Amoklauf Realschule Winnenden nähe Stuttgart

@Ilvi

ganz meinerseits

@nexuan
Wenn ich erlich bin würd ich es natürlich lesen. Allerdings wird es, falls den juristische Probleme auf sie zukommen sollten, bis zu einem Urteil noch recht lange dauern, da interessiert es dann sowieso keinen mehr.

@Ilvi

Das glaube ich dir, mein Bruder hat eine sehr ähnliche Einstellung. Er sieht hinter der Fassungslosigkeit auch eine große Portion "Sensations Geilheit".
Ich wollte nicht pauschalisieren, habe ich aber leider.

@nexuan,
ich hätt sicher auch pauschalisiert.
Ich mein man braucht sich doch nur die Länge des Threads anschauen.
Und das in unwahrscheinlich kurzer Zeit.

@cranium

cranium schrieb:Sollte esl nicht extra Unterrichtfächer für Problembewältigung , Sozialeszusammenleben und so weiter geben??

Ich denke, dass die Lehrpläne dahingehend geändert werden müßten, dass Softskills wie Teamwork oder Kritikfähigkeit und soziales Verantwortungsgefühl gefördert werden könnten. Aber da wird mE unser Schulsystem leider schnell an seine Grenzen stoßen. Und zwar nicht nur wegen veralteter Lehrpläne und Unterrichtsmethoden, sondern auch wegen des akuten Lehrermangels.

@Ilvi
aber auf der andern seite ist schoneinmal gut , dass darüber diskutiert wird (ist zwar auch net perfekt)
Aber anderes rum wäre es schlimmer wenn es gar keine Thema wäre, das würde mich mehr erschrecken

@Ilvi
Ja, die einen nennen es "Sensationsgeilheit", die anderen "Interesse und Anteilnahme" und ich glaube auch, dass es beide "Gruppen" ehrlich meinen. Aber ich finde das ist doch ok, jeder sieht die ganze Situation eben anders. Und das macht auch die Diskussion "spannend", obwohl es sich um eine heikles Thema handelt.

@jogo30
man muss alt irgendwie mit der Medialisierten Welt zurecht kommen und irgendwie das beste daraus machen

@romai
Ich sehe das ähnlich. Bei uns an der Schule wird zwar diesbezüglich schon viel getan, bei uns gibt es Krisenmanagement in allen Klassenstufen, aber wir würden gerne mehr tun, was aber derzeit nicht geht, da wir Problem mit dem Lehrermangel haben. Ich hoffe, dass nach diesem schrecklichen Ereignis da ein Schalter bei den Politikern umlegt. Gute Unterrichtsmethoden gibt es, die müssen nur verwendet werden und Lehrpläne lassen sich relativ schnell anpassen.

@jogo30
meinst du nict auc das das auch schon bei der Lehrerausbildung eine große Rolle spieln sollte

@cranium
Zumal Medien ja nicht grundsätzlich schlecht sind und wir brauchen wir letzendlich auch. Diskussionswürdig sind manche Methoden der Medien aber allemal.

@jogo30
Ja klar, ich weis nicht wann es war , aber da gab es doch mal eine geiselnahme mit auto fluct die von einem Medienzirkus begleitet wurde, wo sogar lauter J ums auto rumstanden und mit den Tätern geredet haben glaub in den 80er kann aber auc in den 90er gewesen sein

@cranium
Also ich kann ja nur von dem Sprechen, was ich in meinem Referendariat diesbezüglich gelernt hat und ich muss sagen hier in Baden-Württemberg wird diese Thematik bezgl Konflikt-/Krisenmangament, soziales Verhalten usw. schon ausführlich besprochen und gut vermittelt in der Ausbildung. Man muss das gelernte aber dann auch umsetzen und daran happerts meiner Meinung nach am ehesten.

@jogo30
Es wäre schön, wenn zumindest das Grundproblem Lehrermangel, dass ja nicht erst seit kurzem besteht, wieder in die Köpfe der Verantwortlichen kommt. Aber leider gibt es, glaube ich, kein Konjunkturprogramm für Städte und Gemeinden, um neue Lehrer einzustellen, bzw. solche Stellen zu schaffen.

