@jofeMich wundert das nicht. Ernstes Thema, man kann auch als Besucher weiterbeobachten.
@Angelheart66Zuerst einmal se gegrüsst
Du fragst nach ähnlichen Erfahrungen. Da kann ich Dir wohl weiterhelfen. Zunächst einmal stimmt es, was die Übrigen geschrieben haben. Du solltest unbedingt exerne Hilfe beiziehen. Wenn es Dich Überwindung kostet, gleich zu einem Psychiater zu gehen, dabei ist wirklch nichts schlimmes, dann wende Dich an Deinen Hausarzt und schildere ihm das, was Du hier geschrieben hast. Du läufst Gefahr in einen Strudel zu geraten, wenn Du die Zügel weiter schleifen lässt. Die Anzeichen bemerkst Du ja schon selber, zum Beispiel dass Du Mühe bekundest unter Leute zu gehen und daran, dass Du Deinen haushaltlichen Pflichten nicht mehr richtig nachkommst, obwohl Du dir dem Missstand bewusst bist. Durch Deine diffusen Ängste wirst Du zusätzlich blockiert, was dazu führen kann, dass Du Dich überfordert fühlst. Ich möchte Dir keinen Schrecken einjagen, denn wenn Du bald reagierst, dann lässt sich die Situation wohl schnell erheblich verbessern. Nur, dazu brauchst Du eben auch Hilfe vor Ort, jemanden, bei dem Du zumindest fachkundigen Rat einholen kannst. Das Problem, wenn Du nicht reagieren würdest, wäre, dass Du wirklich Gefahr läufst, ein psychotisches Zustandsbild zu entwickeln.
Um dem Ganzen den Schrecken zu nehmen, möchte ich Dir kurz erläutern, was dabei im Gehirn abläuft. Du musst Dir vorstellen, sämtliche Eindrücke, auch Gefühle, die Du den ganzen Tag wahrnimmt,verarbeitet das Gehirt fortlaufend. Dabei wird das Erlebte ständig gefiltert. Wichtiges wird von Unwichtigem getrennt. Bei diesen Prozessen sind Botenstoffe mit ihm Spiel. Grob gesagt werden mit Hilfe dieser Botenstoffe Informationen ausgetauscht. Über die genauen biochemischen Abläufe bin ich natürlich nicht im Bilde, wesentlich an meiner Erklärung ist aber, dass es eine mehr oder weniger bestimmte Anzahl an diesen Botenstoffen braucht, damit dieser ständige Austausch an Informationen im Gehrin reibungslos funktioniert. Wie die Reaktion ist, wenn es zuwenige dieser Botenstoffe produziert ist, müsste ich erst recherchieren. Bei zuviel davon aber spricht man von einer Reizüberflutung. Dabei wird es immer schwieriger, eine korrekte Schlussfolgerung aus den Unsummen an Informationen, die wir tagtäglich verarbeiten müssen, zu ziehen, da der vorhin genannte "Filter" bildlich gesprochen immer dünner wird, die Grenze zwischen Bewusstsein und Unterbewusstsein sozusagen immer durchlässiger. Daraus resultieren dann verschobene Realitätsbezüge, manchmal begleitet von Verfolgungs"wahn" und in fortgeschrittenem Stadium können auch Halluzinationen auftreten. Genau an dieser Stelle setzen Psychopharmaka an. Sie helfen, den Pegel an Botenstoffen im Gehirn zu regulieren, damit der Geist nicht ständig durch ein zuviel an Informationen übersensibilisiet auf sämtliche Umwelteinflüsse reagiert. Darum solltest Du, falls ein Arzt Deines Vertrauens Dir Medikamte empfiehlt, diese auch eine Zeit lang einnehmen (mindestens ein halbes Jahr)
Ein Indiz dafür, ob es sich um eine Reizüberflutung handelt, ist tatsächlich die Sache mit der Stimme. Wie ist die qualitative Wahrnehmung dieser? Hörst Du sie laut und deutlich ausserhalb Deines Kopfes, so, wie wenn jemand, den Du nicht sehen kannst, weil er beispielsweise im Nebenzimme ist, etwas in den Raum sagt, also mit Deinen Ohren? Oder ist die Stimme, die Du hörst sozusagen in Deinem Kopf, ähnlich wie wenn Du Deine eigenen Gedanken hörst? Ich bitte Dich, wenn es Dir möglich ist, diese Frage zu beantworten, da diese wessentlich ist. Aus reinem Interesse würde ich auch gerne wissen, ob Du immer die gleiche Stimme hörst, oder diverse verschiedene Stimmen.
