Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg
09.06.2010 um 21:52
Bei uns hatte sich mein Großvater freiwillig zum Polenfeldzug gemeldet.
Hatte auch überlebt mit einigen Grantsplittern im Körper. Wurde dann in Halle/Saale in die Industrieanlagen von dem Leunawerk zum Kriegsdienst verpflichtet wurden.
Musste auch zum Glück am Ende des Krieges nicht mehr kämpfen und blieb auch bis zu seiner Rente dort im Betrieb.
Meine Großmutter konnte mit dem letzten Flüchtlingszug aus Oppeln (bei Polen) nach Deutschland flüchten vor den Russen. Alle überlebten, waren aber schwere Zeiten, wegen Hunger etc.
Das war so die kurze und grobe Version.
melden
Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg
09.06.2010 um 22:04
ah OK danke für die antwort. das hatte mich einfach mal interessiert ^^
melden
Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg
09.06.2010 um 22:07
Dann werde ich mal was produktives zum Thread beitragen.
Meine Omas waren damals um die 14(Vaters Mutter) und 20(Mutters Mutter) und haben viele Tage in Bunkern erlebt.
Die Großmutter mütterlicherseits is zwei Tage vor der Bombennacht aus Dresden nach Leipzig gegangen.
Ich weiss nur von meinem Urgrossvater väterlicherseits, dass er wohl seinen eigenen Kameraden umgebracht hat und nach England geflohen sein soll. Danach hat er ihr net mehr geschrieben.
Das macht mich definitv stolz auf meinen Urgrossvater.
2x zitiertmelden
Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg
09.06.2010 um 22:07
So erzählte es mir halt meine Oma...
1x zitiertmelden
Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg
09.06.2010 um 22:22
Das macht mich definitv stolz auf meinen Urgrossvater.
Weil er seinen Kameraden umgebracht hatte, der den Krieg vielleicht überlebt hätte???
melden
Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg
10.06.2010 um 10:30
Das Postnetz lief.
Die Briefe hinaus, liefen gut.
Nur die Briefe ins Gefängnis gingen meistens "verloren"..
melden
Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg
10.06.2010 um 15:02
dann trage ich auch mal die Geschichte bei die ich so Opa (väterlicherseits) gehört habe. Habe auch noch viele Bilder, Orden und sonstigen Dinge von ihm aus dieser Zeit.
Er hat sich ebenfalls wohl als Jungspund und aus welchen Beweggründen auch immer dazu entschlossen sehr schnell sich dem Regime "gefügig" zu machen. Vielleicht ist dies auch ein wenig übertrieben. Er war jung, gerade 20 Jahre alt und begeisterungsfähig wie viele viele andere auch.
Wie er auch immer dahin gekommen ist, aus welchen privaten, beruflichen Gründen, aber zumindest er, als gebürtiger Ruhrpottler, war als Fotograf, bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin dabei. Ich weiss noch früher hat er viele private Bilder von der Olympiade gezeigt. Sehr toll. Das hat mich als Kind richtig fasziniert.
Er hatte auch viel in Berlin zu tun bis er dann in einem der darauffolgenden Monate (oder Jahre) zur Legion Condor gekommen ist.
Davon hat er immer viel erzählt, nicht über die Kämpfe eher über die Wege nach Spanien. Wie sie in einem "Kutter", wie auch immer, dorthin sind, eingepfercht unter Deck damit feindliche Schiffe oder Flugzeuge nicht erkennen konnten das es sich um einen Truppentransporter handelt, er sich aber klevererweise freiwillig fürs Kartoffelschälen gemeldet hat das er auch mal an Deck an die frische Luft kommt.
Sicherlich noch einiges mehr aber das ist was mir so im Gedächtnis hängen geblieben ist.
Wo er zu Kriegsbeginn war kann ich gar nicht sagen.
Ich weiss nur das er später beim Afrikafeldzug dabei war und sich dort Gelbsucht eingefangen hat.
Aber er war später, und auch schon zum Zeitpunkt des Feldzuges, nie an vorderster Front. Ich weiss nicht warum, ob es damit zusammenhing das er sich in Spanien seine "Sporen" verdient hat? Zumindest war er kein Frontsoldat und hatte einen "lauen" Bürojob nach seiner Zeit in Afrika. So hat er es immer geschildert.
Später ging es dann in Kriegsgefangenschaft (ich weiss leider nicht genau in welcher) aus der er aber sehr frühzeitig wieder rauskam.
Ich weiss nicht ob er was aus dem Krieg gelernt hat, ich glaube für ihn und gerade in seinem Alter damals und den Erfahrungen die er gemacht hat war für ihn alles ein "grosses" Abenteuer. Er hat nie großen Schaden erlitten, ausser bei einem Luftangriff hatte er wohl einen Handdurchschuß und neben seiner Bürostube ist eine Bombe runtergekommen die er aber unverletzt überlebt hat.
Er war sicherlich kein Nazi und auch später hat er sich politisch nie über diese Zeit ausgelassen. Ich denke er hat nur den für ihn "besten" Weg gewählt um aus der ganzen Geschichte gesund rauszukommen.
Mein anderer Opa (mütterlicherseits) konnte mir leider nicht viel aus der Zeit erzählen da er sehr früh verstorben ist. Ich war zu dem Zeitpunkt 3 Jahre jung.
Die einzigen Hinweise die ich habe, weiss aber nicht in welcher Reihenfolge und wie diese zu deuten sind sind diese, daß er in Amerikanischer Kriegsgefangenschaft gewesen ist (habe ein Foto von ihm aus Texas) und das er laut Angaben meiner Mutter in der Nähe von Bonn am Flughafen stationiert war.
Zudem noch von Erzählungen meiner Oma das er wohl auf diversen Schiffen gewesen ist und dort das ein oder anderemal versenkt wurde aber jedesmal überlebt hat.
Zu dem hat meine Oma noch erzählt das er in russischer Kriegsgefangenschaft gewesen ist. Das hab ich selbst auch noch mitbekommen als ... uff ... irgendwann in einer Sendung in der ARD / ZDF ein Leidensgenosse aus dem gleichen Lager eine Liste mit Namen hatte und diese vorgelesen hat mit der Bitte sich bei ihm zu melden. Und da war er auch dabei.
Zum Kriegsende, zumindest kurz darauf muss er aber wieder zurück im Ruhrgebiet gewesen sein, da er um ´46/47 wieder zu Hause war.
Aber wie gesagt, in welcher Reihenfolge und wie das zu bewerten ist, dazu kann ich leider nichts sagen, da er, laut meiner Mutter, über die Zeit so gut wie nichts erzählt hat.
1x zitiertmelden