@Regenerate Ich bin ja nun - durchaus efreulicher Weise - einer dieser "Hybriden", die Anteile aus beiden Welten in sich vereinen und durch ihr Leben die scheinbaren Widersprüche versöhnen.
Und es ist Fakt, den ich in meinem Umfeld und oftmals in verschiedenen Begegnungen mit den Menschen erlebt habe, dass es quasi beiläufig "aufgenommen" wird, wenn man bekennt "Ich bin homosexuell". Das wird, zumindest nach meinem Ermessen, heute vom Großteil der Gesellschaft als unproblematisch und normal angesehen. Wenn ich allerdings an bestimmten Stellen auf meinen Konfession respektive religiöse Überzeugung zu sprechen kam, dann hat dies oft ein nicht wohlwollendes Echo evoziert.
Um es nochmal überspitzt zu formulieren:
Situation A: "Ich bin schwul" Antwort: "Cool, mein Onkel/Bruder/Bekannter auch. Hast Du denn im Augenblick einen Freund?" etc. pp.
Situation B: "Ich bin überzeugter Katholik" Antwort: "Was? Wie kann man bei einem solchen (sry, O-Ton) "Scheißverein" bleiben? Die (nochmals sry für O-Ton) f*cken doch eh nur kleine Kinder und leben ins Saus und Braus. Also ich bin schon lange aus der Kirche ausgetreten" etc.
Jetzt werden wieder die üblichen Verdächtigen vor ihren PCs jubeln, aber ich finde das bedenklich. Ich sehe darin einen fundamentalen Umsturz der hergebrachten Paradigmen.
Wie gesagt: ich begrüße eine libertäre Haltung zur Homosexualität im Allgemeinen. Aber ich kann die Diskriminierung meiner Religion eben nicht kommentarlos stehen lassen.
Beide Faktoren, Religion und Sexualpräferenz, machen mich als Menschen in seiner Gesamtheit aus.
Welches von Beiden ich in meinem Leben für wichtiger halte schreibe ich jetzt lieber nicht, sonst unterstellt man mir wieder religiöse Indoktrination oder Fundamentalismus
:nerv: