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Problemlöser Alkohol?

1.164 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Alkohol, Probleme, Stress ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 14:37
@Doors
Man lässt ihn ja nicht mit Absicht solange warten bis er ganz unten ist. Man muss so lange warten bis er bereit ist. Leider ist es oft so dass er erst dann bereit ist wenn er alles verloren hat.

Ich habe ein Leben lang unter Alkoholikern ( Vater und Schwester ) gelitten. Ich habe 1000 male gehört, ich bessere mich. Ich muss hilflos zusehen wie meine Mutter sich ein Leben lang damit quält.
Nach dem Tod meines Vater ist sie richtig „aufgeblüht“, bis dann meine Schwester die Rolle meines Vaters übernahm. Kein Mensch hat das Recht einem anderen Menschen, mit seinem Problem das Leben zur Hölle zu machen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man sich von Alkoholikern lösen muss. Dann sind sie schneller soweit das sie sich entweder therapieren lassen oder sie saufen sich zu Tode. Ansonsten ruinieren sie Dir Dein Leben.

Das klinkt hart und unmenschlich, vielleicht auch respektlos. Das kann aber auch nur jemand verstehen, der das mitgemacht hat. Es gibt auch viele gute Psychologen, die bewusst nicht mit Suchtkranken arbeiten.

Das einzige was wirklich hilft ist Prävention. Aufklärung, Erfahrungsberichte etc. Solange trinken cool ist wird das Problem auch nicht gelöst. Einfachere Lebensbedingungen für alle Menschen, wären auch hilfreich, leider nur schwer zu verwirklichen.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 14:38
@kayleigh
Zitat von kayleighkayleigh schrieb:Alkohol löst definitiv keine Probleme, sie werden nur für ein paar Stunden weg gesoffen.
Ich würde mal sagen Alkohol macht nichts weg sondern verstärkt die Zustände.

Es hebt die Probleme zum Vorschein. Ich habe es immer so erlebt das die Leute erst nach dem Alkoholkonsum austickten während sie vorher eigentlich immer unproblematisch waren.



Menschen können sich aber auch von selbst ändern. Ich mag mein Opa weil er immer gut gelaunt ist und eines der vernünftigsten Menschen die ich kenne, kann mit ihm über Dinge reden wo die anderen einfach zu dumm sind.
Aber er war mal ein schwerer Säufer und machte viele Probleme als er noch nicht alt war.
Heute trinkt er nur jeden Abend beim Essen eine kleine Flasche Raki und das wars.


Ich weiß nicht genau wieso er sich so verändert hat, liegt sicher an dem Alter, wobei es aber auch viele alte Trinker gibt.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 14:40
@Lightstorm

Manchmal lernt man, mit der Droge kontrolliert umzugehen - oder man steigt einfach irgendwann von selbst aus, weil man saufen doof findet. Das geht bei vielen sogar ganz ohne Therapie.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 14:57
@Doors
„Manchmal lernt man, mit der Droge kontrolliert umzugehen - oder man steigt einfach irgendwann von selbst aus, weil man saufen doof findet. Das geht bei vielen sogar ganz ohne Therapie.“

Ich glaube dann war man wohl nicht Alkoholabhängig, sondern man hat einfach öfters mal einen über den Durst getrunken. Vielleicht trinken Menschen auch einmal viel in einer problematischen Phase. Ich glaube nicht das Suchtabhängige so einfach aufhören können.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 15:01
@Waldfreund


Die Frage, wer und ab wann man süchtig ist, beschäftigt die Menschheit vermutlich seit es mal einen gab, der besoffen vom Baum fiel.
Den "echten Alkoholiker", der natürlich immer viel schlimmer ist, als man selbst, halte ich für eine erfundene Schutzbehauptung.

Bei mir war das Mass voll, als es mir wichtiger schien, Rotwein im Hause zu haben, als Essen für meine kleine Tochter. Da beschloss ich mit der Droge aufzuhören. Relativ unspektakulär. Das ist jetzt gut 25 Jahre her.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 15:09
@Doors

Dachte ich mir auch gerade, wenn man einen starken emotionalen Grund hat aufzuhören schaffen es einige wohl ganz alleine.

Wobei die Selbstbeherrschung von Mensch zu Mensch unterschiedlich stark ausgeprägt ist.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 15:13
@Lightstorm

Offen gestanden: Mit dem Rauchen aufzuhören fiel mir schwerer :D
Aber das hab' ich dann auch irgendwann geschafft.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 15:20
@Doors
Ich weis nicht ob man mit Statistiken oder irgendwelchen Messungen genau festlegen kann wann man Alkoholiker ist.

Aber meiner persönlichen Meinung nach hast Du gerade das richtige Kriterium genannt. Deine Familie war Dir wichtiger als der Alkohol. Das war bei meinem Vater nicht so, dem war es egal ob die Kinder weinten und seine Frau sich umbringen wollte. Ähnlich ist es bei meiner Schwester.

