Leben wir nur um zu arbeiten?

Ich kriege nicht mal meine Hausfrauenpflichten auf die Reihe. Mir fehlt die Arbeit nicht so sehr, dafür hatte ich zu oft psychischen Stress.
Vielleicht würde es mir gut tun etwas zu machen für's Selbstbewußtsein und für's Portemonnaie, aber mich schreckt die Pflicht eher total ab.
Ich hatte schon immer Probleme mit der Arbeit. 1. Das morgendliche Aufstehen war immer fürchterlich und Pünktlichkeit nie eine meiner Stärken, wenn ich denn überhaupt eine habe.
Ich hatte die meiste Zeit meines Lebens keinen Partner. Auf mich hat zu Hause nie jemand gewartet, wenn ich von der Arbeit kam und ich empfand die Zeit, die ich hatte immer als zu kurz. Habe meist bis nach Mitternacht ferngesehen und war morgens dementsprechend kaputt. Ich dachte aber immer, daß ich ja sonst nichts vom Leben habe, wenn ich auch noch früh schlafen gehe.
Und um dann nach der Arbeit nicht gleich nach Hause zu gehen, wurde eingekauft. Das war dann eigentlich meine Abwechslung und das was ich mir gönnte.
Dann fühle ich mich jetzt wohler mit meinen Stubentigern zu Hause, weniger Geld, aber ohne Druck.

ich schliesse mich da Doors an. Ich brauche auch meine Aufgabe...sonst würde ich echt nen Rappel bekommen.

da habe ich auch noch Einen...

"Der Mensch ist auf der Welt um nicht glücklich zu sein, sondern um seine Pflicht zu tun:)!" Karl Marx

Hört sich vielleicht im ersten Moment krass an...ist es aber nicht.

sollte heissen....der Mensch ist nicht auf der Welt um glücklich zu sein...Sorry

Hornisse schrieb:"Der Mensch ist auf der Welt um nicht glücklich zu sein, sondern um seine Pflicht zu tun!" Karl Marx

Da muss ich dem Herrn Marx aber wiedersprechen.
Wenn wir unsere Pflichten mal wirklich erkannt hätten, dann könnten wir glücklich sein!

wir sind aber nunmal nicht perfekt:)....

Mir geht es auch oft besser, wenn ich mich beschäftige, wenn mir beispielsweise viel durch den Kopf geht. Dann kann man sich besser von trüben und negativen Gedanken ablenken. Dazu fehlt mir momentan auch die Motivation.
Ich war schon immer ein ziemlich angstbehafteter Mensch und habe mir immer recht wenig zugetraut, deshalb hatte ich wohl auch immer etwas mehr Schwierigkeiten im Berufsleben. Ich könnte es mir wirklich fast nur noch in einer sozialen Einrichtung vorstellen, aber wahrscheinlich wäre ich dann diejenige, die sich darüber aufregen würde, wie unproduktiv manches ist. Wenn ich etwas mache, dann versuche ich es auch gründlich und gut zu tun.

Bei mir kommt vielleicht noch erschwerend hinzu, daß ich einen Beruf hatte, der damals wirklich das letzte war, was ich machen wollte. Mir blieb dann doch nichts anderes übrig. Meine Schulkollegen hatten wohl meistenteils schon ein Jahr vor mir Lehrstellen gefunden. Was ich gern geworden wäre hat nicht geklappt.
Ich hatte dann noch die Wahl Anstreicher zu werden, daß hätte ich auch lieber gemacht als einen Bürojob, aber meine Eltern waren dagegen.
Hätte ich das mal getan, dann könnte ich jetzt wenigstens meine Wohnung allein renovieren.
Früher stand über den KZ's Arbeit macht frei. In diesem Zusammenhang wohl recht menschenverachtend. Es stimmt aber schon, ohne wird man nicht überleben können.
Nur heute bist du, wenn du arbeit hast nicht nur nicht frei, sondern du kannst von den paar Kröten die du nach Hause bringst nicht mal existieren, wenn Vater Staat nicht noch etwas draufpacken würde.

Hornisse schrieb:wir sind aber nunmal nicht perfekt....

