Ein-Euro-Job, -Verdienst pfändbar!

@Cathryn

respekt

sich in einen land in den man nur den eigenen willen als anschub für eine karriere hat zu beweisen ist schon bemerkenswert aber das trifft nun mal nicht auf alle zu und hier gibt es ja auch genug instanzen in denen man gebrochen wird und dazu gedrängt wird sich mit einer kleinen stütze abzufinden

@Cathryn
und um nocheinmal zur frage die ich jetzt richtig verstanden habe zu kommen ja ich kenne sogar leute die lieber hartz 4 beziehn als einen finger krumm zu machen

freydank schrieb:was ich sagen will ist das ich schon für weniger gearbeitet habe als ein hartz4 empfänger bekommt

Das ist die richtige Einstellung. Auch wenn du heute weniger verdienst, als ein Hartz IV-Empfaenger, bist du dennoch auf dem Arbeitsmarkt. Du kannst dich auch waehrend du einen Job hast parallel fuer andere Stellen bewerben (wuerde ich auch immer empfehlen) und so einen besseren Job bekommen. Fakt ist, dass es immer einfacher ist, einen Job zu finden, wenn man bereits einen Job hat, als wenn man keinen Job hat, denn der Arbeitgeber wird immer den vorziehen, der bereits arbeitet, weil er weiss, dass derjenige an das regelmaessige fruehe Aufstehen gewoehnt ist, dass er einen Arbeitstag durchsteht und der Fakt, dass er einen Job hat, zeigt dem Arbeitgeber auch, dass der Bewerber nicht arbeitsscheu ist, sondern nur nach einer beruflichen Verbesserung sucht.

@Cathryn
ich könnte aber auch nicht ohne da würde ich mich langweilen

@freydank

Es ist nicht nur die langeweile - man baut auch intellektuell ab, weil man nicht gefordert wird. Je laenger jemand arbeitslos ist, umso schwerer wird es werden, wieder einen Job zu finden. Arbeitgeber sind auch nicht bloed, die wissen auch, dass der Mensch dazu neigt, sich an Dinge schnell zu gewoehnen und dazu gehoert nun auch einmal, das nichtstun. Leider. Deswegen ist es wichtig, dass auch H4-Empfaenger Umschulungen und Praktika wahrnehmen, damit sie Einsatz zeigen und sich bewaehren, denn jede erfolgreich abgeschlossene Umschulung und jedes gute Praktikumszeugnis ohne Fehltage sind ein grosser Schritt zurueck auf den Arbeitsmarkt.

@freydank

Du hast also für weniger gearbeitet, als du bei Harz4 bekommen würdest, darf ich fragen, wie du das bewerktstelligt bekommen hast, ohne bei deinen Eltern zu wohnen?Als was hast du gearbeitet und wie bist du über den monat gekommen?

Wäre dankbar für Antworten.

@freydank
Ich habe einmal in einer Schule gearbeitet. Dort habe ich das Computernetzwerk betreut und Büroarbeiten gemacht. Ich hatte sogar die Spezialaufträge erledigt, die unsere Festangestellte Schulsekretärin nicht konnte.

In den Ferien hatte ich mehrere Qualifizierungslehrgänge. Zu den Schülern ( Grundschülern ) hatte ich ein sehr gutes Verhältnis. Nachdem das halbe Jahr vorbei war, und ich mich verabschieden musste, weinten einige Kinder, und ich hatte auch einen Kloß im Hals. Unser Schuldirektor hatte alles versucht, das die Maßnahme verlängert wurde, und ich wollte natürlich auch länger bleiben, obwohl ich nach Abzug der Benzinkosten und Aufwand kaum mehr Geld hatte als wenn ich zu Hause blieb.

Die sturen Bürokraten haben die Maßnahme nicht verlängert. Ich musste dann auch noch meinen Nachfolger einarbeiten. Ein trauriger Moment. Der Nachfolger hatte keinen Bock und hatte mein Schulleiter das Leben schwer gemacht. Worin liegt der Sinn solcher Aktionen.

Ich hatte einen Job der mir Spaß gemacht hat, und wurde durch einen unmotivierten Kollegen ersetzt. Ich hatte dort wirklich wertvolle Arbeit gemacht und unseren Direktor entlastet.

@Vymaanika

Vymaanika schrieb:wie du das bewerktstelligt bekommen hast, ohne bei deinen Eltern zu wohnen?

Wohngemeinschaft und sparsames Leben ... - es ist moeglich, habe das auch mal fuer eine Weile so gehabt.

@Cathryn

Du hast ein paar gute Möglichkeiten aufgezeigt, wie man weiterkommen kann, man darf es dennoch nicht pauschalisieren.Ich kann man noch Zeiten erinnern, in denen ich arbeitslos war und versucht habe, über Praktika irgendwo reinzurutschen, vorzugsweise in der Krankenpflege, das ist nämlich mein Beruf.Ich kann mich daran erinnern, dass ich 12 Monate ein Langzeitpraktikum gemacht habe, mir wurde anschließend eine Festanstellung versprochen, jedoch wurde daraus nichts, ich ahbe also ein Jahr vergeudet.Das ist nicht die Regel, aber ein Beispiel dafür, dass so ein Weg nichts zwangsläufig zum ERfolg fürt und sogar noch mehr Frust erzeugt.

@Cathryn

Cathryn schrieb:Wohngemeinschaft und sparsames Leben ... - es ist moeglich, habe das auch mal fuer eine Weile so gehabt.

Also ich habe seinerzeit auch in einer WG gelebt und sehr sparsam gelebt, bin am Wochenende nicht los, um zu feiern oder sonstwas und ich muss sagen, es geht zwar irgendwie, aber da drehen wir uns im Kreis, denn wenn man derart "sparsam" leben muss, dann ist man sozial ausgegrenzt.Möglich ist es, definitiv!Aber ist das noch Human?

