@farbenspiel...für den fall das dein post nicht ironisch gemeint war, würde ich dir gerne etwas mit auf den weg geben... vielleicht kannst du ja was damit anfangen.
meine mutter hatte in etwa eine ähnliche einstellung zum thema erziehung wie du. sie war noch relativ jung als ich geboren wurde und ständig überfordert - mit meinem vater, (der damals eine ausgeprägte affinität zu alkoholischen getränken an den tag legte), mit ihren eltern und schwiegereltern (die in nörgelnder art und weise ständig ihre haushaltsführung, kochkunst, kleidung ect... kritisierten) und nicht zuletzt natürlich mit meinem kleinen bruder und meiner wenigkeit (zwei überaus lebhaften kindern, voller engergie und tatendrang... so wie kinder halt nunmal sind).
also, um es kurz zu machen: ich bekam nicht nur die eine oder andere ohrfeige wenn wir mal etwas lauter beim spielen wurden oder nicht aufs wort parierten, sondern wurde über wäschekörbe und stufen geschubbst, mit dem teppichklopfer verfolgt, an den ohren gezogen, generell immer grob und lieblos herumgezerrt (z.b. wenn ich beim einkaufen die bunten dinge im schaufenster begutachten wollte...), und wenns wirklich hart auf hart gekommem ist, auch mal mit schuhen und anderem zeugs beworfen... bis zu dem zeitpunkt als ich physisch stark genug war um mich gegen die körperlichen attacken zur wehr zu setzten.
und genau das ist der springende punkt - ich verachte meine mutter nicht, weil sie mir in manchen situationen grauenvolle schmerzen bereitet hat - sondern weil ich gezwungen war, es ihr gleichzutun und mich mit gewalt behaupten musste.
um noch was klarzustellen: natürlich war meine mutter damals nicht immer schlecht drauf und gereizt. es gab auch gute zeiten, in denen wir mit liebe überschüttet wurden und in denen sie wie eine löwin für unser wohlergehen gekämpft hatte. nur kann man das eine leider nicht mit dem andern aufwiegen.
aber um zum ende zu gelangen: wie du dir sicher lebhaft ausmalen kannst, ist unsere beziehung nicht grade die beste, obwohl sie seit der damaligen zeit ein anderer mensch geworden ist - ruhig und sehr nachdenklich.
dennoch gibt es tage, an denen ich mich bemühen muss sie nicht zu hassen.