Das Leben mit Humor nehmen

Ja, doch über Kritiker gerieten wir in die Möglichkeitsfrage des Humors.

Nun, ich brauche keinen Beweis, dass es möglich ist ;)
Und wie gesagt, ich muss es nicht wollen, da würde ich mich ja fast dazu zwingen.

Gute Nacht und keep on smilin'.

Schlaf gut...ich geh auch mal pennen.

chevron,

mir kommen echgt die Tränen. Ich bin sonst keine Weichflöte, aber ich habe auch ähnliche Umstände zu bewältigen.
Meine Mutter Ruacht wie ein Schlot. Sie ist 50, und hustet nur noch. Ist aber nicht von ihrer Tour abzubringen.
Denke mir immer, ist doch Dein Leben, musst ja wissen was Du treibst.
Aber es tut trotzdem irgendwie weh.

Siht! Wie mans macht...ist trotzdem nix zu wollen!!

Ich habe erst kürzlich den Sterbeprozess meiner Mutter in unserem Hause begleitet. Wir alle wussten, was kommen würde und ich hatte ihr versprochen, dass sie bei uns bleiben könne. So eine Rund-um-die-Uhr-Pflege ist für alle strapaziös, obwohl (oder weil?) man weiss, wie es enden wird.
Und da finde ich es sinnvoller, Unausweichliches und Unerträgliches mit einer soliden Dosis Humor zu nehmen.

Wenn einen das Leben hart angefasst hat, ja, und das hat es, dann lernt man, dass Jammern und Wehklagen nichts ändert, nichts verbessert. Gut, das tut Lachen auch nicht - aber es ist trotzdem für alle Beteiligten angenehmer.

Das Leben in die Hand nehmen, dem Teufel ins Gesicht spucken und den Tod auslachen. Am Ende holt er uns sowieso.

@Doors:

:) Prinzipiell gebe ich Dir recht aber:

Doors schrieb:Das Leben in die Hand nehmen, dem Teufel ins Gesicht spucken und den Tod auslachen. Am Ende holt er uns sowieso.

Sehe ich anders.
Wer das Leben umarmt, muss auch Tod und Teufel freundlich begrüßen, denn sie sind Bestandteil des Lebens.
Ja ich bin freundlich zum Widersacher, denn wie Du selbst sagst

Doors schrieb:Wenn einen das Leben hart angefasst hat, ja, und das hat es, dann lernt man, dass Jammern und Wehklagen nichts ändert, nichts verbessert.

und ebenso wie Jammern und Wehklagen nichts ändern, ändern Vorwürfe und Feindseligkeiten nichts.

Das heißt nicht, dass ich wenn mich jemand schlägt, die andere Wange hinhalte, sondern, dass der beste Freundschaftsdienst, den man seinem Feind erweisen kann, ist, ihm seine Würdigkeit als Feind zu zeigen und ihm die Ehre zu erweisen ihm ein ebenso würdiger Gegner zu sein.
Mein Widersacher ist mir ein lieberer Freund, als alle Heuchler, die mir nach dem Mund reden.

In dem ich das Leben mit Humor nehme, nehme ich dem Teufel die Macht mich zu verführen, denn ich muss ihn und seine Einflüsterungen nicht ernst nehmen...aber ihn auszulachen wäre falsch, denn damit disqualifiziere ich mich nur selbst. Der Teufel verdient den gleichen Respekt wie alle Geschöpfe in Gottes weiter Flur.
Wer den Teufel zum Freund hat, muss sich vor seinen Anfeindungen nicht mehr fürchten und der Teufel, ja, er akzeptiert eher wenn einer seiner Freunde nicht auf seinen Wegen wandelt als des Teufels Widersacher ;)

So, soviel in Metaphern der jüdisch-christlich-islamischen Glaubensvorstellungen.
Wir wissen denke ich, den Teufel gibt es als solchen nicht :D

@Doors:

Dem Tod sollte man ebenfalls mit Respekt begegnen, denn das letzte was die widerfährt wird dein Ende sein und das ist ein Teil von Dir.

Den Tod respektieren ist endgültiger Selbstrespekt.

"Entweder man meistert das Leben lachend oder garnicht" (chin. Sprichwort)

Ich halte ja den Tod für prinzipiell nichts schlimmes. Eher eine At befreiung und eine interessante erfahrung. Was wohl nach dem Leben kommt?

ralf1986 schrieb:Was wohl nach dem Leben kommt?

