Organtransplantationen und die Seele des Menschen

Buddel, es ist zwar hier nicht Thema, aber meinst Du wirklich, dass der menschliche Körper zum Ersatzteillager dienen sollte nach dem Tod?

Und dadurch ein würdiger Sterbeprozess verhindert wird!?

Das Sterben gehört zum Leben dazu, und beides sollte doch möglichst in Würde vonstatten gehen. :)

chiby,
niemand wird (offiziell) entleibt.
wenn dein junger körper,
der sicher viele begehrenswerte (weil jung) transplantationsobjekte enthält
unverhofft zu tode kommen sollte,
was glaubst du,
wie lange sich deine seele dann noch im zerstörten körper aufhält ?
bis er ein christliches begräbnis hat ?

wenn es eine seele gibt,
löst sie sich im augenblick des todes,
es gibt keinen grund
körperliche unversehrtheit einzufordern
(das wäre ja auch eine katastrophe für die millionen religionskrieger)

buddel

elfenpfad,
ich sehe absolut keinen zusammenhang zwischen sterben in würde und organspendebereitschaft

buddel

Natürlich wird auch bei einem Unfall, im Kriegsgeschehen usw. der Sterbeprozess leider aprupt unterbrochen.

Aber man kann doch wenigstens im Normalfall dafür sorgen, dass es in Ruhe und Würde geschieht :)

@nin
Hier wird eben "sterben" als längerer Prozess betrachtet und dieser Zeitraum sollte respektiert werden.

Aus buddhistischer Sicht kann man lange nach einer Seele suchen,in einem drin,unterm Tisch,der Kommode,man wird nichts finden.
Da ist nur Geist,und der freut sich das noch brauchbare Teile eines nutzlos gewordenen Werkzeugs gebraucht werden.
Es sind doch die Leute die einen Spenderausweis haben die man auf Verwertbares ausweidet,eigentlich sollte es umgekehrt sein,ein Nichtspendeausweis sollte die Garantie für jene sein die egomässig als Ganzes kremiert oder begraben werden wollen.
Ansonsten ist das Gerede von Frau Pastorin rein spekulativ,wenn das Todesrasseln einsetzt ist Finito

Owoco,Leben ist auch ein Prozess,und dem gilt es Vorrang zu verleihen

@ nin

buddel schrieb:wenn es eine seele gibt,
löst sie sich im augenblick des todes,

Ja WENN es denn so wäre!
Ein so schnelles Loslösen ist nur jenen vergönnt, die schon zu Lebzeiten sehr rein und voller Egoaufgabe mit der geistigen Ausrichtung nach "oben" lebten, was schätzt du, wieviele dieser Exemplare es aber auf der Welt gibt?!

Die Menschen ändern sich nach dem Tod nicht sofort, sondern hängen ihren alten Trieben und Gewohnheiten genauso weiterhin nach, und wenn diese Triebe vorwiegend auf irdisches ausgerichtet waren, bleibt die Seele unumgänglich in der Erdensphäre hängen, bis sie sich nach langem Selbsterkenntnisprozeß ihres Verhaltens bewußt wird.

Es ist reinste Utopie anzunehmen, jeder Sterbende würde seelig davonflattern...


Dem Seelenkörper werden keine "Organe" fehlen, aber er erlebt bewußt(!) die dem Körper zugefügten Schmerzen mit - durch die noch vorhandene Verbindung zu eben seinem Körper. Ich denke, das dies ein Themengebiet ist, das bei ganzheitlicher Betrachtung einen enormen Alptraum aufdecken könnte, nur daß sich die Toten bei kaum jemandem verständlich machen können und diesem Prozedere hilflos ausgesetzt sind. Mich gruselt davor...

Ist wohl vergleichbar innerhalb der OP-Narkose aufzuwachen, paralysiert zu sein, aber alles mitzuempfinden.

So einseitig war es von mir nicht gemeint, Warhead.

Warhead schrieb:Owoco,Leben ist auch ein Prozess,und dem gilt es Vorrang zu verleihen

Genau darum geht es ja hier.
Was, wenn unsere Definition von "Leben" viel zu eng gefaßt ist?
Sie dürfte nicht ihre Grenzen am irdischen Tod ausmachen.

Ich bin während meiner Rückenoperation aufgewacht,ich hatte keine Schmerzen,paralysiert war ich auch nicht,aber der Anästhesist war der erste der sein Fett weg bekam."Ich hab dem Arschloch doch gesagt er soll kein Fentanyl nehmen" hab ich gemurmelt,dann hat den Penner die Panik erfasst und er hat beim Schläuchezerren zwei Schneidezähne abgebrochen,dafür hab ich ihm Monate später ein blaues Auge verpasst.

Auch hier die zwei Seiten der Medaille, einerseits rettet die Organtrasplantation Leben, nämlich das des Empfängers, andererseits kann es passieren das auch Leben fahrlässig verkürzt wird, nämlich das des Spenders. Für und Wider sind also immer Ansichtssache, je nach Standpunkt des Betrachters.

Wann der point of no return für die Seele erreicht ist kann ich nicht beurteilen, denke aber, wenn man den Nahtoderlebnissen bestimmter Leute glauben darf, dass der Trennungsprozess bereits vor dem Hirntod einsetzt.

Für mich persönlich würde ich aus heutiger Sicht diesen Trennungsprozess, einmal in Gang gesetzt, bei mir nicht unterbrechen wollen, da durchaus die Chance besteht bei einer "Wiederbeseelung" in einen Zustand des Wachkomas zu geraten, der sich über Jahre hinziehen kann und absolute Hilf- und Kommunikationslosigkeit für den Betroffenen bedeutet. Eine Patientenverfügung ist deshalb aus meiner Sicht durchaus empfehlenswert.

Gruß greenkeeper

@ Warhead

Puuh, dann hast du aber Glück gehabt, das ist nämlich mein persönlicher Alptraum, und es gibt Menschen die diesen durchlebten ....



@ greenkeeper

greenkeeper schrieb:Für mich persönlich würde ich aus heutiger Sicht diesen Trennungsprozess, einmal in Gang gesetzt, bei mir nicht unterbrechen wollen,

Ich glaube das würde ich bei mir auch so gehandhabt haben wollen *hmm*

Also echt: Was sind das für Probleme?
"Was ist das für ein Sterben?"
Danach ist man tot und noch ein bischen länger warten zu müssen ist doch wohl nicht so schlimm, wenn man dadurch anderen Menschen ein Leben schenken kann.

@Sidhe
Die Vollnakose ist etwas das auf dem Konzept der Nerven bahnen beruht.
Wenn Vollnakose den Schmerz verhindern soll, warum tut es ein Hirntod dann nicht, die Entgueltige Lahmlegung der Nervenzellen?

Eine Vollnakose ist nichts geistiges sonden einfach eine Chemikalie die die das Bewusssein Ausschaltet indem sie bei den Synapse die Informationsverarbeitung unterdrueckt, was soll das fuer einen Sinn machen wenn der zu unterdrueckende Prozess einfach nicht mehr stattfindet?

@ JPhys

Es geht doch gar nicht um körperliche Schmerzen, sondern darum, daß auch der Astralleib ein Schmerzempfinden hat, welches während der Organentnahme noch funktioniert. Darum ja mein Hinweis, daß eine Narkose leider wenig bringen würde.

@Sidhe

Ich habe es im engsten Familienkreis erlebt, wie jemand ins Leben zurückgeholt wurde, der eigentlich schon "tod" war und der danach noch 9 Monate "lebte".
Seit dem ist das mein schlimmster Alptraum.

Gruß greenkeeper

@ wuwei

wuwei schrieb:Also echt: Was sind das für Probleme?
"Was ist das für ein Sterben?"
Danach ist man tot und noch ein bischen länger warten zu müssen ist doch wohl nicht so schlimm, wenn man dadurch anderen Menschen ein Leben schenken kann.

Nehmen wir an, du hättest ein Kind, vielleicht auch schon ein erwachsenes, das leider sterben würde -- reine Fiktion, aber, könntest du es nach Lesen dieses Interviews und den darin angezeigten Möglichkeiten vollkommen ruhig zu einer Organspende zulassen?
Wäre für mich wie jemanden auf die Schlachtbank zu führen, um es mal krass auszudrücken.

Ja klar könnte ich das. Ich weiss doch, wie viel gutes ich damit tue und weiss, dass eine gute Seele diese Entscheidung für sich selbst getroffen hätte.

Um gutes zu tun muss man die eigene Psyche meistens überwinden!