@raitoningu wenn ich an kunst denke, dann denke ich an "natürliche" kunst. dazu gehört die kunst die vor tausenden von jahren unsere vorfahren gemacht haben. man hat die natur kopiert allerdings mit dem körper. im tanz hat man tiere bzw. situationen (fortpflanzung, kampf usw.) kopiert, die mit viel emotionen in verbindung gebracht wurden. man hat später in höhlen seine hände gefärbt und an die höhlenwende gedrückt. später hat man angefangen zu malen und figuren aus stein zu machen.
je weiter die entwicklung ging um so mehr musste man bei der kunst nachdenken. ein leonardo da vinci musste oft viel nachdenken, um sein gemälde zu malen. aber auch da musste er immer seine gefühle beobachten. wenn sein gemälde in ihm keine emotionen erweckte, machte er was falsch.
im gegensatz dazu läuft das denken ausserhalb des materiellen menschen. es passiert auf papier oder in gedanken. aber nicht so, dass ein mensch mit seinem ganzen körper und seinem fühlen dabei ist. denken läuft meistens im grosshirn. kunst dagegen im ganzen körper.
klar gibt es auch überschneidungen. die zivilisation will das denken schamackhaft machen und will daraus eine kunst schaffen, was kaum möglich ist.
da fällt mir die szene bei "iron man" ein. der schaffensprozess wird dargestellt wie ein theaterstück, musikevent, kunst. aber wir wissen aber dass das schaffen bzw. denken eher anders aussieht. es sieht mehr aus wie ein denkender schachspieler. es passiert alles mehr oder weniger im grosshirn.
ein interessanter "natürlicher" schnittpunkt scheint mir zu sein bei den tibetischen mönchen und den jüdischen talmudstudenten. dabei läuft es so ab, dass immer zwei studenten miteinander engagiert diskutieren, was die jeweiligen sätze in den heiligen texten bedeuten. so ein denken bzw. gesprächskunst wirkt interessant und spassig.
dieses zusammenführen won denken und kunst wäre womöglich einigermassen lebenssteigernd.