Atheistische Erziehung?

Saul.Silver schrieb:Ich find's nur verdammtnochmal scheisse, wenn man Kindern seine Ideologie aufzwingt, sei es der Atheismus, der Christentum oder sonst was.

Ah ja und sieht diese neutrale Erziehung dann so aus, dass man seinen Kindern erzählt, es sei einzig den Christentum zu verdanken, dass wir nicht 7 Tage die Woche arbeiten müssen?

@Saul.Silver

Oh doch... aber dein Argumentationsstrang wurde dahingehend recht fragwürdig, weil du Atheisten - wie mich - pauschal ablehnst und in den Dschungel schicken willst. Da tun sich doch Abgründe in deinem christlichen Weltbild auf, oder?

Du proklamierst, das die Religion viele Errungenschaften unserer Zivilasation geschaffen und etabliert hätte - wie viel sie aber tatsächlich zerstört und verhindert hat und was sie sich zu Unrecht auf die Fahnen schreibt, das läßt du mal ganz klammheimlich unter den Tisch fallen... Und das ist absolut nicht in Ordnung.

Und wenn ich meinen Kindern nichts von dem Fabelwesen Gott erzähle, dann paßt es dir auch nicht in den Kram sondern nur, wenn man irgendwas vom Phantasiegebilde Gott an die Kleinen ranträgt... Sonst ist man direkt ein ideologischer Fanatiker... Du solltest wirklich nicht dein Fähnchen in den Wind halten sondern in so einer Diskussion Butter bei die Fische tun und gut... Aber als ehemaliger "Christ" kenne ich deine Einstellungen nur zu gut... und nehme es dir nicht krumm...

Man sollte, meiner Meinung nach sein Kind so erziehen, dass es eine glückliche Kindheit haben soll. Im Vornerein zu sagen, ich werde mein Kind atheistisch erziehen und ihm jegliches Religionsgefühl versuchen, zu entziehen, klingt für mich, zu verbissen und wenn wir ganz ehrlich sind, nicht der Sinn der Sache ist, oder?.

Ich kann auch so glaube ich, die Beweggründe der Threaterstellin verstehen, finde aber die Vorgehensweise nicht richtig. Das Kind wird ehe früher oder später merken, ob die Eltern ein "religiöses Weltbild" haben oder nicht.

Wie geschrieben, nicht so verbissen rangehen. :)

@RaChXa

Weißt du, dein Einwand ist nicht schlecht, aber du darfst nicht vergessen, du diskutierst mit einem fanatischen absolut konservativen Christen der alles für bare Münze nimmt, was ihm am "heiligen" Sonntag von der Kanzel verkündet wird.... Daher ist es wohl ein Stück weit vergebliche Liebesmüh'.... ;)

@Can

Es aber mit den religiösen Lügen vollzupumpen ist okay, oder wie?

Was für dich eine Lüge ist, ist für andere wiederrum Wahrheit. Mit seiner Meinung, versuchen andere zu überzeuegen, indem man die Gegenseite runterzieht, wird früher oder später, zusammenbrechen.

Und noch etwas zu meinem ersten Artikel im Threat.

Ich hatte nicht geschrieben, dass man das Kind mit irgendwelchen religiösen Dogmen "belasten" soll. Das Kind soll eine glückliche Kindheit haben, wenn dazu ein Kirchenbesuch zählt, hallejulia und wenn es sich lieber mit anderen Dingen beschäftigen will, sei dies ihm auch gegönnt. :)

Ich persönlich kann sagen, dass der Sohn dem Vater nacheifern wird, heißt also, wenn das Kind merkt, der Vater besucht regelmässig die Kirche/Moschee, wird der Junge dem Vater folgen um seine Gunst zu gewinnen. Die Bausteine werden in der Kindheit gelegt..

