Ein behindertes Kind austragen
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Behinderung, Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Ein behindertes Kind austragen
04.03.2011 um 06:34@cavalera
Also schwerbehindert ist man fuer mich dann, wenn man querschnittsgelehmt ist und nicht sprechen kann. So definiere ich das Wort schwerbehindert. Aber ich finde nicht, dass man gleich behindert ist, wenn man jetzt einen kleinen Finger verliert.
Also schwerbehindert ist man fuer mich dann, wenn man querschnittsgelehmt ist und nicht sprechen kann. So definiere ich das Wort schwerbehindert. Aber ich finde nicht, dass man gleich behindert ist, wenn man jetzt einen kleinen Finger verliert.
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15.11.2011 um 15:05Ein anderer Thread hat mich auf die Idee gebracht, mal nach diesem Thema zu suchen, weil mich haeufiger der Gedanke beschaeftigt. Es wurde darin auf eine Webseite verwiesen, auf der eine Frau ihr Kind austrug, das schwerstbehindert war, hoechstwahrscheinlich nicht einmal die Geburt ueberleben wuerde. Letzten Endes hat es das getan, um dann nach 15 oder 20 Minuten zu sterben.
Ich kann fuer mich nur sagen, dass ich nicht verstehe, wieso man ein Kind austraegt, dass sowieso dazu verurteilt ist, so schnell wieder zu sterben. Ich wuerde mir und dem Kind diese Quaelerei niemals antun.
Ich kann fuer mich nur sagen, dass ich nicht verstehe, wieso man ein Kind austraegt, dass sowieso dazu verurteilt ist, so schnell wieder zu sterben. Ich wuerde mir und dem Kind diese Quaelerei niemals antun.
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15.11.2011 um 16:42@Alarmi
doch ich kann es verstehen, du weisst ja nicht ob es für das Kind eine Quälerei ist, es ist wahrscheinlich der Wunsch, das Kind kennenzulernen, ich denke wenn man dies weiss, wird man die gemeinsamen Stunden sehr schön gestalten und für immer in Erinnerung behalten.
Ich finds krass wie viele hier meinen blabla behindert und kann das Leben nicht geniessen oder so.. wie kann man denn über jemanden urteilen ob diese Person das Leben schön findet oder nicht? Ich arbeite mit Behinderten und diese können auch kleine Dinge wie "nichtbehinderte" schätzen und sich freuen, lachen, traurig sein, die ganze Palette..
doch ich kann es verstehen, du weisst ja nicht ob es für das Kind eine Quälerei ist, es ist wahrscheinlich der Wunsch, das Kind kennenzulernen, ich denke wenn man dies weiss, wird man die gemeinsamen Stunden sehr schön gestalten und für immer in Erinnerung behalten.
Ich finds krass wie viele hier meinen blabla behindert und kann das Leben nicht geniessen oder so.. wie kann man denn über jemanden urteilen ob diese Person das Leben schön findet oder nicht? Ich arbeite mit Behinderten und diese können auch kleine Dinge wie "nichtbehinderte" schätzen und sich freuen, lachen, traurig sein, die ganze Palette..
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15.11.2011 um 17:46Ich würde mein Kind auf jeden Fall austragen, auch wenn es behindert ist. Das ist aber auch berufsbedingt, da ich mit behinderten Kindern (sowohl geistig als auch körperlich - schwerstmehrfachbehindert) arbeite und Sonderpädagogik studiere. Ich habe einige Kinder kennengelernt, die zum Teil nur sechs oder sieben Jahre alt wurden, trotzdem würde ich mir nie herausnehmen zu sagen, das wäre es nicht wert gewesen! Auch wenn viele diese Kinder (unabhängig davon wie schwer die Behinderung ist) nie so leben können, wie es der "Normalbürger" für gut, sinnvoll und richtig empfindet, ist dieses Leben trotzdem genau so wertvoll und darf gelebt werden.
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15.11.2011 um 17:50@Alarmi
Ich schließe mich deiner Meinung an.
Für mich würde es nicht in Frage kommen, ein schwerstbehindertes Kind auszutragen.
Ich schließe mich deiner Meinung an.
Für mich würde es nicht in Frage kommen, ein schwerstbehindertes Kind auszutragen.
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15.11.2011 um 17:52das sollte die frau auf jeden selber entscheiden, alles andere ist fern der demokratie und ethnischem verstand
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15.11.2011 um 18:32@Alarmi
Naja, die Mutter hatte wohl einfach ein anderes Moralempfinden. Oder sie wollte die Schwangerschaft bis zum Ende austragen, um noch etwas Zeit mit ihrem Kind zu verbringen Letztendlich sind alle Entscheidungen, die die schwangere Person trifft, egoistisch.
