@mvb""Leid bedingt sich selbst und eben darin sah der Buddha den tieferen Sinn von Leid. "
Wenn also Leid seine eigene Bedingung ist, Leid als die drei Faktoren Gier, Hass und Verblendung, dann dient der Achtfache Pfad der Übung des Transformierens von Gier, Hass und Verblendung. Wenn diese Faktoren nicht mehr sind, ist kein Leid existent. Wir lernen anhand des Leids seine tiefere Natur und erkennen, dass das, was unser Leid ist, eine Sicht der Dinge ist, welche man ändern kann. Aber daraus wird nur etwas, wenn es im Einklang mit Mitgefühl passiert. Ansonsten geht es in die Hose.
'also'? Dass Leid sich selbst bedinge, ist die Sicht des Schreibers, nicht meine und vielleicht nicht einmal die Buddhas, aber so gut kannten wir uns ja nicht ... Wenn jemand Faktoren glaubt aufzählen zu können, ist er für mich schon unglaubwürdig geworden. Klingt wie die kitschigen Marketingsprüche der Amis.
"Wir lernen anhand des Leids seine tiefere Natur und erkennen, dass das, was unser Leid ist, eine Sicht der Dinge ist, welche man ändern kann."
Das kannst du nur, indem du dir einredest, dass du nicht mehr unter den gegebenen Bedingungen leidest, denn die Ursachen bleiben ja bestehen, insbesondere, wenn sie außerhalb des Einflussbereichs der betroffenen Person liegen.
"Soweit zum Zitat. Nun meine Fragen:
1.: Was ist denn Deines Wissens nach "... der Unterschied zwischen Sinn und Zweck (in diesem Fall Selbstzweck)", und vor allem was ist Selbstzweck?"
Der Sinn (nicht in der billigen Bedeutung als Synonym für Zweck, sondern im Sinne von tieferer Sinn) wird gegeben, muss also mit dem schlichten Zweck (Funktion) nicht übereinstimmen.
"2.: Was hat dieser Sinn und Zweck mit meinem Zitat zu tun?
Dieses Zitat stammt aus einem Text - vielleicht findest Du dort genauere Informationen:
http://fetterengel.de/subdomain/buddhismus/boisse/Es_gibt_keinen_Weg_zum_Glueck.html"
Dein Zitat? Ich glaube, es war noch ein Poet, der es gebracht hat. "Leid bedingt sich selbst und eben darin sah der Buddha den tieferen Sinn von Leid." bedeutet meiner Ansicht nach, dass das Leid selbst oder eine externe Instanz das Leid dahingehend ins Leben gerufen und konzipiert habe, dass es einen Zweck erfüllt. Dies ist meines Erachtens eben nicht der Fall. Das klingt für mich ebenso falsch wie: Der Sinn von Verkehrsunfällen liegt darin, dem Menschen zu zeigen, dass er langsamer fahren solle. Das ist bestenfalls die Wirkung, die sie erzielen.
Leid bedingt sich zudem meiner Meinung nach auch nicht selbst, sondern wird vom Festhalten am subjektiven Sollzustand bei Abweichen vom Istzustand bedingt. Aber das Ziel kann ja nicht sein, sich einzureden oder es gar zu schaffen, kein Soll mehr anzustreben, nur um nicht vom Istzustand enttäuscht zu sein. Man sollte besser lernen, mit großen Abweichungen würdig umzugehen, statt sein eigenes Ich zu unterdrücken.