Johnny_X schrieb:...das zweite zeigt, niemand solle die Lasten anderer tragen.
@Johnny_XDa haben wir aber ein grundverschiedenes Verständnis vom zweiten Teil.
Der erste Teil geht, wie du schon richtig gesagt hast, darum, dass ich von anderen nichts erwarten kann, was ich nicht selber tun würde. Nenne es meinetwegen ein Heuchler sein. OK.
In dem zweiten Teil geht es aber einfach nur darum, dass wenn ich eine ausgesprochen großherzige Art habe und das gleiche von allen andere erwarte, ich damit zwangsweise auf die Nase falle(n muss). Denn das, was ich tue ist nicht das Maß aller Dinge. Es steht mir nicht zu, andere unter Druck zu setzen (und das würde ich, wenn ich von ihnen das gleiche verlangte) und führt zwangsläufig zu Enttäuschungen.
Da steht nicht, niemand solle des anderen Last tragen, da steht allenfalls niemand soll von jemand anderem
erwarten, dass er seine Last trägt. D.h. ja nicht, dass es nicht so sein
kann. Insofern ist die Aussage "niemand solle" weit daneben. Zumindest neben dem was ich gemeint habe. Ich hoffe es ist jetzt verständlicher geworden,
@rockandrollDie Geschindigkeitsbegrenzungen an Kindergärten, Schulen, in Wohngebieten oder sonst wo richten sich auch an den vernunftbegabten, verantwortungsbewußten Autofahrer. Und was ist Unfallursache Nummer 1 (und für die meisten Toten im Straßenverkehr verantwortlich)? Zu hohe Geschwindigkeit. Heißt das also, das Geschwindigkeitbegrenzungen per se falsch sind? Lassen wir jetzt alle nach Gutdünken mit 150 an den Kindergärten vorbeirauschen? Doch wohl eher nicht.
Mir ist völlig klar, dass Kant's Kategorischer Imperativ eine Utopie ist. Das ist die Idee einer gerechten und friedlichen Welt leider auch. Will ich sie deshalb nicht haben?
Einfach nur zu sagen, die Umsetzung ist eh unrealistisch, also lassen wir die Idee gleich fallen ist mir zu nihilistisch, sorry! Da bleibe ich lieber Träumer und versuche selber soviel es geht davon zu verwirklichen...