"Das sind keine Menschen (mehr) !"
09.07.2008 um 18:02@Asur:
Du schreibst, dass der Mensch in den Augen der Gesellschaft seine Menschlichkeit verliert.
Ja...^^ Das mag so sein.
Aber du sprichst hier was Wichtiges an:
WAS IST denn das Auge der Gesellschaft?
Es ist wie eine dritte Instanz, die sich hinter jeder Handlung verbirgt, ja, es ist wie ein Gott - ein Gott, der entweder entwas billigt, oder nicht.
Dem sind wir nicht bewusst, oder nur sehr wenig.
Das heißt, es ist unser Glauben, der uns sagt, ob etwas moralisch richtig oder moralisch falsch ist. Wir sagen immer, dass die religiösen Fundamentalisten schlecht sind, engstirnig, sich nur auf die Schriften beziehen. Sind wir anders, wenn wir den Normen und Werten der Gesellschaft folgen?
Gut, es fehlt das Gefühl, bewusst von diesem Gott - in dem Falle der Gesellschaft - geliebt zu werden. Aber nur bewusst. ABER: Wir wollen natürlich von der Gesellschaft geliebt werden. ;)
Moralisch "schlechten" Menschen fehlt der Glaube an diesen Gott, oder sie sagen sich, dass sie es nicht schaffen, diesen Gott zu befriedigen.
Sie schließen einen Pakt mit der Hölle, um die Analogie fortzuführen.
Hm...meinst du, es ist so banal, zu sagen, dass ein Mensch nur menschlich handeln kann, und dass es aber völlig nutzlos ist, das so zu sagen?
Ich weiß nicht. Ich finde es schon wichtig. Sigmund Freud hat für uns die Triebe wiederentdeckt, einen Teil des Menschen offengelegt, das Menschenbild revolutioniert.
Und das ist es, es gibt keine klare Definition des Menschen an sich. Es gibt immer nur ein Menschenbild.
Ein Mensch kann gegen die Regeln des oben beschriebenen Gottes verstoßen - ein "Kätzer" also - aber er kann NICHT gegen seine eigene Natur handeln.
Stecke was hinein, und du bekommst das heraus, was durch Glauben und Erlebnis gefärbt ist.
Regenwaldabholzung beispielsweise ist ein Produkt davon, dass wir uns vom natürlichen Kreislauf entfernt haben, durch den GLAUBEN, es anders machen zu können, jedoch ohne Weitsicht. Wir sind vom Kapitalismus geprägt - oder halt vom Sozialismus. Oder beidem.
Dennoch sind wir Menschen, menschliche Natur, auch wenn wir gegen unsere eigene Existenz arbeiten. Da sagt auch keiner, es sei unmenschlich, sich selbst zu zerstören. Da sagt man wieder, der Mensch sei zu dumm.
Ich behaupte, er ist weder unmenschlich noch zu dumm, aber er handelt nicht anders, als es sein Glauben ihm zu handeln nötigt.
Das hat mit Intelligenz wenig zu tun.
Das Ganze ist aber auch eine Ausgeburt unseres rationalen Verstandes. Er läuft nämlich teilweise entgegen unserer Gefühlswelt oder kann diese nicht richtig beschreiben. Warum ist eine Vergewaltigung so schlimm? Kann man das rational erklären? Ich denke nicht. Ich fühle mich ganz einfach beschissen, wenn es passiert ist. Ich kann es nicht einfach über mich ergehen lassen. Aber auch wieder eine Glaubensfrage. Im Auge "Gottes" hatte ich ein Verhältnis mit dem "Teufel" und bin deshalb verächtbar.
Kommen wir zurück zum Menschen.
Kann er etwas Unmenschliches tun?
Nein. Er kann außerhalb des Rahmens des bestehenden Menschenbildes fallen, bzw. "Gottes" Regeln nicht gehorchen, aber er ist und bleibt ein Mensch, mit Fleisch und Blut, mit Gefühlen, Emotionen, Glauben, Vorstellungen.
Ein Mensch, der aufgrund der Begebenheiten möglicherweise (nicht zwangsweise!) dazu gezwungen wurde, etwas Schlimmes zu tun, mit dem "Teufel" zu kooperieren, weil "Gottes" Gesetz (du weißt, von was ich spreche, ja? ;) ) ihm zu schwer war.
Es ist immer eine Dynamik. Wie in einem Fußballspiel, zum Beispiel, wo jeder gut spielen muss, damit man gewinnt. Wenn das einer nicht tut, dann fliegt er möglicherweise aus der Mannschaft.
