wir sind 8 Milliarden. Darunter befinden sich ein paar, die eher gut sind, ein paar, die eher schlecht sind, aber eine ganze Masse von Menschen, die jede nur denkbare Nuance dazwischen einnehmen. Und ich glaube, im Grunde seines Wesens hat der Mensch ein paar seiner Instinkte behalten, ist er ein Teil der Natur, noch immer. Und er wird immer den Weg zurück finden.

In dieser Absolutheit also, ist der Mensch nicht böse. Er ist auch nicht gut. Er ist das, wofür wir ihn halten, nicht mehr, nicht weniger. Und darüber hinaus, ist er nur das Produkt der Natur, die ihn aus sich selbst erschaffen hat.


Womöglich haben Menschen wie Timothy Leary Recht und wir sind nur unser eigener Traum und bilden uns unsere eigene Realität ein. Dann ist niemand böse, nur wir selbst.


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