Natürlich spielt auch Vernunft und Willensstärke dabei eine Rolle. Gratuliere, da bist Du ja der Hölle noch einmal entkommen.

Ich verurteile keine Alkoholiker und ich glaube dass sie genauso durch die Hölle gehen, wie ihre Angehörigen. Aber ich sehe sie immer aus der Opferrolle heraus. Das werde ich wohl niemals los.

Ich selber sehe mich aber nicht als Opfer, sondern ich bin dadurch stärker geworden. Gegen Alkohol bin ich „immun“, obwohl gerade Kinder von Alkoholikern gefährdet sind. Bei mir ausgeschlossen.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 15:21
Ich rauchte nur 1-2 Monate lang nur und selbst dann aufzuhören war nicht einfach, hatte eine weile immer Fantasien wie gut es wäre jetzt ein zu rauchen.
Habs aber immer ignoriert bis der Drang nicht mehr kam.

Alkohol dagegen habe ich nie regelmäßig konsumiert, ich mag auch kein Bier, wenn dann trinke ich ganz selten Sekt oder Wein.
Aber hatte nie wie beim rauchen das Bedürfnis jetzt ein zu trinken, obwohl mir einige Sekt Sorten echt richtig schmeckten.

Für mich war das halt immer wie Cola trinken oder so, nichts besonderes, nichts was ich regelmäßig brauche.


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 15:34
@Doors

Du hast vollkommen recht. Es gibt keine echten und unechten Alkoholiker.
Wer jeden Tag ein, zwei Flaschen Bier braucht, ist abhängig. Genauso der Quartals- oder Wochenends-"Trinker" (bevor ich gleich wieder wegen dem Begriff "Trinker" angegriffen werde), der es in regelmäßigen Abständen als normal empfindet, sich bis an den Rand der Ohnmacht zu "saufen". Es ist eine Sucht, wenn man nicht mehr ohne kann oder will.

Und wer über einen starken Alkoholiker schimpft oder die Nase rümpft, sollte sich mal fragen, warum er Alkohol trinkt und warum er selber damit nicht aufhören will (kann).
Die Antwort wird ziemlich in der Nähe des starken Alkoholikers liegen.

Greetings

MC Homer


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 15:40
@mchomer

Es gibt eine low-dose-dependency, der klassische Fall des berühmten "Glas Wein vor dem Schlafen gehen". Entfällt das aus irgend einem Grunde, so reagiert der Konsument höchst verstört, u. U. mit Entzugserscheinungen wie einer, der zwei Buddeln Korn am Tag leert.
Abhängigkeit ist eben nicht Dosis-Abhängig. Einfach nur "Abhängig".

Aber gerade diese Differenzierung "Der trinkt ja viel mehr als ich, der ist Alkoholiker. Ich doch nicht!" dient dem Selbstschutz und der Verleugnung der eigenen Krankheit.

Alkoholabhängig ist in meinen Augen der/diejenige, der/die sich nicht vorstellen kann, den Rest des Lebens keine Tropfen Alkohol mehr anzurühren. Eigentlich eine ganz einfache Definition, oder?


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 15:51
@Doors

Du sagst es. Aber ein anderes Problem ist wohl auch, dass es in unserer Gesellschaft normaler ist, Alkohol zu konsumieren, als es nicht zu tun. Mir selber fällt das enorm auf, seitdem ich vor knapp 2 Jahren einfach mit dem Alkoholkonsum aufgehört habe (unter anderem, weil ich oben genanntes nicht glauben wollte). Aber es kam, wie es kommen musste:
als einziger nicht Alkoholikkonsumierender bei einer Party oder einem ruhigen Billardabend wurde es dem Großteil meiner Freunde unangenehm, dass ich nicht "trank", so dass es mir regelrecht auffiel, wie ich immer seltener zu solchen Events eingeladen wurde.
Ein Paar haben mir es auch direkt so gesagt "es sei halt Mist", dass ich nicht "trinke" und deswegen lädt man mich halt nicht mehr so oft ein.
Na ja, war und ist eine ganz interessante Erfahrung, und ich konnte derweil "echte" von "unechten" Freunden trennen - denn einigen war es auch vollkommen egal, ob ich "trinke", oder eben nicht.

