Habt ihr was gegen Homosexualität?

moric schrieb:Hm... ich finde nach wie vor die eigene sexuelle Instabilität einen wahrscheinlich viel häufigeren Grund für homophobes Verhalten, als man es so annehmen würde. Ich denke, dass nicht eine geringe Anzahl an homophoben Menschen insgeheim sich genau nach dem sehnen, was sie dort verurteilen... oder "es" sogar im Unterbewussten lauert, um endlich aufgeweckt zu werden.

Das würde zumindest erklären, warum es in etlichen katholischen Pfarrhäusern zu sexuellen Übergriffen an Kindern (resp. Jungs) kommt.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das Unterdrücken der eigenen Sexualität nicht irgendwie auf langfristige Sicht zu einer Störung führen kann. Das muss nicht mal eine unterdrückte homosexuelle Sexualität sein, sondern allgemein das Unterbinden der menschlichen Triebe. Das kann doch nicht gut gehen...

Ich bin aber guter Dinge, dass die Generationen, die auf uns folgen werden, bereits anders in diese Problematik der Homophobie hineinwachsen und dass dieses Wort irgendwann nur noch ein geschichtsträchtiges Überbleibsel sein wird.

moric schrieb:Es wäre nicht die erste Geschichte von einem dreifachen Vater, der bis jetzt nur durch homophobe Sprüche bei der Stammtischolympiade jeden Samstag Abend auffiel und der plötzlich mit einem durchtrainierten Fitness-Sportler durchgebrannt ist.

So Geschichten kenne ich in ähnlich (bzw habe sie als Zaungast miterlebt), allerdings gab es da (glücklicherweise) keine Homophobie.

Kältezeit schrieb:arum es in etlichen katholischen Pfarrhäusern zu sexuellen Übergriffen an Kindern (resp. Jungs) kommt.

Es gibt mehr Chorknaben und Chormädchen und die Unsinnigkeit des Zölibats wollen die Katholiken ja noch immer nicht wahrhaben.
Der "Reform-Papst" zeigte sich auch des Öfteren als weit weniger innovativ als anfangs angenommen.

KFB schrieb:Der "Reform-Papst" zeigte sich auch des Öfteren als weit weniger innovativ als anfangs angenommen.

Wer Homosexualität lediglich als eine "Modeerscheinung" reduziert und Homosexuelle im Klerus und Priesterseminaren sinngemäß als "schlimme Angelegenheit, die im geweihten Leben keinen Platz haben", tituliert, der wird in seiner Bigotterie ganz offensichtlich noch immer nichts zu diesem Thema dazu gelernt haben.

Soviel jedenfalls zum Thema "Reformpapst".

Ich habe jetzt in meinem Bekanntenkreis einen homosexuellen Mann kennen gelernt, der eine Affäre mit einem mit einer Frau verheirateten Mann, und das wohl nicht erst seit gestern, hat.

Die beiden Herren waren dann auch für eine Woche in einen gemeinsamen Urlaub nach Malle gefahren... natürlich hat der verheiratete Mann seiner Frau erzählt, er wäre auf einer Dienstreise.

Ich glaube, der belügt seine Frau jetzt schon seit einigen Jahren... sie scheint wohl von seiner Liebe auch zu den Männern nicht so wirklich Bescheid zu wissen, wenn man den Worten seiner Affäre glauben schenken mag. Aber so recht kann ich das jetzt nicht glauben.

Die Frau muss doch da etwas merken, oder nicht?

Jedenfalls... kann der Kerl nicht dazu stehen, nach dem er sich insgeheim so sehnt? Muss er seine Frau da zum Narren halten?

Natürlich hätte da ein Geständnis Konsequenzen... so what? Ist es besser, seinen Partner zu belügen?

Dann doch lieber ein Mal reinen Tisch machen und auch dazu stehen, dass man auch Männer liebt...

Oder ist es am Ende einfach doch nur das übliche Betrügen des Partners und mehr nicht?

@Libertin
Homosexuelle Kinder sollen, laut Papst, ja auch psychologisch behandelt werden.

moric schrieb:Oder ist es am Ende einfach doch nur das übliche Betrügen des Partners und mehr nicht?

Das hängt von der Sichtweise der betrogenen Frau ab. Im Grunde, würde ich meinen, macht es keinen Unterschied, mit welchem Geschlecht ein Betrug geschieht.

Kältezeit schrieb:Das hängt von der Sichtweise der betrogenen Frau ab. Im Grunde, würde ich meinen, macht es keinen Unterschied, mit welchem Geschlecht ein Betrug geschieht.

Tja... ich weiß auch nicht... ich sehe hier nur zustätzlich noch das Verschweigen der Bisexualität mit hineinschwingen.

