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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

308 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Krieg, Erlebnisse, Verwandte ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 01:49
@GilbMLRS
ich sehe das ja genauso,verbitterung gibt/gab es überall.erst wenn die letzten zeitzeugen gestorben sind,vorausgesetzt es findet nicht wieder ein krieg statt,heilen die wunden wirklich ab,auch wenn sie nicht vergessen werden können und auch nicht dürfen.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 02:02
@oldbluelight
wo bleibt dein Erlebnis...


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 02:03
@stanman
ich habe kein erlebnis,aber ich habe das von meinem opa wiedergegeben,zumindest so wie ich es in erinnerung habe.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 06:55
das könnte ein interessanter Thread werden, wenn er nicht absackt in gegenseitiges Nazi-Antinazi Befetzen von Leuten, die die Zeit sowieso nicht erlebt haben.
Wenn ichs richtig blicke, soll ja hier wertfrei berichtet werden von Erzählungen der Vorfahren, die die Zeit mitgemacht haben.

Mein Vater war Wehrmachtsoffizier und hat besonders in meiner Kindheit in den 50-er Jahren noch viel vom Krieg erzählt.
Für uns Kinder waren das an sich spannende Geschichten, teilweise sogar lustig. Das ging von sadistischen Feldwebeln bis zu verkalkten Generalen, und mein Vater konnte gut erzählen, und man hörte schon zu, wenn er von Waffentechnik oder Kriegsschauplätzen erzählte. Da war er schon kompetent.

Er wurde im Krieg auch mehrmals verwundet (an einer Verwundung trug er dann noch sein ganzes Leben lang), aber Verbitterung hat er nie geäußert. Auch nie ein Wort gegen Hitler und die anderen Verantwortlichen, so nach dem Motto "Die haben mir meine Jugend verhundst" oder so.

Er war kein Nazi, und ich habe Vater oft gefragt, ob ihn denn die Eroberung des Ostens oder die Unterwerfung und Ausrottung fremder Völker persönlich interessiert habe.
Da hat er immer klar gesagt - so ein blöder Schmarren, natürlich hat uns Landser das nicht interessiert! Wir hatten genug damit zu tun, unsern Allerwertesten einigermaßen heil über die Runden zu bringen und haben jeden Tag gehofft, daß der Krieg bald aus ist.
Auf Lebensraum im Osten oder ein judenfreies Europa hat er überhaupt keine Ambitionen gehabt. Diese Theorien hat er schon damals live als Schwachsinn klar erkannt.

Vater nahm es aber einfach als gegeben hin, daß er blöderweise zu diesen Jahrgängen gehörte, die halt in den Krieg geschickt wurden, und oft hat er zu mir gesagt "sei froh, daß dir das aller Wahrscheinlichkeit nach erspart bleibt."

Was mich betraf, ich war da etwas anders gepolt. Haschischkonsument der ersten Stunde, langhaarig, unsportlich, härte das, was er "schräge Musik" nannte (das ist allerdings ein alter Nazi-Ausdruck, aber so nannte man das eben damals), ich war schwer erziehbar und stinkfaul. Und zu meiner Zeit gab es noch keinen Zivildienst. Ein Wehrdienstverweigerungsverfahren war zwar rechtlich möglich, aber langwierig - und Aussicht auf Erfolg reichlich fraglich. Mit der Tauglichkeit tricksen war noch das einfachste.
Aber Vater hat das überhaupt nicht gutgeheißen. Da kam wieder der alte Soldat durch. Vater hat klar gesagt: "Ein Mann muß beim Militär gewesen sein! Das schadet überhaupt nichts! Ende der Debatte."

Ich hab Vater dann noch gefragt, warum er denn solchen Wert darauf legte. Er habe doch selber genug Mist erlebt durch das Militär. Er sollte doch eigentlich nach all dem der oberste Pazifist überhaupt sein.
Da sagte Vater ganz klar, das kann man nicht vergleichen, das waren andere Zeiten unter einem andere Regime.
So war ich dann natürlich auch beim Bund, allein schon um des lieben häuslichen Friedens willen.

Ich hab Vater dann noch gefragt, ob er sich sicherer fühle, wenn auch unsere Generation schön brav zum Bund geht, und daß das Land dann besser gewappnet ist, wenn die Russen kommen? (das war zu meiner Zeit das große Schreckgespenst).

