Mal allgemein:
Ich glaub es ist unmöglich, komplett nachzufühlen, was ein anderer Mensch fühlt. Man hat ja höchstens eine Vorstellung davon, weil man von sich selbst ausgeht. Jeder Mensch hat nur seine subjektive Sicht der Dinge, kann nicht aus seiner Haut. Also steckt man in anderen sprichwörtlich nicht drin, und weiß Null über deren Wahrnehmung und Gefühle. Es sind alles blos Mutmaßungen. Empathie ist im Grunde also blos Empathie für sich selbst :-) Wenn man weiß, was einem selbst wehtut, geht man auch davon aus, dass es nem anderen Menschen weh tut. Erzählt jemand was von einer schmerzhaften Zahnbehandlung, wird jeder, der das auch schon mal erlebt hat, automatisch "nachfühlen" können, wie das für denjenigen war, weil man sich dran erinnert, wie es für einen selbst war.
Vielleicht ist fehlende Empathie auch sowas wie ein Ausdruck von eigener Gefühlstaubheit, gibt ja Menschen, die sind emotional abgestumpft oder haben eine hohe physische Schmerztoleranz. Und dann machen die den Fehler und gehen davon aus, dass alle anderen genauso empfinden bzw. nicht empfinden.
@CrusiGlaube eher nicht. Zum Mord treibt ja meist eine bestimmte Emotion an, zumindest ein Motiv, und wer wirklich gefühlskalt ist, fühlt ja auch nix wie Hass, Wut oder Neid.
Aber was red ich, warum jemand jemanden tötet, kann die unterschiedlichsten Gründe haben. Wäre ja zB auch noch die Tat im Affekt, oder aus "niederen Beweggründen", oder als Mittel zum Zweck (Raubmord etc.). Da ist schon ne gewisse Gefühlskälte im Spiel.
Aber nein, nicht jeder gefühlskalte Mensch wird zwingend zum Mörder.