@ Zeo
Moin Zeo... wenn die ganze Sache nicht so traurig wäre, würde ich jetzt sagen, klasse ein "Clubmitglied". Dein Bericht deckt sich haargenau mit meinem Lebenlauf. Toppen kann ich das vielleicht auch... Ich hatte in meiner heftigsten Phase Gedanken die aus einem Splatter-Film kommen könnten.
@RageInstinctHallo rageinstinct. Danke erst einmal für deinen Tipp. Johanniskraut kann bei Wetterfühligkeit oder Verstimmungen helfen. Das hat allerdings mit "echten" Depressionen überhaupt nichts gemeinsam. Leider werden oft normale Stimmungsschwankungen "Depri sein" mit Depressionen gleichgesetzt. Ich halte diese Vermischung als Beitragstitel schon für total verkehrt. Die "echte Version" hält über einen langen Zeitraum an (Wochen-Jahre) und kann sogar chronisch werden. Es ist eine physische und psychische Extrembelastung, die von niemanden auch nur im Ansatz verstanden werden kann, der sie nicht selbst durchlebt hat. Dieses "Depri sein" hat wohl jeder im Leben, manche mehr, manche weniger.
@mothwomanJuhu mothwoman. Das sogenannte (Ultra-) Rapidcycling. Auch das hat mit normalen Stimmungeschwankungen nichts gemein. Denn der gefährliche Trugschluß, in einer Hochphase ginge es dem Erkrankten besser, kann tödlich enden. Lebensgefährliche Selbstüberschätzung, Verlust des Realitätssinns, Verschuldung etc. können die Folge sein. Es geht dem Betroffenen nur für Außenstehende besser. Er selbst kann aber für sich und andere, in dieser Phase, eine besondere Gefährdung darstellen. Es gibt also keine gute Phase bei den manisch-depressiven (bipolar).
@BettmanKuckuck dorfschamane. Depressionszeiten... Das hat nichts, aber auch garnichts mit pubertären Hormonschüben zu tun. Zum Schluß geht gar nichts mehr und der eigene Antrieb, ist eines der Dinge, die als erstes stiften gehen. Totale Leere und Gefühlskälte, selbst gegenüber Familienmitgliedern. Aufstehen, anziehen, einkaufen, arbeiten, etc. alles hinfällig. Wenn dann noch eine Angststörung hinzukommt, wars das. Aber auf der anderen Seite auch plötzlich auftretende Aggressionsschübe und Zerstörungswut können teil dieser Krankheit sein.
Mein Tipp: Etwas was alle Menschen unternehmen können, die einem Betroffenen wirklich helfen wollen. Information aus Fachliteratur, mit Ärzten sprechen, treffen in den Angehörigengruppen etc. Aber vor allem... Es ist eine sehr ernsthafte Erkrankung, die nicht selten tödlich für den Betroffenen oder andere enden kann. Nehmt den Betroffenen ernst. Erspart ihm desktruktive Bemerkungen wie: Jeder hat mal einen schlechten Tag, reiß dich zusammen. Damit macht man alles nur noch schlimmer. Letztendlich kann das den Mißverstandenen sogar zum finalen Ende treiben. Die Depressiven wollen anders sein, aber sie können nicht. Das macht es ja gerade so schlimm für sie.
Was einen befähigen kann zumindest "stabil" krank zu sein. Kreative Beschäftigung, Gesprächspartner die sich mit der Materie ernsthaft auseinandergesetzt haben, Medikamente vom Facharzt, Klinikaufenthalt, Therapie, Meditation/autogenes Training. Darüberhinaus kleine Ziele setzen, zur Erkrankung stehen, aber das Gedankenkreisen immer wieder versuchen zu unterbrechen. Positive Dinge, die man einmal in seinem "letzten" Leben erlebt hat aufschreiben und sich wieder vor Augen führen.