@Vymaanika

Vymaanika schrieb:ich ahbe also ein Jahr vergeudet.

NEIN! Das hast du NICHT. Vergeudet haettest du das Jahr, wenn du zuhause gesessen haettest. Doch das hast du nicht. Du hast keine Luecke im Lebenslauf, du hast deine Arbeitskraft zur Verfuegung gestellt. Und auch wenn du das nicht so siehst - in den Augen eines Arbeitgebers bist du dadurch "qualifizierter" als eine ehemalige Oberschwester, die seit fuenf Jahren zuhause ist.

@Vymaanika
das ist eigentlich garnicht so schwer man schraubt nur seinen standard etwas zurück ich habe zu der zeit nicht bei meinen eltern gewohnt.

man muss einfach mit geld umgehen können sich klare grenzen sätzen natürlich hatte ich auch glück das da nicht gerade die waschmaschiene oder so kaputtgegangen ist aber es geht wenn die hose ein loch hat braucht man keine neue kaufen die kann man auch wieder nähen und solche sachen

@Waldfreund

Viel trauriger finde ich, dass der Schuldirektor dich nicht eingestellt hat, festangestellt.Und da ist eben das Problem, wenn mehr Gelder da wären, müsste man nicht scheinheilig weitere "Qualifizierungslehrgänge" fortsetzen, die die Schule Lau kosten.

Vymaanika schrieb:dann ist man sozial ausgegrenzt.

Sozial ausgegrenzt ist nur, wer sich sozial ausgrenzen laesst. So lange du ein Dach ueber den Kopf hast, musst du nicht am Wochenende ausgehen, um ein social life zu haben. DU kannst dir deine Freunde nach hause einladen, jeder bringt was mit, zusammen kochen und ein Video/eine DVD ansehen oder Spiele spielen. Es muss nicht die Disco sein, da buesst man auf lange Sicht ohnehin die ein oder andere Hirnzelle und nebenbei noch viel Geld ein.

@freydank

Ok, aber dazu sei gesagt, dass Harz4 Grundsicherung bedeutet, d.h. es ist so vorgesehen, dass man sparsam leben muss, alles darüber treibt einen in den Ruin.Man solle nicht davon ausgehen, dass Harz4 bequem wäre und man plötzlich immer "Patte" auf Tasche hat.

Wie gesagt, "über"-leben auf Harz4 ist möglich, "leben" kann man davon nicht.

Vymaanika schrieb:sehr sparsam gelebt, bin am Wochenende nicht los, um zu feiern oder sonstwas und ich muss sagen, es geht zwar irgendwie, aber da drehen wir uns im Kreis,

Das sit schon richtig, aber du sollst ja nicht auf dem Level bleiben. Es ist dein Einstieg in den Arbeitsmarkt. Sobald du einen Job hast (fuer eine Weile, also nicht nur eine Woche oder so) solltest du dich immer weiter bewerben. Klappt es woanders nicht, hast du nach wie vor deinen Job. Klappt es woanders und du verdienst mehr, wechsel den Job. Und niemand hindert dich daran, dich auch dann noch weiter zu bewerben. Hocharbeiten durch die Firmen und Sparten. ;)

@Vymaanika
naja und ich hatte noch weniger und es ging auch und habe auf hartz verzichtet oder gehaltsbereinigung oder wie das heisst also das man noch das dazu bekommt was hartz4 an wert ist

@Cathryn
schrieb:


"Sozial ausgegrenzt ist nur, wer sich sozial ausgrenzen laesst. So lange du ein Dach ueber den Kopf hast, musst du nicht am Wochenende ausgehen, um ein social life zu haben. DU kannst dir deine Freunde nach hause einladen, jeder bringt was mit, zusammen kochen und ein Video/eine DVD ansehen oder Spiele spielen. Es muss nicht die Disco sein, da buesst man auf lange Sicht ohnehin die ein oder andere Hirnzelle und nebenbei noch viel Geld ein."



naja aber wenn mal sieht das die ausgrenzung der arbeitslosen schon ungewolltes system ist, so hoff ich zumindest , dann kann man auch nichts gegen ausgrenzung tun wenn man ne heitere koch.- und backrunde veranstaltet

so ich klinke mich erst mal aus muss arbeiten bis später

So langsam geht mir dieses "du schaffst es, wenn du nur willst"
gewaltig gegen den Strich!

Ja klar kann man Bilder in Öl malen und diese verkaufen.
Man könnte theoretisch auch gebrauchte Slips verkaufen,
würde sich schon ein Käufer finden.

Wir schaffen alles wenn wir nur wollen!
Und das du @Cathryn
das natürlich alles so meisterhaft gemeistert hast...RESPEKT!
Davon kann sich natürlich jeder der ohne Arbeit ist,
eine dicke Scheibe abschneiden.

Es geht ja immer irgendwie. Treten wir noch ein wenig kürzer, man braucht für gewisse Dinge ja kein Geld. Kann doch in den Wald gehen und Natur erleben.
Klar, das Eis für die Kinder fällt natürlich flach, ebenso der Schwimmbadbesuch.
Aber egal, denn wir schaffen das, wenn wir nur wollen!

Schon mal jemand daran gedacht, wie schlimm es für die Kinder ist?
Schon mal mit Kindern in Armut gelebt?


Ich bin grundsätzlich, rein grundsätzlich auch ein Mensch der sagt:
"gib nicht auf"
Aber dass ein Langzeitarbeitsloser vielleicht einfach keine Kraft mehr hat,
weil er aus einem anderen Holz geschnitzt ist, wird hier gerne mal übersehen.
Nicht jeder ist ein Kämpfer.