Da hat Vater gelacht und gesagt, "Junge, wenn ich mir DICH angucke, und daß Du halber Hahn uns gegen die Russen verteidigen sollst, da greife ich lieber noch selber zum Gewehr!"

Mittlerweile ist das alles über 40 Jahre her, und habe öfters darüber nachgedacht.
Was Vater wollte, war ganz einfach und wertfrei das erhalten, was man so schön "militärische Tugenden" nennt.
Also Gehorsam, Disziplin, Ordnung, die Fähigkeit, auch Unangenehmes zu erdulden und das ganze halt.

Er hat selbst nach diesen Prinzipien gelebt. Immer alles perfekt in Ordnung, vom Kleiderschrank Kante auf Kante bis zum Auto natürlich picobello, tadelloses Erscheinungsbild, als Chef arbeitete er sehr erfolgreich ohne lange Kaffekränzchen und Teamwork-Blabla mit ganz klaren Befehlen, ... er war eine Person, bei der man die Autorität ganz einfach spürte und ihr auch abkaufte.

Wenn man ihn manchmal fragte, wenn ihm wieder was Schwieriges gelang: "wo hast du das her ... oder wo hast du das gelernt, wie man sowas so elegant regelt?", so sagte er oft: "beim Militär."

Man spürte bei all seinen Äußerungen aber immer, daß sie völlig wertfrei waren. Mein Vater war überhaupt nicht politisch, der ging nicht mal zur Wahl. Interessierte den gar nicht. Er sagte sogar einmal: "Wer den Hitler erlebt hat, ist froh und dankbar um jedes andere System. Dem ist das völlig wurscht, ob die Roten oder Schwarzen oder Grünen oder Gelben regieren."

So sah diese Generation die Sache also noch eigentlich beneidenswert einfach und klar. Eine Debatte über CDU-gut oder SPD-schlecht hätte den alten Herrn zu Tode gelangweilt.

Wenn er mit anderen Gleichaltrigen zusammentraf, also auch Männer, die im Krieg waren, so verliefen diese Gespräche auch auffallend wertfrei. Kein Prahlen mit Heldentaten oder so. Hab ich nie erlebt.
Im Urlaub am Strand oder im Hotel konnte man das oft live miterleben.
Erst fragte man sich immer gegenseitig: "Welche Waffengattung, welche Einheit, welcher Dienstrang?"

Aha, da und dort, oh ja, General Sowieso, jaaa, wir waren ja da und dort zu der Zeit, also nicht weit weg von euch ... saukalt wars da, .. und der Nachschub kam nicht ... jaaa, genau, ... usw usw.

Und dann erzählten sie sich rein von ihren Erlebnissen. Es gab da niemals Streit oder Grundsatzdebatten. Reiner Erlebnisaustausch.

Einmal weiß ich noch gut, in einem Strandhotel irgendwo, da war ein Typ, so 15 Jahre älter als mein Vater. (Mein Vater war damals so gut 40 und der Typ sag mal mitte 50).
Rein rechnerisch mußte der Typ also im Krieg schon was Höheres gewesen sein.

Naja, natürlich kamen die beiden rasch aufs Thema, und es stellte sich heraus, daß der Typ nicht an der Front gewesen war, sondern irgendwo in der Heimat ein höherer Nazi.
Der fing auch recht bald an, den Hitler zu loben und dieser Zeit nachzutrauern.

Vater hat abrupt das Gespräch beendet und den ganzen Urlaub mit dem Typen keinen Blick mehr gewechselt.
Zu uns hat er dann gesagt, "mit so einem blöden Nazi will ich nix zu tun haben. Der hat überhaupt nicht mitgekriegt, wies wirklich war und keine Ahnung, was er daherlabert!" :-(

Da hatte ich eigentlich endgültig begriffen, daß nicht jeder, der den Krieg aktiv mitgemacht hat und auch später noch soldatische Tugenden hochhielt, automatisch ein Nazi oder dummer Militarist ist.
Es ist meinem Vater sogar blendend gelungen, aus dieser schlimmen Zeit das wenige Gute herauszufiltern und mit auf den Weg ins weitere Leben zu nehmen. Da sage ich viele Jahrzehnte später: Hut ab.

Damals hab ich es nicht recht begriffen, vor allem, wenn er wieder mal in seinen berühmten Kasernenton verfiel. Da konnte er einem schon mächtig auf die Nerven gehen.

Das wollte ich so mal generell sagen, wie ich das erinnere.

