Habt ihr was gegen Homosexualität?
13.05.2014 um 00:44schwule sollten ihr leben genauso ausleben wie nicht schwule.
Ist Ihnen schon mal aufgefallen, wie oft Heterosexualität zur Schau gestellt wird? Paare, die händchenhaltend flanieren; Kolleginnen, die auf der Arbeit von ihrem Freund erzählen; Politiker, die auf Wahlplakaten mit Frau und Kindern posieren; Tanten, die ihren Neffen fragen, ob er schon eine Freundin hat. Wenn Thomas Hitzlsperger aber nicht länger verheimlichen möchte, dass er sich zu Männern hingezogen fühlt; wenn lesbische, schwule, trans- und intergeschlechtliche Personen in der Schule berücksichtigt werden wollen, dann fühlen sich viele belästigt oder bedroht. In Leserkommentaren ist von "Modeerscheinung" die Rede, von "permanentem Outing". Menschen, denen die Allgegenwärtigkeit von Heterosexualität gar nicht auffällt, wird es zu intim, selbst wenn es gar nicht um Sex geht....
Warum ist das so, woher kommt diese Abneigung? Vor allem drei Faktoren beeinflussen die Entstehung von Homophobie: rigide Geschlechternormen, eine fundamentalistische Religiosität und Unkenntnis.
Besonders angegriffen fühlen sich offenbar Männer, die sich zwar als heterosexuell definieren, aber dennoch von Männern sexuell erregt werden. Diese These untersuchten Henry Adams und Kollegen in einem Experiment, in dem sie heterosexuelle Männer zunächst zu ihrer Homophobie befragten und ihnen später drei erotische Videos zeigten (Adams, Wright & Lohr, 1996). In einem dieser Videos hatten ein Mann und eine Frau Sex, in einem zweiten zwei Frauen und in einem dritten zwei Männer. Während die Probanden die Videos schauten, trugen sie eine kleine Manschette um ihren Penis, einen "penilen Plethysmographen", der Veränderungen im Penisumfang und damit die sexuelle Erregung misst. Während die Männer auf die heterosexuellen und die lesbischen Paare gleichermaßen erregt reagierten, ergab sich ein interessanter Unterschied in ihrer Reaktion auf die schwulen Paare: Wenig homophobe Männer reagierten nicht auf das Video, stark homophobe Männer zeigten hingegen eine Zunahme ihres Penisumfangs.Quelle: http://www.zeit.de/wissen/2014-02/homophobie-ursachen-folgen-akzeptanz/komplettansicht
Wie ist dieses Ergebnis zu erklären? Offenbar speist sich Homophobie auch aus der Angst vor der eigenen homosexuellen Anziehung. Heterosexuelle Männer fühlen sich dadurch in ihrer Männlichkeit bedroht. Durch demonstrative Abwertung von offen schwulen Männern können sie die bedrohte Männlichkeit wiederherstellen. Eine neuere Studie bestätigt diese These und zeigt, dass Homophobie unter Frauen und Männern am höchsten ist, die sich zwar als heterosexuell identifizieren, deren spontan gemessene Reaktionen dieser Identität aber mitunter widersprechen (Weinstein et al., 2012). Auch homophobe Äußerungen einiger Politiker oder evangelikaler Prediger können ein Versuch sein, sich gegen die eigene gleichgeschlechtliche Anziehung zu wehren.
Warum die Vorbehalte gegen Lesben, Schwule, Bisexuelle oder Trans*-Personen noch immer hoch sind, hat auch viel mit Unkenntnis zu tun. Unbekanntes erzeugt Unbehagen, Vertrautes erzeugt Sympathie. Dieser "Mere-Exposure-Effekt" ist eine fundamentale psychologische Gesetzmäßigkeit, die auf Musik, Werbebotschaften, Personen und vieles andere gleichermaßen zutrifft (Bornstein, 1989).
Viele Menschen kennen Lesben und Schwule nicht persönlich, sondern nur vom Hörensagen oder aus den Medien, wo sie nicht selten als Exoten, Witzfiguren oder sexbesessene Partymenschen dargestellt werden. Wer jedoch feststellt, dass eine Freundin lesbisch oder ein Kollege schwul ist, dessen Einstellung zu Homosexuellen verbessert sich meist (Smith, Axelton & Saucier, 2009). Dies gilt besonders für Menschen, die Homosexualität aufgrund ihrer religiösen Überzeugungen ablehnen (Cunningham & Melton, 2013).
Wer hingegen nie auf offene Lesben oder Schwule trifft, hält auch stärker an Fehlannahmen fest, etwa darüber, wie sexuelle Orientierungen entstehen. Einige Menschen glauben, dass Lesben und Schwule sich ihre sexuelle Orientierung selbst ausgesucht haben oder dass sie zur Homosexualität verführt wurden. Dies zeigt sich implizit auch in der Baden-Württemberger Petition gegen die Thematisierung sexueller Vielfalt in der Schule. Darin wird bemängelt, dass die "negativen Begleiterscheinungen eines LSBTTIQ-Lebensstils" nicht genügend reflektiert werden würden. Der Autor der Petition meint offenbar, sexuelle Orientierung sei vergleichbar mit einer Lifestyle-Entscheidung. So wie man zwischen Bio-Produkten und konventionellen Lebensmitteln wählen kann, könne man sich auch für oder gegen Homosexualität entscheiden.
Je stärker Menschen glauben, dass sexuelle Orientierung eine freie Entscheidung ist oder durch die Umwelt beeinflusst wird, desto homophober sind ihre Einstellungen (z. B. Smith, Zanotti, Axelton & Saucier, 2011). Dabei mehren sich die Belege dafür, dass sexuelle Orientierung angeboren ist. Die Annahme, dass Menschen ihre sexuelle Orientierung durch Verführung lernen, ist hingegen widerlegt (Rosario & Schrimshaw, 2014).
Bone02943 schrieb:Ich würd ja auch mal gerne in so Bars kommen und angemacht werden. Ich bin ja nichma hässlich, sogar noch ziemlich jünglich aber iwie passiert mir sowas nie... :/Dann musste mal mit mir los ziehen, :) dann läufts ;) und Schönheit kommt von innen :)
Mittelscheitel schrieb am 14.05.2014:..und wenn mir einfach so in den schritt faßt, kriegt der schlicht ne backpfeife. würde auch jede frau machen, wenn man ihr an den busen grabscht.Sehe ich genauso.
Dini1909 schrieb am 14.05.2014: und Schönheit kommt von innenich denke eher es liegt an getränken...
Dini schrieb:Wie meinen?
und Schönheit kommt von innen
ich denke eher es liegt an getränken...
25h.nox schrieb:ich denke eher es liegt an getränken...Also wenn Du Dir Deine Partner erst "schön saufen" mußt, dann tust mir leid ;)
Die Republikaner in Texas haben beschlossen, in ihrem Parteiprogramm Therapien für Homosexuelle zu fordern. Die rund 7000 Delegierten ratifizierten bei ihrer jährlichen Versammlung in der Stadt Fort Worth einen entsprechenden Text. Gegner der Formulierung kamen nicht zu Wort. Ausgegangen war die Initiative vom Texas Eagle Forum, das der ultrakonservativen Tea-Party-Bewegung zugerechnet wird.
hawaii schrieb:dass Homosexuelle in den Medien so hingestellt werden, dass sie diejenigen sind, die auf der richtigen Seite des Lebens stehen und Heteros krank oder auf der falschen Seite des Lebens stehen.lol was?! :D Es ist doch eher das Gegenteil der Fall, wenn überhaupt. ;) @Fallschirm