Greetings

MC Homer


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 16:16
@mchomer
„Ein Paar haben mir es auch direkt so gesagt "es sei halt Mist", dass ich nicht "trinke" und deswegen lädt man mich halt nicht mehr so oft ein.“

Meine Bekannten haben sich abgewöhnt mich zum Trinken zu nötigen. Ab und zu rutscht einem dann ein blöder Spruch raus. Ich merke mir das und er kriegt des bei der erstbesten Gelegenheit zurück. Ich kann „Verbalkarate“. Da ich sowieso immer mit dem Auto unterwegs bin, nötigt mich keiner mehr zum Trinken. Leider werde ich auch oft immer zum Essen genötigt, das nervt auch. Da reicht es nicht, wenn ich sage, nein danke ich habe keinen Hunger. Schmeckt Dir das nicht, soll ich Dir was anderes machen, ich habe auch noch….


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 16:22
@Waldfreund

Mir sind solche Diskussionen generell zu blöde. Gut, wenn mich jemand nicht bei irgendeiner Party oder sonstigem dabei haben will, nur weil ich keinen Alkoholverzehre, dann können mir diese Leute auch gestohlen bleiben. Denn immerhin bin ich es, der über sein Handeln und Denken zu richten hat, und niemand anders. Man sollte sich zu nichts zwingen lassen, jeder entscheidet frei über sich und sein Leben.

Greetings

MC Homer


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Problemlöser Alkohol?

06.05.2009 um 16:43
@mchomer
Sehe ich auch so. Ich kann ganz schön böse werden, wenn man ein Nein von mir nicht akzeptiert. Spätestens beim zweiten Nein merkt dann jeder, das mein Humor begrenzt ist. Geduld ist auch nicht so meine Stärke. Manchmal habe ich bei denen den Eindruck dass ich chinesisch spreche.


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Doors ehemaliges Mitglied

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Problemlöser Alkohol?

08.05.2009 um 07:50
@Waldfreund
@mchomer



Ich denke, wenn einen "Freunde" nur deshalb einladen, damit sie nicht alleine saufen, hat man das Niveau der Parkbank-Trinker erreicht.
Den meisten Mitmennschen ist es in der Tat unangenehm, nüchterne Augenzeugen ihres eigenen Drogenkonsums zu haben.
Allerdings habe ich den Eindruck, dass das mit dem "Trinkzwang" in den letzten Jahrzehnten deutlich nachgelassen hat, was aber möglicherweise auch vom Alter (dem eigenen und dem des Umfeldes abhängig ist.
Sicher ist es in der Teeny-Clique in der Dorfdisse schwieriger, auf Alkohol zu verzichten, als beispielsweise im Segel- oder Golfclub zwischen Leuten, von denen die Hälfte ihr eigenes Alkoholproblem schon hinter sich hat.


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Problemlöser Alkohol?

08.05.2009 um 10:31
@ Doors

Dein Empfinden wird in der Tat mit deinem höheren Alter und somit auch mit dem um einiges reiferen Freundeskreis zu tun haben. Obwohl manch einer, verweilt auf Lebzeiten in der Pubertät.

Lauf an einem Freitag- oder Samstagspätabend mal durch Köln, du wirst die ein Fremder unter den ganzen Bierflaschenträgern vorkommen ;)

Greetings

MC Homer


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Problemlöser Alkohol?

08.05.2009 um 10:32
wirst dir wie ein Fremder...

Sorry, Nachwirkungen der gestrigen Vollnarkose :D


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08.05.2009 um 12:20
Bei uns hat das auch nachgelassen. Viele trinken nicht weil sie mit dem Auto unterwegs sind. D,h. es können immer nur die Hälfte der Anwesenden trinken. Deshalb wohl auch die Angst, dass die Trinker auffallen wenn nur die Hälfte der Teilnehmer nicht trinkt. Komischerweise trinken bei uns eher die Frauen, und vor allen Dingen, die bei denen alles im Leben ( angeblich ) so gut läuft. Bis auf wenige Hartcoretrinker, haben die meisten aber dann nach zwei bis drei Glas Sekt genug. „Ich muss aufhören ich rede langsam dummes Zeug“, hört ich dann oft. Für mich reden die eigentlich wie immer, nur die Tonlage hat sich etwas verändert.

Wenn ich auf Bildern oder Filmen von alten Familienfesten sehe was damals so aufgefahren wurde, ist das heute dagegen wirklich gering. Nicht nur Alkohol auch Essen. So wenig wie wir Essen und Trinken, da könnten wir jeden Tag eine Fete machen. Wenn ich heute bei einer Party genötigt werde, dann eher zum Essen. Das ist aber genauso nervig.


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Problemlöser Alkohol?

11.05.2009 um 00:28
Irgendwo iz es schon eine Schwaeche, aber...andersheru iz es auch Selbstschutz um sich einfach zwanghaft von schrecklichen Gedanken abzulenken um damit besser zurechtzukommen und sich selbst nicht immer wieder zu demotivieren.

Schwaeche iz, damit nicht aufzuhoeren, wenn man mekrt, dass man es halbwegs ueberwunden hat und langsam versuchen sollte wieder auf die Beine zu kommen.


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