Konkrete Erlebnisse wüßte ich noch viele, von denen er berichtet hat, aber ich weiß nicht, ob das interessant ist. Meist bestand das aus irgendwo hin marschieren, in Stellung zu gehen, zu schießen, zu erobern, und irgendwann war der Krieg dann ja auch wieder aus.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 07:31
Mein Großvater war bei der Flak in Belgien und Frankreich stationiert. Hat britische und amerikanische Bomber vom Himmel geholt. Da hab ich ein tolles Fotoalbum von. Ein abgeschossener Amibomber hatte Donald Duck vorne draufgemalt, welcher gerade eine Bombe wirft. Na war wohl nichts...*lach

'44 geriet er in amerikanische Gefangenschaft und war schon '46 wieder zu hause.
Er war etwas über ein Jahr in Virginia im POW Camp.
Er war ein kräftiger Kerl und hatte erst mal den Lagerkoch in den Vorruhestand geprügelt und dann dem seinen Job übernommen. Er war schon im Krieg ein guter Organisator und nutze das auch in der Gefangenschaft. Er konnte Portionen richtig auf alle verteilen, so das die letzten nicht weniger wie die ersten hatten. Die Männer mußten zur Zwangsarbeit in eine Konservenfabrik. Für Dosenbohnen glaub ich. Diese gehörte einem deutschen Emigranten mit dem er sich offenbar recht gut stand. Nach dem Krieg wollte er gerne nach Amerika auswandern, aber meine Oma wollte nicht.
Immerhin war sie schwer beeindruckt zu sehen wie er mit deutlicher Gewichtszunahme aus der Gefangenschaft kam. Man rechnete ja mit halbverhungerten Schattengestalten.

Im Fotaoalbum beeindrucken mich das erste und das letzte Bild am meißten.
Auf dem ersten sieht man ein rosiges milchgesicht mit Pausbacken...bei Kriegsbeginn.
Auf dem letzten einen Kriegsgefangenen deutschen Soldaten, mit sehr markanten , männlichen Gesichtszügen.
Schon erstaunlich wie 5 Jahre Krieg einen Mann formen können.

Nach dem Krieg organisierte er sich sofort einen amerikanischen Chevrolet-Lieferwagen (sah aus wie die alten DHL-Fahrzeuge) und wurde der erste Milchlieferant seiner Stadt.
Motorisiert, ausser Konkurenz und somit sehr erfolgreich.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 07:59
mein opa (vater der mutter) hatte auf dem riebeckplatz (in halle saale) als junges kind gespielt. als die sirenen losheulten hat er seine beine in die hand genommen und ist gerannt. keine 2 minuten später wurde der bahnhof bombardiert und der riebeckplatz wurde dabei in schutt und asche gelegt.

meine großeltern (eltern vom vater) wurden aus dem sudetenland vertrieben. eingesperrt über mehrere tage in viehwaggons ging es in richtung halle. meine oma hatte immer erzählt, das ca. die hälfte der menschen in den waggons dabei gestorben sind.
kurz vor halle, wurde der zug angehalten und alle mussten raus. die männer sollten sich in einer reihe aufstellen. es wurde angefangen (durch russen) einen nach dem anderen zu erschießen. meine großeltern erzählten dies oft unter tränen.
das glück meines opas war es, dass halle durch die amerikaner eingenommen wurde und diese dazu kamen. die russen haben dadurch aufgehört, wahrscheinlich um nicht zu provozieren.
mein opa sprach auch immer wieder, dass die amis sehr freundlich und hilfsbereit waren.

mein urgroßvater hatte im 2. wk für die deutschen gekämpft. jedoch hatte ich ihn nie kennengelernt, da er schon vor meiner geburt gestorben ist.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 08:17
Meine Mutter war, wie auch ihre Eltern, während des Faschismus im kommunistischen Widerstand aktiv, d.h. illegale Zeitungen und Flugblätter herstellen und verteilen, "untergetauchten" Kommunisten, Sozialdemokraten, Juden, Gewerkschaftern und anderen Verfolgten Obdach und Nahrung zu geben, falsche Dokumente zu besorgen, ihren Transfer via Dänemark nach Schweden bzw. über den Hafen zu organisieren.
Nicht wenige Freunde und Verwandte haben dafür mit dem Leben, ihrer Gesundheit und langen Gefängnis- bzw. KZ-Strafen bezahlt.

