Link: www.focus.deWem bei gespielter Freude und Humor das Lachen dabei im Halse stecken bleibt, der kann sich damit trösten, dass er vielleicht gerade an einer Katastrophe vorbei geschrammt ist.
Denn ganz ungefährlich scheint ungebändigte Heiterkeit nicht zu sein. Da schüttelt, krümmt oder biegt es den Körper vor Lachen. Wir können sogar bersten vor Lachen, uns krank- oder sogar totlachen.
Lachen in der Öffentlichkeit galt früher als Ausdruck lockeren Lebenswandels. Lachende Frauen scheinen Männern noch heute nicht geheuer. Alles Weibliche „kichert“ oder „gackert“.
Abfällig gemeinte Bemerkungen, die den Verdacht keimen lassen, dass sich dahinter Unsicherheiten oder gar Angst verbergen.
Die Geschichte des Lachens kennt deshalb auch düstere Kapitel. Im Mittelalter sollten Lachverbote und Kontrollen verhindern, dass Bürger sich ins Fäustchen lachten. Tatkräftige Unterstützung erhielten Kaiser und Könige dabei von der Kirche. Dort galt Lachen lange als schädlich für Gläubige. Christus habe nie gelacht, meinte zum Beispiel der Kirchenvater Johannes Chrysostomos, und die Schrift von Aristoteles „Über das Lachen“, in der er das Lachen als etwas typisch Menschliches verteidigte, galt als Gefahr fürs Ordensleben.