Du schreibst, dass der Mensch in den Augen der Gesellschaft seine Menschlichkeit verliert.
Ja...^^ Das mag so sein.
Aber du sprichst hier was Wichtiges an:
WAS IST denn das Auge der Gesellschaft?
Es ist wie eine dritte Instanz, die sich hinter jeder Handlung verbirgt, ja, es ist wie ein Gott - ein Gott, der entweder entwas billigt, oder nicht.
Dem sind wir nicht bewusst, oder nur sehr wenig.
Das heißt, es ist unser Glauben, der uns sagt, ob etwas moralisch richtig oder moralisch falsch ist. Wir sagen immer, dass die religiösen Fundamentalisten schlecht sind, engstirnig, sich nur auf die Schriften beziehen. Sind wir anders, wenn wir den Normen und Werten der Gesellschaft folgen?
Gut, es fehlt das Gefühl, bewusst von diesem Gott - in dem Falle der Gesellschaft - geliebt zu werden. Aber nur bewusst. ABER: Wir wollen natürlich von der Gesellschaft geliebt werden. ;)
Moralisch "schlechten" Menschen fehlt der Glaube an diesen Gott, oder sie sagen sich, dass sie es nicht schaffen, diesen Gott zu befriedigen.
Sie schließen einen Pakt mit der Hölle, um die Analogie fortzuführen.
Hm...meinst du, es ist so banal, zu sagen, dass ein Mensch nur menschlich handeln kann, und dass es aber völlig nutzlos ist, das so zu sagen?
Ich weiß nicht. Ich finde es schon wichtig. Sigmund Freud hat für uns die Triebe wiederentdeckt, einen Teil des Menschen offengelegt, das Menschenbild revolutioniert.
Und das ist es, es gibt keine klare Definition des Menschen an sich. Es gibt immer nur ein Menschenbild.
Ein Mensch kann gegen die Regeln des oben beschriebenen Gottes verstoßen - ein "Kätzer" also - aber er kann NICHT gegen seine eigene Natur handeln.
Stecke was hinein, und du bekommst das heraus, was durch Glauben und Erlebnis gefärbt ist.
Regenwaldabholzung beispielsweise ist ein Produkt davon, dass wir uns vom natürlichen Kreislauf entfernt haben, durch den GLAUBEN, es anders machen zu können, jedoch ohne Weitsicht. Wir sind vom Kapitalismus geprägt - oder halt vom Sozialismus. Oder beidem.
Dennoch sind wir Menschen, menschliche Natur, auch wenn wir gegen unsere eigene Existenz arbeiten. Da sagt auch keiner, es sei unmenschlich, sich selbst zu zerstören. Da sagt man wieder, der Mensch sei zu dumm.
Ich behaupte, er ist weder unmenschlich noch zu dumm, aber er handelt nicht anders, als es sein Glauben ihm zu handeln nötigt.
Das hat mit Intelligenz wenig zu tun.
Das Ganze ist aber auch eine Ausgeburt unseres rationalen Verstandes. Er läuft nämlich teilweise entgegen unserer Gefühlswelt oder kann diese nicht richtig beschreiben. Warum ist eine Vergewaltigung so schlimm? Kann man das rational erklären? Ich denke nicht. Ich fühle mich ganz einfach beschissen, wenn es passiert ist. Ich kann es nicht einfach über mich ergehen lassen. Aber auch wieder eine Glaubensfrage. Im Auge "Gottes" hatte ich ein Verhältnis mit dem "Teufel" und bin deshalb verächtbar.
Kommen wir zurück zum Menschen.
Kann er etwas Unmenschliches tun?
Nein. Er kann außerhalb des Rahmens des bestehenden Menschenbildes fallen, bzw. "Gottes" Regeln nicht gehorchen, aber er ist und bleibt ein Mensch, mit Fleisch und Blut, mit Gefühlen, Emotionen, Glauben, Vorstellungen.
Ein Mensch, der aufgrund der Begebenheiten möglicherweise (nicht zwangsweise!) dazu gezwungen wurde, etwas Schlimmes zu tun, mit dem "Teufel" zu kooperieren, weil "Gottes" Gesetz (du weißt, von was ich spreche, ja? ;) ) ihm zu schwer war.
Es ist immer eine Dynamik. Wie in einem Fußballspiel, zum Beispiel, wo jeder gut spielen muss, damit man gewinnt. Wenn das einer nicht tut, dann fliegt er möglicherweise aus der Mannschaft.