Über die Engstirnigkeit einiger Leute bin ich echt erstaunt.
@kafkef Wir in Allmy sind eine Gemeinschaft. Ein durchaus repräsentativer Durchschnitt durch unsere Gesellschaft. 64 % sagen, "nein" es ist ok. 15 % sagen mir ist das egal. und 21 % sagen "ja mich stört das".
In einem Raum mit 100 Leuten sind also 21 die es nicht mögen. Das macht mich sehr traurig.
Niemandem wird hier was aufgezwungen. Es geht darum, sie so leben zu lassen, wie sie es möchten. Genauso, wie bei den Ausländern, denen wir auch einen bunten Blumenstrauß von Sonderrechten und Privilegien einräumen. Warum soll es dann nicht ok sein, auch Homosexuellen Rechte einzuräumen, die für Heterosexuelle Alltag sind. Gleichbehandlung, Akzeptanz etc.
Es sind mit Sicherheit nicht 40 % aller Menschen schwul. Aber mindestens 90 % bisexuell. Auch du, bestimmt. Und wenn es nur 0,1% ist, wo du zum anderen Geschlecht tendierst. Es gibt nicht nur schwarz oder weiß. Auch wenn du es nicht weißt/merkst.
Mir geht es gewaltig gegen den Strich, dass an bayerischen Schulen Islam unterrichtet wird, gleichzeitig aber der "Aufklärungsunterricht" für Homosexualität verschwindet. Da könnt ich auch sagen "in der Bibel steht, liebe deinen Nächsten und nicht den Übernächsten."
Es ist doch völlig egal ob Homosexualität "normal ist" oder "eine Laune der Natur". Fakt ist, es gibt sie, fakt ist, es gibt solche Menschen. Und sie sind unter uns und mit uns. Und haben genauso Recht auf Akzeptanz, Gleichbehandlung, ein Recht auf Selbstbestimmung ...
Nichtsdestotrotz is Homosexualität was anderes. Ich bin selber schwul. Ich bezeichne es als Laune der Natur. Sicher ist es nicht die Norm. Aber was ist die Norm und wer legt das fest? Und müssen wir alle der Norm entsprechen ich sage "nein". Jemand der T-Shirt-Größe XL hat ist auch nicht Norm. Jemand der einen Saab fährt, ist auch nicht Norm. Vegetarier sind auch nicht Norm. Keiner auf dieser Welt entspricht in allen Punkten der Norm, die wir seltsamerweise gleichzeitig als "Maß aller Dinge" und normal bezeichnen. Kann auch keiner. Die Normfamilie hat 2,5 Kinder. Da hätte wohl ein Kind schlechte Karten beim Rollschuhfahren.
Es ist auch völlig egal ob jemand Schwul, Blond, Schwarz, Afrikaner, Republikaner oder Jude ist. Jeder ist ein Mensch, jeder kann Liebe empfinden und Liebe geben. Schmerz empfinden und helfen. Oder Hilfe brauchen.
Warum sollte ich Leute meiden, weil sie kein Fleisch essen? Ist doch auch unlogisch.
Solang jeder innerhalb seines Rahmens bleibt und keinem anderen seinen Willen aufzwängt, ist es doch in Ordnung.
Ich finde es mutig aber ok, wenn Schwule in der Öffentlichkeit Händchen halten. Küssen muß nicht sein, ich möchte das aber auch bei keinem Hetero-Pärchen sehen. Das gehört nach Hause oder ins Schlafzimmer. Ich will nicht sehen wie Patrick der Patrizia im Supermarkt die Zunge in den Hals steckt und den Gang 13 bei den Dosensuppen blockiert.
Schwule haben die Gay-Parade. Einen Tag im Jahr wo man als Schwuler den Eindruck hat, es ist ok wie man ist, es ist normal. Es ist schade dass es nur ein Tag ist. Jeden Tag wäre besser.
Aber wir verlangen zumindest keine Sonderparkplätze. Sehe ja auch doof aus die ganzen pinken Twingos und Corsa mit Regenbogenaufkleber auf einem Haufen.
Und der wichtigste Punkt. Kinder. Wer "pflanzt" sich den noch fort? Kaum einer. Speeddating, Lebensabschnittspartner, Singlehaushalte. Es gibt auch bei den Heteros wenige Ehen, immer seltener Kinder und nach wenigen Jahren die Scheidung. Kinder kann man sich heute nicht mehr Leisten, es sei denn man bringt sie mit nach Deutschland und lebt vom Kindergeld. Der Durchschnittsdeutsche hat kein Geld für Kinder. Kommt grad mal so über die Runden bei den heutigen Preisen, den Abgaben und Kosten und der Arbeitslosigkeit. Und was das nicht schafft, dass schafft das berufliche Killerangagement der emanzipierten Karrierefrau, die auf ihrem Palm oder Iphone im Terminkalender keinen Platz hat für Erziehung, Kind oder Partner. Die Welt hat sich geändert. Es ist so.
Früher, war es für die Ewigkeit, heute ist es eine Patchworkfamilie, die halt solange zusammenbleibt "wie es läuft".
Heute ist man offener, auch zum Nachteil. Früher waren alleinstehende Mütter undenkbar. Scheidung? Um Gottes willen. Eine Schwangere Frau im Kreissaal ohne Ehering "Gott bewahre". Heute geht das alles. Weil alles "nicht mehr normal ist" weil es liberal ist. Eine Frau die studiert und einen BERUF hat. Hallo? vor 40 Jahren abartig. Heute normal. Schwarze waren früher Sklaven und als Mensch nicht anerkannt, ein Jude wohl einem Tier gleichgestellt. Bist du dir sicher, dass du das Rad der Zeit wieder zurückdrehen willst um die "guten alten Werte" wiederaufzuwärmen. Ganz sicher?