Habe den Thread auch nicht komplett gelesen, daher nur meine Meinung:
Ich habe nichts gegen Homosexualität. Jedoch war das nicht immer so. Ich bin in Sibirien aufgewachsen (nähe Krasnojarsk) - ein sehr "traditionsbewusster" Ort an welchem die Kinder noch mit Papa Holzhacken gehen und die Mädls der Mama eigtl. den ganzen Tag beim Haushalt helfen.
Sprich als Kind wusste ich es nicht besser, jedoch gebe ich diesbezüglich nicht meinen Eltern die Schuld.

Ich hatte irgendwann das Glück, nach Sankt Petersburg zu ziehen und dort meine Bildung & Ausbildung zu machen.
Kulturschock, im positiven Sinne :D
Dort geht es deutlich liberaler zu, was ich nach und nach auch lernte. Nach abgeschlossener Ausbildung hatte ich dann ein Jobangebot in Deutschland - hier bin ich nun seit knapp 10 Jahren und mir gefällt soweit auch :-)

Was ich damit sagen will, ich glaube nicht an Homophobie. Homophobie wird uns im Kindesalter "antrainiert" und da wir fast ein Leben lang mit unseren "Erziehern" verbringen bleibt diese auch bestehen.

Bitte entschuldigt jegliche Rechtschreibfehler - hab mir echt Mühe gegeben :cool:

@dragomir
Danke für den Beitrag. Das zeigt doch, dass es auch anders geht.


Eine persönliche Frage, wenn gestattet; auch wenn du jetzt tolerant wärst, wie wäre es für dich, wenn dein Sohn sich als schwul outet? Oder deine Tochter halt als Lesbe?

dragomir schrieb:Was ich damit sagen will, ich glaube nicht an Homophobie. Homophobie wird uns im Kindesalter "antrainiert" und da wir fast ein Leben lang mit unseren "Erziehern" verbringen bleibt diese auch bestehen.

Na ja, du hast doch dein von den Eltern vorgelebtes Verhalten (die strikte Rollenverteilung von Frau und Mann) nun abgelegt, oder nicht? Und doch schon seit St. Petersburg, oder ist das nicht so?

Ich glaube nicht daran, dass nur durch das Vorleben der Eltern ein Leben lang irgendwelche "erlernten" Verhaltensweisen bestehen bleiben... du bist doch das beste Beispiel dafür.

Die Eltern prägen, ohne Zweifel, aber auch mal gerne in die komplett andere Richtung... meine Eltern bspw. haben homophobe Tendenzen, wenn nicht gar mehr, gezeigt... und davon habe ich mir absolut nichts abgeschaut...

Ich kann es bis heute nicht verstehen, akzeptiere aber ihre Haltungen, heiße sie aber nicht gut und will davon auch nichts wissen... ich rede mit meinem Vater nicht darüber... soll er den Scheiß glauben, den er will...

moric schrieb:Na ja, du hast doch dein von den Eltern vorgelebtes Verhalten (die strikte Rollenverteilung von Frau und Mann) nun abgelegt, oder nicht? Und doch schon seit St. Petersburg, oder ist das nicht so?

Ja, aber ich sehe meine Eltern etwa alle 2-3 Jahre mal, das war damals auch schon in Sankt Petersburg so. Man sieht es bei den Kindern die immer noch im Dorf leben, die sind jetzt genau wie Ihre alten Herren - was ja auch nicht verwunderlich ist ^^
In Sankt Petersburg war ich damals natürlich auch das erste mal unterwegs, habe neue Freunde dort gefunden beim feiern usw.. diese haben mich dann zum Glück mehr geprägt bzw. verändert.

Vielleicht hab ich mich etwas blöd ausgedrückt, ich meine dass es durchaus Kulturbedingte Homophobie gibt.
Wobei es vor hunderten Jahren auch mal eine Kultur der Lynchjustiz gab, will heute ja auch niemand mehr, oder?

BossMeng schrieb am 29.11.2018:Ach und bei Heteros ist das nicht so oder wie?

Das waren die "Argumente" der Schwulenhasser - nicht meine. Lies den Beitrag bitte noch einmal.

@KFB das ist schwer, ich denke ich hätte kein Problem damit - wobei das wahrscheinlich leichter behauptet ist als auch umgesetzt. Aber um ganz ehrlich zu sein müsste ich mich wohl auch erst mal sammeln ^^

Viel genauer kann ich es leider nicht sagen da keine Kinder vorhanden/geplant sind.

@dragomir
Das reicht doch schon, danke dir :)

schon intressant, dass sowas überhaupt noch diskutiert wird und noch intressanter, dass einige noch immer das alte Bild vor sich haben: MannxFrau

Haben nicht zahlreiche Beispiele gegeben dass Homosexualität doch was ganz normales ist?

moric schrieb:ich finde nach wie vor die eigene sexuelle Instabilität einen wahrscheinlich viel häufigeren Grund für homophobes Verhalten, als man es so annehmen würde. Ich denke, dass nicht eine geringe Anzahl an homophoben Menschen insgeheim sich genau nach dem sehnen, was sie dort verurteilen... oder "es" sogar im Unterbewussten lauert, um endlich aufgeweckt zu werden.

Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit der Einführung der Bezeichnungen MSM/FSF usw.
(Männer, die Sex mit Männern haben/Frauen, die Sex mit Frauen haben)
Die Studien finde ich schon bezeichnend...

Wikipedia Wikipedia: Männer, die Sex mit Männern haben

Die Bezeichnungen werden ungeachtet einer möglichen Eigendefinition der Probanden als homosexuell, bisexuell oder heterosexuell verwendet; sie dienen dazu, stereotype Denkweisen über die beschriebenen Personen zu vermeiden. Ähnlich wie „gleichgeschlechtlich“ beschreiben sie Verhaltensweisen in unterschiedlichen Kulturen und historischen Kontexten. Verwendet werden sie vor allem im Bereich der Epidemiologie, aber auch in der Soziologie, Anthropologie und der fächerübergreifenden Sexologie.

Für AIDS-Präventionsarbeit am schwierigsten erreichbar sind MSM-Personen, die sich als heterosexuell definieren. Oft wollen sie mit der „Szene“ nichts zu tun haben. Erfolgversprechend sind anonyme Treffpunkte wie Cruising-Gebiete (Parks, Seen), Klappen, Sexkinos und Autobahnparkplätzen, wo einige Projekte versuchen, zurückhaltend Präventionsarbeit vor Ort durchzuführen.

Die folgenden beispielhaften Studien erheben nicht den Anspruch, repräsentativ zu sein und sollen nur einen ungefähren Anhaltspunkt über die Größenordnungen geben.

Bei einer Studie aus New York City, welche 2003 durchgeführt und 2006 veröffentlicht wurde, gab annähernd einer von zehn Männern an, heterosexuell zu sein und im letzten Jahr Sex mit Männern gehabt zu haben. 70 % dieser Männer waren gegengeschlechtlich verheiratet. Etwa 10 % der mit einer Frau verheirateten Männer hatten bestätigt, dass sie innerhalb des letzten Jahres Sex mit einem Mann hatten. Die Telefoninterviews wurden in neun verschiedenen Sprachen durchgeführt und heterosexuelle Männer, die Sex mit Männern haben, sind öfter fremdländischer Herkunft als schwule Männer. Auch benutzen Männer, die sich als heterosexuell bezeichneten, weniger oft ein Kondom, als Männer, die sich als homosexuell definierten.[2] Bei einer 1992 durchgeführten australischen Studie mit älteren Männern über 50 Jahren, die in den letzten 5 Jahren Sex mit Männern hatten, bezeichneten sich 28,5 % als bisexuell und 3,9 % als heterosexuell.[3] Schon Alfred Charles Kinsey, der sowohl psychische als auch physische Erfahrungen berücksichtigte, erkannte vor 1948, wie schwer es ist, das sexuelle Verhalten der Menschen zu kategorisieren. Als Hilfsmittel entwickelte er die Kinsey-Skala, welche ein Kontinuum zwischen den zwei Extremen heterosexuell und homosexuell darstellt, und definierte alle dazwischenliegenden Stufen als bisexuell. Er sah auch keine Veranlassung mehr, von „dem Homosexuellen“ zu sprechen. Andere Forscher setzten die Grenzen an anderen Punkten. Dies bereitet wenig Probleme, solange man sich bewusst ist, dass jede Grenzziehung künstlich und willkürlich ist und auch so verstanden werden muss (siehe Sexuelle Orientierung). Nach Stonewall bezeichneten sich immer mehr Männer selbst als homosexuell, schwul oder bisexuell. Dies war auch durch die sozialpolitischen Zwänge initiiert, um als Gruppe gegen die Unterdrückung anzutreten.

Papst: "Homosexualität ist eine Modeerscheinung"

Homosexualität: "Papst? Wer ist diese närrische Modeerscheinung?"

Dusk schrieb:Interessant finde ich in diesem Zusammenhang die Notwendigkeit der Einführung der Bezeichnungen MSM/FSF usw.

Bei Pornos gibt sowas ja noch Sinn, wie MMF oÄ :troll:

@KFB
Es ergibt auch sonst Sinn.

Doors schrieb:Das waren die "Argumente" der Schwulenhasser - nicht meine. Lies den Beitrag bitte noch einmal.

Oh entschuldigung, entsculdigung aber immer wenn ich son Mist lese, bekomm ich echt sooooo nen Hals

Aussage zurückgenommen :D !

MorVonRiva schrieb:dass einige noch immer das alte Bild vor sich haben: MannxFrau

Damit hat´s jetzt auch nicht unbedingt zu tun, es geht darum das einige es offensichtlich als Ekelig empfinden.
Soll man doch jedem seins lassen