@buddelDas trifft mich aber ungemein
:D Bekommt man Bonuspunkte, wenn du nicht enttäuscht bist? Dann werde ich natürlich gleich meine Meinung ändern, denn du bist ja offenbar der Maßstab
:D@luciaNett, dass du so ausführlich so Privates geschrieben hast.
Ja, ich kenne das Vorurteil gegenüber Psychologen. Ich kenne nur zwei, auch ohne jemals ihre Dienste in Anspruch genommen zu haben. Sie machen auch einen seltsamen Eindruck, vielleicht muss man ein bisschen krank sein, um Kranke zu verstehen
:| Aber es gibt auch viele Leute, denen schon geholfen wurde, es gibt also bestimmt auch gute.
In meiner Kindheit gab es zwar keine Vergewaltigung, aber mein Vater war ein cholerischer Säufer, die entsprechenden Szenen kannst du dir vielleicht ausmalen. Und was soll ich sagen, aus heutiger Sicht habe ich ihm auch vergeben, sein Vater war auch schon Säufer, es hat sich sozusagen "vererbt", nicht genetisch natürlich. Rückblickend tut er mir nur leid, er war ein dummer, schwacher, einfacher, kleiner Mann, was man als Kind natürlich noch nicht erkennt. Aber die anderen hatten wohl keinen Respekt vor ihm und er ließ es an seiner Familie aus, die einzigen, die von ihm abhingen. Ich denke mir, er konnte nichts dafür, er musste sich so verhalten, wie er sich verhielt. Ich selbst habe ihn gründlich studiert und mir zum Ziel gesetzt, das Gegenteil von ihm zu werden, und ich habe es geschafft, vermutlich habe ich in meinem ganzen Leben noch keinen Liter Alkohol getrunken und selbst das ist schon Jahrzehnte her. Ich mochte ihn noch nie, auch heute nicht, weshalb ich auch froh bin, ihn und die gesamte Stadt, in der ich aufwuchs, dank meines Wohnsitzes in Portugal nicht mehr zu sehen. Er ist für mich ein Fremder, und das ist auch gut so. Seine Bestrafung ist wohl, dass er heute Kontakt sucht und ich nicht mehr verfügbar bin. Er hat sich sozusagen selbst bestraft.
Ich sehe es auch so, dass das Vergeben vor allem mir selbst dienen musste, damit ich mit diesem Kapitel abschließen und mein eigenes Leben unbelastet beginnen konnte.
Ich glaube nicht an Wiedergeburt, meiner Ansicht nach ist dieses mein eiziges Leben, das ich je hatte und haben werde. Deshalb kann ich mit deiner Kettentheorie nichts anfangen, klingt nach Karma etc. Aber das ist ja Ansichtssache
:) Früher war ich lange Zeit Buddhist und hätte dir natürlich zugestimmt. Ich habe also keinerlei Ziel, irgendwelche Menschen lieben zu müssen, weder Verwandte, noch sonst wen. Wenn es sich ergibt, gut, wenn nicht, auch egal. Es gibt bei mir keinen Verwandtschaftsbonus, keine Verpflichtung, Verwandte lieber mögen zu müssen als Fremde.