Darkness Szene
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Licht, Dunkelheit, Darkness ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Darkness Szene
05.06.2010 um 22:38@Doors
Sicher, der Mensch sucht nach Gleichgesinnten, aber sobald das Individuelle darin keinen Platz mehr findet, wird es kritisch. Viele suchen in erster Linie Halt und etwas zum Anlehnen, merken leider nicht dabei, daß eine solche Verhaltensweise die eigene selbstverantwortliche Entwicklung durchaus sehr hemmen kann.
@Thalassa
Sicher, der Mensch sucht nach Gleichgesinnten, aber sobald das Individuelle darin keinen Platz mehr findet, wird es kritisch. Viele suchen in erster Linie Halt und etwas zum Anlehnen, merken leider nicht dabei, daß eine solche Verhaltensweise die eigene selbstverantwortliche Entwicklung durchaus sehr hemmen kann.
@Thalassa
Thalassa schrieb:Das versuche ich ja seit weiß ich wievielen Seiten auch zu klären, aber Tyranos ist nunmal der Meinung, daß jeder der schwarz trägt ein Anhänger der schwarzen Scene ist und sich versucht, darüber zu profilieren, oder was weiß ich...Ich weiß zwar jetzt nicht, warum du das Gespräch zwischen dir und Tyranos bei mir einbringst^^, aber ich habe seinem letzten Beitrag eigentlich das Gegenteil entnommen.
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05.06.2010 um 22:44Sidhe schrieb:Persönlich frage ich mich immer mal wieder, wie sich Menschen selber in "Szenen" einordnen können. Selber käme ich mir dabei heillos unterfordert und in meiner persönlichen Vielschichtigkeit zu vielleicht 10% berührt sowie angesprochen, aber niemals als ganzer Mensch mit allen Facetten vor.Man lebt seine Facetten ja nicht nur an einem einzigen Ort mit immer den gleichen Menschen aus. Tatsächlich fühle ich mich, trotz meiner enormen Vielschichtigkeit ;P, total wohl unter Gleichgesinnten.
Sidhe schrieb:Warum kann man nicht einfach ein Mensch mit vielfältigen eigenen Interessen und Vorlieben sein, ohne sich dadurch in eine Schiene einordnen zu müssen?Wer sagt denn, dass man keine eigenen Interessen hat und nur ein Mitläufer ist? Jeder umgibt sich doch mit Menschen, die die gleichen Dinge mögen oder eine ähnliche Lebenseinstellung haben. Zudem verfolgt jeder Mensch unabhängig von anderen seine eigenen Interessen, wenn sie jemand teilt- umso besser. Nur weil man sich in einer gewissen Szene bewegt und dementsprechend aussieht, heißt es ja nicht man ist automatisch gleichgeschaltet. Dies beobachte ich eher in der breiten Masse....
Doors schrieb:Allerdings stellt man über kurz oder lang fest, dass jede Subkultur ihre Regeln, ihre Ordnungen, ihre Tabus hat und Individualismus nicht gern gesehen ist. Dann geht man wieder - oder wird ausgegrenzt.Dies ist doch aber in unserer Gesellschaft genauso- sogar noch schärfer. Wobei in der "schwarzen Szene" sehr wohl Individualismus gern gesehen ist- gerade auch was Kleidung anbelangt. Allerdings hat dies zum Teil sehr oberflächliche Züge, sehr viele wollen einfach nur "Schaulaufen" und auffallen um jeden Preis. Und die Leute, die seit Jahren dabei sind und einfach nur schwarz gekleidet, werden oft verächtlich angeguckt. Auch die "Szene" (mag das Wort auch nicht) ist nur ein Querschnitt der heutigen Gesellschaft.
Und weniger anstrengend- es ist einfach schön sich nicht streiten oder rechtfertigen zu müssen. Wieso sollte man sich mit Nichtgleichgesinnten in seiner Freizeit umgeben? Zeit ist kostbar....
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05.06.2010 um 22:51@AbsinthFee
Mit Lebenseinstellung bringst du des Pudels Kern ganz gut zur Sprache, aber aus meiner Perspektive ist so eine Lebenseinstellung viel umfassender als die Einstellung, welche einen Menschen in eine bestimmte Szene führt.
AbsinthFee schrieb:Man lebt seine Facetten ja nicht nur an einem einzigen Ort mit immer den gleichen Menschen aus. Tatsächlich fühle ich mich, trotz meiner enormen Vielschichtigkeit ;P, total wohl unter Gleichgesinnten.Ich fühle mich unter Gleichgesinnten oder generell lieben Menschen natürlich auch am wohlsten, das tut wohl jeder. Meine "Gleichgesinnten" setzen sich aber aus sehr unterschiedlichen Menschen zusammen, weil bei mir nur ein paar grundlegende Dinge zählen, also die innere Einstellung bzw. Ausrichtung betreffend.
AbsinthFee schrieb:Wer sagt denn, dass man keine eigenen Interessen hat und nur ein Mitläufer ist? Jeder umgibt sich doch mit Menschen, die die gleichen Dinge mögen oder eine ähnliche Lebenseinstellung haben.Den Begriff Mitläufer habe ich gar nicht in den Mund genommen.
Mit Lebenseinstellung bringst du des Pudels Kern ganz gut zur Sprache, aber aus meiner Perspektive ist so eine Lebenseinstellung viel umfassender als die Einstellung, welche einen Menschen in eine bestimmte Szene führt.
AbsinthFee schrieb:Nur weil man sich in einer gewissen Szene bewegt und dementsprechend aussieht, heißt es ja nicht man ist automatisch gleichgeschaltet. Dies beobachte ich eher in der breiten Masse....Ob gleichgeschaltet oder nicht, ist wohl immer eine Sache der Einzelperson und darum auch überall anzutreffen.
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05.06.2010 um 22:55Ich war eigentlich immer eher in "roten" als in "schwarzen" Szenen daheim.
Aber trotzdem war Anpassung nie mein Ding. Nicht mal an "Parteilinien".
Aber trotzdem war Anpassung nie mein Ding. Nicht mal an "Parteilinien".
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05.06.2010 um 23:04Sidhe schrieb:Den Begriff Mitläufer habe ich gar nicht in den Mund genommen.Warum kann man nicht einfach ein Mensch mit vielfältigen eigenen Interessen und Vorlieben sein und sich dennoch einer gewissen Menschengruppe zugehörig fühlen? Das Eine schließt das Andere doch nicht aus. Ansonsten wären es tatsächlich Mitläufer- daher gebrauchte ich dieses Wort- solche gibt es überall.
Sidhe schrieb:Meine "Gleichgesinnten" setzen sich aber aus sehr unterschiedlichen Menschen zusammen, weil bei mir nur ein paar grundlegende Dinge zählen, also die innere Einstellung bzw. Ausrichtung betreffend.Und genauso ist es bei mir auch! Wieso aber? Ungeachtet der gleichen Klamottenfarbe sind es durchaus recht unterschiedliche Individuen, mit ähnlicher Lebenseinstellung. ;)
Sidhe schrieb:Ob gleichgeschaltet oder nicht, ist wohl immer eine Sache der Einzelperson und darum auch überall anzutreffen.Eben....
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05.06.2010 um 23:12@AbsinthFee
Ein bißchen weitergehend sage ich persönlich dann, daß ich mich zwar keiner Gruppe direkt zugehörig fühle, sondern die eine oder andere höchstens bevorzuge.
Hach ich weiß, Korinthen k*cken kann ich gut :D
Vergessen wir nur nie, daß das Leben Entwicklung ist und behindern wir uns nicht selber damit, wenn wir uns eine äußere vorgegebene Form als unbedingten Zustand auferlegen.
Zum Beispiel schwarz gewandete ;)
Es bleibt dennoch der Einzelmensch, der zählt, und wenn ich nun jemanden kennenlernen würde, welcher in einer Szene beheimatet wäre, die mir gar nicht zusagt, er wäre aber ein toller Mensch, wäre mir der Rest egal. Was sind schon Kleidungsstücke...?!
AbsinthFee schrieb:Warum kann man nicht einfach ein Mensch mit vielfältigen eigenen Interessen und Vorlieben sein und sich dennoch einer gewissen Menschengruppe zugehörig fühlen? Das Eine schließt das Andere doch nicht aus. Ansonsten wären es tatsächlich Mitläufer- daher gebrauchte ich dieses Wort- solche gibt es überall.SO kann ich es schon eher stehen lassen ;)
Ein bißchen weitergehend sage ich persönlich dann, daß ich mich zwar keiner Gruppe direkt zugehörig fühle, sondern die eine oder andere höchstens bevorzuge.
Hach ich weiß, Korinthen k*cken kann ich gut :D
Vergessen wir nur nie, daß das Leben Entwicklung ist und behindern wir uns nicht selber damit, wenn wir uns eine äußere vorgegebene Form als unbedingten Zustand auferlegen.
AbsinthFee schrieb:Und genauso ist es bei mir auch! Wieso aber? Ungeachtet der gleichen Klamottenfarbe sind es durchaus recht unterschiedliche Individuen, mit ähnlicher Lebenseinstellung.Es heißt nicht umsonst, daß sich Gleich und Gleich gern gesellt. Und so mag manch Einer gar keiner Szene angehören aber doch immer auf den gleichen Menschentypus treffen.
Zum Beispiel schwarz gewandete ;)
Es bleibt dennoch der Einzelmensch, der zählt, und wenn ich nun jemanden kennenlernen würde, welcher in einer Szene beheimatet wäre, die mir gar nicht zusagt, er wäre aber ein toller Mensch, wäre mir der Rest egal. Was sind schon Kleidungsstücke...?!
Darkness Szene
05.06.2010 um 23:17Darkness Szene
05.06.2010 um 23:27Darkness Szene
05.06.2010 um 23:32@Sidhe
Ja. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jede Subkultur eben auch ihre Zwänge hat.
So wie "Spiesser" eben ihre Rituale, Vorschriften, Tabus etc haben, so eben auch alle "Alternativkulturen". Eigentlich sind sie, wie könnte es auch anders sein, nur Spiegelbilder der von ihnen jeweils verachteten Mainstream-Kulturen.
Als "Rocker" brauchst Du eben ein Motorrad. Wenn Du auf dem Klapprad kommst, gucken Dich die Angels scheel an. Als Mitglied im Schützenverein solltest Du keine Uniform-Allergie haben. Und auch ein langhaariger Skin wird von seinen Kumpels sicher nicht ganz ernst genommen.
Ja. Aber grundsätzlich bin ich der Meinung, dass jede Subkultur eben auch ihre Zwänge hat.
So wie "Spiesser" eben ihre Rituale, Vorschriften, Tabus etc haben, so eben auch alle "Alternativkulturen". Eigentlich sind sie, wie könnte es auch anders sein, nur Spiegelbilder der von ihnen jeweils verachteten Mainstream-Kulturen.
Als "Rocker" brauchst Du eben ein Motorrad. Wenn Du auf dem Klapprad kommst, gucken Dich die Angels scheel an. Als Mitglied im Schützenverein solltest Du keine Uniform-Allergie haben. Und auch ein langhaariger Skin wird von seinen Kumpels sicher nicht ganz ernst genommen.
Darkness Szene
05.06.2010 um 23:50Darkness Szene
06.06.2010 um 00:05So richtig in Szene kann man sich nur setzen, wenn man ganz in weiss in die Darkness Szene reinplatzt ^^
Darkness Szene
06.06.2010 um 00:08Darkness Szene
06.06.2010 um 00:09genau -- das kommt immer gut an
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06.06.2010 um 00:33Roy Black passt doch in die schwarze Szene wie die Faust aufs Auge schon vom Namen her...
Darkness Szene
06.06.2010 um 01:23Die dunkle Szene, was ist das eigentlich. Es ist sicher in erster Linie Jugendgruppierung. Menschen sind dabei weil sie einfach nur dazugehören möchten, aber auch Misanthrope, morbide Menschen die englischen Humor verstehen, intelligente Rückwärtsgewandte, Idioten die sich hinter Masken verstecken, Verstossene, Ungewollte, Extrovertierte, Egozentriker, und scheinbar graue Mäuse, die am WE ihre Lack&Leder Sachen + Phosphorschläuche rausholen um sich mal richtig in "Szene" zu setzen.
Bei manchen ist es ein Spiel, so wie ein Rollenspiel, manche betreiben das todernst, und für die sind Wochenendgruftis nicht real genug. Das ist wie in jeder Szene. Letztlich ein Spiel um Annerkennung, Selbstdarstellung und auch Macht.
Wobei gerade sowas wie die "dunkle" Szene schon sehr unwirklich ist, und einen sehr großen Spagat zwischen Wunsch und Wirklichkeit macht.
Bei manchen ist es ein Spiel, so wie ein Rollenspiel, manche betreiben das todernst, und für die sind Wochenendgruftis nicht real genug. Das ist wie in jeder Szene. Letztlich ein Spiel um Annerkennung, Selbstdarstellung und auch Macht.
Wobei gerade sowas wie die "dunkle" Szene schon sehr unwirklich ist, und einen sehr großen Spagat zwischen Wunsch und Wirklichkeit macht.
Darkness Szene
06.06.2010 um 03:50Ich muss nochmal einhaken, die schwarze Szene (ich kann nur von selbiger sprechen, da ich mit mit der intensiver beschäftigt habe als mit anderen Subkulturen) ist durchaus vielfältig, was die Denkwelt angeht, es wird einem kein Denkmuster vorgeschrieben. Die oberflächlich betrachtete Uniformität der Klamotten geht damit einher, dass die Szene an sich sich u.a. über Mode ich will nicht sagen definiert aber man ist im Allgemeinen sehr auf Ästhetik bedacht, da kann es keinen überraschen, dass man gewisse Muster findet, die sich durch alles ziehen, es wird auch keiner bedrängt, bestimmte Sachen zu tragen, nicht vergessen darf man, dass man sich durch seine Einstellung zu einem Teil der Szene macht und nicht durch pünktliche Vereinsbeiträge wies beim Schützenverein der Fall ist. Ich sehs eher so, dass die Klamotten dem eigenen Geschmack folgen und dieser zusammen mit der Attitüde dazu führen, dass man sich einer Szene zugehörig fühlt ohne nun sklavisch sich irgendwelchen "Gesetzen" zu beugen....mir ist es zum Beispiel egal, was irgendein Möchtegernguru über die maximale Tagesdosis an Fröhlichkeit sagt um "dazu zu gehören", man muss ja nicht zwingend depressiv sein um trotzdem Ideale zu teilen. Besteht ja aus mehr als nur aus Klamotten und Stimmung.
Ebenso find ich diese Kategorisierung nicht so teuflisch wie sie von einigen hier angeprangert wird, wenn ich einen frage, wie er sich selber einschätzen/einordnen würde, damit er mir einen Überblick über seine grundsätzliche Einstellung geben kann und er fängt an mit "Ja also ich bin ich und so" dann sag ich auch schwirr ab, ich such mir einen, der mir was Aussagekräftiges zu sich sagen kann.
Gedanklich hingegen herrscht eine Freiheit, wie man sie weder in Religionen noch im Mainstream wiederfindet. Es spielt bei den Finsteren keine Rolle, welcher Religion man angehört, da gibts alle von Katholiken bis hin zum Teufelsanbeter allerdings wird sowas nicht zum Politikum gemacht, ich habs nicht erlebt, dass man sich mit religiösem Gebashe belegt hätte. Ich glaube, richtig gotisch aufgestylt hat man aber sehr wohl nen Problem in so manchem erzkatholikischen Gotteshaus bspw. innem bayrischen Bergkaff, da kann der Träger der schwarzen Tracht wohl noch so Christ sein. Es schließt sicher keine Konflikte mit bestimmten Glauben oder deren Grundsätzen aus aber entscheidet nicht über "Zugehörigkeit" oder nicht. Meinungsverschiedenheiten gibts überall, das sollte jedem klar sein.
Ich hab auch nicht erlebt, dass man sich über Besitzverhältnisse da drinne definiert, ich kenne sowohl wohlhabende wie auch sehr arme gotische Leute. Wenn du ohne Bench oder D&G draußen rumrennst hastes aber bei nem großen Teil der pastellbunten Masse bereits verschissen. "Wie uncool, der trägt No Name, so ein Loser"
Was noch dazu kommt sind Themen, die im Mainstream eher tabuisiert werden, in der schwarzen Szene jedoch durchaus ein Thema sind, über was man auch unter mehr als 4 Augen bei abgedunkelten Räumen diskutieren kann. Beispielsweise wird viel offener mit morbiden Themen umgegangen, einerseits klingts nach Klischee, andererseits ist es wirklich so, dass die Berührungsängste da nicht so bestehen, der Tod an sich, Suizid und der Weg dahin sind Themen, die in ALLEN Teilen der Gesellschaft stattfinden aber die offene Diskussion darüber wird vielfach gemieden. Wo der eine lediglich an Grabpflege für Omi Heidrun denkt, macht der andere nen Nacht-Picknick in Pere Lachaise.
Klar kann man immernoch sagen "ich vertrete diese ganzen Sachen und ziehe mir viktorianische Klamotten an, bin aber noch lange kein Mitglied der Szene" aber man macht es für Außenstehende ohne das konsequente Ablehnen trotzdem einfacher, einen einzuschätzen als wenn man sagt "ich gehöre nicht zu denen, lass mich mit denen in Ruhe", man aber trotzdem deren Ideale vertritt so dass man sich von einem Bekennenden kaum noch unterscheidet, damit erreicht man nur, dass man sich zu einem Mystikum stilisiert indem man automatisch versucht, Aspekte zu finden, die einen von "denen" unterscheiden. Und persönliche Aversionen gegen bestimmte Leute schließen nicht immer automatisch eine Mitgliedschaft zu deren Vereinen aus ;)
Tut mir Leid, wenn einer rumläuft wie zu Pingstleipzig und dazu noch die passenden Bands hört, dann ist er für mich erstmal nen Goth, ich werde mit der Einschätzung in 99% der Fälle Recht haben und weiß dementsprechend ziemlich klar, was mich erwartet.
Meiner bescheidenen Meinung nach muss man sich selber nicht eplizit als festes Szenemitglied bezeichnen um eins zu sein. Für mich macht es die innere Haltung zusammen mit den nach außen gerichteten Eigenschaften aus, ob man irgendwo dazugehört oder nicht. Vielleicht wollen auch nicht alle Kurden Kurden sein aber bestimmte, nicht selbst gewählte Aspekte machen sie zu diesen. So auch bei Subkulturen, man muss nicht sagen "ich bin ein Gote" und deswegen mach ich jetzt alles, was die Szene will. Es läuft eher so, dass man sagt "Joa, die Musik gefällt mir, Mode trifft auch meinen Geschmack und die innere Haltung ähnelt auch der meinen, denen fühle ich mich irgendwie verbunden" dann steht es denen immernoch frei zu sagen "Joa, ich bin einer von denen" oder "Maaa mit denen will ich nichts zu tun haben, sind mir viel zu finster angezogen..........och aber die Musik is gut". Daran sieht man, dass die Musik nicht einziges Unterscheidungskriterium ist. Und die Klamotten eben auch nicht.
