Amoklauf Realschule Winnenden nähe Stuttgart

@jogo30

Je mehr Verbote und Ermittlungen man ankündigt und durchzusetzen versucht, um so größer werden die Lücken, durch die etwas schlüpfen kann. Selbst im totalitärsten Staatssystem blühte der Schwarzmarkt. Es ist also nur einzudämmen, aber sicher nicht zu verhindern.

@schmitz
Das die Tatwaffe im Schlafzimmer zugänglich war und die Munition gleich dazu, ist sicher ein extra Verfahren das gegen den Vater(?) eröffnet werden wird, auch wenn dies bei dem Ausmass der Tat eher nebensächlich erscheint.

Für mich erscheint es keineswegs nebensächlich, dass der Vater die Waffen offen für jeden zugänglich liegen lässt.

@martialis

Wer weiß, vielleicht hatte der Amokläufer den Aufbewahrungsort ja auch "erspitzelt"...darüber lässt sich nur spekulieren und es bringt nicht wirklich weiter, sich darüber Gedanken zu machen. Fakt ist, der Täter, hätte keinen Zugang zur Tatwaffe haben "dürfen"...

@schmitz

Das mag sein, darum sollte man den Vater nicht aus den Augen verlieren

https://www.youtube.com/watch?v=R9JRm3iQQak (Video: Killerspiele in ARD, ZDF und WDR)



soviel zum thema, wieviel ahnung medien und politik haben!

Kinder sind nicht dumm und wissen mehr über die Angelegenheiten ihrer Eltern Bescheid, als diese glauben.
Meine Eltern waren Apotheker und hatten im Geschäft einen versperrten Schrank mit hochpotentern Giften und Betäubungsmitteln. Schon als Kins hatte ich die Zahlenkombination heraussen, mit welcher dieser zu öffnen war und es machte mir tierische Freude, in einsamen Stunden diese Substanzen in Händen zu halten und anzusehen.
Dieses Gefühl der Macht war unbeschreiblich schön und erhellte meine triste Kinderzeit.

Also meiner Meinung nach hat der Vater schon vorher viel entscheidendere Fehler gemacht, bevor er die Waffe samt Munition, wenn überhaupt, unverschlossen liegen ließ. Aus meiner Sicht hat er vollkommen versagt und sollte wegen "Unfähigkeit in der Erziehung" mindestens zu "Schadenersatz" verdonnert werden, und das nicht zu knapp.
Und den Waffenschein sollte er auch abgeben.

@greenkeeper

Ich bin auch der Meinung, daß Waffen grundsätzlich unerreichbar aufbewahrt werden. In diesem Falle habe ich jedoch die Befürchtung, daß die Medien den Vater als Sündenbock für die Hinterbliebenen zurechtschnitzen könnten ... und so unbestritten ihn eine Mitschuld trifft, so sehr hat diese Familie doch nun sicher auch ohne weitere Strafen genug Leid für ihr gesamtes Leben zu verarbeiten, ist "ausreichend gestraft" .
Das sollte man m.E. nach nicht vergessen und nicht um jeden Preis noch mehr Leid verursachen.

@Belight82
Der Täter von Erfurt hatte im Schützenverein eine WBK erworben und konnte daher legal Waffen erwerben.

Der Täter von Emsdetten besaß einen Vorlader, denn er legal und frei (erwerben konnte). Ein Kleinkalibergewehr, dass er von einem Dritten gemopst hat (indem er es durch eine Softairgewehr getausch hat, so fiel es nicht gleich auf). Der Täter hatte einen "kleinen Waffenschein", der nur zum Führen von Schreckschuss-, Signal- und Reizmittelwaffen berechtigt. Hatte also die Waffen illegal.

Die Schüler des in Köln verhinderten Amoklaufs von 2007 hatten eine Armbrust, eine Pistole und eine Maschinenpistole. Beide waren Minderjährig.

Einmal mus ich noch stören, vorm Schlafen:


Ja, wenn es laut Polizei 7.000.000 Waffen, davon sind 1/3 also 9.000.000 nicht registriert, also illegal gibt, warum zieht man diee dann nicht aus dem Verkehr.


Vielleicht könnte man sich auf die richtigen Zahlen beziehen, wenn man schon wissenswerte Infos hier rein stellt

@Sidhe
Der Meinung bin ich nicht. Jemand der Waffen besitzt und 1. Minderjährige im Haushalt hat (im Waffenrecht bedeutet Minderjährig: unter 21) und 2. weiß, dass sein Sohn ein Waffennarr ist hat natürlich eine besondere Aufssichtspflicht und wenn er dieser nicht nachkommt, in dem er Waffen frei zugänglich herumliegen lässt, muss sich im Zweifel im Falle einer Straftat mit der von ihm herumliegen gelassenen Waffe eine Mitschuld gefallen lassen. Auch wenn die Medien ihn als "Sündenbock" darstellen (womit sich meiner Meinung nach gar nicht so furchtbar unrecht haben) und er womöglich dadurch einen Stempel aufgedrückt bekommt, muss er trotzdem dafür zur Rechenschaft gezogen werden.