Das ist zwar Thema eines anderen Threads, aber werde mal meine Meinung so kurz wie möglich hier wieder geben.

Alles was man allen ernstes behaupten kann ist:

Nach dem Tod kommt...
das Nicht-Leben

;)

Philosophisch gesehen könnte auch das Angebliche Leben das Nicht-Leben sein und erst nach dem Tod kommt das Leben-Leben!

mein vater hat schon ein beträchtliches alter erricht, er war immer topfit und ging sehr oft und sehr lange spazieren, er kochte und backte als meine mutter noch lebte und schmiss den haushauthalt, er gab uns kindern immer halt...
und nun ist es so, er bekam wasser in den beinen und schnappte immer mehr nach luft, nichteinmal sein arzt stellte fest das er anfang des jahres einen leichten herzinfarkt hatte.
erst jetzt kurz vor meinem geburtstag drängte meine schwester die krankenschwester ist drauf das er zum röntgen und zu einen anderen arzt müsse.
diagnose, wasser in der lunge, ein verschluderter kleiner herzinfarkt und das die herzklappen nicht mehr vollständig schließen.
er ist schlagartig in sich zusammengebrochen, ist nur noch schlapp und ringt mit der luft.
ich habe sehr große angst.

ich bin ein mensch der versucht dinge bei sich selber zu verdrängen und sie mit lachen und witzen zu überdecken, aber es fällt mir bei meinem vater sehr schwer, da er auch sehr eigenartig geworden ist und nur noch rumeckert.
mir ist mehr zum weinen, aber ich darf und werde es nicht vor ihn tun, da er darunter leiden würde.
aber irgendwie kann ich mein leben eben nicht mehr mit humor nehmen, ich bin leider oft traurig und bin froh, hier und im realen leben freunde zu haben mit denen ich mich darüber unterhalten kann.
oft bekomme ich zu hören, ich sei zu sensibel, aber wenn seit 3 jahren nur noch alles ins negative verläuft fängt man an das leben von einer sehr ernsten seite zu betrachten.

ich freue mich wenn es freunde und user schaffen mich zum lachen zu bringen und ich für eine gewisse zeit, all das traurige vergesse, aber kaum das ich wieder alleine bin, fängt es wieder an zu rattern.
"nein, man kann das leben nur mit humor geniessen, wenn alles okay ist"

Es gibt einfach Situationen im Leben, die sind nicht zum Witze machen und manchmal kann und will man das auch garnicht...

Hesher schrieb:Es gibt einfach Situationen im Leben, die sind nicht zum Witze machen und manchmal kann und will man das auch garnicht

stimmt...und manchmal sollte man das auch gar nicht.
Aber zwischen Witze machen und etwas mit Humor nehmen besteht ein Unterschied.
Witze macht man. Humor ist der Modus in dem dies geschieht und der ist immer abhängig von der Person die ihn hat...Taktgefühl, Assoziationsfähigkeit, Allgemeinbildung etc. spielen eine große Rolle dabei ob der Humor den jemand hat in der entsprechenden Situation wirklich lustig ist, nur amüsiert oder ein müdes Lächeln hervor bringt.

@kayleigh:

Nein, Du bist nicht zu sensibel!
Die Situation in der Du Dich befindest ist eine sehr schwere und Schwermut ist da die natürliche Reaktion. Das muss muss man einfach mal feststellen. Schwere Situationen ziehen runter.
Jedoch stellst Du selbst fest welch heilenden Einfluß das Lachen auf Dich hat, wenn andere Dich zum Lachen bringen.
Sich selbst zum Lachen zu bringen ist demnach sozusagen Selbstheilung...doch dafür braucht es Kraft.

Über dies sagst Du ja selbst, Du nutzt das Lachen um die Dinge zu überdecken.
Ohne Dir zu nahe treten zu wollen bezweifel ich ob das so heilend sein kann, denn die Probleme, die Dich betrüben, sind welche mit denen Du Dich auseinandersetzen musst, weil man Betrübendes und Erstarrtes zwar mit Humor auflichten und auflockern kann, aber man kann seine Probleme leider nicht weg lachen. Es geht mir nicht darum die Probleme mit Humor zu verzerren, sondern darum sie in ein anderes Licht zu rücken.

kayleigh schrieb:nein, man kann das leben nur mit humor geniessen, wenn alles okay ist

Okay ist immer relativ...Okay selbst ist schon ein relativierender Begriff.
Frage:"Wie geht es Dir?"
Antwort: "Okay"
Okay ist keine eindeutige Antwort, es ist so ein zwischendrin, was wenn man es ernst meint absolut in Ordnung ist. Jedoch ist okay oft eine Befindlichkeit, die sich die Leute andichten, wenn sie sich nicht eingestehen wollen, dass es ihnen scheiße geht.