Dahingehend isses dann doch wieder jedem überlassen, wie er sich entscheidet. Ich les hier immer wieder vonnem Diktat der jeweiligen Szene/Subkultur und einem laut doors "Reinpressen".
Um mal von mir selber zu sprechen, ich presse mich da auch nicht rein, mir hat zu allererst die Musik gefallen, dann hab ich gemerkt, dass darin enthaltene Elemente musikalische wie auch Andersartige (bspw. uralte [apropos uralt, @Doors weiß jetzt, warum ich "Anders"artige schrieb hehe Insider] Gemäuer, die gern als Szenerien taugen) mich auch interessieren und ich mich mit solchen Sachen anfreunden konnte, als Nächstes natürlich ästhetische Aspekte und andere Präferenzen, die aber von alleine kamen...ich hab mir nicht gesagt "Au man, so musste sein, wenn du jetzt dazugehören willst" sondern ich hab mir gesagt "Hey cool, die haben ja die selben Interessen wie ich, mit denen beschäftigste dich mal näher" und je mehr ich mich in die Materie arbeitete, desto mehr Gemeinsamkeiten habe ich entdeckt und ich bezeichne mich höchstens selber als "Sympathisant" der Szene, ich geh nich rum und sag "Hey schaut her, ich gehör dazu, ich habs schriftlich". Auch ich habs geschafft, immernoch ich selber zu bleiben, man rechnet mich nicht beim ersten Blick zur entsprechenden Subkultur, ich muss aber sagen, dass ich kein Problem damit hätte, würde man es tun, den Stil lebe ich für mich selber und nicht daür, dass Stino mich da hin einordnet und dass Ultradrakuladarkbloodyangel666 mich akzeptiert.
Von daher kann ich @Doors konsequenter Ansicht, dass Szenezugehörigkeit einem Diktat gleichkommt nicht zustimmen, er hat bisher Einzelaspekte angesprochen und gleich gesagt, dass er trotzdem andere Seiten abgelehnt oder zumindest nicht geteilt hat, von daher ists klar, dass er nicht in ein bestimmtes Muster passte auch wenn einzelne Elemente übereinstimmen mochten. Gibt aber ebenso Fälle, wo alle Bausteine von alleine aufeinander passen ohne dass man künstlich sagt "das muss ich jetzt gut finden" und genau DA seh ich kein Diktat in der Zugehörigkeit sondern einfach nur ne logische Konsequenz. Weil bei demjenigen ist es ja so, dass die Neigungen und Vorlieben schon vorher da waren, er hat lediglich nahrhaften Boden gefunden, heißt ja nicht, dass er sich denen automatisch verschreibt und nicht mehr freihändig denken kann.
Problematisch find ich da eher diejenigen, die sich an die Hardliner klammern, sich wider Willen die szenetrueste Musik reinziehen nur, damit sie sich nen "Fachwissen" schaffen um geachtet zu werden. Die im Grunde mit dominierenden oder einfach nur grundsätzlichen Elementen nichts anfangen können aber trotzdem glauben, sie würden durch irgendwas prädestiniert sein und müssten nur lange genug üben um beachtet zu werden.
Bei einer Darkside Night fragte mich einer:
"Hast du Clockwork Orange geschaut?"
"Nö"
"Bist du Gothic?"
"Wie jetz?"
"Naja....was bistn du nu, wie bistn drauf?"
"Ach, mich brauchste nich für voll nehmen, ich bin nurn Freizeitgoth"
"(lacht)"
Damit hab ich ihm auch den Wind aus den Segeln genommen indem ich nicht darauf bestanden habe der Definition (oder seiner Interpretation davon) gerecht zu werden. Ich mein, ich bewerte doch einen nicht danach, ob er nen bestimmten Film gesehen hat. Selbst wenn ich drauf bestanden hätte, für ein "vollwertiges Mitglied" gehalten zu werden, hätte ich ihm klargemacht, dass ein Film keineswegs als Einzelkriterium etwas bestimmt, das Gesamtbild muss stimmen. Und mal ganz im Ernst, wenn er schon nach nem Film fragen muss um weitere Aufklärung für sich zu betreiben, dann hab ich ja bis dahin schonmal alles richtig gemacht....hätte ich den Film gekannt, hätte er sicher gefragt, welche Bands ich höre....hätte ich diesen Test bestanden, hätte er mich irgendwann nach dem Namen des Ersatzbassisten der Band sowieso gefragt, solange bis er irgendwann was zum Nörgeln gefunden hätte...ich kann solche Menschen nicht leiden. Gibts aber leider.
Klar, man kann nicht allen Eigenheiten einer bestimmten Bewegung gleichzeitig gerecht werden, deshalb gibts auch viele Splittergruppen. Es gibt Leute, die die grundsätzlichen Ideale vertreten, sich aber nicht wie androgyne Kaufhauspuppen anpinseln, diese sind dann halt keine Gruftis oder Batcaves sondern eher moderate Goths, dann gibts welche, die mit Unheilig nichts anfangen können und härtere Sachen mögen, die mixen sich halt mit metallischen Elementen und bilden wieder einen Substil, der von der puristischen Urschule abweicht (und teils von dieser verdammt wird), es entwickelt sich eben weiter und diese Absplitterungen gehen soweit, bis man völlig unterschiedlich erscheinende Gruppierungen hat, die trotzdem noch unter "Schwarze Szene" zusammengefasst werden können, weil grundsätzliche oder dominierende Kriterien noch erfüllt werden, damit ist keiner gezwungen einem Muster bis zur letzten Konsequenz zu folgen sondern frei in seinen eigenen Variationen und mit der Zeit haben sich halt immer mehr Formen entwickelt und die Szene an sich ist pluralistischer geworden bis manchmal zur Unkenntlichkeit aber irgendwann hört ja auch der Spaß auf, wo dann zum Beispiel für kommerziellen Erfolg der Modeaspekt verwendet und instrumentalisiert wird, Nu Pagadi wird niemals jemand zur finsteren Szene zählen nur, weil einer von denen beim Singen mal Lederklamotten anhatte.