*autsch* naja, was nich is - kann ja noch werden :)

Maat schrieb:Ich könnte es mir wirklich fast nur noch in einer sozialen Einrichtung vorstellen, aber wahrscheinlich wäre ich dann diejenige, die sich darüber aufregen würde, wie unproduktiv manches ist. Wenn ich etwas mache, dann versuche ich es auch gründlich und gut zu tun.

Das wäre schon mal sinnvoller als so manch andere Tätigkeit! Das Problem ist halt, das, wenn man Verbesserungsvorschläge hat, oft auf taube Ohren stößt - gegen imaginäre Wände rennt. Das ist schonmal eine grosse Pflicht des Menschen, solche Abarten abzuschaffen.

MiDNiGhT2x

man könnte lange diskutieren:)...

Konstruktive Diskussionen sind ja auch schön und gut, wenn sich daraus auch noch konstruktives Handeln ergeben würde, wäre man schon nah dran perfect zu sein!

nein wir arbeiten um zu "leben"
wen man dass leben nennen darf.

In der DDR hatten die Menschen genug Geld, aber nichts was sie sofort kaufen konnten. Die Auslagen in den Schaufentern waren wohl nicht so voll und bunt und überfüllt.
Unsere Schaufenster sind voll und man könnte sich alles kaufen, was der Herz sich erträumt, könnte man es denn kaufen. Aber viele können sich nur noch an den überfüllten Schaufenstern die Nasen platt drücken. Kaufen? Niente. Kein Bares.
Wie sagte schon pretty woman "nur Bares ist Wahres".

Also ich arbeite gern, hab nach langem Suchen auch den passenden Job für mich gefunden. Was nicht leicht war, das geb ich zu. Und jetzt kann ich davon auch noch gut leben.

was der Herz sich erträumt...
oha sollte natürlich das Herz heißen und nicht etwa der Herr oder Herr Hartz
Olé olé wir fahr'n in'n Puff nach ...

Barcelona!

Olè!!!

Natürlich leben wir, um zu arbeiten. Ausser man hat das Los gezogen und wurde in eine reiche Familie geboren oder kam durch andere Umstände an viel Geld, dass er nicht arbeiten muss.

Die Arbeit macht die meisten Leute krank. Morgens steht man auf und denkt erstmal, wie scheisse es ist, so früh aufzustehen und zur tollen Arbeit zu gehen auf der man 100 Fressen sieht, die man nicht sehen will, wo man doch eigentlich noch paar Stunden im schönen und kuscheligen Bett liegen könnte. Die Zeit zum Nachdenken über den Zustand der Gesellschaft geht dabei auch flöten. In dieser Gesellschaft braucht man keine Leute die nachdenken, sondern Leute die kuschen. Lieber schön arbeiten und arbeiten und den Mund halten und brav die Steuern zahlen und am besten den Hungerslohn, den man bekommt, noch für Alkohol und Tabak ausgeben. Wenn man es dann schafft 67 Jahre alt zu werden, dann darf man endlich in die Rente. Dann ist man oft alt und oft krank und nicht mehr jung und aktiv und man kriegt eingeredet, dass man 100 Pillen fressen muss, damit man überlebt (Der Pharmaindustrie sei dank) Ja, und wahrscheinlich gibt es bis dahin keine Renter mehr. Man hat dann all die Jahre mit dem Gedanken gearbeitet, dass man es wenigstens für seine tolle Rente tut und am Ende heisst es, dass man nichts mehr bekommt. Jeder soll ehrlich sein und mir sagen, ob er daran seine Zukunft sieht. Wir sind abhängig von dem scheiss Geld. Und wir leben, um Papier in den Taschen zu haben. Geholfen wird nur noch finanziell. Man spendet ein paar Euros und schon ist das Gewissen bereinigt. In was für einer kranken Welt leben wir nur?!

Ich habe das Glück, dass ich derzeit eine Arbeit habe, die mich zwar nicht erfüllt, aber mir wenigstens nicht zuviel Kummer bereitet. Das Geld könnte aber auch mehr sein. Jeden 2. Samstag geh ich auch noch manchmal arbeiten, um mir Geld nebenbei zu verdienen.

Das schöne ist, das mich meine Arbeit sowieso manchmal in diese Gegend führt muss deswegen nicht mal extra fahren. Ole, Ole!!

Die VW Stroßtruppe ist wahrscheinlich auch geflogen.
Olé olé wir fliegen in'n Puff nach de Janeiro. Olé Olé!