Mein Vater war Fallschirmjäger (FJR 6) und hat den Rückzug von der Normandie bis nach Südholland mitgemacht, wo er dann als einer der wenigen Überlebenden seiner Einheit kapitulierte. Dann war er bis 1948 als POW in England.

Teile beider Familien starben während der Luftangriffe auf Hamburg 1943.


Was uns diese Informationen jetzt sagen sollen, weiss ich allerdings nicht. Aber wenn alles von der guten alten Zeit redet, möchte man ja nicht abseits stehen.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 09:07
Ach ja..der Milchwagen sah aus wie ein altes UPS Fahrzeug. Nicht DHL. *lach

Hier mal ein Bild vom abgeknallten "Donald Duck-Bomber"
Hoffe man kann was erkennen.

/dateien/mg63273,1276067240,jdkriegsalbum0071


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 09:19
Also meine Oma erzählte mal, das ihr Opa, zum Volkssturm eingezogen wurde. Ob er das Überlebt hat, keine ahnung. Ich glaube er ist von den Russen gefangen genommen und Verurteilt worden.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 09:40
Mein Opa war in Italien stationiert und später längere Zeit in Kriegsgefangenschaft. Seine 1. Verlobte hat er im Krieg verloren.

Kurz vor seinem Tod hat er immer besonders viel vom Krieg erzählt, Jahre davor eigentlich sehr wenig. Irgendwie kam da erst wieder alles hoch.

Meine Oma hat zu Kriegszeiten in Kassel gelebt, wo es auch ziemlich zuging. Was die mir schon Geschichten erzählt hat.

Sowas kennen wir irgendwie nur aus Filmen und die Leute damals haben so etwas wirklich erlebt. Können wir nur hoffen dass wir keinen Krieg mehr direkt miterleben müssen.

Was meine Großeltern mütterlicherseits erlebt haben weiß ich irgendwie gar nicht. Die haben mir nie groß was darüber erzählt. Weiß nur dass sie aus dem Sudetenland vertrieben wurden. Leider sind sie inzwischen verstorben. Aber meine Oma hat sich sehr viel von damals von der Seele geschrieben, müsste mal meine Mum fragen ob sie das noch irgendwo hat.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:09
meiner hat als einziger seiner division überlebt mit einem kopfschuss der vorort mit einer flasche schnaps als narkose operativ behandelt wurde und kam mit 19 traumatisiert wieder


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:13
Zitat von DerFremdeDerFremde schrieb:Also meine Oma erzählte mal, das ihr Opa, zum Volkssturm eingezogen wurde. Ob er das Überlebt hat, keine ahnung. Ich glaube er ist von den Russen gefangen genommen und Verurteilt worden.
Mein Opa wurde damals auch im Zuge des Volkssturms eingezogen. Er war damals so um die 16 Jahre alt. Im Gefecht hat er einen Streifschuß am Hals bekommen und wurde verwundet von der roten Armee gefangengenommen. Allerdings nur einige Tage, dann wurden die Gefangenen den U.S.-Streitkräften übergeben. Wo das ganze allerdings passiert ist, kann ich leider nicht sagen.

Mein Opa hat jedenfalls nie von der "guten, alten Zeit" gesprochen.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:17
@styx

Hmm komisch eigentlich, das sie ihn nicht als Flakhelfer eingezogen haben, wie soviele Jugendliche damals. Oder war er nicht in der HJ? Weil vorallem die HJ als Flakhelfer eingesetzt wurden.

Der Opa meiner Oma war ja für den Richtigen Kriegsdienst zu alt, daher musste er zum Volkssturm.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:21
Mein Opa war damals an der Ostfront, kam auch später in Kriegsgefangenschaft. Er erzählte nicht viel über die Zeit bei den Russen. Man merkte ihn schon an das ihn das belastete.
Hing wohl auch daran das er dort seinen besten Freund (starb bei einem dieser Gewaltmärsche in sibieren) und seinen Cousin verloren hatte.

Naja meine Oma erzählte schon mehr darüber. Vor allem als die Kanadier mit ihren Panzern bei uns auf ihren Äckern standen, die sie eigentlich bewirtschaften wollte. und die aufnahme von Flüchtlingen aus Osteuropa (ich glaube es waren Sudetendeutsche, weiß es aber net mehr so genau)


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:22
Es sind ja wirklich die kleinen Geschichten, welche einen so bewegen. Nicht die Darstellung von den großen Schlachten.
Großvater erzählte mir als junge täglich vom Krieg. Es faszinierte mich. Stundenlang saßen wir über dem Kriegsalbum und ich hörte mir immer wieder die geschichte von jedem einzelnen Bild an.
Erst so mit 14 las ich auch alle offiziellen Geschichtsbücher dazu und brachte Opas Erzählungen damit in Einklang.