Also wenn man es doch mal auftriefelt, besteht kein wirkliches Diktat in der schwarzen Szene, da schon in den 20 Jahren des Bestehens dermaßen viele einzelne Gruppierungen und Substile entstanden was es mit einem wirklich eng gefassten Diktat nicht gegeben hätte....ein Diktat im Sinne, wie es doors meint wäre, wenn man sich selber keinen Spielraum lässt zum Bewegen. Der war aber da, siehe die Substile. Doors Beispiele kann man eher auf bestimmte enger gefasste Strömungen anwenden, wo wirklich enge Grenzen gesetzt werden, ob man jetzt moderater 0815-Goth, Endzeitromantiker oder Grufti ist, dahingehend stimmt es schon, dass diese Gruppierungen enge Grenzen setzen, in denen man sich bewegen darf um true zu sein, aber die Schwarze Szene besteht nicht nur aus Gruftis und diesen quietschbunten Cyborgs, komm grad nicht auf den Namen....achja Cyber Goths...ich glaube zusammen mit den Emos die eigenartigsten und putzigsten Vertreter der Spezies Mensch.
Lange Rede kurzer Sinn, der Begriff "Szene" für die Schwarze Szene ist irreführend, da allein die Goths schon eine Subkultur darstellen, diese selbst aber nur ein Teilaspekt der Schwarzen Szene sind, in dem Sinne ist die eigentliche Schwarze "Szene" eher die übergeordnete Kategorie der Subkultur Gothic. Da man sich aber schwierig hat, bestimmte Strömungen als Kultur zu bezeichnen, bleibt wohl "schwarze Szene" als improvisierte Bezeichnung erhalten und sorgt weiterhin für Irritationen, denn im Grunde ist eine Szene einer Subkultur eher untergeordnet. Also um das mal einordnungstechnisch auf die Reihe zu bringen, müsste man die schwarze Szene schon als Kultur bezeichnen können, damit die Goths weiterhin als Subkultur laufen können und innerhalb der Kultur können sich dann wieder eingegrenzte Szenen bilden, die den von doors gebrachten Beispielen entsprechen.
Und so ist meine Ansicht und mein Fazit. Das, was hier als Szene bezeichnet wird ist viel zu groß und pluralistisch um wirklich als eine einzige Szene zu gelten, daher auch die vielen Widersprüche. Denn mit Szene bezeichnet man für gewöhnlich keine Gruppierungen, die sich untereinander ähnlich dramatisch unterscheiden (auch wenn es gemeinsame Ankerpunkte gibt) wie es die Schwarze tut. Ne Szene is zum Beispiel....kA Hehler....die haben das selbe Ziel, die haben die selben Methoden, da gibts nicht viele Schweißnähte, wenn man hehlt ist man einer, wenn nicht, dann ist man keiner. Klein und überschaubar, das ist für mich der Begriff einer Szene. Da herrscht keine große Komplexität, in der schwarzen Szene herrscht aber eine große Komplexität, man unterscheidet die Goths von den Metallern, bei den Metallern unterscheidet man die True Metaller, die Black Metaller, die Death Metaller und die IG-Metaller, bei den Goths unterscheidet man die Grufties, die Endzeitromantiker, die Cyber Goths, die Batcaver. Und auf beiden Seiten noch viele viele mehr. Da sieht man doch schon, dass es nicht hinhauen kann, der in sich weit verzweigten Strömung den Namen einer einfach zu bestimmenden Gruppe zu geben, die an sich ja schon einen der letzten Zweige eines Baumes darstellt.
Mal ein Beispiel....wenn der Batcaver jemanden anders bspw. wegen seines Musikgeschmacks als szenefremd bezeichnet, dann kann man sagen ok, der kommt sich selber vielleicht großartig besser vor, man darf aber nicht vergessen, dass der Bezeichnete dann gerade mal in seinen Augen nichts für die Batcaver taugt, vielleicht isser ja immernoch ein prima Metaller (um das mal drastisch zu formulieren) damit hat er zwar vom Batcaver ein "szenefremd" erhalten, befindet sich aber u.U. immernoch innerhalb der großen Strömung, wenn man diese nun auch als Szene bezeichnet, kanns leicht zu Verwechslungen kommen und das tuts anscheinend auch. Ich persönlich sehe den Konflikt darin, dass ich mich ebenso nicht auf bestimmte Substile festlege aber trotzdem nicht sagen kann, dass ich der Strömung an sich fremd wäre, weil ich etliche Berührungspunkte mit denen habe.
Diese Gedanken haben sich übrigens high live während des Schreibens so entwickelt, es sind also echte Gedankengänge, die ihr hier lest. Darum wohl auch so chaotisch niedergeschrieben aber ich sitz jetz locker zwei Stunden an diesem elenden Beitrag, ich werde nichts umstrukturieren, es sollte klar sein, auf was ich hinaus will^^
Schwarze Szene = große Strömung (?)
Goths (um die es hier wohl geht) = Teil der Strömung (Subkultur)
Teufelsanbeter, Batcaver usw. = Teil der gemeinhin als Gothic bezeichneten Subkultur (Szene)
Unabhängig von soziologischen Definitionen einer Szene und Subkultur sehe ich diese Einordnung als eine logische an, da die Substile an sich die eigentlichen Objekte sind, die einer Szene in ihren Eigenheiten der Singularität und Einfachheit als solches am Nächsten kommen.
Was die eigentliche Schwarze Szene angeht, sehe ich sie als unabhängige Strömung an, die auch kontinentübergreifend in verschiedenen Staaten besteht und damit ne eigene Kultur darstellen könnte, derer zugehörig zu sein es nicht allzuviel aber doch markanter Merkmale bedarf. Immerhin steht die Schwarze Szene (schade, dass die einfachste Abkürzung schon andere Arschgeigen weggeschnappt haben) noch über Nationalitäten, über Sprachen und über der Bindung an geographische Koordinaten. Also, wenn man es sich mal überlegt verbindet die Dukelbunten mehr als bspw. die Kurden oder die Bayern. Gut, beide wollen unabhängig sein und sind in ihren Heimatländern nicht gern gesehen. Ich fände also Kultur rein von der Einordnung her treffender.
Und dann lösen sich auch viele Probleme schon in Luft auf, denn in einer Kultur an sich sind viele Unterordnungen und Differenzierungen wieder normal und wenn man nicht als Teil einer Szene angesehen wird, dann betrifft es nur eine Teilströmung. Und dann kann ich auch doors wieder Recht geben.....keiner ordnet sich einem so großen Kreis wie einer Kultur explizit unter, man lebt innerhalb dieser und entscheidet wiederum welchen engeren Kreisen man sich anschließt (oder auch nicht) und das sind die Kreise, wo dann langsam die Begriffsbestimmungen restriktiver werden. Da versteh ich ihn, wenn er sagt, dass die Leute sich einem Dresscode unterwerfen auch wenns wieder nicht alle sind aber da werden dann die Toleranzen auch kleiner, wenn man die Substile als Szene sieht und nicht das übergeordnete Ganze.