__
Ich würde die Schwangerschaft sofort beenden lassen.
Naja, die Mutter hatte wohl einfach ein anderes Moralempfinden. Oder sie wollte die Schwangerschaft bis zum Ende austragen, um noch etwas Zeit mit ihrem Kind zu verbringen Letztendlich sind alle Entscheidungen, die die schwangere Person trifft, egoistisch.
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Ich würde die Schwangerschaft sofort beenden lassen.
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15.11.2011 um 22:14Todgeweihte Kinder würde ich auch nicht austragen. Aber ich sehe das auch so, dass jede Mutter das für sich selbst entscheiden muss.
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16.11.2011 um 07:46Ich habe eben auch ein Beispiel vor Augen - eine befreundete Familie hat drei Mukoviscidose-Kinder, das Aelteste ist schon tot. Die Eltern sind dazu verurteilt, allen drei beim Sterben zuzuschauen. Haetten sie das vorher gewusst, sie haetten die Kinder nicht bekommen. Und die Kinder selbst sagen, dass sie das alles lieber nicht erlebt haetten. Die Situation ist einfach tottraurig.
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16.11.2011 um 07:59Ich bin erschüttert. Da beschwert sich der TE tatsächlich, dass man in der 34!!!!! Schwangerschaftswoche nicht mehr abtreiben bzw. die Schwangerschaft beenden darf. Ab 28 SSW können die Kinder als Frühchen überleben, ab der 32 SSW stehen die Überlebenschancen sowieso schon gut.
Also Abbruch in der 34 Woche...fürchterlich....grenzt für mich schon wirklich an Mord oder Selektion.
Da gabs doch eine Geschichte, wo ein behindertes Kind abgetrieben werden hätte sollen, dann ich weiß nicht wie lange ohne medizinische Erstversorgung ums Überleben gekämpft hat (ja der war nicht totzukriegen durch unterlassene Hilfeleistung)und letztendlich überlebte der Junge. Ist in Deutschland passiert.
Also Abbruch in der 34 Woche...fürchterlich....grenzt für mich schon wirklich an Mord oder Selektion.
Da gabs doch eine Geschichte, wo ein behindertes Kind abgetrieben werden hätte sollen, dann ich weiß nicht wie lange ohne medizinische Erstversorgung ums Überleben gekämpft hat (ja der war nicht totzukriegen durch unterlassene Hilfeleistung)und letztendlich überlebte der Junge. Ist in Deutschland passiert.
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16.11.2011 um 10:20@DeepThought
Es sollte in der Entscheidung der Mutter liegen.
Menschen, die mit der getroffenen Entscheidung hadern oder erschüttert sind, sollten sich mit betroffenen Familien in Verbindung setzen.
Erst dann wird so einiges mit ganz anderen Augen gesehen!
Es sollte in der Entscheidung der Mutter liegen.
Menschen, die mit der getroffenen Entscheidung hadern oder erschüttert sind, sollten sich mit betroffenen Familien in Verbindung setzen.
Erst dann wird so einiges mit ganz anderen Augen gesehen!
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16.11.2011 um 10:26Vielleicht sollte man bei Geburtsschäden auch gleich jegliche Hilfeleistung unterlassen und sich nicht mehr kümmern. Oder aber bei Herzfehlern ect., die erst bei der Geburt sichtbar werden?
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16.11.2011 um 10:41SO
argumentiert nur jemand, der kein schwerstbehindertes Kind im Umfeld hat und 24/7 für dieses Kind lebt!
argumentiert nur jemand, der kein schwerstbehindertes Kind im Umfeld hat und 24/7 für dieses Kind lebt!
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16.11.2011 um 10:48DeepThought schrieb:Vielleicht sollte man bei Geburtsschäden auch gleich jegliche Hilfeleistung unterlassen und sich nicht mehr kümmern. Oder aber bei Herzfehlern ect., die erst bei der Geburt sichtbar werden?Der Unterschied ist wohl offensichtlich, oder nicht?
Das Problem, wenn man so ein Kind bekommt, ist ja, dass der Staat die Abtreibung zwar verbietet (oder auch nicht...dass sie aber nicht durchgefuehrt wird!), aber die Eltern werden mit der Belastung vollkommen allein gelassen!
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16.11.2011 um 10:51@TinaMare
aber jemand, der ein paar Jahre in einem Behindertenheim auch mit Schwerstbehinderten zu tun hatte, sehen konnte, dass auch diese Menschen Freude und Trauer empfinden können und in meinen Augen es trotz alledem verdient haben zu leben.
Alleingelassen nicht, es gibt hier in Österreich Schulen für besondere Menschen, auch schwerer Behinderte, die dort unter der Woche in kleinen Wohngruppen miteinander leben, gefördert werden und je nach dem auch lernen.
