Trotz allem glaube ich immer noch,
daß die Menschen tief in ihrem Herzen gut sind...
Anne Frank
Ein Mensch vor dem ich wirklich den Hut ziehe.Bedrückend die Vorstellung, das es sich wiederholen könnte, die Massen sind immer noch leicht manipullierbar und die menschenverachtung in der ganzen Welt ist schrecklich.
das Buch und das Schiksal dieses tapferen Mädchens, verlangt mit immer wieder große Hochachtung und Respekt ab, es berührt mich immer wieder sehr tief.
Ein Name, der für so viele Namenlose steht die ihr Schicksal teilten....
https://www.youtube.com/watch?v=JBE4ebq0LFMEines der ergreifendsten literarischen Dokumente eines jüdischen Schicksals im „Dritten Reich“ ist das Tagebuch der Anne Frank (1929–1945), eigentlich Annelies Marie Frank. Das traurige Los des Mädchens, das sich zwei Jahre lang zusammen mit seiner Familie in einem Amsterdamer Hinterhaus vor den Nazis versteckte und schließlich doch im Konzentrationslager (KZ) ums Leben kam, rührte Millionen Herzen in aller Welt.
Annelies Marie Frank kam am 12. Juni 1929 als jüngste der zwei Töchter von Otto Frank (1889–1980) und seiner Frau Edith Frank (1900–1945), geborene Holländer, in Frankfurt am Main zur Welt. Ihr Vater arbeitete nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er zuletzt als Leutnant teilgenommen hatte, in der Frankfurter Bank seines Vaters. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland verließ die Familie im Sommer 1933 Frankfurt und zog nach Aachen.
Edith Frank blieb zunächst mit ihren Töchtern Anne und Margot (1926–1945) in ihrer Geburtsstadt Aachen bei ihrer Mutter. Otto Frank fuhr nach Amsterdam, wo er für die Opekta-Werke am 15. September 1933 eine Vertretung für den Einzelhandel mit dem Geliermittel Pektin errichtete. Im Dezember 1933 folgten Edith und Margot nach Amsterdam und im Februar 1934 Anne.
In Amsterdam besuchte Anne Frank ab 1934 den Kindergarten der Montessori-Schule und später die Schule selbst. Das sorglose Leben der Familie Frank endete im Mai 1940: Als die Niederlande von deutschen Truppen besetzt wurden, nahm dort der Druck auf die Juden zu.
Am 22. Oktober 1940 bestimmte eine für die besetzten niederländischen Gebiete verlassene deutsche Verordnung, alle Unternehmen, die ab 9. Mai 1940 ganz oder entscheidend jüdisches Eigentum waren, müssten bei der Wirtschaftsprüfstelle angemeldet werden. Otto Frank und seine Mitarbeiter ahnten, dass diese Verordnung nur ein erster Schritt zur vollständigen „Entjudung“ des niederländischen Wirtschaftslebens sein würde.
Einen Tag nach dieser Verordnung – am 23. Oktober 1940 – wurde auf Wunsch von Otto Frank vor einem Notar in Hilversum ein neues Unternehmen mit dem Namen „La Synthese AG“ gegründet. Als Direktor fungierte der niederländische Prokurist Victor Kugler, als Aufsichtsrat der Amsterdamer städtische Angestellte Jan Gies.
Nach den Sommerferien 1941 mussten die Schwestern Anne und Margot Frank in das „Jüdische Lyzeum“ mit ausschließlich jüdischen Lehrkräften und jüdischen Schülern wechseln. An ihrem 13. Geburtstag am 12. Juni 1942 erhielt Anne ein Tagebuch geschenkt, das sie von da ab führte. Als am 5. Juli 1942 die schriftliche Aufforderung kam, Margot Frank solle sich zu einem Transport zu melden, versteckte sich die Familie Frank ab 6. Juli 1942 in einem Hinterhaus der Amsterdamer Innenstadt.
Das Gebäude in der Prinsengracht 263, in dem sich außer der vierköpfigen Familie Frank auch die Familie des Geschäftspartners van Daan mit Sohn Peter und der Zahnarzt Düssel verbargen, gehörte zur Firma von Otto Frank, die dieser im Oktober 1940 in niederländische Hände übergeben hatte. Der Zugang zum Versteck der insgesamt acht Menschen wurde durch einen Aktenschrank getarnt.
Die bis zum 1. August 1944 vorgenommenen Eintragungen in Anne Franks Tagebuch dokumentieren die kindliche Lebenshoffnung sowie die Atmosphäre der Angst und des Ausgeliefertseins. Einmal schrieb sie, sie fühle sich wie ein Singvogel, dem man die Flügel beschnitten hat, und der im Dunkeln gegen die Stangen seines engen Käfigs anfliegt.
