Ich hab das Gefühl, dass ich, im Gegensatz zu vielen anderen, Musik in erster Linie um ihrer selbst Willen höre, und nicht um bestimmte emotionale Reaktionen in mir zu erzeugen. Gegen diese emotionale Wirkung bin ich natürlich nicht immun, will ich auch gar nicht sein, aber es ist nicht meine Hauptmotivation. Von ganz wenigen Ausnahmen mal abgesehen, wenn ich ein Musikstück anhöre oder auch es selbst z.B. auf der Gitarre oder dem Klavier/Keyboard spiele, um die Erinnerung an "alte Zeiten" in denen ich dieses bestimmte Musikstück oft gehört hab, wieder aufleben zu lassen. Trotz meiner, wie
@geistwerk wahrscheinlich sagen würde, "verkopften" herangehensweise, kann es sein, dass ich dann richtig sentimental werde. Dass man als Musiker, wenn man es auch nur hobbymäig betreibt, sich auch mit der trocknen Theorie beschäftigen muss, ist ja klar. Trotzdem, ich liebe es Musik zu hören und auch zu machen. Ein Leben ohne Musik ist für mich kaum vorstellbar.
Ich weiss noch, als ich nach einem halben Jahr aus der U-Haft entlassen wurde und dann das erste Mal wieder 'ne Gitarre in der Hand hatte und auch das erste Mal wieder richtig Musik gehört hab ... Das war eine hoch emotionale Erfahrung. Ein Bekannter von mir, der auch selbst singt, fängt an zu weinen, wenn er bestimmte Musikstücke hört, die ihn besonders berühren. Ich dacht, ich guck nicht richtig ... Da lief von "Captain Beefheart & His Magic Band" das Album "Bluejeans And Moonbeams". Er sagt selbst, dass er manche Stücke auch nicht singen kann, weil er dann anfängt zu weinen.
Die Wirkung von Musik auf den Zuhörer ist wirklich ein interessantes und vielschichtiges Thema. Die Wirkung der Musik auf den Musiker nochmal ganz aussen vor gelassen ...