Was bewirkt das Koma in uns ?
06.05.2010 um 01:30
Träume und Wahrnehmungen in der Komazeit
Teilweise bestimmt durch die hohen Dosierungen
der Medikamente ausgelöst.
Anfang Dezember 2007 bis 15. Januar 2008
(Noch nicht in chronologischer Reihenfolge)
Auch kommen hier bei der Niederschrift, oft noch einzelne Details,
welche dann auch sehr komplex,
mit den verschiedenen Traumphasen in Verbindung stehen.
Genauso sind einige Dinge in diesen Träumen, sehr eng miteinander verknüpft,
oder ergänzen und erklären sich dann in späteren Träumen erst.
Beginnen möchte ich mal mit einem kleinen Bericht, wie es überhaupt zu dieser Sache gekommen ist. Denn so kann man auch den Rest, meiner Meinung nach, besser verstehen und einen kleinen aber eindrucksvollen Blick in diesen Zustand „Koma“ gewinnen. Vielleicht erreiche ich auch Menschen, welche etwas Ähnliches in ihrem Leben erlebt haben und sich somit einige Erlebnisse, oder Träume erklären können.
Ich beginne im Oktober 2007, als ich wie jeder einen Termin bei meiner Zahnärztin hatte, welche mit einer umfangreichen Behandlung, das Zahnproblem lösen konnte. Für den Notfall, gab sie mir 3 Tabletten mit, falls doch noch Schmerzen auftauchen sollten.
Wie es dann auch kommen musste, kamen am Abend sehr starke Schmerzen und schon nach einer Tablette, welche ich dann nahm, waren sie fast weg und alles schien in Ordnung.
Bis dann die nächste Zahnbehandlung Anfang Dezember 2007 folgte. Wieder das gleiche Prozedere und am Abend dann ebenso Schmezen, welche unerträglich waren.
Auch, wie schon 2 Monate vorher nahm ich einer der Tabletten, spülte sie mit einem Glas Wasser herunter und verließ dann das Zimmer um im Nachbarraum eine Tür zu schließen, Doch hierzu kam es erst nicht, da ich merkte, wie mir meine Luft und der Kreislauf zu schaffen machte, kippte um und kann mich nicht mehr erinnern, wie es dann weiterging.
Der herbeigerufene Notarzt war laut Erzählungen sehr schnell vor Ort und im Rettungswagen, wurden dann alle lebenserhaltenden Maßnahmen eingeleitet.
Komplett verschlaucht (Luftröhrenschnitt) und verkabelt, konnte mich meine damalige Partnerin, dann in der Intensivstation, erstmalig am 2. Tag nach derm Vofall besuchen.
Sie berichtete mir nach der Zeit im Koma, wo es auch mehrere Versuche gab, mich daraus zu wecken, die aber nicht funktioniert haben.
Nun berichte ich über die ersten Träume, Wahrnehmungen, oder Halluzinationen, welche ich erlebt habe.
Das erste was ich „gesehen“ habe, so ist es mal in meiner Erinnerung geblieben.
Ich sah einen hellen und großen modernen Raum, mit riesigen Scheiben bis auf den Boden. Und Leute welche sich dort sehr geschäftig bewegten und mit Klemmbrettern in der Hand dort beschäftigt waren. Das es Ärzte und Schwestern waren wurde dann auch klarer.
Meine Partnerin Martina, war die erste, welche ich hörte und auch sah, obwohl mir gegen das Austrocknen der Bindehäute, die Augen verklebt waren.
Das war auch in diesem speziellen Bett - (RotoRest), welches immer in Bewegung war.
Ich „sah“ meine Partnerin als eine ziemlich verrückte Grimasse und wie aus Gummi gefertigt. Eine total entstelltes Gesicht und sonst aber nichts. Einfach nur dieses Gesicht und immer wieder einen Kuss – was ich aber alles nicht beantworten konnte.
Ich war mir darüber im Klaren, nicht richtig reagieren zu können, was mir auch in dieser Phase ziemlich viel Angst machte.
Auch hatte ich da Geräusche und verstand auch nicht immer was mir meine Partnerin erzählen wollte.
· Einer der weiteren Orte war ein Kirmesplatz, wo ein Karussell mit Kabinen stand, aus denen man aber nicht wieder aussteigen konnte. Man war dort irgendwie gefangen.
Man konnte mit dem Rufen von „runter“ das Karussell rückwärts bewegen, solange die Gondel nicht höher kam, als die Seitenwand einer großen Stadtkirche (Dachrinne am Seitenschiff) , neben der das Fahrgeschäft aufgestellt war. Sonst war man oben und hatte keine Chance etwas zu beeinflussen. Auch ein Blick über die Stadt war dort möglich.
Man sah Feuerwerk und sich schnell drehende Fahrgeschäfte.