So viel zum gesundheitlichen Aspekt. Worauf Du in diesem Zusammenhang auch achten solltest ist, dass Du momentan sicher ausreichend isst und auf den Schlaf achtest, und wenn das heisst, dass Du tagsüber schlafen musst. Das ist wichtig.
Der andere Aspekt ist der soziale. Wenn Du viel Zeit hast, dann wirst Du wohl oder überl auch viel Zeit zum Nachdenken haben. Lapidar könnte man sagen, such Dir ein Hobby, aber so einfach ist das ja nicht, wenn irgendwie nirgnds das Feuer des Interesses richtig brennt
:). Du wirst aber sicher einige Vertraute haben, in deren Gesellschaft Du Dich wohl fühlst. Es würde Dir gut tun, wenn Du darauf achtest, dass Du sie regelmässig triffst. Auch dass Du sonst unter die Leute gehst. Das müssen keine langen Touren sein, das kann auch ein regelmässiger Besuch in einer kleinen Kneipe sein, in der Du Zeitung lesen könntest, oder der Einkauf in einem kleinen Dorf- oder Quartierladen, wo der Kontakt zum Personal persönlicher ist, man sich nach geraumer Zeit auch schon beim Namen kennt. Eben kleine Dinge. Wenn es etwas gibt, was Dich interessiert, würde ich Dir das Vereinsleben empfehlen. Ich zum Beispiel spiele gerne Schach. Als hätte sich mir zum Beispiel die Möglichkeit geboten, einem Schachclub beizutreten, als ich eine Zeit lang krankheitsbeding, ich zog mich dabei auch ins Schneckenhaus zurück, sozial isolierter war als heute. Ich habe mir das damals auch überlegt, aber es haben sich mir andere Wege aufgetan. Ich habe mich intensiv mit Mathematik beschäftigt als ich mich erinnerte, dass ich ja eigentlich gerne rechne, was mir zusätzlichen Auftrieb verlieh. Was ist es bei Dir, was hast Du früher gerne gemacht? Liest Du gerne? Dann melde Dich bei einer Bibliothek an. Gibt es eine Sportart, die Du als Jugendlicher gerne gemacht hast? Dann könntest Du in einen Sportverein. Auch Federball ist ein Sport
:). Sicher gibt es an Deinem Wohnort auf der Behörde eine Broschüre mit einer Übersicht über die a
nsässigen Vereine. Was empfehlenswert ist, wenn Du Zeit hast, ist die Natur aufzusuchen. Hast Du Bekannte mit einem Hund. Frage sie, ob Du mit ihm spazieren gehen darfst. Im Umgang mit Tieren kannst Du Deinen inneren Frieden wieder festigen.
Oder überlege Dir, ob Du mit Deiner zusätzlichen Freizeit gemeinnützige Arbeit leisten möchtest. Es gibt da verschiedene Möglichkeiten.
Das war mal eine Auswahl an ein paar Tipps. Ich denke, ich war schon in einer ähnlichen Situation wie Du (wobei ich dabei aber nur
:kiff:...). Darum denke ich, bei dieser Auswahl ist etwas dabei, dass Dir weiterhelfen wird, oder dich auf den richtigen Gedanken bringt.
Herzliche Grüsse aus dem Fuchsbau
P.S.: Ich denke, die meisten von uns hatten schon manchmal einfach genug. Nur redet man wohl nicht so gerne darüber. Es gibt aber zu viele schöne Dinge im Leben, auf die es sich sogar lohnt zu warten. Es sind nur Wolken, die sich wieder verziehen wird. Die Sonne wartet nur darauf, wieder zu scheinen.