Zivilcourage noch up to date?

@cydonia

Auch dich kann eine faust treffen, mein Freund ;)

Frage mich, wie sich die Leute seit dem Tod des Mannes in München fühlen?
Was meint Ihr? Haben die Gewissensbisse oder verdrängen die das Ganze?

@MacRaph
wer genau ist gemeint? München allgemein oder meinst du die "gaffer"

Ich finde Zivilcourag sollte nie aus der Mode kommen !

Es erschrickt mich aber wie zurückhaltend sich Menschen verhalten die sich einer Situation gegenüber gestellt sehen in der diese Courage gefragt ist.

Der Familie dieses mutigen und hilfsbereiten Mann gehört meine aufrichtige Anteilnahme und ich hoffe sie werden den tragischen Verlust dieses Menschen irgendwann verkraften können !

Anhand der Tests, die heute in Stern TV ausgestrahlt wurden wird mir Angst und Bange, was mal sein kann, sollte ich mal in eine Situation kommen in der ich dankbar wäre, wenn jemand für mich einsteht. Meine Hoffnung ist, dass dieser Fall offziellen Stellen wieder zeigt wieviel es noch zu tun gäbe in Punkto Prävention.

Es sollten kostenlose Kurse angeboten werden in denen a) vermittelt wird wie zu reagieren ist und b) auch Kenntnisse von Selbstverteidigung miteinfließen.

Polizei, Feuerwehren und Opfer Hilfsorganisationen sollten auch an Schulen tätig werden um Kindern und Jugendlichen zu vermitteln wie wichtig es ist nicht nur zuzusehen, sondern adequat zu handeln !

Hätte dieser Mann sich nicht eingemischt.. Er würde noch leben.

Hätte. Wäre. Wenn. Danach geht´s im Leben nicht immer @Outsider

Jedoch, hätten die asozialen Typen ihn nicht erschlagen, würde er noch leben.

Wir müssen aufpassen, was mit uns in solchen Momenten der Wut passiert. Hätte er sich nicht eingemischt suggeriert, er wäre selbst Schuld an seinem Tod gewesen @Outsider
Richtiger ist doch wohl, hätten die asozialen Typen ihn nicht erschlagen, wäre er noch am Leben. Immer dran denken, das Opfer ist das Opfer.

Und ja, Zivilcourage ist wichtig. Hättest du weggesehen, würde dich dein schlechtes Gewissen verfolgen und du würdest Alkoholiker werden. SO könnte es auch werden, passt man nicht auf.

ohne Zivilcourage geht es nicht!

@Theotis
stimmt ;)

MacRaph schrieb:Frage mich, wie sich die Leute seit dem Tod des Mannes in München fühlen?
Was meint Ihr? Haben die Gewissensbisse oder verdrängen die das Ganze?

Die werden sich fühlen wie zu dem Zeitpunkt als das Ganze passiert ist:
"Besser er als ich!"

Ich hoffe die kriegen die, wie geplant, wegen unterlassener Hilfeleistung ran.


Wenn der gemeine Passant zu feige ist Zivilcourage zu zeigen muss man ihn halt zwingen......

hat das einer gstern bei stern tv mitbekommen?

in Mann hatte 3 Maedchen geholfen die im bus von 3 typen belaestigt wurden.
als er ausgestiegen ist sind auch alle 3 auf ihn drauf.
Im bus sassen 70 pers. darunter 2 sicherheitsleute des verkehrsdienstes!!!

Weg sehen ist einfacher als eingreifen, für mich in diesem Fall unterlassene Hilfeleistung.

Kommt auf die Situation an.
Im günstigsten Fall andere Leute ansprechen und mobilisieren. Über das Handy die Polizei rufen. Körperlich einschreiten würde ich auch nichtdingt.

Ich glaube man kann gar nicht sagen wie man wirklich handeln würde, aber weg sehen geht gar nicht.

@Realistin
So soll man es ja auch machen.

Richtig dazwischen gehen ist nicht gut. Man soll auch den Täter nicht an der Flucht hindern, sondern sich um's Opfer kümmern und sich den Täter einprägen.

@Saniel

Saniel schrieb:Wenn der gemeine Passant zu feige ist Zivilcourage zu zeigen muss man ihn halt zwingen......

Das erinnert mich doch glatt an dunkelste Kapitel verschiedener Diktaturen - oder an die, die gern welche geworden wären.
Einem der Gründerväter des deutschen Nationalismus, es war "Turnvater" Jahn, schwebten auch bestimmte Zwänge vor. Er hatte die fixe Idee vom Zwang zum Sport, zur Gesund-Erhaltung oder die vom Zwang zur Fortpflanzung.
Keine schönen Aussichten, oder?

