Also, dass nur Menschen "morden" oder Lebensraum zerstören ist wirklich sehr naiv. Ich behaupte, da ist jemand nicht besonders naturnah groß geworden und hat auch sonst noch nicht viel von der Welt gesehen.
https://www.sueddeutsche.de/wissen/verhaltensforschung-krieg-der-affen-1.3552403Viele Raubtiere quälen ihre Beute und/oder fressen sie nicht einmal im Anschluss (Orcas mit Robben und anderen Walen, Katzen mit Vögeln und Mäusen, Haie mit Ottern, die Liste lässt sich endlos weiterführen...). Viele andere Tiere zerstören ihren Lebensraum, indem sie ihn schädigen, und das auf eine dumme Art und Weise. Einfach weil sie es nicht erkennen können.
NICHTS auf der Welt ist in diesem angeblich perfekten ökologischen Gleichgewicht von dem immer alle schwärmen. Das Pendel schlägt hin und her, es steht nie genau in der Mitte - und irgendjemand verliert immer gerade, während ein anderen gewinnt. Die Natur als perfekt zu glorifizieren ist wirklich so abstrus dass es schon nicht mehr amüsant ist.
Und, nur weil ich mir relativ sicher bin, dass jetzt wieder jemand kommt und in das zitierte Verhalten der Tiere irgendeinen "Sinn" hineindichten will: Das kann ich genauso auch mit Menschen machen. Wenn mir jetzt jemand sagt, die Katze schult nur ihr Jagdverhalten, auch wenn sie gerade keinen Hunger hat - warum sollten das Menschen nicht tun dürfen?
Zumal, wenn hier die Mehrzahl Menschen für schlecht hält, aber gleichzeitig als Beleg dafür anführt, dass Menschen Menschen schaden oder töten - Euch ist schon klar dass das ein Zirkelschluss ist? Wenn Menschen schlecht sind, kann ihre Beseitigung ja wohl nur etwas gutes sein.
Kurzum, ich bleibe dabei, dieser Dualismus entspringt Kinderbüchern und zeugt darüber hinaus vor eine Verweigerung der Verantwortung. Wir durften immerhin die Aufklärung miterleben, sogar mitgestalten, und trotzdem stellen wir uns hin wie bockige Kinder mit einem absolut nicht hilfreichen schwarz-weiß-Denken. Und einer erschreckenden Passivität.
Noch amüsanter sind nur noch diejenigen, die behaupten "der Mensch ist schlecht, aber ich nicht". Lauter letzte Einhörner also, die seltsamerweise trotz ihrer einzigartigen Natur nicht viel bewirkt haben. Oder haben wir hier im Forum lauter anonyme Ausnahmetalente unter uns? Die im Hintergrund längst Technologien erfunden haben um das Plastikproblem zu beseitigen, den Klimawandel zu stoppen, politische Programme umgesetzt haben um Bildung und Essen in jeden Haushalt zu bringen etc.?
Falls nicht: Es ist sehr bequem, sich einfach den Stempel "eh schlecht" aufzudrücken, anstatt etwas zu tun. Und mit "tun" meine ich nicht ständig Forderungen ins Off zu formulieren, oder an eine "Gesellschaft", oder an die "Eliten" oder die "Reichen" - sondern selbst Ergebnisse zu liefern um diese Welt besser zu machen. Wenn sie denn tatsächlich so schlecht ist wie hier behauptet wird.