@Can

Ziehen wir mal kurz eine Zwischenbilanz:

Deine sogenannte "Wahrheit" ist mit absolut NICHTS zu beweisen. Es ist reinste Spekulation. Hinzu kommt eine nicht unwesentliche Vermischung mit heidnischen Bräuchen und sehr vielen Interpreationsmodellen. Wo machst du fest was da tatsächlich "Wahrheit" ist? Gott ist rein faktisch nicht existent, denn es fehlt der Beweis auf jeder Ebene. Das Buch was ihn und sein Handeln "beweisen" soll ist selbst absolut umstritten. Selbst eine solch glorifizierte Persönlichkeit wie Jesus findet nirgendwo Erwähnung - nur in der Bibel. Die vielen ungelösten Fragen die sie aufwirft sind in x-verschiedene Varianten interpretierbar. Eine konkrete Wahrheit gibt das dicke Buch nicht her - im Gegenteil: Es sät Zwietracht und Hass. Es gibt jedem die Möglichkeit seine Auslegung als ultimative Wahrheit zu verkaufen und andere in die Hölle zu verdammen. Es baut bei dem, der dem fargwürdigen Geschreibsel Glauben schenkt Angst und Schrecken auf. Doch nichts von dem was es uns verkaufen will kann bewiesen werden. Und du sprichst hier von "Wahrheit"....

Ich denke, da haben wir Klärungsbedarf.....

Ich habe meine Kinder immer von allen religiösen Irrlehren ferngehalten. Natürlich gab es Geschenke zu Weihnachten und Ostern, Feiertage waren hochwillkommen und Werte wie Ethik und Moral (die aber nicht christlich sind) haben wir ihnen vorgelebt - so gut wie wir es eben konnten.

Mein Vater aber, ein Hardcore-Katholik und Theologe (hat tatsächlich im Rentenalter Theologie studiert und mit Erfolg promoviert), der hat dies als unerträgliche Ketzerei empfunden. Er war zwar als Vater ein Unglück, aber ein lieber und engagierter Opa, wir haben ihm die Kinder gerne anvertraut und so begab es sich, dass er sie während wir gerade auf Geschäftsreise waren, gepackt hat, zum Pfarrer gebracht und hinter unserem Rücken katholisch taufen liess.

Rückgängig machen lässt sich so ein Bullshit lt. Katechismus nicht mehr :(

Wir haben halt gewartet, bis er verstorben ist und dann sind sie ausgetreten.

@Can

Merkst du was? Da schleißt sich der Kreis! Das hat die Religion elegant gelöst...

Can schrieb:um seine Gunst zu gewinnen

Und der Vater hat sich die Gunst seines Geistlichen erbetet....

Wenn ich jetzt meinem Kind die Religion "vorenthalte" habe ich den Grundstein für die erste Generation gelegt, die autonom über "Gott" entscheiden kann und sich nicht auf traditionelle "Grundwerte" berufen muss... Ist das nicht eine Leistung?

@Wasserbrenne

Haben deine Kinder etwas davon "zurückbehalten" bzw. konkreter hat er sie versucht zu "missionieren"?

@Saul.Silver

Der Mensch braucht eben Tage an denen man sich ausruhen oder feiern kann. Die Religion bietet mir keinerlei Vorteile, es sind die Menschen die mit mir feiern. Es ist mir sowas von egal warum ein Tag gefeiert wird, wichtig ist, dass er gefeiert wird. Wir Menschen brauchen offenbahr gründe zu feiern und um uns auszuruhen. Die Wahl ist willkürlich. Sieh es doch mal so: Ich und viele andere sind so kompromissbereit Feiertage aufgrund von christlichem Ursprung zu dulden. Da die Zahl der Atheisten auch nicht so verachtenswert ist, könnte man durchaus auch die Gegenposition vertreten und sagen: Ihr habt soviele Ferien! Das ist ungerecht deswegen holen wir uns auch unsere eigenen. Dann gibt es halt den Darwinsday, die Evolutionswoche und die Dinoferien. Natürlich gibt es dann auch noch den "Ich stamme vom Affen ab"- Tag wo die Kinder in Gorilla, Schimpansen und Orang Utan Masken von Haus zu Haus gehen und Süßigkeiten einsammeln. Sehr schön und dann zwei teilt sich unsere Gesellschaft, dann werden auch die Moslems das gleiche machen wollen, die Buddhisten, Scientologen usw. Schon versinkt alles im Chaos und unsere Gesellschaft steckt in großen Schwierigkeiten. Also anstatt sich zu beklagen, dass wir die "heiligen" christlichen Feiertage ausnutzen solltest du besser dankbar sein, dass alle Leute die nicht die Auffassung des Christentums teilen so "großzügig" sind, Feiertage anzuerkennen die einen Fremden Glauben in den Mittelpunkt stellen.