Mach' Dir immer wieder bewusst: der Mensch ist Chaos, er lebt Chaos und er liebt Chaos. Darum waren auch so viele Versuche, ihn zu ziviliseren, zum Scheitern verurteilt.

@niurick

Also wenn ich die Wahl habe in einer Gesellschaft zu leben in der der Bürger zur Hilfe gezwungen wird oder in einer solchen zu leben in der Jugendgangs durch die Straßen marodieren und Senioren totschlagen während sich der Rest in Hauseingängen versteckt wähle ich ersteres.... Abgesehen davon werden wir ohnehin schon in vielen Bereichen zur Hilfe gezwungen; wir müssen mit unseren Steuergeldern Entwicklungshilfe zahlen, wir müssen den Soli zahlen, wir müssen in die Rentenkasse einzahlen (obwohl die junge Generation nichts mehr davon haben wird....).
Da sollte die Pflicht zur Hilfe auf der Straße doch auch gesetzlich geregelt sein, was sie ja an sich auch schon ist (siehe unterlassene Hilfeleistung).
Mal ganz abgesehen davon ist sowas für mich selbstverständlich......

@Saniel

Danke :-) Ein waches Auge und dessen Geist....

@Hubbelmatz

Erst wird ein Mann auf offener Straße erschlagen, dann wird ein Kind verprügelt und zum sterben in einen Gully geworfen und heute hat sich schon wieder ein Amokläufer in einer deutschen Schule verschanzt.
Langsam frage ich mich ob die Leute alle den Verstand verlieren.....

Das Schlimme ist das wahrscheinlich nichts davon geschehen wäre wenn die Leute mal die Scheuklappen ablegen würden....

@Saniel

Saniel schrieb:oder in einer solchen zu leben in der Jugendgangs durch die Straßen marodieren und Senioren totschlagen während sich der Rest in Hauseingängen versteckt wähle ich ersteres....

Bleiben wir mal auf dem Teppich. So drastisch der Fall in seinen Folgen auch ist - es ist ein Fall. Und zwar seit langem. Bitte glaub' nicht, dass das flächendeckende Missstände im Land wiederspiegelt.
Mit einer falschen Wahrnehmung kannst Du nämlich keine richtigen Schlüsse ziehen.

Saniel schrieb:Da sollte die Pflicht zur Hilfe auf der Straße doch auch gesetzlich geregelt sein

Im Radio habe ich vorhin gehört, dass es am Bahnsteig zwar eine Notruf-Säule gab, diese aber nicht funktioniert hat.
Ist das kein Skandal? Sollen hier Köpfe bei den Verantwortlichen rollen?
Wozu wollen wir sie zwingen? Wäre der Tot des Mannes sonst verhindert werden können?

Bleiben wir mal auf dem Teppich. So drastisch der Fall in seinen Folgen auch ist - es ist ein Fall. Und zwar seit langem. Bitte glaub' nicht, dass das flächendeckende Missstände im Land wiederspiegelt.
Mit einer falschen Wahrnehmung kannst Du nämlich keine richtigen Schlüsse ziehen.

Mir fallen spontan 3 Fälle der letzten 12 Monate ein in denen Menschen durch solche Attacken schwer verletzt oder getötet wurden.
Das sind 3 zuviel!

niurick schrieb:Im Radio habe ich vorhin gehört, dass es am Bahnsteig zwar eine Notruf-Säule gab, diese aber nicht funktioniert hat.
Ist das kein Skandal? Sollen hier Köpfe bei den Verantwortlichen rollen?
Wozu wollen wir sie zwingen? Wäre der Tot des Mannes sonst verhindert werden können?

Da standen 15 (in Worten: FÜNFZEHN!!) Leute umher. Abgesehen davon das es wohl für 15 Personen kein Problem gewesen wäre zwei Jugendliche zu bändigen kann ich mir, gesetzt den Fall es waren alles Feiglinge, nicht vorstellen das niemand von denen ein Handy hatte..... Da sieht die Sache mit der Notrufsäule sehr blass aus....

@Saniel

Saniel schrieb:Erst wird ein Mann auf offener Straße erschlagen, dann wird ein Kind verprügelt und zum sterben in einen Gully geworfen und heute hat sich schon wieder ein Amokläufer in einer deutschen Schule verschanzt.

Was Du hier machst, ist der Versuch, Deinen Forderungen nach Strafen mehr Gehör zu verleihen, indem Du mit Fällen auftauchst, die derart aktuell sind, dass es bis jetzt keine Details gibt.
Anders: Du hast keine Einzelheiten, kennst aber schon die passenden Lösungen?