Warum sind denn ausgerechnet die Minusgrade der Anlass für die Diskussion? Haben wir in ein paar Monaten den Thread: "Hilfe, es sind 45° - Obdachlose brauchen unsere Unterstützung!" (?)
Ein Anlass lässt sich doch immer finden. Helfe ich?
Ja, mit meinen abgetragenen Klamotten. Ich sortiere regelmässig aus meinem Kleiderschrank aus - und meine Mutter bringt das Zeug dann zu einem "Sozialtreff".
Es geht ja auch um die Nächstenliebe,bzw. wie man helfen kann.
Und eben das glaube ich ja nicht. Die Diskussion fusst ausschliesslich auf "Aktualität" - und nichts anderem.
Das gleiche Phänomen wie bei "Kindesmissbrauch", "Koma-Saufen", "Amok-Läufen"...
Hier spielt "Nächstenliebe" doch keine Rolle. Das Thema ist jetzt "angeschaltet" - sobald sich die Temperaturen/ Launen ändern, wird es wieder "abgeschaltet".
...als Kind hat meine Oma immer einen Zettel in den Wintermonaten an die Einfahrt genagelt...sie war in ihrem Haus dort sowas wie ne Hausmeisterin und die Obdachlosen konnten sich bis in die Nacht bei ihr melden...sie hat sie dann im geheizten Keller schlafen lassen und Kaffee und Tee hingestellt.
Ist aber gut 35 Jahre her...das war ein 10 Parteienmiethaus, die anderen Mieter haten nichts dagegen.
Okay da gebe ich dir ausnahmslos recht, aber irgendeinen Sinn wird das hier schon haben, aus aktuellem Anlass. das Thema ist ja erst eröffnet worden, wer weiß was noch darüber geschrieben wird, ich würde ihn jedenfalls belassen
Bei DEN Temperaturen würde ich auch paar Leute in den Keller lassen, wenn ich sie draussen frieren sehe...zumindest mal freundlich fragen, ob Bedarf bestünde
Ich habe vor kurzem meinen halben Schuhschrank gespendet, dazu 5 Paar Jeans und knapp 20 T-Shirts. Jetzt muss sich nur noch jemand finden, der meine Groesse hat und dann friert jemand zumindest um die Fuesse, Beine und den Rumpf ein bisschen weniger.
Was die Unterbringung eines Obdachlosen in den eigenen 4 Waenden angeht - nein, das koennte ich nicht. Dann lieber einen Untermieter einziehen lassen und die Untermiete dann wohltaetig spenden - aber einem Fremden, von dem ich weiss, dass er am Morgen weg sein wird, kann ich nicht genuegend Vertrauen entgegen bringen, um zu sagen: der tut mir nichts und klaut mir nichts. Da bin ich wohl ein bisschen zu vorsichtig.
@niurick nein, nie...keiner hat einen Keller aufgebrochen, sie haben die Kippen im Wassereimer ausgemacht und auch nicht in die Ecken gepinkelt...es sind oft die gleichen Leute gewesen
Jetzt muss sich nur noch jemand finden, der meine Groesse hat
Im Moment grübel' ich noch. War das jetzt ein "Fishing for compliments" oder "Selbstmitleid"? :D:D
@ topic
Aus der Sicht eines Obdachlosen muss es doch abartig sein, auf das "Wohlwohlen" anderer Menschen angewiesen zu sein. Um den Winter zu überstehen, brauchst Du jemanden, der dir den Keller aufsperrt.
Ist DAS "Sozialstaat", oder ist es das genaue Gegenteil?
Ich denke, das die Generation, welche damals den Krieg noch direkt miterlebt hatte nicht groß überlegen brauchte...das war selbstverständlich, zumindest in der Strasse sind auch Obdachlose in anderen Kellern gewesen. Meine Oma hatte direkt in der Innenstadt gewohnt.
Kommt immer auf die Sichtweise an, viele leben lieber auf der Straße als vom Staat zu leben. Von einigen Obdachlosen, mit denen ich mich Unterhalten habe war die meiste Antwort das sie mittlerweile ihre Freiheit genießen. Mehr kann ich dazu nicht sagen.