Du bist Offtopic, meiner Meinung nach. Es geht hier darum, ob man seinen Kinder eine religiöse Richtung geben soll oder nicht. Und du solltest die Diskussion mit mir nicht dafür nutzen, um gegen Menschen vorzugehen, die einen "Glauben" haben.

Wahrscheinlich hast du Redebedarf, wie ich es jetzt aus einigen Beiträgen erkennen konnte, aber das interessiert mich ehrlich gesagt nicht.

@Can

So, so, dann hat man Redebedarf oder ist "Offtopic".... Schlimm wenn man in einer DISKUSSION unangenehme Dinge hört, mit denen man sich nicht auseinandersetzen will - oder kann!

Darum - um den Bogen wieder zu schlagen - Kinder nicht mit Religion in Kontakt bringen! Aber das habe ich ja schon viel weiter oben gesagt... ;-)

@Wasserbrenne

Warum konnteste sie noch net früher rausnehmen? Katechismus? was n das???

Dem Vater hätte ich meine Kinder nie mehr anvertraut.

@darknemesis
Ja, leider hat das Spuren hinterlassen. So ein Scheusal mein Vater für mich war, er war ein lieber Opa und hat missioniert, wo er konnte. Ich habe damals nicht viel dagegen tun können, ich war jung und mein Vater ein sehr dominanter Mensch. Mein Mann, obwohl er auf meiner Seite war, sah kein grosses Übel darin "lass dem alten Mann seine letzte Freude, er ist ja so lieb, endlich können sie lesen und schreiben, ohne ihn hätten sie das nie kapiert"....

Ich stand da alleine und als er 2000 gestorben ist, musste ich den 3 Kindern beistehen, als sie aus der Kirche ausgetreten sind. Die älteren haben das mit Freude getan. Aber meine jüngste musste ich aufs Magistrat begleiten. Sie fürchtete, dass die Erde sich auftut und der Boden sie verschlingt...

Das ist heute das erste Mal, dass ich das im Internet schreibe. Am liebsten würde ich meinem Vater aufs Grab kotzen...

>>Ich habe meine Kinder immer von allen religiösen Irrlehren ferngehalten. Natürlich gab es Geschenke zu Weihnachten und Ostern, Feiertage waren hochwillkommen und Werte wie Ethik und Moral (die aber nicht christlich sind) haben wir ihnen vorgelebt - so gut wie wir es eben konnten.<<

Ich denke, es ist wichtig, dass Religion bei einem Kind nicht zu einem Teil seines Denkens und Fühlens wird. Ethik und Moral kann man einem Kind auch ohne einen Glauben vermitteln. Weihnachten feiern ist auch kein Problem. Hauptsache die Kinder werden (später) nicht verrückt, neurotisch oder psychotisch oder sonstwas. Es gibt zwar keine 100&ige Garantie, aber eine atheistische Erziehung ist schon mal ein gute Vorraussetzung dafür, dass sie es nicht werden.

Ich habe auch den Religionsunterricht besucht, wurde mit Gläubigen konfrontiert, aber das ist doch alles egal, als Kleinkind kann man sich darüber doch keine Gedanken machen, ich bin nun, mit 15 Jahren, auch nicht mehr gläubig, obwohl ich nicht "atheistisch" erzogen wurde, das liegt alles am Kind, nicht an der Erziehung, denke ich.

@Wasserbrenne

Dein Vater hat den Kindern beigebracht, dass sie verschlungen werden wenn sie ihren Glauben ändern? Dummer, alter Mann...

@Wasserbrenne
@The.Secret

Das ist doch Theologie vom Feinsten... Sowas hinterläßt spuren. Da kann ich ein Lied von singen....