@cranium,
keine Frage es ist sicher gut wen man darüber spricht.
Mich stört lediglich das wie darüber gesprochen wird.
Ich mein der Täter ist Tot und man sucht dennoch noch Schuldige.
meines Erachtens sollte man eher überlegen wie man derarte Ausflipper verhindern kann. Klar gibts da kein Allheilmittel. Und dennoch waren schon ganz gute Ansätze in diese Richtung vorhanden (z.B. die Eltern sollten nicht nur im Job sondern auch bei ihren Kiddys sein) Leider aber werden solche Ansätze ständig unter den Tisch gekehrt.

@jogo30,
Mal ne Frage: "Hast du auch so viel interesse und Anteilnahme wenn Tag täglich 1000de von Menschen im Bombenhagel sterben?"
Denn dies ist zur Zeit auch ein heikles Thema.
"Hast du auch schon die Psyche von so manchen Staatsoberhäuptern auf dieser Welt durchleuchtet?"

@jogo30

Ja, schau'n wa' mal, was passiert. Die Sache ist rechtlich alles andere, als simpel, und übrigens auch etwas umstritten, was die Garantenpflicht in einem Fall wie diesen hier anbelangt; da klaffen in der Rechtstheorie herrschende Meinung und Rechtsliteratur etwas auseinander. Soweit es dich interessiert, kannst du dir dazu mal den § 13 Abs. 1 StGB ansehen, der in dem Zusammenhang von zentraler Bedeutung ist. Dort ist bedingt, dass ein etwaiges Unterlassen (z. B. die Sicherung einer Waffe vor Missbrauch Dritter gem. WaffG) der Tatbegehung entsprechen muss, also gleichgestellt sein muss, damit eine (mittelbare und fahrlässige) Unterlassungstäterschaft vorliegen kann. Mit anderen Worten: hätte der Vater definitiv gewusst oder definitiv wissen müssen, dass sein Sohn in der Schule Leute über'n Haufen schießen will, oder wenigstens, dass es seinem Sohn an Kenntnisvermögen und Bewusstsein über die Gefahr von solchen Waffen mangelt (z. B. bei einem Kind oder geistig Behinderten), und er hätte dennoch die Waffe nicht gesichert, so wäre die fahrlässige mittelbare Mittäterschaft tatsächlich gegeben. In dem Falle wäre - wie zuvor beschrieben - die Unterlassungstäterschaft der Täterschaft gem. § 13 Abs. 1 StGB gleichzustellen. Ohne dieses Wissen aber läge lediglich ein Verstoß gegen das WaffG vor. Wenn der Sohn nun z. B. wegen Depressionen in Therapie gewesen wäre, so kann dem Vater daraus nicht angelastet werden, dass er dieses Wissen haben musste. Anders wäre es, wenn er klinisch als potenziell gefährlich attestiert worden wäre, und den Eltern das bekannt gewesen war. Ansonsten gilt das Autonomieprinzip, d. h. die Tat ist immer demjenigen zuzurechnen, der durch autonomes Handeln eine Rechtsgutverletzung begeht.

@romai
Es ist doch nun mal so, dass das was in unmittelbarer Nachbarschaft passiert näher an viele herangeht, als das was relativ weit weg passiert. Das ist völlig menschlich und keiner braucht sich deswegen zu schämen. Wenn meine Oma plötzlich stirbt dann heule ich auch am Grab und sage mir nicht, "meine Oma hat doch schön gelebt, andere Sterben viel grausamer" oder, mal doof ausgedrückt "In Afrika verhungern die Kinder und ich heule über meine alte Oma".

Nur weil einem die ein Sache, die in der näheren Umgebung stattfindet besonders nahe geht, heißt das noch lange nicht, das anderes, was weiter weg ist aber eventuell genauso schlimm ist nicht wichtig ist. Nur weil man sich an etwas besonders interessiert, heißt das noch lange nicht, dass anderes unwichtig ist.

Dieser erhobene moralische Zeigefinger ala "Aber den armen Kindern in Afrika, geht es doch so schlecht." ist völlig daneben meiner Meinung nach.

@romai
Oh sorry, ich hab mich verklickt, mit meinem obigen Post von 01:12 meinte ich natürlich

@Ilvi

Death of 1 is a Tragedy, death of a million is just a statistc.