Ja,
@Lenora und
@grobschnitt auch!
Die Aufklärer des 18. und 19. Jahrhunderts hatten eins im Sinn: Ihren Mitmenschen zu der Erkenntnis zu verhelfen, daß absolute Herrschaft nicht gottgewollt sein kann. Um das zu erreichen musste eine Menge an Aberglaube und kirchlicher Verdummungs-lehre bekämpft und bloßgestellt werden.
Was dabei schief lief, das erkannte schon Josef von Eichendorff, der nicht nur wunderschöne Gedichte schrieb, sondern auch ein paar wirklich gute Meinungen über die gesellschaftliche und geistige Lage seiner Zeit niederschrieb. Er beklagte, daß die Epigonen der Kants, Hobbes usw. ihre Meister nicht nur nicht richtig zu verstehen schienen, sondern "das Kind mit dem Bade ausgeschüttet" hätten. Kants Apell die Vernunft möge regieren, verflachte seiner Meinung nach zur "Vernünftelei". Er sah geradezu hellseherisch die Verwerfungen und Katastrophen des 20. Jahrhunderts voraus, die sich aus dieser Tatsache ergeben würden. Es ist nämlich auch für mich so, wie
@Lenora und
@grobschnitt betonen: Denn Aufklärung heiß nicht nur Wissen abhäufen. Und Verstand + Wissen ohne Herz ist nicht nur "kalt", sondern gefährlich.