Sicher ists mit Sorgen verbunden, keine Frage. Dennoch rechtfertigt es nicht die Abtreibung in der 34. Woche.
Schade, dass niemand hier die Geschichte von dem Jungen, der abgetrieben werden hätte sollen (mit Downsyndrom glaub ich) gepostet hat, der nach der Geburt ohne Versorgung ums Überleben gekämpft hat, bis man sich dann doch widerwillig seiner annahm.
aber jemand, der ein paar Jahre in einem Behindertenheim auch mit Schwerstbehinderten zu tun hatte, sehen konnte, dass auch diese Menschen Freude und Trauer empfinden können und in meinen Augen es trotz alledem verdient haben zu leben.
Alleingelassen nicht, es gibt hier in Österreich Schulen für besondere Menschen, auch schwerer Behinderte, die dort unter der Woche in kleinen Wohngruppen miteinander leben, gefördert werden und je nach dem auch lernen.
Sicher ists mit Sorgen verbunden, keine Frage. Dennoch rechtfertigt es nicht die Abtreibung in der 34. Woche.
Schade, dass niemand hier die Geschichte von dem Jungen, der abgetrieben werden hätte sollen (mit Downsyndrom glaub ich) gepostet hat, der nach der Geburt ohne Versorgung ums Überleben gekämpft hat, bis man sich dann doch widerwillig seiner annahm.
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16.11.2011 um 10:55Ich möchte die Arbeit in einem Behindertenheim keinesfalls schmälern oder nicht anerkennen.
Im Gegenteil: Hut ab!
Es ist trotzdem ein himmelweiter Unterschied, ob ich nach meinem 8-Stunden Tag nach Hause gehe und meine gesunde Familie in die Arme schließen kann.
Im Gegenteil: Hut ab!
Es ist trotzdem ein himmelweiter Unterschied, ob ich nach meinem 8-Stunden Tag nach Hause gehe und meine gesunde Familie in die Arme schließen kann.
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16.11.2011 um 11:00die entscheidung tragen natürlich die eltern. da können wir noch lange diskutieren. solange wir nicht selber in einer solchen situation sind, kann man gar nicht sagen, wie man selber reagieren würde. die mehrheit denke ich, entscheidet sich für das kind, egal ob behindert.
ich unterstütze gerne organisationen, z.b. pro infirmis, die dann solche familien finanziell unterstützen, sei es eine tagesmutter, oder umbau des hauses für rollstuhl, etc...
ich verzichte dann gerne auf einen ausgang, bei dem ich 50 euro versaufe und gebe das geld lieber so weiter.
ich unterstütze gerne organisationen, z.b. pro infirmis, die dann solche familien finanziell unterstützen, sei es eine tagesmutter, oder umbau des hauses für rollstuhl, etc...
ich verzichte dann gerne auf einen ausgang, bei dem ich 50 euro versaufe und gebe das geld lieber so weiter.
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16.11.2011 um 12:07@DeepThought
TinaMare schrieb:Es ist trotzdem ein himmelweiter Unterschied, ob ich nach meinem 8-Stunden Tag nach Hause gehe und meine gesunde Familie in die Arme schließen kann.Sehr richtig! Ein solches Kind fordert Dich ein Leben lang! Und was passiert, wenn Du mal nicht mehr kannst?? Wenn Du Deine Eltern pflegst, weisst Du wenigstens, es ist irgendwann vorbei, aber ein Kind wird Dich moeglicherweise noch ueberleben! Ich finde, wenn man die Entscheidung durch praenatale Diagnostik treffen kann, ob man ein solches Kind haben will oder nicht, dann sollte man sie auch treffen duerfen!
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16.11.2011 um 14:24@DeepThought
Du meinst das Oldenburger Baby, oder? Hier die Geschichte:
Wikipedia: Oldenburger Baby
Spätabtreibungen finde ich auch nicht gut, aber bei frühen Abtreibungen sollte nicht dagegenargumentiert werden, sondern die Entscheidung bei der Mutter liegen. Daher verurteile ich auch niemanden, der so abgetrieben hat.
Beim Oldenburger Baby frage ich mich, wieso haben sie die Mutter nicht früher abtreiben lassen?
Du meinst das Oldenburger Baby, oder? Hier die Geschichte:
Wikipedia: Oldenburger Baby
Spätabtreibungen finde ich auch nicht gut, aber bei frühen Abtreibungen sollte nicht dagegenargumentiert werden, sondern die Entscheidung bei der Mutter liegen. Daher verurteile ich auch niemanden, der so abgetrieben hat.
Beim Oldenburger Baby frage ich mich, wieso haben sie die Mutter nicht früher abtreiben lassen?
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