@SethSteiner SethSteiner schrieb:Wenn ich Verpflichtungen will, könnte man genausogut immer noch zum Amt gehen oder aber heutzutage das auch einfach über den Computer erledigen. Dafür braucht es die Ehe juristisch doch nicht. Die ist für die meisten Menschen eben maßgeblich ein symbolischer Akt, auch in kultureller Hinsicht ist es das. Wenn jemand heiratet, dann tut er das vermute ich weil er diesen Akt will und wenn es nur von einem Standesbeamten ist. Es ist unfair Menschen in die Ehe zu drängen, wenn sie Verpflichtungen oder Vergünstigungen oder schlichtweg geschützt werden wollen.
Naja, wenn die Verpflichtungen juristischer natur sind oder juristische Folgen haben, dann brauche ich eine juristische Regelung. Wie auch bei einem Kaufvertrag: wenn man Sicherheit für beide Seiten will, braucht man einen Vertrag.
Den Schutz oder auch die Verpflichtung, die eine Ehe oder eine feste Beziehung bietet, kann ein Staat nicht für die leisten, die alleine leben. Wo er es versucht, macht es die Menschen nicht gerade glücklich. Ein Staat kann den Schutz für einen Bürger übernehmen, aber nicht für das Individuum, und er kann es auch nur auf kleinstem gemeinsamem Nenner, z.B. mit der allernötigsten Versorgungsleistung, Übernahme einer Vormundschaft u.s.w..
Der symbolische Akt ist eine andere Sache. Meine Schwester hat ihre Frau auch symbolisch geheiratet, aber eine eingetragene Lebensgemeinschaft sind sie nicht (weil die Regelung immernoch mehr Verpflichtungen als Rechte enthält).
Viele Menschen brauchen für bestimmte Schritte im Leben Symbole oder Zeremonien, auch wenn´s einem archaisch oder rückständig erscheint. Aber die Zeremonie ist immernoch unabhängig von der juristischen Regelung. Man kann auch auf´s Standesamt gehen, ohne Ansprache oder Tamtam seine Unterschriften leisten und fertig. Das Tamtam wollen die Eheleute, oder auch ihre Freunde und Familie, oder alle zusammen.
Zufällig habe ich sehr viel mit Hochzeiten zu tun ...
;) Meinetwegen könnte man die Sache mit den Unterschriften und die Zeremonie noch viel deutlicher voneinander trennen. Aber seit Hollywood die Maßstäbe für Hochzeitszeremonien setzt, wird es eher noch immer abstruser.