Die Zugehörigkeit zu einer Kultur und Subkultur bedeutet also nicht zwingend ein explizites Selberzuordnen, das kommt von alleine, erst die einzelnen Zweige verlangen, dass man sich mehr anpasst und damit identifiziert und weniger Spielraum hat.
Hahaaaa ich habs geknackt....man muss nur die Dimensionen verändern und mit unsauber verteilten Bezeichnungen aufräumen. Dann wird auch gleich alles ganz logisch. Wie nützlich doch die bösen Schubladen sein können....tja der Mensch sehnt sich halt nach Ordnung.
Ebenso find ich diese Kategorisierung nicht so teuflisch wie sie von einigen hier angeprangert wird, wenn ich einen frage, wie er sich selber einschätzen/einordnen würde, damit er mir einen Überblick über seine grundsätzliche Einstellung geben kann und er fängt an mit "Ja also ich bin ich und so" dann sag ich auch schwirr ab, ich such mir einen, der mir was Aussagekräftiges zu sich sagen kann.
Gedanklich hingegen herrscht eine Freiheit, wie man sie weder in Religionen noch im Mainstream wiederfindet. Es spielt bei den Finsteren keine Rolle, welcher Religion man angehört, da gibts alle von Katholiken bis hin zum Teufelsanbeter allerdings wird sowas nicht zum Politikum gemacht, ich habs nicht erlebt, dass man sich mit religiösem Gebashe belegt hätte. Ich glaube, richtig gotisch aufgestylt hat man aber sehr wohl nen Problem in so manchem erzkatholikischen Gotteshaus bspw. innem bayrischen Bergkaff, da kann der Träger der schwarzen Tracht wohl noch so Christ sein. Es schließt sicher keine Konflikte mit bestimmten Glauben oder deren Grundsätzen aus aber entscheidet nicht über "Zugehörigkeit" oder nicht. Meinungsverschiedenheiten gibts überall, das sollte jedem klar sein.
Ich hab auch nicht erlebt, dass man sich über Besitzverhältnisse da drinne definiert, ich kenne sowohl wohlhabende wie auch sehr arme gotische Leute. Wenn du ohne Bench oder D&G draußen rumrennst hastes aber bei nem großen Teil der pastellbunten Masse bereits verschissen. "Wie uncool, der trägt No Name, so ein Loser"
Was noch dazu kommt sind Themen, die im Mainstream eher tabuisiert werden, in der schwarzen Szene jedoch durchaus ein Thema sind, über was man auch unter mehr als 4 Augen bei abgedunkelten Räumen diskutieren kann. Beispielsweise wird viel offener mit morbiden Themen umgegangen, einerseits klingts nach Klischee, andererseits ist es wirklich so, dass die Berührungsängste da nicht so bestehen, der Tod an sich, Suizid und der Weg dahin sind Themen, die in ALLEN Teilen der Gesellschaft stattfinden aber die offene Diskussion darüber wird vielfach gemieden. Wo der eine lediglich an Grabpflege für Omi Heidrun denkt, macht der andere nen Nacht-Picknick in Pere Lachaise.
Klar kann man immernoch sagen "ich vertrete diese ganzen Sachen und ziehe mir viktorianische Klamotten an, bin aber noch lange kein Mitglied der Szene" aber man macht es für Außenstehende ohne das konsequente Ablehnen trotzdem einfacher, einen einzuschätzen als wenn man sagt "ich gehöre nicht zu denen, lass mich mit denen in Ruhe", man aber trotzdem deren Ideale vertritt so dass man sich von einem Bekennenden kaum noch unterscheidet, damit erreicht man nur, dass man sich zu einem Mystikum stilisiert indem man automatisch versucht, Aspekte zu finden, die einen von "denen" unterscheiden. Und persönliche Aversionen gegen bestimmte Leute schließen nicht immer automatisch eine Mitgliedschaft zu deren Vereinen aus ;)
Tut mir Leid, wenn einer rumläuft wie zu Pingstleipzig und dazu noch die passenden Bands hört, dann ist er für mich erstmal nen Goth, ich werde mit der Einschätzung in 99% der Fälle Recht haben und weiß dementsprechend ziemlich klar, was mich erwartet.
Meiner bescheidenen Meinung nach muss man sich selber nicht eplizit als festes Szenemitglied bezeichnen um eins zu sein. Für mich macht es die innere Haltung zusammen mit den nach außen gerichteten Eigenschaften aus, ob man irgendwo dazugehört oder nicht. Vielleicht wollen auch nicht alle Kurden Kurden sein aber bestimmte, nicht selbst gewählte Aspekte machen sie zu diesen. So auch bei Subkulturen, man muss nicht sagen "ich bin ein Gote" und deswegen mach ich jetzt alles, was die Szene will. Es läuft eher so, dass man sagt "Joa, die Musik gefällt mir, Mode trifft auch meinen Geschmack und die innere Haltung ähnelt auch der meinen, denen fühle ich mich irgendwie verbunden" dann steht es denen immernoch frei zu sagen "Joa, ich bin einer von denen" oder "Maaa mit denen will ich nichts zu tun haben, sind mir viel zu finster angezogen..........och aber die Musik is gut". Daran sieht man, dass die Musik nicht einziges Unterscheidungskriterium ist. Und die Klamotten eben auch nicht.
Dahingehend isses dann doch wieder jedem überlassen, wie er sich entscheidet. Ich les hier immer wieder vonnem Diktat der jeweiligen Szene/Subkultur und einem laut doors "Reinpressen".
