Ekelgrenze oder nicht

@Doors
bei dir im bett..

@empanadas

Nö, im Zivildienst, im Libanon, in Nicaragua und bei der Pflege meiner sterbenden Mutter.

@Doors
erstmal mein beileid.

Doors schrieb:im Libanon, in Nicaragua

wie bist du dahin gekommen? und was hast du da gemacht?

@feallai

Berichterstattung über Bürgerkriege.

@Doors
wow, das find ich mutig.

@feallai

Damals glaubte ich noch, mit dem geschriebenen Wort die Welt verändern zu können.

@Doors
schön wärs.
aber man sollte nicht aufgeben. vielleicht bringt es ja doch irgendwann mal was.
wie heißt es doch so schön: die feder ist mächtiger als das schwert.
oder so ähnlich ;)

@Doors
schon mal was von münchhausen syndrom gehört :D

hmm, meine ekelgrenze hat sich im laufe des lebens immer wieder verschoben.

wo es mir z.b. bei der ersten großzehnagelresektion fast den magen umgestülpt hat, haben wir uns später bei der elektrokautischen entfernung einer perianalen condylomata acuminata , darüber unterhalten, was wir uns zu mittag holen...

auch der umgang mit scheiße, hat sich im laufe des lebens gewandelt.... dank sohn und hund.

aber dafür find ich würmer sowas von ekelhaft...kreisch...

@Doors
Dir ist aber schon klar, dass Dich eine Gemeinde, wie letztens geschehen, durchaus zur freiwilligen Feuerwehr verpflichten kann, wenn das Personal fehlt? Ist irgendwo gesetzlich verankert.

@hsintru

Wo ist das gesetzlich verankert? Ich bitte um Fundstellennachweis. Danke.

@Doors
War vor kurzem ein Beitrag auf t-online. Eine Gemeinde hatte kein Personal mehr für die Feuerwehr. Um den Betrieb zu gewährleisten, wollte man die geeigneten Personen in der Gemeinde zwangsverpflichten. Ich werde nach den Quellen suchen.
de.wikipedia.org/wiki/Pflichtfeuerwehr

http://www.sueddeutsche.de/panorama/zwangsverpflichtung-in-rheinhessischer-gemeinde-unfreiwillige-feuerwehr-tiefenthal-1.1468127

@mae_thoranee
Snid sehr interessant, Deine medizinischen Begriffe. Kann aber kaum jemand was mit anfangen.:)

ich hätte es auch mit blumenkohlartigem geschwür am arsch beschreiben können, aber das war mir dann doch etwas zu heftig für die evtl. .zartbesaiteten.
:D

@mae_thoranee

Lol. Danke.

Ekelgrenzen sind wirklich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich habe z.B. Kinder, aber es hat mir nie etwas ausgemacht, ihnen die Windel zu wechseln, obwohl sie nach dem Abstillen manchmal schon ein beachtliches Aroma entwickelt haben. Vielleicht hat die Natur das so eingerichtet, dass Mütter die Stoffwechselprodukte ihrer Kinder ohne Würgereflex entsorgen können. Allerdings gibt es auch vereinzelt Mütter, die sich überwinden müssen, Kinderwindeln zu wechseln. Ich habe ja auch schon in der Pflege von Schwerstbehinderten gearbeitet und auch da habe ich mich an erstaunlich viel gewöhnt und bin mit so ziemlich ALLEN Körperflüsigkeiten und Ausscheidungen konfrontiert worden, die man sich vorstellen kann. Auch offene Wunden, Eiter, Krebsgeschwüre und so weiter auch mit der Geruchskomponente waren dabei. Da könnte auch die eine oder andere Apptetitanregende Geschichte erzählen. Klar, angenehm ist es nicht, aber ich habe die Arbeit mit den Menschen mit Behinderung sehr gerne gemocht und das Pflegerische habe ich halt mitgenommen. Aber bis das soweit war, musste ich schon die eine oder andere Ekelgrenze überwinden. Dann wars aber okay.
Leichen habe ich auch schon etliche gesehen, eine habe ich sogar mit gewaschen und umgezogen. Da stand ich zwar noch unter Schock und habe eigentlich nur funktioniert, aber ich fand nichts Ekeliges daran, obwohl das der erste Tote war, den ich angefasst habe. Seit dem habe ich schon mehrere Tote gesehen und mich oft schon am offenen Sarg verabschiedet, eklig fand ich es nicht. Ich muss aber auch sagen, dass das bis jetzt lauter "schöne" Leichen waren.

Was aber meine Ekelgrenze bei weitem überschreitet ist Mundgeruch und zwar vor allem der, den man am Morgen hat. Da ekle ich mich sogar manchmal vor mir selber. Ich musste in meiner Arbeit mit den Behinderten auch morgens manchen Leuten die Zähne putzen und hab oft einen Schwall "Morgenduft" abbekommen. Das habe ich so manches mal gewürgt und einmal musste ich kurz das Zimmer verlassen.

@empanadas
Ja, vom Münchhausensyndrom habe ich auch schon gehört. Die Betroffenen täuschen Krankheiten vor oder verursachen bewusst Krankheitsymptome. Wenn die Betroffenen bei anderen, häufig bei Kindern Krankheiten vortäuschen bzw. Krankheitssymptome herbeiführen, spricht man vom erweiterten Münchhausensyndrom. Interessantes Phänomen, hat aber mit dem, was du wahrscheinlich bei Doors vermutest, nur sehr wenig zu tun.

Ich selbst kann mir alle Art von Filmen ansehen, ohne dabei Ekel zu empfinden. Heftig aber wird es bei Videoaufnahmen von echten Unfällen, Morden, usw. Da empfinde ich doch Ekel. Am schlimmsten aber ist es, wenn ich in Wirklichkeit etwas sehe- zB sah ich vor ein paar Monaten einen Typen, der vom Fenster sprang und am Kopf aufkam. Eine riesige Blutlacke umringte seinen Schädel, seine Augen weit aufgerissen, rang er nach Luft und starrte ins Nichts, dabei zitterte er am ganzen Körper. Als ich das sah, bekam ich weiche Knie und wurde beinahe Ohnmächtig vor Schock und vor dem Bemerken bzw Realisieren der Wirklichkeit.

Es sind also drei Stufen des "Ekels".

1. gespielte Filme
2. echte Videos
3. reale Situationen

Also: je realer, desto ekliger.

@hsintru

Donnerwetter. Das war mir nicht bekannt. Hier in SH mangelt es zwar auch allethalben an Feuerwehrmännern und -frauen, aber zum Mittel der zwangsweisen Einberufung eines (hochmotivierten?) Feuerwehr-Volkssturms hat hierzulande noch niemand gegriffen. Aber hier fehlt es ja in Anbetracht der kommenden Kommunalwahlen auch an allen Ecken und Enden an KommunalpolitikerInnen, die sich zur Wahl stellen. Vielleicht wird man ja demnächst noch zwangsweise zum Bürgermeister seines Heimatdorfes ernannt.