Da waren auch Schüsse auf die Fenster (aus Vorhängen, wie Fliegengitter) – und leuchtende Pfeile an diesen gespannten Vorhängen, welche nach außen anzeigen sollten wo man sitzt, und ein Polizeiaufgebot gegenüber welches es aber schwer hatte, sich da durchzusetzen und das zu verhindern. Große gepanzerte Rüstungen machten die Polizisten auch unkenntlich und sie konnten nur durch kleine Schlitze aus den Stahlhauben sehen. Die Angreifer auf das Karussell waren riesige Fellfiguren mit Grimassengesichtern und schwarzhäutig. Die Augen werde ich nie vergessen, denn sie waren dunkelrot und sehr groß. Auch die Größer der Figuren war um einiges größer, als normal.
Ein gleichzeitiger und weiterer Polizeieinsatz war am Gebäude gegenüber (altes historisches Gebäude mit Zinnen am Dachrand).
Dann waren dort noch Jagdhunde und ihr Besitzer (Jäger), welche unten auf der Straße direkt vor dem Eingang am Karussell standen, und helfen wollten.
Ich versuchte wenigstens ein Bein durch eine Lücke zu strecken, an dem man uns dann evtl. aus der Kabine ziehen konnte. Aber das funktionierte nicht, weil die Großfiguren dort immer zwischenkamen.
Ich bin mir sicher, dass es einer der Helfer mit Hund, nur schaffte meinen Turnschuh zu fassen.
Eine weiße Linie, ging quer über den großen Platz (so wie auf der Straße üblich), und wenn man es auf die andere, entferntere Seite der Linie schaffen konnte, war der Spuk vorbei und man war frei, was mir aber nie gelungen ist. Auch standen dort auf der sicheren Seite viele Menschen, welche uns anfeuerten, aber auch nicht eingegriffen haben.
Manchmal war es aber auch so ein gestreiftes Spannband.
So wie man für Absperrungen bei Veranstaltungen schon mal nimmt.
Auch hätte man aus dem Karussell springen müssen, was aber auch sehr riskant war
Aber der Traum endete dann auch zwischendrin schon mal und begann dann wieder von vorne.
Oder, einer der anderen Träume kam und ich konnte mich auch nie gegen Art und Traumthema wehren.
Und dann nochmal die Situation, wo ich mit Bekannten unterwegs war und sie mich einladen wollten - auch auf dem gleichen Rummelplatz und ich trotzdem wieder in dieses Karussell stieg, an der Kirchenmauer, und alles wieder neu begann.
Zu den Bekannten kann ich nur erwähnen, dass ich sie wohl alle sehr gut kannte und mich richtig über den Besuch gefreut habe.
Warum ich nun schon wieder in dieses Karussell stieg, kann ich nicht mehr rekonstruieren.
· Dann war dort auch noch Hau den Lukas aufgebaut, und ich musste drei Mal hintereinander die Kugel oben anstoßen lassen oder sogar über das Klingeln hinaus die Kugel aus dem Gerät schlagen.
Jemand der fast neben mir stand verriet mir den Trick des Schaustellers und zeigte mir genau den kleinen Punkt auf dem „Hauklotz“ wo ich das erreichen konnte. Und er hatte mich nicht belogen, es passte und ich gewann dort.
· Dann kam noch eine Schiffschaukel, welche man erst verlassen durfte, wenn man 10 Überschläge geschafft hatte, aber man durfte sich nicht festhalten und natürlich nicht herausfallen. Und irgend ein Typ spielte sich da als „Bremser“ auf – den musste man ablenken und konnte dann sein eigenes Ding schaffen-
Auch eine Zeituhr lief da, denn man hatte nicht sehr viel Zeit um das zu machen.
Dann war dort in der Stadt, ein Puppenverkauf vom Bollerwagen und gute Sachen günstig – So … wie man das Holzspielzeug kennt …
Alles aber in dieser Modellstadt – Häuser teilweise wie in Disney-Heften und Filmen … und da waren Bärchen und Puppen.
Meine Partnerin und ihre Mutter (sowas wie die Schwiegermutter für mich) wäer da ein Fan gewesen, aber es waren zu viele und ich erzählte Martina bei einem Besuch in der Klinik davon und sie meinte – besser nichts darüber erzählen.
Der Umzug durch diese Stadt, (was und warum weiß ich nicht) lief sehr lange und kreuz und quer durch die Häuserzeilen und Gassen. Teilweise waren auch die bekannten Drängelgitter aufgestellt, besonders an den engen Passagen und ich hatte Mühe, mir da vorbei einen Weg zu bahnen
Irgendwie lief schon eine Stoppuhr, oder die Zeit war begrenzt, da man sonst die Chance auf den Gewinn (wieder mal das eigene Leben) schon verpasst hatte?!?
Bis zu dem nächsten Rollenspiel welches in einem großen Haus dort auf dem Platz untergebracht war – auch sowas wie ein Rummelplatz, der aber irgendwie mit dem anderen Platz in Verbindung stand …
Denn der Ausgang, wenn man es geschafft hatte, war wieder auf dem großen, gepflasterten Marktplatz mit der Trennungslinie und dem geheimnisvollen Karussell.
Dieser 1. Abschnitt gehört noch zu den Sachen mit dem Karussell
Am Eingang zum Karussell stand eine Frau, welche die Menschen zu meiner Seite, aber auch zur anderen Seite lotste, welche normal war.