Wenn mich jemand fragt wie es mir geht, sage ich ganz deutlich "Mir geht es scheiße, aber davon lasse ich mich nicht unterkriegen.". Ich halte sowieso nicht viel von Smalltalk und wer solches bei mir sucht, wird durch diese Antwort entweder abgeschreckt oder einfach gleich von dieser Tatsache in Kenntnis gesetzt.
Doch selbst wenn es mir scheiße geht, wieso sollte ich mich darauf verlassen, dass Andere mich zum lachen bringen und ich dadurch an der heilenden Wirkung des Lachens Anteil habe? Darauf kann ich mich leider gar nicht verlassen :(
Was wenn es meinen Freunden ebenso scheiße geht wie mir?
Da verlasse ich mich lieber auf mich und lache wann immer es möglich ist aus mir heraus...über Dinge, Situationen oder mich selbst :)

Ein Gleichnis:

Die Finsternis, braucht Licht, um Finsternis zu sein.
Licht, braucht Finsternis, um Licht zu sein
Aber wir, wir sind Finsternis und Licht und es ist sehr viel heilsamer als Finsternis vom Licht zu trinken, als Licht zu sein und in der Finsternis unterzugehen.
Ich will nicht der strahlende Stern sein, der der finsteren Seele Licht spendet.
Lieber bin ich die Finstere Seele, die für sich und seinesgleichen Sternchen zum trinken findet. Diese Sternchen sind in den seltensten Fällen andere Menschen, sondern funkelnde Edelsteinchen auf dem steinigen Grat des Lebens.

Ein Sprichwort sagt auch:

Wenn Dir die Scheiße bis zum Halse steht, wäre es es bescheuert den Kopf hängen zulassen :D

Mein Sprichwort:

Wenn dir die Scheiße bis zum Halse steht, du einen Darmverschlusshast, junger Padawan!

@chevron
wenn es einen öfter nicht so gut geht, dann will man das auch irgendwann nicht mehr sagen, denn meistens ist es mitleid und das kann ich z.b nicht gebrauchen.
und gute freunde wissen das es auch wenn es einen nicht so gut geht, es einen tritt in den hintern gebraucht um sich nicht hängen zu lassen.

ist es nicht so, dass man menschen die einen besonders gut kennen eh nichts vormachen kann wie es einen geht?
bei mir wird es ganz schnell festgestellt, weil ich mich nicht sehr gut verstellen kann.


humor kann einen meistens (oft) ablenken, aber die realität ist sofort wieder da wenn man alleine ist oder jemanden sieht, in diesem falle mein vater, da passt bei mir auch das sprichwort: "humor ist, wenn man trotzdem lacht" nicht. :|

einige sagen schon zu mir, was ist los, warum lachst du nicht mehr soviel wie früher, warum ist deine stimme so lau geworden.
ich mag nicht jeden mit meinen problemen behelligen und sage dann auch des öfteren mir geht es gut.
viele fragen wie geht es dir, nur wieviele wollen es wirklich wissen?
ich habe eine ganze zeit den leuten die das fragten geantwortet, "willst du das wirklich wissen"?
meistens wurde dann gesagt aber natürlich, aber man merkt ( ich zumindestens) wenn es nicht ehrlich ist.

also laßt uns lachen, auch wenn uns mal zum heulen ist, beides ist wichtig.

ich habe auch noch ein sprichwort:

selbst wenn du den kopf in den sand steckst, dein arsch (sorry) guckt immer noch raus. ;)

Grad die Bestätigung gekriegt:
1 ganzes Schuljahr hab ich ca 4 Std mindestens am Tag gelernt, mich kaum noch mit meinenLeuten getroffen und sogar an den Wochenenden und in den Ferien durchgearbeitet. Alles umsonst, werde nicht versetzt -.- 3 5en, der Rest 2en und 3en. Verrät mir mal jemand den Trick mit dem Humor? -.- :>