1. Mit einem Strafverfahren, in diesem Falle dürfte es sich um "Todschlag" handeln
2. Mit einem Zivilverfahren, dass zur Zahlung von Schmerzensgeld (vermutlich in Millionenhöhe) hinauslaufen wird.

Es muss ein Exempel statuiert werden, weil es einfach nich geht hochgefährliches Material frei herumliegen zu lassen. Es muss noch nicht mal eine Straftat die Folge dieser Fahrlässigkeit seit, schon ein eventueller Unfall ist schlimm genug.

@martialis
Bin ich Gott? Ich kann nur das weitergeben, was ich aus polizeilichen Aussagen weiß. Wenn also selbst die Polizei nicht weiß, wie hoch der Anteil exakt ist, woher soll ich denn das wissen. Die Polizei würde solche Zahlen nicht veröffentlichen, wenn sie nicht sicher wären, dass sie nicht wenigstens ungefähr stimmen.

@jogo30

Habe mich möglicherweise zu diffus ausgedrückt. Ich finde auch, daß ein solcher fahrlässiger Umgang mit Waffen geahndet werden sollte, wogegen ich mich nur ausspreche ist, dieses Verfahren, das da sicher auf den Vater zukommen wird, mehr als es gerichtlich-sachlich nötig sein wird, auszuschlachten. À la BILD & Co.

@Sidhe

Du hast sicher recht, aber ich gehe das ganze zunächst einmal emotional an. Wenn ich schon Familie mit zwei Kindern habe und Sportschütze bin und 15 ! Knarren zu Hause lagern muss (is jetzt alles aus der Presse entnommen) sollte ich zunächst mal meinen Kindern verständlich machen was Waffen alles anrichten können und ihnen den Respekt vor diesen "Mordinstrumenten" beibringen. Spätestens nach Erfurt wäre es an der Zeit gewesen. Es nützt nichts die Waffe sicher zu verwahren, wenn Sohnemann will , besorgt er sich den Safeschlüssel oder die Kombination. Es ist einfach die Pflicht hier auch erzieherische Arbeit zu leisten, sozusagen Konfliktbewältigung ohne Massaker mit seinen Kindern zu trainieren. Auch wenn es Zeit kostet die man lieber auf dem Schießstand verbringen würde. Vielleicht tue ich ihm unrecht, aber ich glaube darauf kommt es jetzt wohl auch nicht mehr an. Ich möchte blos, dass dieses Beispiel allen anderen Sportschützenvätern (und -müttern) eine Lehre ist, was es als Waffenbesitzer alles zu beachten gilt, außer das immer genug Munition im Haus ist. Und da ist der Vater einfach mal in die Pflicht zu nehmen. Da is er selber schuld daran.

Gruß greenkeeper

@jogo30

Ich mach dir ja auch keinen Vorwurf.Schätzen ist aber keine Gewissheit

@greenkeeper


Ich gebe dir ja auch grundsätzlich Recht. Wie meinem Post direkt über dir entnehmbar :)
Was las ich gestern? Er besaß über 4000 Patronen?? Da klappt mir die Kinnlade runter.

@Sidhe
Ich glaube eher, dass das Verfahren für einen Tag auf der Titelseite jeder Zeitung stehen wird, das Urteil auch und das warst. Wie ich unsere Jurisdiktion kenne, dauert es bis zu einer Verfahrenseröffnung recht lange, da ist die meiste Aufregung schon vorbei.

zuviel ballerspiele gespielt

wenn uns nichts andres mehr einfällt sind es die ballerspiele schuld.
ist ja auch einfacher als wenn man die schuld an sich selber suchen würde.

@jogo30

jogo30 schrieb:Ich glaube eher, dass das Verfahren für einen Tag auf der Titelseite jeder Zeitung stehen wird, das Urteil auch und das warst. Wie ich unsere Jurisdiktion kenne, dauert es bis zu einer Verfahrenseröffnung recht lange, da ist die meiste Aufregung schon vorbei.

Möglich, muß aber nicht. Vielleicht soll ein Exempel statuiert werden. Wir werden's sehen.

@Sidhe
Das mit den Patronen finde ich auch ziemlich heftig. Ich habs in der Pressekonferenz der Polizei gehört. Selbst wenn man Waffen sammelt und regelmäßig damit schießt (im Verein) wozu braucht man 4000 Schuss? Muss mal in unserem örtlichen Schützenverein nachfragen, wieviel Munition die so vorrätig haben.