Sie war eigentlich eher eine Comic-Figur, welche Bewegung hatte und lebte
Aber man konnte die Leute auch nicht warnen. Die Kabinen füllten sich auch immer wieder und viele Hilferufe waren auch zu hören.
Auch irgendwelche Ticket-Kontrolleure in schwarz gekleidet kamen dann schon mal vorbei
· Rollenspiele in einem aufgebauten Schaustellergebäude.
Dort musste man in verschiedenen Kämpfen und mit dem Lösen von Rätseln, die Gunst der Prinzessin erwerben und gegen einen bösen Gegner, welcher das gleiche Ziel hatte kämpfen.
Auch wie in einem Labyrinth mit Wegen die plötzlich endeten. Und man wieder zurück zur letzten Kreuzung laufen musste.
In diesem Haus waren viele einzelne Stationen und Spiele welche man absolvieren musste. Diese einzelnen Spiele sind aber nicht alle in meiner Erinnerung sondern als Geschicklichkeit und Quiz abgelaufen, was ich aber nicht beschreiben kann.
Und erst wenn man das geschafft hatte konnte man das Gebäude verlassen und mit einem Rennen durch die Stadt als Sieger hervorgehen, war aber schon auf den Weg in ein weiteres Haus.
Dort begann das Spiel ganz oben in der großen Kuppel. Es waren Muster aus Holztäfelungen, welche sich drehten und man musste die Unregelmäßigkeit finden und kam dann dem Erdgeschoß, nach und nach, ein Stückchen näher.
· Kulisse ist eine alte Stadt mit Pflastersteinstraßen und einer Stadtmauer -
Immer im Dunkel und mit Regen- und Nebelwetter wie in diesen englischen Krimis –
in ein schwaches gelbliches Licht getaucht, welches von alten antiken Gaslaternen kam. Auch ein alter Nachtwächter lief mit einer Laterne in der Hand dort umher.
ich fuhr mit einem Fahrzeug außen herum, aber ich war nicht innerhalb der Stadtmauern.
Ich konnte aber, durch die Stadttore und Bögen in der Mauer, in die Stadt schauen.
Die Lichtreflexe von den nassen Dachschindeln und dem gelblichen Laternenlicht, machten das alles sehr unheimlich, teilweise sogar bedrohlich.
Die Häuser waren teilweise auch richtig alt und nur aus Holz bzw. Fachwerk.
Auch maximal ein bis zwei Stockwerke mit kleinen Dachgauben.
Sehr eng nebeneinander gebaut und mit kleinen Wegen dazwischen zu den Gärten, Hinterhöfen und Garagen.
· Später stellte sich die Stadt, am Tage gesehen, als die gleiche Stadt raus, was mir aber auch erst klar wurde, nachdem ich auch diesen Traum sehr oft geträumt hatte. Da waren die Häuser auch teilweise im „Disney-Stil“
· Auf der Veranstaltung von Krankenhausbediensteten habe ich perfekt gesungen in dem Klinik-Party-Keller.
Zum Betriebsfest und zur Weihnachtsfeier es gab sogar Einladungen
Getroffen wurde sich im Flur an Stehtischen, wurde gefeiert
und war auch alles „Eventtechnisch eingerichtet“
Vor dem Schwesternzimmer im Keller mit Ausgang zum Rhein und einer Promenade
(alles wie in schwarz weiß gesehen - die Szenen am Wasser/Rhein)
Es war aber eine sehr gute Stimmung und ich habe den „Kölschen Jung“ dort gesungen – mit einem Mikrofon im Millowitsch-Kostüm – Auch andere kamen auf Booten vorbei und machten Musik,
Trotz der Bilder und den Abläufen in schwarz/weiss,
waren einzelne Personen und Akteure in Farbe und ganz normal,
was irgendwie schon komisch war
· Silvesterparty wie Betriebsfeier immer wieder die gleichen Lieder gesungen und im Rollstuhl dorthin gefahren.
Für meinen Gesangsvortrag dort konnte ich aber aufstehen, hatte Krücken und immer eine Schwester oder einen Pfleger in der Nähe, oder zur Unterstützung an meiner Seite.
Silvester – kurz vor dem Countdown zum Jahreswechsel, fragte mich die Krankenschwester, ob sie die Jalousie am Fester, öffnen soll, damit ich das Feuerwerk betrachten könne (was aber nicht so war, was die Schwestern mir auch bestätigten)-
Ich habe also Silvester nicht in einer „sogenannten Wachphase“, oder „Aufwachphase“ miterlebt
Trotzdem meine ich ein Feuerwerk teilweise gesehen zu haben.
So aus einem 3. oder 4. Stockwerk und einige der Feuerwerksraketen
kamen eben auch ziemlich nah am Fenster vorbei.
Auch wünschten wir uns irgendwie „Prosit Neujahr“ und sowas in der Art.
Ich vermute, die Schwestern und Ärzte haben sich im Intensiv-Zimmer darüber unterhalten und beratschlagt, wie sie Schichten und Dienste verteilen, aber auch da bin ich mir nicht sicher.