Am 4. August 1944 stöberte ein Polizeikommando unter Führung eines Wiener Polizeiinspektors das Versteck in dem Amsterdamer Hinterhaus auf. Alle dort Verborgenen und die niederländischen Unternehmensleiter, die das Untertauchen der Familie Frank ermöglicht hatten, wurden verhaftet.
Die acht jüdischen Gefangenen brachte man am Tag der Festnahme in eine Amsterdamer Haftanstalt und überführte sie am 8. August 1944 in das „Judendurchgangslager“ Westerbork. Am 3. September 1944 sind sie zusammen mit 1011 anderen Menschen zum polnischen Vernichtungslager Auschwitz (Oswiecim) deportiert worden. 258 Männer und 212 Frauen kamen ins Lager, die restlichen 549 Gefangenen wurden noch am Tag der Ankunft vergast.
Unmittelbar nach der Ankunft in Auschwitz erfolgte die Trennung der Gefangenen aus der Prinsengracht 263. Die Schwestern Anne und Margot Frank wurden Ende Oktober 1944 in das deutsche KZ Bergen-Belsen (Niedersachsen) gebracht. Ihre Mutter Edith Frank kam am 6. Januar 1945 im KZ Auschwitz um. Der Vater wurde am 27. Januar 1945 von der russischen Armee in Auschwitz befreit. Er war der einzige Überlebende der Familie Frank. Otto Frank lernte auf dem Rücktransport Elfriede („Fritzi“) Geiringer-Markovits kennen, die im Mai 1944 mit Ehemann, Sohn und Tochter nach Auschwitz deportiert worden war und dort den Gatten und Sohn verloren hatte.
Gegen Ende des Winters brach in Bergen-Belsen eine Typhus-Epidemie aus, bei der Tausende von Gefangenen ihr Leben verloren. Auch die geschwächten und erschöpften Schwestern Anne und Margot Frank fielen dem Typhus zum Opfer. Vermutlich Ende Februar oder Anfang März 1945 sind zuerst Margot und dann Anne gestorben.
Otto Frank lebte ab 3. Juni 1945 im inzwischen von den Deutschen befreiten Amsterdam. „Fritzi“ Geiringer-Markovits kam einige Wochen später dort an. Nach einiger Zeit haben sich beide wieder getroffen.
Die Helfer der Familie Frank, die nach deren Verhaftung zwischen alten Büchern und Zeitschriften das Tagebuch von Anne gefunden hatten, übergaben dieses ihrem Vater. Im Sommer 1947 wurde das Tagebuch unter dem Titel „Het Achterhuis. Dagboekbrieven van 12 juni 1942–1 augustus 1944“ („Das Hinterhaus. Tagebuchbriefe vom 12. Juni 1942 – 1. August 1944“) in niederländischer Sprache veröffentlicht.
1947 erhielt Otto Frank seinen alten Posten als Direktor der Firma in der Prinsengracht wieder. 1949 erlangte er die niederländische Staatsangehörigkeit. 1950 erschien die deutsche Übersetzung „Das Tagebuch der Anne Frank“. 1952 zog Otto Frank nach Birsfelden bei Basel (Schweiz), wo seine Mutter und eine Schwester wohnten. Im November 1953 heirateten Otto Frank und „Fritzi“ Geiringer-Markovits in der Schweiz.
„Das Tagebuch der Anne Frank“ wurde in etwa 60 Sprachen übersetzt und erreichte bis 1997 eine Weltauflage von etwa 25 Millionen Exemplaren. Es diente 1955 den amerikanischen Autoren Frances Goodrich und Albert Hackett als Grundlage für ein Bühnenstück und ist auch verfilmt worden. 1958 erschien das Buch „Anne Frank, Spur eines Kindes“ (1958) von Ernst Schnabel. Die „Anne-Frank-Stiftung“ in Amsterdam gab unter anderem die Bücher „Anne Frank 1929–1979“ (1979) und „Anne Frank“ (1993) von Ruud van der Rol und Rian Verhoeven heraus.
Die Honorare für die Buch-, Theater- und Filmrechte des Tagebuches wurden von Otto Frank für den von ihm gegründeten „Anne-Frank-Fonds“, der sich für Friedensförderung und Völkerverständigung einsetzt, gestiftet. Dagegen verwaltet die „Anne-Frank-Stiftung“ in Amsterdam das Haus an der Prinsengracht, in dem sich die Familie Frank einst versteckt hatte; es wird alljährlich von ungefähr 600000 Menschen besucht.
Mehrfach musste sich Otto Frank gegen Verleumdungen wehren, das Tagebuch sei gefälscht. Untersuchungen des niederländischen Justizministeriums, die 1986 abgeschlossen wurden, haben eindeutig ergeben, dass Anne Franks Tagebuch authentisch ist. Otto Frank starb am 19. August 1980 in Basel.
* Quelle Leseprobe aus der CD Superfrauen
Das Museum
http://www.tripwolf.com/de/guide/show/276797/Niederlande/Amsterdam/Anne-Frank-Huis (Archiv-Version vom 24.09.2008)