Einmal erzählt er, das er Nachts auf wache an der französischen,oder belgischen Küstenbefestigung stand.
Ein geräusch im nahen Gebüsch alarmierte ihn. -Er sagte das die deutschen alle Sorge hatten von den Engländern in ihren Schnellboten einkassiert zu werden, wenn sie nachts auf wache am Kanal standen.
Später las ich, das es sich dabei um die berüchtigten britischen "Commandos" handelte, welche jagt auf Deutsche machten um sie zu verhören.

Na jedenfalls rief er lautstark nach der Parole. Als nichts erwiedert wurde aber es sich im Gebüsch noch bewegte, ratterte er mit seiner Schmeisser-MP da rein.
er hatte wohl wenig Lust in die Hände der commandos oder des französischen Wiederstandes zu fallen.^^
Was dann kam, war glaub ich für mich als Junge die größte Tragödie des Krieges.
Opa war mal verschüttet worden und wieder frei gesprengt, überlebte als einziger im Bunker die Granate, bekam ne Bombe auf die Motorhaube,welche nicht explodierte usw.
Aber in jener Nacht hatte er den Schäferhund seines batteriecheffs erschossen.
Das Tier wurde von allen geliebt und kam auch in dieser nacht nur mal an weil es ein Leckerlie von der Wache wollte. Hätte besser mal gebellt!
Opa war am Boden zerstört, auch wenn sein Batteriecheff ihm versicherte das er ihm keinen Vorwurf machen könnte.
Ich glaub da war ich als Kind betroffener von, als von den Erzählungen über die amerikanischen Napalmbombadierungen der belgischen Wälder, wärend der Operation "Market Garden" in dessen Verlauf er auch in Gefangenschaft geriet.

Keine Geschichtsbuch konnte eine Schlacht so spannend wiedergeben, wie ein Großvater der seine Kriegserlebnisse aus einer Nacht erzählte.

War er ein Nazi? Ja sicher. Warum auch nicht? Das war damals so. Dennoch mochte er die Franzosen und die Amerikaner. Er kam immer gut mit ihnen aus, sagte er. Sowohl als Besatzer, wie auch später als Gefangener.
Ist immer komisch das heute fast nur noch Nachkommen von Wiederstandskämpfern in den Foren zu finden sind.^^ Theoretisch hätten wir gar keinen Krieg beginnen können, weil alle unsere Opas im KZ gewesen sein müßten, oder im Wiederstand. lol


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:24
@DerFremde

Er war meines Wissens bei der HJ. Flakhelfer war er nicht.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:27
@Trapper

Das ist Faszinierend. Er ist tatsächlich den Commandos begegnet? Haben die ihn, als er in das Gebüsch geschossen hat, irgendwie angegriffen?


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:30
Zitat von TrapperTrapper schrieb:Ist immer komisch das heute fast nur noch Nachkommen von Wiederstandskämpfern in den Foren zu finden sind.
Keiner war dabei ;)

Mein Opa war kein überzeugter Nazi. Meine Oma hat aber immer wieder mit glänzenden Augen von der "schönen Zeit" beim BDM erzählt und war alles andere als weltoffen :)


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 10:49
@Maff
Zitat von MaffMaff schrieb:Dazu muss ich sagen ich habe diesen thread nicht erstellt , weil ich kriegsgeil oder auf irgenwelche brutalen sache stehe.
Aber fettes Rambo-Hintergrundbild haben :D

Ne, ist klar.


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Kriegserlebnisse von Verwandten im 2ten Weltkrieg

09.06.2010 um 11:00
Zitat von DerFremdeDerFremde schrieb:Das ist Faszinierend. Er ist tatsächlich den Commandos begegnet? Haben die ihn, als er in das Gebüsch geschossen hat, irgendwie angegriffen?
Hast du den Text nicht ganz gelesen? Er hatte den Hund seines Vorgesetzten erschossen.
Da war kein Commando. Die Männer fürchteten die Commandos jedoch, weil sie inzwischen bekannt waren.


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