Um mal von mir selber zu sprechen, ich presse mich da auch nicht rein, mir hat zu allererst die Musik gefallen, dann hab ich gemerkt, dass darin enthaltene Elemente musikalische wie auch Andersartige (bspw. uralte [apropos uralt, @Doors weiß jetzt, warum ich "Anders"artige schrieb hehe Insider] Gemäuer, die gern als Szenerien taugen) mich auch interessieren und ich mich mit solchen Sachen anfreunden konnte, als Nächstes natürlich ästhetische Aspekte und andere Präferenzen, die aber von alleine kamen...ich hab mir nicht gesagt "Au man, so musste sein, wenn du jetzt dazugehören willst" sondern ich hab mir gesagt "Hey cool, die haben ja die selben Interessen wie ich, mit denen beschäftigste dich mal näher" und je mehr ich mich in die Materie arbeitete, desto mehr Gemeinsamkeiten habe ich entdeckt und ich bezeichne mich höchstens selber als "Sympathisant" der Szene, ich geh nich rum und sag "Hey schaut her, ich gehör dazu, ich habs schriftlich". Auch ich habs geschafft, immernoch ich selber zu bleiben, man rechnet mich nicht beim ersten Blick zur entsprechenden Subkultur, ich muss aber sagen, dass ich kein Problem damit hätte, würde man es tun, den Stil lebe ich für mich selber und nicht daür, dass Stino mich da hin einordnet und dass Ultradrakuladarkbloodyangel666 mich akzeptiert.
Von daher kann ich @Doors konsequenter Ansicht, dass Szenezugehörigkeit einem Diktat gleichkommt nicht zustimmen, er hat bisher Einzelaspekte angesprochen und gleich gesagt, dass er trotzdem andere Seiten abgelehnt oder zumindest nicht geteilt hat, von daher ists klar, dass er nicht in ein bestimmtes Muster passte auch wenn einzelne Elemente übereinstimmen mochten. Gibt aber ebenso Fälle, wo alle Bausteine von alleine aufeinander passen ohne dass man künstlich sagt "das muss ich jetzt gut finden" und genau DA seh ich kein Diktat in der Zugehörigkeit sondern einfach nur ne logische Konsequenz. Weil bei demjenigen ist es ja so, dass die Neigungen und Vorlieben schon vorher da waren, er hat lediglich nahrhaften Boden gefunden, heißt ja nicht, dass er sich denen automatisch verschreibt und nicht mehr freihändig denken kann.
Problematisch find ich da eher diejenigen, die sich an die Hardliner klammern, sich wider Willen die szenetrueste Musik reinziehen nur, damit sie sich nen "Fachwissen" schaffen um geachtet zu werden. Die im Grunde mit dominierenden oder einfach nur grundsätzlichen Elementen nichts anfangen können aber trotzdem glauben, sie würden durch irgendwas prädestiniert sein und müssten nur lange genug üben um beachtet zu werden.
Bei einer Darkside Night fragte mich einer:
"Hast du Clockwork Orange geschaut?"
"Nö"
"Bist du Gothic?"
"Wie jetz?"
"Naja....was bistn du nu, wie bistn drauf?"
"Ach, mich brauchste nich für voll nehmen, ich bin nurn Freizeitgoth"
"(lacht)"
Damit hab ich ihm auch den Wind aus den Segeln genommen indem ich nicht darauf bestanden habe der Definition (oder seiner Interpretation davon) gerecht zu werden. Ich mein, ich bewerte doch einen nicht danach, ob er nen bestimmten Film gesehen hat. Selbst wenn ich drauf bestanden hätte, für ein "vollwertiges Mitglied" gehalten zu werden, hätte ich ihm klargemacht, dass ein Film keineswegs als Einzelkriterium etwas bestimmt, das Gesamtbild muss stimmen. Und mal ganz im Ernst, wenn er schon nach nem Film fragen muss um weitere Aufklärung für sich zu betreiben, dann hab ich ja bis dahin schonmal alles richtig gemacht....hätte ich den Film gekannt, hätte er sicher gefragt, welche Bands ich höre....hätte ich diesen Test bestanden, hätte er mich irgendwann nach dem Namen des Ersatzbassisten der Band sowieso gefragt, solange bis er irgendwann was zum Nörgeln gefunden hätte...ich kann solche Menschen nicht leiden. Gibts aber leider.
Klar, man kann nicht allen Eigenheiten einer bestimmten Bewegung gleichzeitig gerecht werden, deshalb gibts auch viele Splittergruppen. Es gibt Leute, die die grundsätzlichen Ideale vertreten, sich aber nicht wie androgyne Kaufhauspuppen anpinseln, diese sind dann halt keine Gruftis oder Batcaves sondern eher moderate Goths, dann gibts welche, die mit Unheilig nichts anfangen können und härtere Sachen mögen, die mixen sich halt mit metallischen Elementen und bilden wieder einen Substil, der von der puristischen Urschule abweicht (und teils von dieser verdammt wird), es entwickelt sich eben weiter und diese Absplitterungen gehen soweit, bis man völlig unterschiedlich erscheinende Gruppierungen hat, die trotzdem noch unter "Schwarze Szene" zusammengefasst werden können, weil grundsätzliche oder dominierende Kriterien noch erfüllt werden, damit ist keiner gezwungen einem Muster bis zur letzten Konsequenz zu folgen sondern frei in seinen eigenen Variationen und mit der Zeit haben sich halt immer mehr Formen entwickelt und die Szene an sich ist pluralistischer geworden bis manchmal zur Unkenntlichkeit aber irgendwann hört ja auch der Spaß auf, wo dann zum Beispiel für kommerziellen Erfolg der Modeaspekt verwendet und instrumentalisiert wird, Nu Pagadi wird niemals jemand zur finsteren Szene zählen nur, weil einer von denen beim Singen mal Lederklamotten anhatte.
Also wenn man es doch mal auftriefelt, besteht kein wirkliches Diktat in der schwarzen Szene, da schon in den 20 Jahren des Bestehens dermaßen viele einzelne Gruppierungen und Substile entstanden was es mit einem wirklich eng gefassten Diktat nicht gegeben hätte....ein Diktat im Sinne, wie es doors meint wäre, wenn man sich selber keinen Spielraum lässt zum Bewegen. Der war aber da, siehe die Substile. Doors Beispiele kann man eher auf bestimmte enger gefasste Strömungen anwenden, wo wirklich enge Grenzen gesetzt werden, ob man jetzt moderater 0815-Goth, Endzeitromantiker oder Grufti ist, dahingehend stimmt es schon, dass diese Gruppierungen enge Grenzen setzen, in denen man sich bewegen darf um true zu sein, aber die Schwarze Szene besteht nicht nur aus Gruftis und diesen quietschbunten Cyborgs, komm grad nicht auf den Namen....achja Cyber Goths...ich glaube zusammen mit den Emos die eigenartigsten und putzigsten Vertreter der Spezies Mensch.
Lange Rede kurzer Sinn, der Begriff "Szene" für die Schwarze Szene ist irreführend, da allein die Goths schon eine Subkultur darstellen, diese selbst aber nur ein Teilaspekt der Schwarzen Szene sind, in dem Sinne ist die eigentliche Schwarze "Szene" eher die übergeordnete Kategorie der Subkultur Gothic. Da man sich aber schwierig hat, bestimmte Strömungen als Kultur zu bezeichnen, bleibt wohl "schwarze Szene" als improvisierte Bezeichnung erhalten und sorgt weiterhin für Irritationen, denn im Grunde ist eine Szene einer Subkultur eher untergeordnet. Also um das mal einordnungstechnisch auf die Reihe zu bringen, müsste man die schwarze Szene schon als Kultur bezeichnen können, damit die Goths weiterhin als Subkultur laufen können und innerhalb der Kultur können sich dann wieder eingegrenzte Szenen bilden, die den von doors gebrachten Beispielen entsprechen.
Und so ist meine Ansicht und mein Fazit. Das, was hier als Szene bezeichnet wird ist viel zu groß und pluralistisch um wirklich als eine einzige Szene zu gelten, daher auch die vielen Widersprüche. Denn mit Szene bezeichnet man für gewöhnlich keine Gruppierungen, die sich untereinander ähnlich dramatisch unterscheiden (auch wenn es gemeinsame Ankerpunkte gibt) wie es die Schwarze tut. Ne Szene is zum Beispiel....kA Hehler....die haben das selbe Ziel, die haben die selben Methoden, da gibts nicht viele Schweißnähte, wenn man hehlt ist man einer, wenn nicht, dann ist man keiner. Klein und überschaubar, das ist für mich der Begriff einer Szene. Da herrscht keine große Komplexität, in der schwarzen Szene herrscht aber eine große Komplexität, man unterscheidet die Goths von den Metallern, bei den Metallern unterscheidet man die True Metaller, die Black Metaller, die Death Metaller und die IG-Metaller, bei den Goths unterscheidet man die Grufties, die Endzeitromantiker, die Cyber Goths, die Batcaver. Und auf beiden Seiten noch viele viele mehr. Da sieht man doch schon, dass es nicht hinhauen kann, der in sich weit verzweigten Strömung den Namen einer einfach zu bestimmenden Gruppe zu geben, die an sich ja schon einen der letzten Zweige eines Baumes darstellt.
Mal ein Beispiel....wenn der Batcaver jemanden anders bspw. wegen seines Musikgeschmacks als szenefremd bezeichnet, dann kann man sagen ok, der kommt sich selber vielleicht großartig besser vor, man darf aber nicht vergessen, dass der Bezeichnete dann gerade mal in seinen Augen nichts für die Batcaver taugt, vielleicht isser ja immernoch ein prima Metaller (um das mal drastisch zu formulieren) damit hat er zwar vom Batcaver ein "szenefremd" erhalten, befindet sich aber u.U. immernoch innerhalb der großen Strömung, wenn man diese nun auch als Szene bezeichnet, kanns leicht zu Verwechslungen kommen und das tuts anscheinend auch. Ich persönlich sehe den Konflikt darin, dass ich mich ebenso nicht auf bestimmte Substile festlege aber trotzdem nicht sagen kann, dass ich der Strömung an sich fremd wäre, weil ich etliche Berührungspunkte mit denen habe.
Diese Gedanken haben sich übrigens high live während des Schreibens so entwickelt, es sind also echte Gedankengänge, die ihr hier lest. Darum wohl auch so chaotisch niedergeschrieben aber ich sitz jetz locker zwei Stunden an diesem elenden Beitrag, ich werde nichts umstrukturieren, es sollte klar sein, auf was ich hinaus will^^
Schwarze Szene = große Strömung (?)
Goths (um die es hier wohl geht) = Teil der Strömung (Subkultur)
Teufelsanbeter, Batcaver usw. = Teil der gemeinhin als Gothic bezeichneten Subkultur (Szene)
Unabhängig von soziologischen Definitionen einer Szene und Subkultur sehe ich diese Einordnung als eine logische an, da die Substile an sich die eigentlichen Objekte sind, die einer Szene in ihren Eigenheiten der Singularität und Einfachheit als solches am Nächsten kommen.
Was die eigentliche Schwarze Szene angeht, sehe ich sie als unabhängige Strömung an, die auch kontinentübergreifend in verschiedenen Staaten besteht und damit ne eigene Kultur darstellen könnte, derer zugehörig zu sein es nicht allzuviel aber doch markanter Merkmale bedarf. Immerhin steht die Schwarze Szene (schade, dass die einfachste Abkürzung schon andere Arschgeigen weggeschnappt haben) noch über Nationalitäten, über Sprachen und über der Bindung an geographische Koordinaten. Also, wenn man es sich mal überlegt verbindet die Dukelbunten mehr als bspw. die Kurden oder die Bayern. Gut, beide wollen unabhängig sein und sind in ihren Heimatländern nicht gern gesehen. Ich fände also Kultur rein von der Einordnung her treffender.
Und dann lösen sich auch viele Probleme schon in Luft auf, denn in einer Kultur an sich sind viele Unterordnungen und Differenzierungen wieder normal und wenn man nicht als Teil einer Szene angesehen wird, dann betrifft es nur eine Teilströmung. Und dann kann ich auch doors wieder Recht geben.....keiner ordnet sich einem so großen Kreis wie einer Kultur explizit unter, man lebt innerhalb dieser und entscheidet wiederum welchen engeren Kreisen man sich anschließt (oder auch nicht) und das sind die Kreise, wo dann langsam die Begriffsbestimmungen restriktiver werden. Da versteh ich ihn, wenn er sagt, dass die Leute sich einem Dresscode unterwerfen auch wenns wieder nicht alle sind aber da werden dann die Toleranzen auch kleiner, wenn man die Substile als Szene sieht und nicht das übergeordnete Ganze.
Die Zugehörigkeit zu einer Kultur und Subkultur bedeutet also nicht zwingend ein explizites Selberzuordnen, das kommt von alleine, erst die einzelnen Zweige verlangen, dass man sich mehr anpasst und damit identifiziert und weniger Spielraum hat.
Hahaaaa ich habs geknackt....man muss nur die Dimensionen verändern und mit unsauber verteilten Bezeichnungen aufräumen. Dann wird auch gleich alles ganz logisch. Wie nützlich doch die bösen Schubladen sein können....tja der Mensch sehnt sich halt nach Ordnung.